Keiner will mehr PRS Gitarren - was meint ihr dazu ?

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Der Grund: Diesen Gitarren fehlt Sound. Sie haben nichts besonderes an sich. ich fand sie sogar zimlich kühl und leblos im Sound.

Ja, der Ton war anders. Kühl, mich nicht anmachend, ausdruckslos.

PRS galten früher tatsächlich als ein bisschen kühl bzw. unpersönlich. Ich weiß z.B., dass @hoss die Erfahrung auch schon einmal gemacht hat. Dazu aber eine Frage:
Welche Pickups waren verbaut? Spätestens seit den 57/07 und jetzt insbesondere mit den 85/15, 58/15 und 58/15 LT baut PRS nämlich hervorragende Pickups, die alles andere als kühl oder unpersönlich klingen.
 
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...Welche Pickups waren verbaut? Spätestens seit den 57/07...

Du, das weiß ich nicht mehr. Das ist zu lange her, das war vor 2005. Ich weiß nur, dass die so aussahen, wie die Gibson 490R, also schwarze Humbucker ohne Kappe... Ich weiß nicht mal mehr, was genau das für eine PRS war. Ich weiß nur noch, dass sie durchscheinend weinrot/cherry war, sie hatte die Klemm-Mechaniken, sah vom Body her so aus die die typische Fame Forum - Form, die es gibt...
 
In meiner Custom 22 von 2004(?) waren glaube ich Dragon III (oder so ähnlich) fürchterlich kratzige, kalte Kreischer. Der Drehselektor war auch eine Katastrophe. Schöne Gitarre, aber gespielt habe ich sie nie, war nach 10 Monaten wieder weg.
Ein Freund hat sich in seine Cu22 WCR Crossroads eingebaut und war überglücklich.

In meiner S2 Singlecut Semi sind grandiose Pickups, vintage PAF Tone mit wenig Output und die Splitfunktion ist sensationell, weil nicht eine komplette Spule abgeschaltet wird.

Ja, der Hype der Nu-Metal-Phase ist lange vorbei, aber generell ist Gitarre "out", auch Fender und Gibson verkaufen verglichen mit den 2000er Jahren sehr wenig. Gebraucht sind diese Marken aber leichter anzubringen.
 
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Eine interessante Feststellung. Mir ging es einerzeit ebenso, als ich eine seinerzeit sehr teure PRS auf der Werkbank hatte: Der Kunde wollte andere Pickups dafür! Ich war seinerzeit ganz ehrfürchtig - manno, so eine teure, tolle PRS. Und dann der Wunsch nach anderen Pickups??? Als ich die Gitarre probeweise anspielte, war ich - verblüfft. Ja, der Ton war anders. Kühl, mich nicht anmachend, ausdruckslos. Ich konnte ihm nichts abgewinnen und so ging es dem Kunden ja auch. Er war enttäuscht. Aber warum? Ist das Psychoakustik? Weil nicht sein kann, was angesichts der Preise nicht sein darf? Ich weiß es nicht.

Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich das, was im "Musiker-Fachblatt" über PRS-Gitarren erscheint, inzwischen nicht mehr lesen kann. Diese erwartungsgemäße Lobhudelei. Nicht der sicherlich hervorragenden Verarbeitung und Technik wegen, sondern ich habe den Eindruck, dass auch der Klang von vornherein "schöngesprochen" wird. Weil nicht sein kann... ;)

Dennoch liebaeugel' ich mit einer S2 Vela. :)

Ein befreundeter Gitarrenbauer aus München namens Thomas Keller (Les Paul Freunden sollte sein ehemaliger Geselle Florian Jäger sehr geläufig sein) sagte, dass ihm insbesondere die Santana zu dumpf klänge.

Es gibt unterschiedliche Ebenen von Erwartungen... Eine Prämisse liegt schon darin begründet, wie man zu einer Marke steht.
 
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Mein (in Ermangelung von tatsächlichen Verkaufszahlen) subjektiver Eindruck, mit dem dann auch PRS zu kämpfen hat: Der Markt ist übersättigt.

Schlecht für die Händler, gut für den Gebrauchtkäufer: Zwischen 1500-2500,- (die man auch erstmal haben muss...) gibt es eine dermaßen große Auswahl hochwertiger und deshalb meist auch äußerst gepflegter Gitarren, dass man eigentlich nix neu kaufen muss.

Allgemein zu PRS:

- Aus meinen Tagen als "Gitarrenschüler" habe ich noch ein "Musiker"-Magazin von 1986, die eine der ersten Custom 24 in Deutschland vorstellten; der Mix aus Strat und Paula war damals schon eine Sensation, neben den klanglichen Möglichkeiten waren auch die Klemmmechaniken und das vergleichsweise verstimmungsfeste Vintage-Vibrato, der Headstock mit gerade laufenden Saiten ... das alles war schon extrem durchdacht und "damals" sehr innovativ; die Gitarre kostete knapp 3.000,- DM, zu der Zeit gab es von Gibson oder Fender von der Qualität her nichts annähernd vergleichbares. Dann schon eher was aus Japan, eine Tokai Love Rock/Springy Sound oder vielleicht noch eine Japan-Fender ...

- In meiner Wahrnehmung ist PRS mittlerweile selbst eine Traditionsmarke, zumindest nicht weniger als Ibanez oder Jackson; das Design wird heute nicht nur im günstigeren Segment kopiert (Fame etc.) sondern war ein Vorreiter für etliche kleine Gitarrenbauer, die bis heute viel vom Konzept mehr oder weniger nachahmen oder fortführen (Huber, Knaggs?)

- Jede USA-PRS, die ich bisher in der Hand hatte, war makellos verarbeitet, perfekt eingestellt und ließ sich traumhaft bespielen. Das kennt man von Gibson schon anders ...

- Die Image-Frage: Für mich kam nie eine infrage, weil ich solche Gitarren mit Leuten verbinde, die echt spielen können – was bei mir eher nicht der Fall ist ... Ich könnte mich damit nicht auf die Bühne stellen, würde ich mich ein bisschen schämen ;-) Ich bin ja nicht Al Di Meola oder auch "nur" Tremonti ... Das Argument, dass das manchem zuviel Perfektion, bzw. zu schön ist, kann ich nachvollziehen. Klar, Paulas und Strats wurden/werden auch von genug Virtuosen benutzt – finden sich aber eben genauso in den Händen von Punks und anderen Krachmachern. Vielleicht wird es wirklich mal Zeit, dass junge Bands (also eben nicht die genannten glattpolierten US-Mainstream-Rockbands) die Gitarren so "missbrauchen", wie es der Les Paul, SG, Flying V, Explorer oder Strat/Tele geschah? Dann bekäme eine PRS wohl auch mehr Rock'n'Roll-Image, was ihr gut täte und was ich in der Tat auch ein wenig vermisse ...

- Inflationäre Modellpolitik: Die Ur-Custom in gelb mit dezent geriegelter Decke und Moon-Inlays finde ich enorm sexy, die hat sich mir in meiner Jugend eingebrannt. Ebenso die Ur-Singlecut oder McCarthy. Die empfinde ich auch als echte "Originale" (und kann mir gut vorstellen, mal eine von denen zu schießen, für's Wohnzimmer ...). Aber mittlerweile gab/gibt es so eine Modellflut, immer spektakulärere (kitschigere?) Decken, immer neue PU-Konstellationen. Von allem immer mehr, mehr, mehr. Klar, PRS will über Diversifikation mehr Absatz, aber für mich wurde dadurch das originelle, durchaus für sich selbst stehende Urkonzept immer weiter verwässert. PRS ist dadurch beliebiger geworden. Vielleicht auch das ein Grund für eine gesunkene Wertstabilität der teuren Modelle?
 
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Sehr sehr interessante Diskussion hier wie ich finde.

Als ich mir vor ein paar Jahren meine erste "teure" Gitarre holen wollte, hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Als Les Paul Form-Fetischist waren dann Gibson black beauty, standard, und PRS single cuts in der Auswahl. Weil eines muss man ihnen lassen, sie sehen einfach verdammt gut aus mit ihren Ahorndecken. Auch die Headstockform find ich sehr sehr hübsch. Weiß nicht mehr welches Modell genau, aber es war auf jedenfall knapp über 4000€. Also rein basierend auf dem Optischen hatte ich richtig Bock auf die PRS.
Nach mehreren Stunden antesten und vergleichen war dann jedoch klar dass der Funke bei der PRS einfach nicht überspringen wollte, sowohl Sound als auch Bespielbarkeit war für mich maximal durchschnittlich und den Gibsons deutlich unterlegen (für meinen Geschmack). Dann wars absolut klar dass es ne Gibson wird, die zudem noch locker um ein drittel günstiger war. Später dachte ich dann immer, das könnte doch nicht sein und ob ich nicht vielleicht einfach nur eine Gurke erwischt hab, aber wenn ich das hier alles so lese scheint da doch irgendwas einfach grundlegend anders zu sein als bei den Traditionsmarken, was Viele möglicherweise enttäuscht (wie auch mich).
 
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Finde ich sehr Interessant, hab vor kurzem eine Gibson (so um die 1000€ - mit der R9 vergleichen können, und da war der größte Unterschied der Sound und Gewicht. BEi der Prs war es ein Se Modell gegen Custom 22 und muß ich schon sagen, dass ich vom Spielgefühl her die USA deutlich vorne ist - Sound sowieso. Kann aber auch daran liegen, dass der Hals von 22 (Palisander) geölt ist.
Nichtstesto trotz, finde ich die Prs modern Eagle (Custom 22) - deutlich besser als die noch teurere Gibson.
 
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... Was auch völlig legitim ist. Für mich... nein falsch... Ich assoziiere(!) mit PRS einfach irgendwie etwas nichtssagendes. Da reizt mich eine Huber Dolphin deutlich mehr.  

Zum Thema Wiederverkauf ist es halt so: Gibson und Fender gehen immer. Manchmal wegen eines tagesaktuellen Hypes, aber wohl hauptsächlich wegen der musikalischen Prägung der eher traditionellen Gitarristenzunft. 

Gary Moore spielte ja auch diverse Klampfen, aber man assoziiert erstmal die Paula und vielleicht noch seine 60s Pink-Shell Strat. Dass er aber auch für PRS, Hamer, Charvel etc. seinen Klingelbeutel geöffnet hat wissen der wenigste (bin Familie Popolski-Fan:) ) 
 
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Dann bekäme eine PRS wohl auch mehr Rock'n'Roll-Image, was ihr gut täte und was ich in der Tat auch ein wenig vermisse ...

Ich finde nicht, dass PRS dieses Image braucht. PRS steht für moderne, makellose High-End-Gitarren (egal in welcher Preisklasse) mit hoher Verarbeitungsqualität. Deshalb gibt es ja auch keine Relic-Gitarren aus Maryland - dies entspricht nicht der PRS-Philosophie. Das muss nicht jedem gefallen, aber es gibt ja auch noch andere Marken.

Weiterhin erscheint es mir so, als wären bei PRS eher die neueren Modelle beliebt, während sich bei Gibson jeder für ältere Gitarren interessiert. Das könnte daran liegen, dass bei PRS in meinen Augen auch wirklich sinnvolle Innovationen und Verbesserungen implementiert werden (Evolution der Tuner zu Phase III, das neue Gen III Trem, bessere Tonabnehmer).
 
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In meinen Augen stellt es sich so dar: Wer eine gute Gibson hat, wird normaler weise nix anderes mehr wollen, ebenso beim Stratocaster oder Tele. Aber bekanntermaßen ist die Streuung bei diesen Standards doch erheblich. Die eingefleischten Strat - Spieler wissen, wie harte Arbeit es sein kann, den Stratocaster zum Singen zu bringen. Und die Schlepperei einer 6kg Paula merkt man nach ner langen session auch.
Die gleichbleibend hohe Qualität hinsichtlich Bespielbarkeit und Ton bei PRS (selbst wenn sie manchmal irgendwie "charakterlos" klingen) lassen einen (bzw. mich) den Kampf mit der Gitarre vergessen, man spielt sie mühelos und kann sich besser auf das wesentliche konzentrieren. Eben durch die Mühelosigkeit wird die Gitarre zum Instrument, also einem "... Werkzeug, ... einem nicht zum Körper gehörendem Objekt, mit dessen Hilfe die Funktionen des eigenen Körpers erweitert werden, um auf diese Weise ein unmittelbares Ziel zu erreichen." (Wikipedia).
 
Ich versuche seit ca. einem halben Jahr meine Gibson R9 25 Anniversary zuverkaufen(in einem sehr guten Zustand, bei fairem Preis). Habe aber sehr wenig Angebote, was ich selbst nichtverstehe, da es ja eine seltene Gibson ist. Am Markt ist es im Moment schwierig teurere Gitarren zu verkaufen.
Das sich Gibson leichter verkauft kann ich nicht bestätigen......
 
Ich weiß warum die reinen Gibson Spieler bei einer PRS denken, dass sich das komisch anfühlt: Auch bei einer Singlecut ist die Mensur länger, am halben Weg Richtung Fender. Der erhöhte Saitenzug ist ungewohnt.
 
Das kann man so nicht sagen. Es gibt PRS Singlecuts mit 25" Mensur und welche mit 24,5" Mensur. Die Les Paul liegt mit 24,75" ja genau dazwischen. Es gibt also auch "schlabberige" :D

(OK, neuerdings auch noch die McCarty Singlecut mit 24,594", angeblich haben die Historischen Les Pauls diese Mensur :gruebel:)
 
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Es gibt aber auch PRSi mit Gibson Mensur. ;-)
 
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Stimmt, aber meine Singlecut und auch die Cu22 und Cu24 haben 25", ist schon der Standard bei PRS. Es gibt auch Fenders (normal 25.5") mit ultra kurzer Mensur (z.B. Jaguar mit 24")
 
Haben nicht die 594 und die Robertson diese Mensur?
 
Und die Nitrolack Singlecuts hatten sie glaube ich auch.
 
Für mich war PRS irgendwie immer die Gitarre für Leute, die ihre Socken nach Farbe sortieren. Allerdings muss ich sagen, dass die Dinger sich schon sehr gut spielen, aber ich bin emotional zu sehr an Strat und Les Paul gebunden. Aus meiner Sicht ist PRS aber noch recht gut vertreten, Music Man wird da eher ruhig, die auch sehr gute Gitarren bauen, die auch noch sehr schick aussehen und nicht so "steril", wie die PRS
 
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