Also ersetzte er auf Anraten eines befreundeten High-Enders als Erstes die Spule vom Tiefpass des Mitteltöners gegen eine faustgroße und sündhaft teure Mundorf Kupferfolienspule, weil die originale Spule mit ihrem dünnen Draht im Vergleich zu den restlichen Bauteilen so mickrig aussah. Er berichtete begeistert von der Klangverbesserung. Er wusste allerdings nicht, dass die Spule mit Absicht so klein war, denn deren nicht zu verachtender Gleichstromwiderstand von etwa 3 Ohm senkte den Pegel des 4 Ohm Mitteltöners auf ein passendes Maß und dessen Frequenzgang im Bereich des Impedanzanstiegs durch die Schwingspuleninduktivität und in der Nähe von dessen Resonanzfrequenz.
Das ist natürlich Dilettantismus höchster Ordnung, was nicht heißen soll, daß ihm das Ergebnis nicht besser gefallen darf.
Aus diesem Grund werden Frequenzweichen aufwändig entwickelt und abgestimmt,
dabei wird immer wieder gemessen und das im Nahfeld, im Raum und in verschiedenen Winkeln.
Unterstützt wird eine solche Entwicklung immer wieder durch umfangreiche Blindtests.
Dabei zeigt sich auch immer wieder, daß ein möglichst linearer Frequenzgang für unser Gehör
nicht das Maß aller Dinge ist, sondern auch andere Punkte, wie z.B. Laufzeiten, Resonanzen und Klirr einen großen Einfluß
haben. Bestes Beispiel sind z.B. viele Boxen von B+W, die fast immer eine markante Senke im Bereich
von 2 kHz haben, die aber von niemandem als störend oder "falsch" wahrgenommen wird.
Nur zur Info: Diese Hörsessions werden immer im Blindtest durchgeführt.
Und wer meckert, daß das alles wegen doppelblind und hastenichgesehen
nicht wissenschaftlich relevant ist, sollte einfach mal an einem Hörtest teilnehmen
und sich selber ein Bild machen....und dann erst meckern.
Um festzustellen, daß rot nicht blau ist, braucht man keine Doppelblindvergleichsstudie,
genausowenig braucht man das beim Erkennen des Unterschiedes von CD und mp3 mit 128kB/s
oder beim rauhen Billigkondesator gegen einen hochwertigen Kondensator in der FW.
Bei Spulen hört man einen Unterschied zwischen billig (niedriger Querschnitt/Trafokern/Glockenspule
und einer teuren Luftspule mit großem Leitungsquerschnitt i.d.R. erst, wenn die billigen aufgrund des Stromflusses
in die Sättigung kommen. Das dürfte beim Mitteltöner nahezu ausgeschlossen sein.