... Jetzt kommt´s ...... meiner geht leider wieder zurück da der Varipower_Regler defekt ist. Eine Lautstärkereduktion endet mit unsauberen Tönen
und gematsche.... Schade!!
Ich habe jetzt schonmal von dem gleichen Problem gehört. Also ne Endkontrolle sieht bei mir anders aus.
Gruß Andy
Hallo Andy,
Ich würde Dir gern weiterhelfen, und müsste genauer verstehen, warum Du meinst der Varipower Regler wäre kaputt. Kannst Du dazu etwas mehr Details liefern?
Ab und zu bekomme ich Anfragen von Leuten, die die Varipower Funktion nicht richtig verstanden und deshalb eine ganz falsche Erwartungshaltung haben, die der Trirec dann natürlich nicht erfüllt. Ohne zu wissen, ob das für Deinen Fall relevant ist, möchte ich hier ein paar allgemeine Hinweise für alle Interessierten geben.
Technisch gesehen wird bei der Varipower Regelung das wirksame elektrische Feld, in dem die Elektronen von der Kathode zur Anode beschleunigt werden, heruntergeregelt. D.h. bei voll aufgedrehtem Varipower wirkt das E-Feld genau so wie in jeder normalen 120 W push-pull Endstufe, und die Infinium Regelung sorgt für die optimale Ruhestromeinstellung (bias) dazu.
Je weiter Varipower herunter gedreht wird, um so geringer ist das wirksame E-Feld in den Endröhren--annähernd vergleichbar als hätte man einen kleineren Netztrafo eingebaut. Damit sinkt die
maximal zur Verfügung stehende Leistung der Endstufe, aber nicht unbedingt die Lautstärke! Die Lautstärke sinkt eigentlich nur dann, wenn ich zuvor schon an der Leistungsgrenze gespielt habe. Wenn ich z.B. für eine proberaum-typische Lautstärke etwa 20 W brauche (was an einer 4x12er Box schon mächtigen Alarm macht), kann es durchaus sein, dass ich vom Maximum aus über 50-70% des Varipower Regelwegs überhaupt keinen großen Lautstärkeunterschied wahrnehme.
Erst wenn der Pegel aus der Vorstufe (Master Regler) so hoch ist, dass die reduzierte Endstufenleistung das nicht mehr vollständig am Lautsprecher abbilden kann, dann passiert etwas:
> Die
Signalspitzen werden je nach dem stark oder weniger stark begrenzt
> daruch entstehen zusätzliche Endstufenverzerrungen, die die Vorstufenverzerrungen überlagern
> außerdem verdichtet sich der Sound, und wirkt komprimierter
> insgesamt ein Effekt den Eddie van Halen als 'brown sound' bezeichnet hat
> bei krassem Missverhältnis von Vorstufen Pegel (Master) und Varipower Stellung (Endstufenleistung) kann die Endstufenverzerrung das Signal sogar matschig klingen lassen. Das lässt sich etwa vergleichen, mit einem voll aufgedrehten Mesa Rectifier dessen Lineout man mit einem kleinen Fender Champ 5W Amp verbindet, um damit eine 4x12er Box zu befeuern. Das wird auch nicht mehr sehr nach Mesa klingen, es sei denn man bleibt deutlich unter der max. Lautstärke des Champ...
Ob die Varipower Einstellungen vernünftig sind oder nicht, sei mal dahin gestellt, denn das hängt lediglich von der künstlerischen Intention ab. Fakt ist der Trirec kann damit etwas sehr Spannendes liefern, was derzeit nur sehr wenige Amps weltweit können--kontinuierlich die 'virtuelle Größe' der Leistungsendstufe variieren.
Das ist sicher mehr als das typische Gain, Bass, Mid, Treble, Volume an das wir uns schon gewöhnt haben, und es ist eine Innovation deren Umgang noch nicht selbstverständlich ist.
Varipower sollte dabei nicht als Lautstärkeregler missverstanden werden, sondern eher enstprechend der Anwendungssituation eingestellt werden. Wenn ich im Studio Endstufenverzerrung erzielen, aber keine 120 dB im Aufnahmeraum haben möchte, würde ich vermutlich einen kleineren Amp wählen. Wenn ich mich auf einer großen Bühne oder in einem extrem lauten Probraum durchsetzen muß, würde ich einen großen Amp vorziehen. Varipower erlaubt mir den ganzen Bereich dazwischen der Situation und Intention entsprechend, kontinuierlich durch Drehen an einem Knopf anzupassen.
Unterm Strich, ist es für Soundtüftler und Studiomusiker eine fantastische neue Spielwiese, was ja auch durch den aktuellen überragenden Testbericht in GuitarWorld reflektiert wird. Auf der anderen Seite können Gitarristen, die einfach einen hervorragend klingenden und lauten Rock/Metalamp brauchen, problemlos den Varipower Regler auf Max. stehen lassen. Wenn ich keine Endstufenverzerrung haben möchte (was im Metal und speziell im Hard Core Bereich meistens der Fall ist) und ich einfach nur leiser spielen will, dann drehe ich den Master herunter. Nur wenn ich Obertöne, Verzerrungen, Kompression aus der Endstufe kitzeln will, macht es Sinn Varipower herunter zu regeln.
Btw, manchen Trirec Usern ist schon aufgefallen, dass während des Drehens am Varipower Regler die Laustärke kurz schwankt. Das hängt damit zusammen, dass abhängig von der Varipower Stellung in Hintergrund andere Ruheströme eingestellt werden, um den amp optimal abzustimmen. Das ist normal und kann man auch am Flackern der Infinium LEDs auf der Rückseite erkennen. Es heisst aber wie oben gesagt nicht, dass Varipower ein Lautstärke Regler ist ;-)
Wenn Du noch Fragen zu Deinem speziellen Amp-Problem hast kannst Du mich auch gern per pm kontaktieren.
Grüße,
Jan