Das mit dem Erkennen des Harmonieverlaufs stelle ich mir durchaus knifflig vor, denn es gibt Musikstücke - vor allem im Jazz - wo die Begleitinstrumente auch mal die Melodie (und das jeweils leicht abgewandelt) spielen und das Haupt-Melodieinstrument vorübergehend zur Begleitung wird.
Die Berechnung der Akkordprogression ist sehr komplex. nimbu berechnet die Harmonie nicht nur aus akkordischen, sondern auch aus melodischen Strukturen der Begleitung. Und das nicht nur aus einer Spur. Es gibt Titel, die gar keine akkordischen Strukturen in der Begleitung aufweisen. Mir würde jetzt spontan Suzanne von Leonard Cohen einfallen, ohne nachgeschaut zu haben. Auch bei derartigen Titeln erfolgt die Harmonieberechnung ohne Probleme. Wenn die Melodie in die Begleitung geht, ist nimbu auf andere Begleitspuren zur Berechnung der Akkordprogression angewiesen. Wenn das zu weit in den Jazz geht, werde ich vorsichtig. Fakt ist, dass viele gängige Titel melodische Strukturen in der Begleitung aufweisen und natürlich auch dadurch sehr ausdrucksstark sind.
Soweit ich verstanden habe, gibt es die Software bis jetzt nur für PC - oder auch schon als APP fürs iPad? Denn letzteres könnte durchaus förderlich sein für die Verbreitung des Programms, vorausgesetzt, die Anwender kommen damit klar. Und ein iPad auf einem (Master-)Keyboard sieht man weitaus häufiger als einen Laptop.
Klasse! Bevor wir über iPad & Co sprechen. Könnte man nicht einen PC nehmen, bei dem über ein spezielles Frontend nimbu ausschließlich über Tyros gesteuert wird? Also ein Notebook irgendwo, ohne dass beim Spielen der Monitor benötigt wird. Midi über USB 2.0 mit mehr als 400Mb/s sollte nicht das Problem sein. Der Tyros hat so viele Funktionstasten. Ich vermute, dass Betätigungen einiger dieser Tasten über Midi ausgegeben werden können. Wäre das ein Ansatz? Der Spieler bräuchte dann vielleicht noch ein Blatt Papier mit einigen Infos.
Diese Aussage im speziellen klingt aber so, als ob nimbu die Offsetwerte nicht mittransponiert, oder nur transponieren kann, solange alle Offsets auf Null stehen...?
Sorry, das war mein Fehler. Hier fehlen noch die Events.
Die zeitlichen Events des Styles - hier als xxxxxx - sind Events in den einzelnen Stufen. Hier habe ich ein Event als ooooooo et, das beispielsweise einen Offset hat. Bei der Transponierung werden lediglich die Akkordnoten den einzelnen Stufen zugeordnet (siehe oben). Egal welcher Akkord gespielt wird, der Offset hängt an diesem einen Event. Bei dem aus dem SMF generierten Titel passt es genau zu dem Akkord, der zu dieser Zeit gespielt wird. Will man den Style aber wieder frei transponierbar haben, setzt man diesen Offset einfach auf 0.
Stufe
4 -----------------------------------------------
3-------------------------ooooooooo----------
2-------------------------xxxxxxxxxx----------
1-----------------------------------------------
4-------xxxxxxxxxx----------------------------
3-------xxxxxxxxxx--------------------------
2-------xxxxxxxxxx---------------------------
1 ------xxxxxxxxxx--------------------------
In nimbu werden diese Offsets in den Style Events farblich gekennzeichnet. Man muss nur wissen, dass wo Farbe ist, keine "volle Freihheit" herrscht. Entweder schaltet man beim Spielen bestehende Events einfach aus, in dem an sie auf 0 setzt. Oder man entfernt sie mit einer speziellen Funktion gänzlich aus dem Style.
Also eine Art MIDI-Arpeggiator?
Bzw. Pattern-Prinzip, die sich zu kompletten "Songs" verketten lassen? (so wie es der "Composer" in den Mitte-90er Technics-KN-Modellen konnte...)
Schon von den Begrifflichkeiten her würde ich vermuten, dass das nicht vergleichbar ist.
Deiner "Song-Writing"-Zielgruppe stehen da noch ganz andere Tools zur Verfügung... FXpansion "Geist" oder auch Ableton Live ...oder sie greifen gleich zu MIDI-Loops...
In nimbu kommt man beim begleiten vom Original und leitet daraus das Arrangement ab. Beim Komponieren geht man genau den umgekehrten Weg. Hier beginnt man mit kleinen Pattern, die man mit Loops und Vererbung zu einem Gesamtwerk ausbaut. Und das alles mit der Funktionalität einer Begleitautomatik, bei der man harmonisch die "volle Freiheit" hat und in Echtzeit alles sofort hört. Durch die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten ist der Übergang vom Spielen eines Originaltitels zum Komponieren eines eigenen Songs fließend. Auf jeder Ebene (Rhythmus, Harmonie, Melodie, Sequenz etc.) kann der Titel/Song bearbeitet und arrangiert werden.
Musik entsteht durch eine Melodie, der eine Begleitung (Akkorde) hinzugefügt wird oder Musiker erhalten Akkordvorgaben und improvisieren mit Progressionen, wodurch sich eine harmonische Begleitung mit einer Melodie ergibt.
Das ist nur ein Weg. Ein toller Rhythmus kann auch Ausgangspunkt sein, um damit in einer freien Transponierung in Echtzeit zu schönen Melodien zu gelangen.
Die Tonhöhenberechnung - die Transponierung einzelner Noten - immer wieder als "Berechnung einer Akkordprogression" zu zitieren oder als Erkennen des Harmonieverlaufes zu erkennen, ist irreführend.
Die Berechnung der Akkordprogression ist ein sehr komplexer Vorgang, bei dem akkordische und melodische Verläufe der Harmonie über mehrere Spuren zeitlich parallel ausgewertet werden müssen. Jeder Gitarrenspieler könnte mit dieser Akkordprogression loslegen (Vielleicht muss man es selbst programmiert haben, um das zu verstehen. Sonst einfach gezielt nachfragen)
Die tatsächlichen Tonhöhen der nimbu-Begleitinstrument ergibt sich demnach aus dem Offset (im Midifile erkannten, gespeicherten Akkord) und dem manuell gespielten, erkannten Akkord.
Die nimbu Instrumente werden in die Harmonie transponiert, die gespielt wird. Enzelne Events können in einzelnen Akkordstufen Offsetwerte enthalten (siehe oben).
Heutige Begleitautomatiken (am Beispiel Korg-Styleplayer) erkennen und spielen diese komplexen Akkorde - nicht nur Maj, min, 7, m7 sondern auch aug7, 6, M7, M7b5, Sus4, Sus2, M7sus4, m6, m7b5, mM7, 7b5, 7sus4, dim, dimM7, aug, augM7, b5 und dim7
Die hier aufgeführten Akkordarten sind lediglich die 3- bis 4-stimmigen Repräsentanten. Komplexere Akkorde werden in nimbu mittels Oktavschichtung und Offsets gebildet. Es wäre überhaupt kein Problem, daraus sämtliche Akkordarten anzuzeigen. Gespielt werden sie ohnehin. Schließlich ist nimbu als Begleitautomatik in der Lage, die Titel originalgetreu abzubilden.
Man muss aber bei einer Begleitautomatik auch melodische Harmonieverläufe berücksichtigen, und da entsteht - wie oben ausgeführt - bereits bei 3- und 4-stimmigen Akkorden ein Problem, wenn man den Rhythmus nicht verlieren will. Das darf nicht übersehen werden.
Ob und wie dabei Akkorde oder einzelne Noten des Styleplayers spielbar sind, hängt davon ab, wie aufwendig die Sequenzen eines Styles - zB mit Arpeggios, gebrochenen Akkorden oder leiterfremden Tönen - vorbereitet wurden.
Wie die Transposition eines Styleplayers erfolgt, kann mit Transpositionstabellen (NTT) festgelegt werden, die sich um eine musikalische (statt stur mathematische) Transposition kümmern.
In der Tat kann man Styles entwickeln. Die Technik ist aber relativ aufwändig. Und wer es nicht selbst macht, ist bei jedem Titel auf die Verfügbarkeit eines titelbezogenen Styles angewiesen. Und ob der dann an das Original herankommt, hängt von der Qualität des Styles und von der Komposition ab.
Dagegen muss in nimbu lediglich der MidiFile geladen und prozessiert werden. Das ist nicht nur in wenigen Schritten erfolgt, sondern eröffnet jetzt zudem alle Möglichkeiten der Weiterverarbeitung dieses Titels. Und das in einer komfortablen Form, wie man sie aus Standard Office Produkten gewohnt ist. Auch sollte man hier die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden MidiFiles nicht übersehen.
Wie die Transposition eines Styleplayers erfolgt, kann mit Transpositionstabellen (NTT) festgelegt werden, die sich um eine musikalische (statt stur mathematische) Transposition kümmern.
Der MidiFile enthält die Partitur der Komposition. Diese Komposition wird mit allen rhythmischen und harmonischen Feinheiten nahezu originalgetreu in der Begleitautomatik abgebildet. Was könnte musikalischer sein?