Schnelles Spiel für jeden erlernbar bzw. welche Grenzen

Thema:
Schnelles Spiel für jeden erlernbar bzw. welch Grenzen

wir hatten dieses Thema vor ca.2 Jahren auch schon mal erörtert und es taucht ja immer wieder mal auf.

Es gibt bestimmte Themen, die auf Gitarrenforen fast wöchentlich, wenn nicht fast täglich erscheinen, und die haben oft mit fortgeschrittener Technik zu tun. Es sind entweder "warum wollen alle so schnell spielen" oder "wie kann ich schneller spielen" Fragen.
 
Die gute Nachricht: Tatsächlich hat bisher jedes von mir besuchte / moderierte / whatever Gitarrenforum dieselben mehr oder weniger sinnfreien Diskussionen mit extrem verhärteten Standpunkten.. .und ich bin seit 2001 auf Gitarrenforen zu finden.

Die schlechte Nachricht: Hier im Musiker-Board ist das Ganze nochmals eine Spur extremer. Die Argumentationsschlacht ohne gegenseitiges Zuhören und verstehen wollen erstreckt sich hier immer wieder über mehrere Seiten. Die jeweiligen Fragen des oder der Threadersteller/in werden meist schon gegen Ende von Seite 1 in den Hintergrund gedrängt und es wird gekämpft.

Dabei haben eigentlich jeweils beide Seiten recht. Es gibt wirklich technisch anspruchsvolle, sehr schnell gespielte Musik, die dennoch nicht 'tot / leblos / gefühlsarm' ist. Hier möchte ich das E-Gitarrensolo von Europes 'The final countdown' erwähnen. Sehr schnell, tolles Tapping, aber absolut und jederzeit songdienlich.

Dann gibt es herrliche E-Gitarren Soli, welche auf den ersten Eindruck ziemlich banal erscheinen, aber doch eine ganze Menge Emotion mitbringen: Mein Beispiel hierfür ist das E-Gitarrensolo von Nazareths 'Love Hurts'.

So what, was will uns der Schweizer damit sagen? Habt's euch lieb, ihr habt nämlich alle beide recht.
 
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zur Eingangsfrage kann ich jetzt nix beitragen - bin aber auch wohl nicht der einzige - aaaber: ich denke, je größer das musikalische Wissen und das technische Repertoire, und dazu gehört auch Geschwindigkeit, desto mehr Möglichkeiten hat man, sich musikalisch auszudrücken. Und der Meinung bin ich, obwohl ich sicher noch viel dazulernen muss/kann.
Und: Solange Musik und Hörer zusammen finden ist doch alles OK, egal ob sie schnell oder langsam ist. Wenn es Jemanden gibt, den die Musik bewegt ist doch die Welt in Ordnung.
 
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So what, was will uns der Schweizer damit sagen? Habt's euch lieb, ihr habt nämlich alle beide recht.
Das ist zwar lieb gemeint und höchst diplomatisch, aber trotzdem falsch :tongue:.
Ich bin mal raus hier.
 
Als ich mit 52 angefangen habe Gitarre zu lernen, war schnelligkeit alleine durchs Alter
schon schwer zu erlernen. Ich habe irgendwann zu mir gesagt:" Rolf, Du liebst dieses fucking Instrument,
so spiel einfach und setze Deine Erwartungen nicht zu hoch."
So habe ich irgendwelche Musikstücke (langsam zu spielen) immer rausgesucht. Highway to Hell ging
auch grad so. Ich habe leider nicht die Zeit intensiv mich 2 Stunden aufzu wärmen. Aber ich spiele 30 Minuten
A-Moll Pentatonik, schnappe mir nen Backingtrack dazu und klimper drauf los. Passt ja jeder Ton wenns ein A-Moll Backtrack ist :)
Dann spiele ich wozu ich Lust habe. AC Dc liebe ich. Gimme a Bullet flutscht auch super.
Aber ich fand das Stück Rock and Roll Train sowas von gut, habe aber an der Geschwindigkeit gezweifelt.
Ich war erstaunt, dass ich das Teil doch tatsächlich in der Geschwindigkeit spielen kann. Noch nicht so sauber,
aber die Speed stimmt. Also für mich heisst es man soll gut üben, der Rest kommt wohl von selbst.
BTW: Ich traue mich sogar an Riff Raff ran :)
Irgendwann wird das auch sauber :) :great:

Ich bin mittlerweile 56 Jahre alt. Es dauert, aber es geht :)
 
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Jeder kann schnell spielen lernen PUNKT. Man muss nur üben und durchgehend Arbeit darein stecken dann geht das. Ja es gibt Leute die das von Natur aus besser können, aber wenn du da nicht dazu gehörst, dann bedeutet das für dich nur das du noch mehr üben musst. Wenn du immer fleißig übst, dir verschieden Spieltechniken aneignest, viele Lieder lernst, verschiedene Übungen ausprobierst und und und ... dann wir das. Es dauert zwar seine Zeit, aber du wirst es schaffen. Vor einem Jahr z.B. hätte ich nicht gedacht, dass ich jetzt das spielen kann, was ich jetzt spielen kann. Noch krasser vor 2 Jahren. Du steigerst dich, undzwar doch schneller als du denkst.
Übe weiter fleißig und bleib dran.

Consistency is key !!!

Ds_Slash
 
Schnell spielen ist einfach eine Übungssache - und es gibt nur eine handvoll anatomische Gründe warum das nicht JEDEr schaffen sollte. Ich geb zu, ich bin zu faul und zufrieden mit dem erreichten - und trotzdem spiel ich heute schneller als vor einem oder zwei Jahren - ohne besonders daran gearbeitet zu haben, aber kontinuierlich insgesamt gespielt.
 
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Eigentlich ist die Diskussion ob man schnell spielen oder es schnell lernen muss relativ nichtig. Es geht immer darum, was man selbst möchte, was einem selbst wichtig ist. Ich habe vor ca. zwölf Jahren das erste Mal eine Gitarre in der Hand gehabt, auch wenn ich erst seit ca. vier Jahren richtig spiele. Soli und schnelles Spiel kann ich auch noch nicht; nur moderates Tempo ist machbar. Aber das ist auch in Ordnung, weil mein Fokus auf Liedermachen und Komposition liegt. Nach und nach eigne ich mir neue Sachen an, aber viel langsamer als andere.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass das alles egal ist. Wenn du "schnelle Gitarre" spielen möchtest, dann eigne es dir an. Wenn du es nicht möchtest oder nicht brauchst, dann eigne dir das an, das dich wirklich interessiert. Nur musst du, wie bei allen Instrumenten, Geduld mitbringen - was auch immer du erreichen möchtest. Damit schließe ich mich einigen (aber nicht allen) Vorrednern an. :D
 
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Was ich damit sagen möchte, ist, dass das alles egal ist. Wenn du "schnelle Gitarre" spielen möchtest, dann eigne es dir an. Wenn du es nicht möchtest oder nicht brauchst, dann eigne dir das an, das dich wirklich interessiert.

Schnell spielen ist einfach eine Übungssache - und es gibt nur eine handvoll anatomische Gründe warum das nicht JEDEr schaffen sollte. Ich geb zu, ich bin zu faul und zufrieden mit dem erreichten


Amen - damit ist jetzt eigentlich alles gesagt ........... :evil:
 
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Laut langjähriger, fundierter Untersuchungen (Quelle: "Die Kunst des Musizierens", Schott Verlag, Danke an maxi für den Buchtipp!) kann ein Erwachsender pro Sekunde ca. 6-8 Mal mit einem Finger auftippen, bewusst gesteuert. 8 Tipper pro Sekunde sind bspw. 16tel bei 120 bpm. Das bedeutet in unserer Welt, dass man also theoretisch bei Tempo 120 bpm 32tel in Pentatonik zu spielen in der Lage wäre. Ich kenne niemanden, der das kann. Dennis Hormes macht pentatonische Sextolen bei etwa 140 bpm, das wären umgerechnet 140 / 8 * 6 32tel bei etwa 105 bpm. Das ist sauschnell. Ich habe ja ein Video mit Jack Thammarats Mr. Frontman, dort gibt es eine Stelle mit Pentatonik 32tel bei etwa 100 bpm, an der ich mich heftigst abgearbeitet habe. Schneller kann ich nicht, und wenn ich den Fingertipper-Test mache, dann ist klar, warum das so ist, ich schaffe knappe 7 Fingertipper pro Sekunde.

Interessanterweise ist der Wert genetisch und kann auch durch jahrelanges intensivstes Üben nicht verbessert werden (wer das versucht, dürfte sich zwangsläufig gesundheitliche Probleme einfangen)

Um die Grenze zu umgehen, muss man also die Tippbewegungen auf mehrere Finger verteilen, z.B. 3nps oder 4nps, dann kann man auch schnellere Noten produzieren. Auch dann kommt man an eine Grenze, die dann, per Dreisatz ausgerechnet n/2*3 (oder 32tel durch 2pns mal 3nps) für 32tel bei 180 bpm (oder Sextolen bei 240 bpm), bei 4nps wären es dann 240 bpm. Bezogen auf 16tel als allgemeine Währung bei Tempomessungen bedeutet das, dass der Wert verdoppelt werden muss.

Also, kurz gefasst, 8 Fingertipper pro Sekunde bedeuten in 16teln ausgedrückt:
2nps 240 bpm
3nps 360 bpm
4nps 480 bpm

Alles, was darüberhinaus geht, ist demnach nicht möglich (und ja, ich kenne das Video von Tiago Della Vegas Hummelflug). Es mag sein, dass es Mutanten gibt, die 10 oder 12 Tipper pro Sekunde schaffen. Aber denen würde ich es erst glauben, wenn es objektiv unter medizinischer Aufsicht gemessen wäre.

Ach, noch etwas: bei Musik geht es darum, sich auszudrücken. Dazu gehört auch, dass man im Rahmen dessen, was man spielen will, nicht durch seine physiologischen Grenzen in Stresszonen gerät, die einen aus der musikalischen Welt herausreißen. Um das hinzubekommen, muss sich halt auf den Hintern setzen und üben, was man spielen möchte. Ob das nun eine wahre Bestimmung in den Augen anderer ist, interessiert mich genauswenig, wie mich ein Aufruf zum Dschihad in Syrien, ein Aufruf zur Weltveränderung in einer Sitzung einer Arian-White-Power-Bewegung in den USA oder ein mir implizit auferlegter Burkazwang afghanischer Taliban für meine Töchter erreicht und interessiert. Und zwar unabhängig davon, ob eine Burka ein guter Mückenschutz ist oder nicht.

Ich tue das, was mir Spaß macht, schnelle Noten gehören dazu. Und das Wissen um die Grenzen demnach auch.
 
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Leute wie Paul Gilbert und Yngwie haben mich eigentlich dazu gebracht Gitarre spielen zu wollen also will man es halt machen wie die eigenen Helden. Es ist einfach so schnell zu spielen wie Yngwie oder Paul. Man muss einfach üben bis man es kann. Das Problem ist ein bestimmtes, und das habe ich persönlich seit einiger Zeit. Wenn man diese Tür öffnet, und schnell spielen kann, heisst es noch lange nicht das man weiss was man spielt, oder spielen soll, man hat nur die Technik drauf (die ja an sich allein nix bringen wenn man ständing die gleichen minor sweeps spielt oder alternativ picking dinger). Leute wie Rick Graham oder Tom Quayle sind da echt eine große Inspiration. Ich würde lieber etwas langsamer spielen können und dafür "mehr" spielen können.
 
Es ist einfach so schnell zu spielen wie Yngwie oder Paul. .

Pauls speed record liegt bei 16Noten pro Sekunde.
Yngwies auch.

Zur Referenz: das sind 16tel @ 240 bpm. Oder 32tel @ 120 bpm. Alternate picked.

Es ist einfach. Klar.

Unfassbar, wie Leute hier behaupten, Geschwindigkeit würde sich über Jahre hinweg entwickeln. Es ist wirklich so, dass jeder Gitarrist sein Geschwindigkeitspotenziel innerhalb der ersten Jahre seiner Karriere entwickelt. Wenn ich mir die Aufnahmen meiner Lieblingsgitarristen anhöre, die sie damals als Teenager machten, fällt mir stets auf, dass sie bereits damals so schnell waren so wie jetzt.
Es gibt Videos von Shawn Lane (18 nps) als Teenager...da war er bereits so unfassbar schnell. Paul Gilbert, auch. Malmsteens Powerhouse Demos zeigen, wie schnell er als Teenager war.

Nicht wenige von den weltberühmten Shreddern sind gar langsamer geworden! Von daher ist diese Aussage "Geschwindigkeit kommt mit der Zeit. Üben, Üben, Üben!" Schwachsinn. Manche Leute werden NIE so schnell spielen können wie Michael Batio oder Yngwie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanterweise ist der Wert genetisch und kann auch durch jahrelanges intensivstes Üben nicht verbessert werden (wer das versucht, dürfte sich zwangsläufig gesundheitliche Probleme einfangen

Hi Thomas, das seh ich nicht so. Ich glaube ich weiß wovon ich spreche da geht immer noch was!!
Man kann durch Plekbewegungen zwischen Zeigefinger und Daumen , Winkel der Greifhand, ökonomisches Spiel etc. einiges herausholen. Natürlich musst Du eine angeborene Motorik haben aber die muss dann auch noch verbessern, ist eine verdammt harte Angelegenheit und zieht sich über Jahre!!! ;)
Es kommt allerdings auch auf die gleichmäßige Anschlagsdynamik an......
 
Jo, Leo, schon klar.

Du hattest Dir ein Karpaltunnelsyndrom oder Sehnenscheidenentzündung eingefangen, als Du Bumblebee über 400 bpm bringen wolltest, nicht? :)
 
Pauls speed record liegt bei 16Noten pro Sekunde.
Yngwies auch.

Zur Referenz: das sind 16tel @ 240 bpm. Oder 32tel @ 120 bpm. Alternate picked.

Es ist einfach. Klar.

Es ist "einfach" da dahinter nur mechanik steckt. Es ist dafür absolut kein zusätzliches Wissen nötig. Wer täglich übt kriegt es auch hin. Einfach beudetet nicht das man es in zwei Tagen kann, es bedeutet das es nur eine Sache der Übung ist, und je mehr man übt, umso besser wird man. Man muss sich nur angucken was das aus dem Musician Institute in Japan für Speedmonster kommen, Takayoshi Ohmura (auf Tour mit Marty Friedmann), Taka Minamino, usw. Wenn man dort von Leuten wie Kelly Simonz unterrichtet wird, lernt man es eben. Es ist nur Training. Wenn da noch eine gute Musikalische Ausbildung dazukommt, hat man Leute wie Paul die auch dort Gastdozenten sind.

Ausserdem: Es gibt schnellere Leute. Rustie Cooley, oder Impellitteri. Es ist alles nur übung. Auf youtube gibt's zig Leute die eine unglaubliche Technik haben. Jason Richardson spielt zwar deathcore, seine Technik (siehe Gastsolo auf Polyphia - Aviator) ist aber atemberaubend und der ist erst 23 Jahre alt. Mittlerweile (und das gibt auch Paul selber zu), haben die meisten "fortgeschrittene" schon eine relativ gute Technik.
 
Es ist "einfach" da dahinter nur mechanik steckt. Es ist dafür absolut kein zusätzliches Wissen nötig. Wer täglich übt kriegt es auch hin. Einfach beudetet nicht das man es in zwei Tagen kann, es bedeutet das es nur eine Sache der Übung ist, und je mehr man übt, umso besser wird man. Man muss sich nur angucken was das aus dem Musician Institute in Japan für Speedmonster kommen, Takayoshi Ohmura (auf Tour mit Marty Friedmann), Taka Minamino, usw. Wenn man dort von Leuten wie Kelly Simonz unterrichtet wird, lernt man es eben. Es ist nur Training. Wenn da noch eine gute Musikalische Ausbildung dazukommt, hat man Leute wie Paul die auch dort Gastdozenten sind.

Ausserdem: Es gibt schnellere Leute. Rustie Cooley, oder Impellitteri. Es ist alles nur übung. Auf youtube gibt's zig Leute die eine unglaubliche Technik haben. Jason Richardson spielt zwar deathcore, seine Technik (siehe Gastsolo auf Polyphia - Aviator) ist aber atemberaubend und der ist erst 23 Jahre alt. Mittlerweile (und das gibt auch Paul selber zu), haben die meisten "fortgeschrittene" schon eine relativ gute Technik.

Vieles wahrhafte steckt in diesem Kommentar drin.

Jedoch möchte ich anmerken, dass Wissen über die Grenzen des (eigenen) Körpers nötig ist. Sowie Wissen um richtige Haltung, um richtige Plektrumtechnik.

Naja, Japaner sind was anderes...ich habe neulich ein Video von einem sechsjährigen Mädchen gesehen, das "Scarified" von Paul Gilbert spielt.

Jason ist ein Wunderkind in gewissem Sinne. Bereits mit 17 konnte er Soli von Petrucci und so spielen. Der spielt jetzt seit 10 Jahren.
 
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Jedoch möchte ich anmerken, dass Wissen über die Grenzen des (eigenen) Körpers nötig ist. Sowie Wissen um richtige Haltung, um richtige Plektrumtechnik.

Schon, mir fällt auch auf das "Speed" und picking nicht das gleiche sind. Zwei Leute könnten das gleiche gleich schnell spielen, aber einer spielt das gesamte ding mit Alternative picking, und jemand anders pickt nur die häftle der Noten. Da hast du dann recht wenn du meinst das irgendwo auch die Grenzen sind.

Dann kommt es auf den Gitarristen an sich anders zu entwickeln (mehr legato), oder eben stehen zu bleiben und immer wieder gegen eine Wand zu laufen was dir Recht geben würde.
 
@Thomas, nein war nur eine Zerrung, hatte eine andere Ursache ;)
 
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