Psychosomatische Beeinflussung des Stimmklanges

Kenshi
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Hey Leute,

Ich habe vor kurzem folgenden Artikel in der "Welt" gelesen:

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/05/stimme-charakter-launen-krankheiten

Kurz gesagt, geht es in dem Artikel darum, wie Krankheiten und psychologische Zustände subtile Veränderungen im Stimmklang hervorrufen. Jemand, der sich im beruflich mit der menschlichen Stimme auseinandersetzt, wird sicherlich bei der Lektüre des Links eifrig nicken.

Ein konkretes Beispiel dafür aus meinem Arbteitsalltag (für die Forenneulinge: Als Gesangslehrer) ist folgende Beobachtung:

Ein Schüler lernt und versteht die korrekte Gesangstechnik, kann die einzelnen Elemente auch anwenden, aber er kann auf Teufel komm raus keinen Klang imitieren, geschweige denn eine Textzeile musikalisch und Gefühlvoll singen. Es klingt immer irgendwie "unrund", steif, verkrampft - fast geschmacklos. Grund dafür ist, dass die feinen, dynamischen Veränderungen im Stimmklang die ein Lied erst lebendig machen (und für die unser Ohr sehr empfindlich ist) einfach nicht dosierbar zu sein scheinen.
Im Normalfall lösen sich viele dieser Blockaden mit steigendem Selbstvertrauen und ausreichend kleinen Lern-Schritten von selbst auf.

Allerdings gibt es von Zeit zu Zeit Klienten, bei denen sich die Blockaden nicht oder nur zeitweise lösen. Da arbeitet man dann die komplette Stunde daran eine Phrase sicher und frei zu singen um einen entsprechenden Orientierungspunkt für die nächste Stunde zu haben.
Eine Woche später sind die Blockaden jedoch wieder da und alle Technikanwendung ist vergebens, weil das Gefühl zur Feinjustierung einfach fehlt.

Ein anderes Beispiel findet sich häufig hier im Forum wieder: Der User/ Die Userin der / die fragt, wie man den eigenen Gesang gefühlvoller gestalten kann. Häufig kommen dann die üblichen Tipps vom "inneren Film" und dem Finden eines persönlichen Bezugs zum Song, die einem Teil der Nutzer sicherlich helfen.

Doch was ist mit den "Hoffnungslosen Fällen"? Was können die tun?

Diese Frage hat mich seit gut einem halben Jahr angetrieben, weil ich in kurzem Zeitraum nicht nur einen, sondern mehrere solcher Schüler unter Vertrag genommen habe.
Ich hatte fast den Eindruck als würden diese Menschen, psychosomatisch gesprochen, ihren Körper unbewusst als eine Art emotionale Müllhalde betrachten, als einen Ort für all die seelischen Inhalte die sie sich zu fühlen weigern. Besonders gut zu beobachten ist das in der Prüfungszeit. Besagte Schüler wirken oberflächlich total ruhig, kriegen dann im Unterricht aber nichtmal die einfachsten Sachen gebacken.

Ich hab also ein bisschen recherchiert und bin im Internet auf den "Vocal Cleansing Process" von Stefan Strecker gestoßen. Stefan Strecker ist so eine Art spiritueller Lifecoach und entsprechend ist auch die Rhetorik auf der Webseite (ich bitte die Skeptiker bitte tief durch zu atmen):

http://www.vocal-cleansing.org/info/

Ich war zunächst mal skeptisch, doch das Video auf der Seite in dem man eine Oberton-Analyse der Frau sieht hat mich dann doch sehr neugierig gemacht. Ich habe mich unter anderen gefragt ob die verbesserte Obertonqualität einfach an einem gewissen "eingesungen sein" liegen könnte.
Ich hab also Stefan eine Mail mit einigen Fragen geschrieben die er mir kurz darauf bei einem netten Telefonat beantwortet hat.

Die Theorie hinter dem Konzept ist verblüffend simpel. Man geht davon aus, dass der Körper wie in der Psychosomatik unser (Unter-)Bewusstsein auszudrücken bestrebt ist. Das kann zum Beispiel ein angespannter Kiefer, eine Warze oder eben eine stimmliche Dysbalance sein. Nun funktioniert der Weg der Psychosomatik auch in die andere Richtung: Tiefes Atmen (eigentlich ein Zeichen der Entspannung) beruhigt uns, wenn wir es bewusst anwenden. Blaue Wandfarbe entspannt, Rote Farbe ist ein Alarmsignal, usw.
Stefan Strecker hat dieses Konzept lediglich auf die Stimme übertragen, es ist eine Art Maltherapie mit der Stimme. Bestimmte Laute wecken in uns ganz bestimmte Assoziationen und umgekehrt.

Ich habe mich also letzte Woche mit Stefan zum Fachsimpeln getroffen und auch um die Methode mal am eigenen Leib zu erfahren. Meine Erfahrungen werde ich euch bei Interesse gerne mitteilen, allerdings möchte ich zunächst folgende Fragen zur Diskussion freigeben:

1. Teilt ihr meine Erfahrungen bzgl. der Psychosomatik der Stimme?
1a (An die Profis: Wie geht ihr damit um?)
2. Könnt ihr euch vorstellen, dass an Stefans Thesen etwas dran ist
3. Könntet ihr euch vorstellen so etwas im Gesangsunterricht zu machen?
 
Eigenschaft
 
1. Teilt ihr meine Erfahrungen bzgl. der Psychosomatik der Stimme?

Im Prinzip ja. Der seelische Zustand beeinträchtigt ja bereits die Sprechstimme: wenn man einen Menschen gut kennt, kann man oft an der Sprechstimme hören, ob er unter hoher Anspannung steht (die Stimme wird meist höher, der Sprachrhythmus ist beschleunigt, etc.), depressiv ist (die Stimme wird flach und tonlos) und so weiter und so fort ... vorausgesetzt man hat die Fähigkeit, hinzuhören.

1a (An die Profis: Wie geht ihr damit um?)

Ich selbst habe das Problem bisher nie gehabt. Singen geht eigentlich immer, es sei denn ich bin stark erkältet. Das mag daran liegen, daß ich ein alter Bühnenhase bin und mich nicht so schnell aus der Fassung bringen lasse; außerdem kann ich noch so schlecht drauf sein, auf der Bühne geht es mir schlagartig gut. Meine Gesangsstimme funktioniert seit Jahrzehnten zuverlässig (mit den üblichen tagesformabhängigen Schwankungen, die anderen nicht einmal auffallen).

2. Könnt ihr euch vorstellen, dass an Stefans Thesen etwas dran ist

Nein.
Mir ist zwar nach deinen Beschreibungen nicht klar, worum es da konkret gehen soll, aber das ist wiederum auch ein Indiz dafür, dass sich da jemand aus dem Sammelsurium an esoterischem Geschwurbel, unbewiesenen Behauptungen und Pseudowissenschaft eine entprechende Theorie zusammengeschustert hat. Momentan läßt sich so etwas auch gut verkaufen: häng das Wort "spirituell" dran und schon glauben die Leute, dass es sich um etwas besonders Wahres und Wertvolles handeln muss. Um jemanden, der sich als "spirituellen Life-Coach" (was für ein aufgeblasenes Wortungetüm!) bezeichnet, mache ich persönlich einen großen Bogen.

3. Könntet ihr euch vorstellen so etwas im Gesangsunterricht zu machen?

Nein.
 
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1. Teilt ihr meine Erfahrungen bzgl. der Psychosomatik der Stimme?

Ja, solche SchülerInnen gib es immer wieder. Ich selber bei mir kenne das Problem mit der fehlenden Emotionalität beim Singen nicht. Einer meiner früheren Lehrer nannte es immer "Ausdruckswille", also den Willen, den Mut und die Fähigkeit, sich mit den eigenen Emotionen über das Medium Stimme/Gesang auszudrücken. Bei manchen ist das von Anfang an einfach da, bei anderen eher verborgen, bei noch anderen kommt es irgendwie nie richtig, selbst wenn sie eigentlich "gut" singen.
Was ich allerdings sehr wohl auch von mir kenne ist das Problem, bei Aufregung nicht richtig "abrufen" zu können. Auftrittsangst z.B. kann mich so blockieren, daß ich nicht mehr so gut an die Atmung rankomme. Mir hilft da auch kein bewusstes "durchatmen". Ich brauche einfach sehr viel Sicherheit und Rückhalt z.B. von meinen Mitmusikern und einen geeigneten Auftrittsrahmen um mit dieser Angst besser zu handeln. Die Emotionalität beim Singen betrifft das interessanterweise nicht, wohl aber die Sicherheit z.B. der Körperspannung und der Atmung. Auftritte sind daher für mich immer mit mehr oder weniger Stress verbunden.

1a (An die Profis: Wie geht ihr damit um?)

Ich versuche, mir so viel Sicherheit wie geht zu verschaffen. Wenn es um SchülerInnen geht bereite ich sie so gut vor wie es eben geht und achte darauf den Leistungsdruck möglichst zu reduzieren.

Das Problem mit fehlendem Ausdruckswillen und zu geringer Emotionalität ist allerdings ein sehr komplexes. Meistens gibt es aber auch da fortschritte und Veränderungen im Verlauf des Unterrichtes. Ich arbeite auch mit Improvisation und Kreativität. Und es hat auch viel mit der Songauswahl zu tun.


2. Könnt ihr euch vorstellen, dass an Stefans Thesen etwas dran ist

Weiß ich nicht. Seine Seite besteht ja erst einmal nur aus Werbung. Was kostet denn der Download des Buches? Steht da nicht seltsamerweise....

3. Könntet ihr euch vorstellen so etwas im Gesangsunterricht zu machen?

Was meinst du konkret mit "so etwas"? Ich nutze im Unterricht alles, was ich als interessant und nützlich erkennen und für das Singen entsprechend umfunktionieren kann. Yogaübungen zum Beispiel oder bestimmte einfache Massagetechniken. Meditation bräuchte eine twas andere Vorbereitung und Begleitung, da kenne ich mich nicht aus mit und ich glaube auch nicht, daß ich es im Gesangsunterricht für angemessen halten würde. Manche Dinge haben ihren Platz nicht im Unterricht, sondern z.B. in der Logopädie (Heilprozess) oder in der (Psycho)Therapie.
 
Ich sehe an der grundsätzlichen Idee keinen überraschenden Neuheitscharakter. Jede Entspannungstechnik basiert auf diesen Prinzipien (Tiefenatmung, Autosuggestion, etc.) und dass die Psyche sich auf Körper und Stimme niederschlägt, ist ebenfalls nichts Überraschendes. Das sind bekannte Effekte, die auch schulmedizinisch anerkannt sind. Es gibt eigentlich keinerlei Grund koreanischen Schamanismus oder diese Hipster-Pseudo-Wissenschaft Neurolinguistische Programmierung ins Feld zu führen und von "energetischer Reinigung" oder der "Löschung unwillkommener Emotionen" zu sprechen. :rolleyes:


EDIT: Sorry, aber hier bin ich gerade fast hinten über gekippt:

Stefan Christian Strecker ist Trainer für Persönlichkeitsdesign [...]

:rofl:


Es spricht übrigens meist für sich, wenn die Vita keinerlei Ausbildung oder Qualifikation in einem zumindest annähernd relevanten Bereich (z.B. Verhaltensbiologie, Psychologie, Logopädie, ...) vorweisen kann ...
 
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Ich bin da auch eher skeptisch. Vielleicht liegt dein häufiger Kontakt mit Menschen, die Probleme haben ihre Emotionen im Gesang auszudrücken auch daran, dass immer mehr Menschen singen wollen. Es gibt nunmal nicht soviele Menschen, die kaum oder keine Probleme haben ihre Emotionen vor Publikum (da zählst du ja als Gesangslehrer schon dazu) auszudrücken. Vielleicht sind viele Menschen aber auch einfach nicht musikalisch genug, um Gefühl in ihren Gesang zu bekommen.
 
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Vielleicht sind viele Menschen aber auch einfach nicht musikalisch genug, um Gefühl in ihren Gesang zu bekommen.

Das denke ich auch.
So hip es auch klingen mag, von "energetischer Reinigung", "spiritueller Balance" etc. zu faseln - manchmal fehlt es schlicht und ergreifend an Talent.
Aber das klingt halt nicht so toll.
 
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Ach, das ist doch diese ganze Heilpraktikerschiene. Kann funktionieren, muss aber nicht. Es hängt dabei stark von der Person ab die das vermittelt, die muss nämlich selbst Überzeugungskraft besitzen, dann kann das funktionieren. Vielleicht für jemanden hilfreich, der solche Blockaden hat (und nicht nur kein Talent :D ) und den/die man überzeugen kann.
 
Ich sehe an der grundsätzlichen Idee keinen überraschenden Neuheitscharakter. Jede Entspannungstechnik basiert auf diesen Prinzipien (Tiefenatmung, Autosuggestion, etc.) und dass die Psyche sich auf Körper und Stimme niederschlägt, ist ebenfalls nichts Überraschendes. Das sind bekannte Effekte, die auch schulmedizinisch anerkannt sind. Es gibt eigentlich keinerlei Grund koreanischen Schamanismus oder diese Hipster-Pseudo-Wissenschaft Neurolinguistische Programmierung ins Feld zu führen und von "energetischer Reinigung" oder der "Löschung unwillkommener Emotionen" zu sprechen. :rolleyes:

Genau das habe ich beim Lesen von Kenshi's Beitrag auch gedacht. Jeder, der ein wenig länger singt, weiß doch, daß sich so ziemlich alles auf die Stimme auswirkt. Das wäre also Frage 1.

Zu 1a: Ich selbst kenne das nur bedingt und von früher (seeeeehr viel früher). Da hat mich Aufregung allerdings vor allem ausgetrocknet, ob es den Stimmklang verändert hat, konnte ich damals noch nicht beurteilen... Heute kenne ich das nicht mehr, durch die Erfahrung stumpft man ab. Sicher gibt es so etwas wie die Tagesform, aber für's Publikum reicht es immer (ist nicht elitär gemeint, auch ein Schreiner kann an einem schlechten Tag einen guten Tisch bauen). Studioaufnahmen verkneife ich mir an "schlechten" Tagen, gehen würde das zwar auch, aber da hat man doch gerne noch den letzten Schliff.
Was meine Schüler anbetrifft, auch da geht es jedem mal gut und mal schlecht. Ernsthafte, langwierige Probleme sind mir da noch keine begegnet. Wenn einer mal mies drauf ist und wenig geht, kredenze ich zunächst einen Tee zum Runterkommen (kein esoterischer Schamanentee, der bei Vollmondlicht von mit Rattenblut eingeschmierten Jungfrauen geerntet wurde, sondern die Billigplörre vom Aldi); evtl. mache ich auch eine "Theoriestunde" über was auch immer oder kucke mit dem Schüler eine DVD mit Lerneffekt.

Zu 2: Nein. Es ist doch völlig klar ist, daß das Wohlbefinden Einfluß auf alle Körperfunktionen - und somit auch die Stimme - hat. Und je wohler man sich fühlt, desto besser klappt's. Das ist nicht "Stefan's These", sondern simples Allgemeingut (siehe oben). Aber wenn ein Download für 49,- angeboten wird, glaubt jeder, das Ei des Columbus zu finden. Und hier taucht mal wieder NLP auf :D. Alle paar Jahre kommt's aus der Versenkung hoch, wie Timesharing oder dergleichen Bauernfängereien - quasi die Autobahnmaut der Geistheilerzunft. Ok, dieser Vergleich hinkt etwas, denn die Maut wird Realität werden... Wie wär's denn mit "sing-it's These": Gestalte dein Leben so, daß du glücklich bist. Dann kannst du besser.....naja, alles halt - und bist immun gegen solche Lockangebote. Würde ich das aufgeblasen ausformulieren, es den Sumerern oder Skythen in die Schuhe schieben und auf einer bunten Website für 99,- feilbieten, hätte ich übermorgen meine eigene Anhängerschar.

Zu 3: Pffrrrzz
 
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Ich hoffe, dass ich auch als „Nicht-Pro“ hier was einwerfen darf.. probieren mers mal (; .

Ums direkt (und hart) zu formulieren: Ich finds Schwachsinn. Nicht, dass Psychosomatik die Stimme beeinflusst (unsere Psyche schlägt sich auf alles nieder – positiv wie negativ), sondern dass das jetzt ein „Wunderprogramm“ sei. Wie oben schon bereits erwähnt, sehe ich darin keine großen Neuerungen.

Habe das Video nur durchgespult, da ich mit den Frequenzen kaum etwas anfangen kann, aber was er vor allem macht ist der „Verspannung“ Aufmerksamkeit schenken. Er lässt sie erzählen, beschreiben, sich dessen bewusst werden, rückt das Ganze in den Fokus und beginnt dann mit der „Lösung“. Für esoterisch-angehauchte Personen macht es Sinn, dass das funktioniert, denn man „macht“ etwas, man beschäftigt sich bewusst damit und „arbeitet“ daran mit seiner eigenen „Energie“. Das gibt natürlich ein schönes Gefühl von Kontrolle und Lösbarkeit und kann wirklich viele Blockaden lösen, da unsere Psyche suggestiv ganz schön zugänglich ist.

Was mich stört: Diese „Wunderheilmethode“, die allen „seelischen Ballast“ wegzaubert (überspitzt, aber leider nicht zu sehr). Das schießt doch etwas übers Ziel hinaus, denn gravierende psychische Probleme basieren meist auf falsch erlernten Verhaltens- und Denkweisen und da hilft Entspannung und ein neugelegter Fokus bestimmt teilweise, aber gelöst wird so dauerhaft (!) nicht wirklich was.

Du hast dich damit beschäftigt, weil du viele Schüler hast, die Probleme damit haben, deswegen meine (!) Meinung: Wenn du die Methodik unterstützt, dann nimm sie auf und wend' sie bei den Schülern an, die esoterisch zugänglich sind. Es kann sicherlich helfen (zumindest für die Stunde) eine geeignete „Stimmungseinstellung“ (wtf?! „Mindset“ xD) zu erreichen und die ist es, die dann wirklich (zumindest kurzfristig) hilft. Das kann bei den einen per Esoterik, bei den anderen über schulmedizinische Entspannungsverfahren und bei wieder anderen einfach über 'nen kurzes Rumblödeln erreicht werden. Bei manchen evtl. auch gar nicht, weil die psychischen Probleme zu groß sind – da kannst du dann aber auch nicht viel dran machen, denn diese zu lösen liegt nicht in deinem Bereich (lad dir diese Verantwortung nicht auf).
Offenheit, Ruhe ("je hektischer du wirst, desto ruhiger werde ich") und gemeinsames Erarbeiten einer "Unterrichtsstimmung" sind da wahrscheinlich wesentlich effektiver.

Ich würde ehrlich zu deinen Schülern sein, ihnen sagen was schief läuft (zu wenig Emotionalität/ zu verkrampft/ ...) und dann gemeinsam schauen, welche Übungen gut funktionieren und bei welchen sie sich wohlfühlen, denn auch dieses „Bewusstmachen der eigenen Anspannung“ kann bereits viel erreichen und (hoffentlich) auch bewirken, dass die Person diese Einstellungen nicht nur im Unterricht anwendet (denn dann dauerts umso länger bis sich das verselbstständigt).
Diese „weltweit erstmals vorgestellte Wundermethode“ ist nichts weiter als ein Werkzeug, dass seinen passenden Rahmen und „Patienten“ benötigt. Davon gibt’s schon zig andere und jede hat in ihrer Nische wahrscheinlich auch ihre Berechtigung, deswegen würde ich das jetzt nicht als alleinstehende Antwort sehen, sondern als ergänzende Möglichkeit, die man seinem Repertoire hinzufügen und für dementsprechend geneigte Schüler nutzen kann.

Uff, uff... ganz viele „“, die das ziemlich spöttisch wirken lassen. Ich bin kein Esoteriker, aber lasse es jedem von Herzen, dem es etwas bringt (denn nur das zählt im Endeffekt), nur gibt es so was wie ein „Allheilmittel“ ganz selten (außer Oreos! Oreos werden eines Tages den Weltfrieden bringen!) und eine solche Aussage verleitet meist dazu, die anderen Möglichkeiten etwas auszublenden (wobei ich dir das 100%ig nicht unterstellen will!).
Ab ins Repertoire, für die anwenden, die dafür zugänglich sind, ansonsten schauen, was denn sonst funktionieren könnte und sich bewusst machen, dass der Großteil da (besonders bei schwereren Problemen) vom Schüler kommen muss.

Mir fällt gerade auf, dass mein "Anti-Allheilmittel-Post" einen ziemlichen "Allheilmittel-Charakter" hat - was ziemlich beschissen ist tbh! Ist alles sehr bestimmt geschrieben, aber ist natürlich kein "DAT IS DEFINTIV SO!!111", sondern nur 'nen paar Anregungen (obs passt muss man dann natürlich immer selber entscheiden). Furthermore hab ich ca. 'ne Kanne Kaffee intus, weswegen formulieren ist arsch.. *g.
 
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Also erstmal danke für die zahlreichen Antworten. :)

Ich weiß natürlich aus meiner Forenerfahrung, dass hier sämtlichen Dingen mit esoterischem Einschlag gern mit Skepsis begegnet wird und habe deswegen auch nicht gleich alle Informationen in einen Post gepackt. Mir war mehr oder minder klar, wie die ersten Reaktionen ausfallen würden.

Interessant fand ich übrigens, dass wir zwar eine Menge User hatten die bemüht waren, zu erklären was da wie (nicht) funktioniert und warum das alles Blödsinn, oder zumindest nicht so geil wie angepriesen ist - aber niemanden schien zu interessieren was denn nun meine persönlichen Erfahrungen mit der Herangehensweise waren.

Kann man in volle Tassen wohl doch nichts einfüllen? ;)

Nachdem wir also jetzt alle unseren Beißreflex angesichts des esoterischen Schreibstils überwunden haben, möchte ich euch nur kurz daran erinnern, dass die gesamte Self-Improvement Branche ein riesiger Markt ist der von der von mir verlinkten Seite natürlich bedient wird (und werden muss).
Und spätestens wenn man sich vor Augen hält wie Internetmarketing und Suchmaschinenoptimierung funktioniert, sollte auch dem letzten klar sein, dass hier nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.


Nun also zu meiner persönlichen Erfahrung:

Mir persönlich stieß das Esoterik-Sprech auf der Seite auch sauer auf, weswegen ich Stefan Strecker dann auch persönlich kontaktiert habe um mehr darüber zu erfahren, denn die Frequenzanalyse im verlinkten Video hat mich schon neugierig gemacht.
Ich wollte einfach mal hören wie der Mann so drauf ist und was er sich dabei gedacht hat.
Und Überraschung, der Mann ist gar kein Regenbogen-kotzender "Lichtarbeiter" sondern eine erfrischend nüchterne und direkte Person.
Nachdem wir uns dann bei einem ausgiebigen Plausch via Skype bereits gut verstanden hatten und mir ein ums andere Mal aufgefallen war wie viele seiner Erkenntnisse sich mit meinem Gesangslehrerwissen deckten, verabredeten wir uns schließlich in Berlin wo ich Verwandte und er ein Seminar hatte.

Stefan war bereit, mir seine Methode im Austausch für Gesangsunterricht zu vermitteln, was für uns beide ein äußerst interessantes Experiment war.
Ich habe also zunächst Stefan ca. 45 Minuten unterrichtet. Er hatte sich bis dahin noch nie richtig mit Gesang(stechnik) beschäftigt, hatte aber durch Meditations- und Yogapraxis eine gute Haltung und Atmung.
Ohne die Stunde jetzt im einzelnen auseinander klabüstern zu wollen, sei hier nur gesagt, dass ich noch nie erlebt habe wie jemand ohne jegliche Vorbildung so schnell singen gelernt hat. Ein paar Übungen und Erklärungen später sang er als Bariton mühelos ein a' - im perfekt temperierten Mix-Belt und ohne eine Spur von Anstrengung.
Ich muss sagen, ich war ziemlich baff! Irgendwas schien da verdammt richtig zu laufen.

Einige Zeit später war ich dann in der Rolle des Lernenden. Ich hatte mir einen recht persönlichen und nicht grade kleinen emotionalen Konflikt ausgesucht, den ich hier nicht breittreten will, und wollte versuchen mit Hilfe von Stefans Methode daran zu arbeiten.

Das ganze lief dann so ab, dass ich einige Atemzüge lang in meinen Körper hineinfühlen sollte, was für mich auch kein Problem darstellte.
Dann sollte ich mich in den emotionalen Konflikt hineinversetzen und fühlen was das in meinem Körper auslöst. (Eine Verspannung im Rücken.) Der nächste Schritt bestand dann darin einfach einen Ton auf "iiiih" zu singen und zu hören was dabei mit meiner Stimme passiert.
Das Ergebnis: Grabesstimme. Ich hatte meine Stimme noch nie so dysfunktional, so heiser und so kehlig gehört - und das alles nur, weil ich mich in ein Gefühl hineinversetzte. Das war schon ziemlich beeindruckend für mich. Ein paar Minuten später und nur durch das konsequente Anwenden der Technik schienen sich die wogen plötzlich zu glätten. Meine Stimme war auf einmal glasklar und obertonreich obwohl ich nichts anders machte als zuvor.
Ich habe das ganze dann noch eine Weile bei anderen Blockade-Gefühlen, auch rein körperlichen, wiederholt und es hat jedes mal binnen Minuten funktioniert.
Am Ende der Sitzung war meine Stimme ein wenig müde, klang aber sehr kräftig und voll. Meine Verspannungen und Blockadegefühle waren wie weggeblasen.

Später am Tag hab ich dann noch etwas gesungen und direkt gemerkt, dass die hohen Töne unheimlich leichtgängig schienen. Ich schob den Effekt allerdings zunächst auf den Einsing-Effekt durch das viele Vocal (pardon - Emotional) Cleansing. ;)

Eine gute Woche später allerdings sind die Effekte immer noch da, bzw. die Blockaden immer noch verschwunden, was mich gelinde gesagt total begeistert. Mein Passagio war noch nie so butterweich und selbst die krassesten Höhen sind völlig unangestrengt. Sogar die Shouts sind derber. ^^

Ihr kennt mich ja nun schon eine Weile und ihr wisst sicherlich auch, dass ich bei "Wundermethoden" mehr als skeptisch bin und das bisweilen auch sehr deutlich mache. Ich habe mit dem ganzen Esoterikkreis genauso wenig am Hut wie die NSA mit Datenschutz.
Aber in diesem Falle ist es mir herzlich egal ob Stefans Techniken von sibirischen Schamanen, aus einem NASA-Labor oder Batmans geheimer Bat-Höhle stammen - es hat funktioniert, es ist simpel und es wirkt sich sofort hörbar und dauerhaft aus.

Ich werde meine neue Erkenntnis definitiv auch bei meinen Schülern anwenden, sofern diese Lust darauf haben, und dann hier davon berichten.

Liebe Grüße und einen schönen Dienstag,
Paul Dickau
 
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Kenshi, umgekehrt wird doch erst ein Schuh draus: Du wusstest anscheinend schon, was du für Antworten erwartest und dementsprechend selektiv hast Du diese auch wahrgenommen. Wenn Du Dir die Beiträge mal unvoreingenommen durchliest, wirst Du feststellen, dass sie deutlich differenzierter ausfallen, als Du sie hinstellst. Insofern sehe ich den Beißreflex gerade eher bei dir. ;)

Ich persönlich habe übrigens deshalb nicht nach Deinen Erfahrungen gefragt, weil Deinem Eingangspost ohnehin bereits zu entnehmen war, dass

a) Du sie eh schildern möchtest und
b) uns eine Story erwartet vom Muster: "Ich war ja zuerst auch totaaaal kritisch, aber dann habe ich etwas Unbeschreibliches erlebt!" Diese Art von Testimonial gehört übrigens genauso eng zu dem ganzen New Age Gedöns wie der Verweis auf irgendeine südostasiatische Kultur. ;)
 
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Moin moin! ;>

Ik fühl mir een wenig missverstanden, wah. Sollte mir vielleicht nicht jeden Schuh anziehen, erhöht aber die Auswahl.

Mag nochmal verdeutlichen, dass ich nicht denke dass da kein Effekt vorhanden ist (den kann man auf viele Arten erzielen und für manche mag es eben auf diese Art sein), sondern dass meine Kritik der Vermarktung als Wunderheilung gilt. Es ist klar, dass es wirklich Werbung ist, aber wenn die Werbung „Weltfrieden für 1,50 et Pfund“ verspricht, dann fehlts mir da direkt an Weitblick und ich werd' misstrauisch. Besonders misstrauisch werd' ich dann, wenns gravierende Probleme betrifft, an denen sich viele andere Gebiete schon lange die Zähne ausbeißen. Aaaaber: Misstrauen heißt nicht, dass es nicht klappt. Für mich bedeutet es nur, dass ich der Behauptung nicht glaube da sozusagen die Paradelösung gefunden zu haben. Das schießt für mich weit übers Ziel hinaus, denn die gibt es eigentlich nie. Dafür sind wir zu unterschiedlich.
Ich glaube dir, dass der Bursche nett und sogar relativ nüchtern ist, aber das war hier ja keine wirkliche Basis und hat für mich auch wenig mit der Methode zu tun. Einstein war vom Charakter her (von dem, das ich gelesen habe) eher 'nen Arsch, aber den Wert seiner Arbeit kann man nicht abstreiten. Und wie ich vom „Vocal-Cleansing“ auf Einstein komme zeigen wir in der nächsten Folge... Anyway! Deswegen auch mein „Desinteresse“ an der Methode an sich: Sie ist egal, solange sie funktioniert. Bei Manchen wird es diese sein, bei Anderen müssen dann halt andere Methoden herhalten, aber das klappt mit der Idee eines Allheilmittels halt leider nicht, da dann die „anderen Methoden“ ja überflüssig wären. Das find' ich halt arg gefährlich.

Sich neue Inspiration zu holen ist super, Begeisterung auch und wenn man dabei noch 'ne nette Person trifft, dann umso besser, aber (das berühmte Aber..) von den 1000 wegen nach Rom mag das einer sein, aber nicht der einzige. Das war für mich das Wichtige. Skepsis, Hinterfragen und auch das „Zerpflücken“ der Wirkungsweise sind für mich da angebracht (wie überall), da man so halt auch halbwegs den Rahmen einschätzen kann, in dem die Sachen anwenden kann.

OffTopic-Beispiel: Hab' mich über Hilfen für die Rauchentwöhnung informiert und überall wurde „Endlich Nichtraucher!“ als das höchste Gut angepriesen. Buch besorgt, durchgelesen und mit dem größten WTF weggelegt. Für mich wars unbrauchbar. Hab's inzwischen dennoch mehrmals empfohlen, da es vielen anderen (hoffentlich Ex-) Rauchern ja anscheinend geholfen hat – es hat seinen Platz, nur halt nicht bei mir. So und umgekehrt ists halt mit fast allen Sachen.

Kann man in volle Tassen wohl doch nichts einfüllen? ;)

Pfff! Wat denkste wie praktisch das ist, wenn die Tasse nicht ganz dicht ist? (; .
Auf 'ner ernsteren Ebene find ichs schade, denn ich würd' dem Ganzen sogar 'ne Chance geben, nur zielt jede Werbung auf eine bestimmte Art von Käuferschaft ab und ich gehöre wohl nicht dazu. Vielleicht kommts ja irgendwann in etwas abgeschwächter bzw. neutralerer Form, dann gern.

Live long and prosper! den musst' mir gönnen ;p
 
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Wir bornierten Betonköpfe aber auch ! Wir wollen unsere Verspannungen und Blockaden einfach nicht lösen und ignorieren neue, bahnbrechende Erkenntnisse. Unsere armen Schüler ! Und als Sänger sind wir sicher auch nicht zu gebrauchen.
*ironiemodus off*

Mehr fällt mir nicht ein zum Thema..... Foxx hat es super auf den Punkt gebracht.
 
Noch kurz zum Thema "Self-Improvement"-Markt: Es ist mir ehrlich gesagt egal, ob ein solches Bullshit-Bingo-Marketing in dieser Branche quasi ein Muss ist. Das ist ein selbstgewählter Weg und in meinen Augen eben Bauernfängerei, egal ob der Stefan privat so voll dufte ist. ;) Diese Leute haben meist ein charismatisches Wesen, das ist eine Säule ihres Geschäftsmodells.

Ihr kennt mich ja nun schon eine Weile und ihr wisst sicherlich auch, dass ich bei "Wundermethoden" mehr als skeptisch bin und das bisweilen auch sehr deutlich mache.
Nichts für ungut, aber genaugenommen hast du auf mich schon immer recht aufgeschlossen gegenüber spirituell angehauchten Konzepten gewirkt (Stichwort Tersulogie). Kritisch gegenüber Wundermethoden habe ich dich durchaus gegenüber bestimmten Gesangssystemen erlebt, aber das ist ja zweierlei.
 
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Interessant fand ich übrigens, dass wir zwar eine Menge User hatten die bemüht waren, zu erklären was da wie (nicht) funktioniert und warum das alles Blödsinn, oder zumindest nicht so geil wie angepriesen ist - aber niemanden schien zu interessieren was denn nun meine persönlichen Erfahrungen mit der Herangehensweise waren.

Nicht nur im Terlusollogie-Thread habe ich die Befürworter gefühlte 12 Mal gefragt, ob sie mal detailierter schildern können oder und genauer mitteilen, was genau wobei geholfen hat. Da kam aber nie was. Daher habe ich aufgegeben, nachzufragen. Schön, dass Du hier auskunftsfreudiger bist. Aber das konnte ich ja nicht ahnen.

Dass Blockaden schlecht nicht nur für den Gesang sind, ist bekannt. Das gilt für viele Bereiche des Lebens und der Liebe. Ich habe etliche Kunden aus den Bereichen Systemische Beratung, Coaching, Supervision, Mediation und sogar "chinesisch/taoistische Bauchmassage" etc. Anbieten tun sie aber alle das Gleiche: "Blockaden lösen, Ressourcen entdecken, Energien freisetzen"...

Nur die Anwendungsgebiete unterscheiden sich: Die einen wenden das hauptsächlich im Bereich Familie und Partnerschaft an. Die anderen im geschäftlichen Bereich. zB Mitarbeitercoaching, Personaloptimierung.

Ob man mit Vocal-Cleansing solche Blockaden lösen kann? Keine Ahnung. Möglich. Es gibt etliche Wege, Blockaden zu lösen. In erster Linie ist es wohl die Beschäftigung mit sich selbst unter Anleitung, die zum Erfolg führt. Ich selbst tue das, in dem ich sowohl mir selbst als auch meinem Umfeld Grenzen setze - und mit einer guten Flasche Wein. Jedem das Seine.

Ich will nicht abstreiten, dass es dem einen oder anderen auch beim Singen helfen kann. Unterricht, Unterstützung, Hilfe, Beratung: Das alles ist, wie wir noch aus der Schule wissen, ab einem bestimmten Level zu einem wesentlichen Teil Glücksache und eine Typ- und Sympathiefrage. Noch schwerwiegender fällt das in der Psychosomatik ins Gewicht: da gibt es keinen allgemeinen Weg gibt, sondern nur individuelle.


Ihr kennt mich ja nun schon eine Weile und ihr wisst sicherlich auch, dass ich bei "Wundermethoden" mehr als skeptisch bin und das bisweilen auch sehr deutlich mache.

Ääääh.. nein. Zumindest nicht, was die esoterischen Methoden angeht :)
 
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Noch kurz zum Thema "Self-Improvement"-Markt: ... Diese Leute haben meist ein charismatisches Wesen, das ist eine Säule ihres Geschäftsmodells.

Das ist DIE Säule, finde ich. Wie ich bereits weiter oben schrieb, kann sowas funktionieren, muss aber nicht im wissenschaftlichen Sinne, dass ein Vorgehen (unabhängig vom Durchführenden) reproduzierbar gleiche Ergebnisse bringt. Ist ja auch schwer, Menschen sind unterschiedlich und eine innere Blockade ist keine medikamentös behandelbare "Krankheit".
Wichtig ist, dass sich der Proband innerlich bereit macht (wie geschehen) und an sich arbeitet. Auf welche Weise das erreicht wird, sei es mit Yoga, Klangtherapien und was es sonst noch so alles gibt, ist eigentlich wurscht, sofern der Proband sich dabei wohlfühlt und auch ein Ergebnis erzielt wird. Natürlich springt bei begabteren Selbstvermarktern dann gleich eine Marketingmaschine an, evtl. noch mit Franchise-Modell (Behandlung nach XY, "Z-Methode" etc.)

Na, solange es funktioniert, warum nicht? Bei Dir Kenshi, hat es offenbar funktioniert. Ist doch gut so. Das heißt aber nicht, dass die Methode an sich "der Weg" ist, sondern auch die durchführende Person eine wesentliche Rolle spielt, wenn nicht DIE wesentliche Rolle. Du hast gute Voraussetzungen, das Gelernte selbst in deinem Unterricht (teilweise) umzusetzen, denn das kann nur jemand der davon überzeugt ist ;)

Ich bin, was die Esoterik-Ecke angeht, offen, aber uninteressiert. Die Gründe stehen oben.
 
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Dass Blockaden schlecht nicht nur für den Gesang sind, ist bekannt. Das gilt für viele Bereiche des Lebens und der Liebe. Ich habe etliche Kunden aus den Bereichen Systemische Beratung, Coaching, Supervision, Mediation und sogar "chinesisch/taoistische Bauchmassage" etc. Anbieten tun sie aber alle das Gleiche: "Blockaden lösen, Ressourcen entdecken, Energien freisetzen"...

Die Moden wechseln sich auch in dieser Szene ab - momentan geht nichts ohne "Energie" oder "energetisch". Vorher waren´s, glaube ich, die "Schwingungen" und die "Quanten". Da aber die Anbieter auf diesem Markt meistens keine Ahnung von Quantenphysik haben und ihre Theorien jeglichen Naturgesetzen widersprechen, hat sich das halbwegs wieder gelegt (ich habe wirklich darauf gewartet, daß irgendjemand "Quantensingen" anbietet) . Energie hingegen ist so ein schön schwammiger Begriff, der wird sich lange halten.
 
Ich bin jetzt keine Lehrerin oder Studierte, trotzdem mein Eindruck von dem Ganzen:

Dass sich emotionale Blockaden (oder Schwierigkeiten) auf die Stimme auswirken können, ist klar. Nicht nur auf die Stimme, sondern im Prinzip auf alles Körperliche. Wenn ich zB. angespannt bin, ist der Klang meiner Stimme (grade in den höheren Lagen) enger und schärfer. Bei starker Nervosität wirkt der Klang mitunter auch wie "erstickt" - bei kleineren Konzerten mit dem Chor passiert mir das manchmal.

Solche emotionalen Unausgeglichkeiten (egal woher sie kommen) können sich auch auf die Sprechstimme auswirken, die dann brüchig oder piepsig werden kann.

Das ist für mich in dem Sinne jetzt nichts Neues...

Ich hab mir mal die Website ein wenig genauer angesehen und was mich persönlich stört, ist folgendes:

1) Es wird zu ungenau informiert (mein subjektiver Eindruck). Es wird mit Fachbegriffen und "Schlagsätzen" um sich geschmissen, aber ich als Hobbysängerin kann mir kaum ein Bild von der Sache und dem Angebot der Technik machen.
2) Hat man so ein klein wenig das Gefühl, eine Art "Guru" (ich mein das nicht negativ, aber mir fällt grade kein passenderes Wort dazu ein) vor sich zu haben, der dir innerhalb weniger Zeit sagen kann, wo dein Problem liegt und wie man es beseitigen kann. Ich finde derlei Denkansätze (egal woher sie kommen...) fragwürdig und mitunter auch gefährlich.
3) Dieser eine Satz hat mich sehr skeptisch gemacht und erinnert mich sehr an esoterische Behandlungsmethoden: Energetische Blockaden werden...innerhalb von 30 Minuten vollständig gelöscht! Da stellt sich mir die Frage: welche Art von Blockaden? Betrifft das die gesamte Palette menschlicher Emotionen, vom übertrieben formuliert: "ganz gesunden Menschen" bis hin zur "psychischen Erkrankung"? Und wieso müssen Blockaden überhaupt "gelöscht" werden?

Psychosomatik bedeutet ja nix anderes, als dass sich eine Emotion (oder gleich mehrere...oder nicht gelöste, unterdrückte Konflikte, ggf. auch Traumata) durch den Körper bemerkbar machen. Emotionen sind primär eigentlich etwas Gutes, auch die schlechten...wichtig wäre doch dann, diese entsprechend zu thematisieren und zu verarbeiten und nicht einfach...nur zu löschen?

Ich könnte mit solch einer Art von Technik glaube ich nichts anfangen (als Gesangsschülerin). Einfach deshalb, weil sie zu sehr von dem entfernt ist, woran ich glaube.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere Leute, die sehr von diesen Dingen überzeugt sind...Globuli, Reinigung schlechter Energien, NLP...bis hin zur Reinigung der Wohnung, dem Entfernen von Wasseradern, Channeling usw. Ich will jetzt nicht alles in einen Topf werfen, dass wäre unfair, aber was mir bei solchen Angeboten teils stark auffällt, ist, dass diejenigen, die es anbieten, "alles wissen", und derjenige, der das Angebot annimmt, fast die komplette Verantwortung abgibt und sich "heilen oder reinigen" lässt. Und solche Methoden finde ich, aus den unterschiedlichsten Gründen, fragwürdig und gefährlich.

 
Devasya, dieses "Löschen" (meistens einer "Matrix") ist momentan auch ganz hip. Natürlich wird dir keiner sagen können, was das nun genau, konkret und vor allem validiert sein soll, aber darum geht´s n der Szene ja nicht. Du mußt dich halt "einlassen", wer´s nicht tut, ist borniert, wissenschaftsgläubig, arrogant oder was auch immer. Jedenfalls nicht einfach vernünftig und mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet ;)

Emotionale Blockaden hab ich auch manchmal. Aber dank einer guten Gesangstechnik, jahrelanger Bühnenerfahrung und der Fähigkeit, mich selbst nicht für den Nabel der Welt zu halten, singe ich dann trotzdem noch so gut, daß ich Geld dafür bekomme.

Emotionale Blockaden haben auch manche meiner Schüler - sei es durch Kindheitstraumata, Liebeskummer, Stress im Job, Beziehungsprobleme, Probleme mit den Kindern, whatever. Manchmal gelingt es mir, sie zumindest für die Gesangsstunde halbwegs zu lösen - ganz ohne Schamanentralala. Und ich habe ihnen zu diesem Zweck auch schon das eine oder andere Mal ein Glas Wein eingegossen.
 
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Gerade gefunden:

http://www.lebensraum-suhl.de/singen.htm

Das eigene Singen hat ganz besondere, körperliche, geistige und seelische Wirkungen auf uns. Singen löst Blockaden, verbindet uns mit uns selbst und anderen Menschen. Gemeinsam zu singen ist eine wunderbare Quelle der Kraft, Energie und Lebensfreude.

.. bringt man das nun mit dieser Thematik in Verbindung, heißt das: Als blockierter Schüler wende ich eine Methode an, die Blockaden löst, um etwas tun zu können, was Blockaden löst.

Die Welt wir immer komplizierter. :hat:
 

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