Oha, jetzt gehts ja heiß her..
Wenn Mesa für 1500€ (umgerechnet) die erreichte Qualität darstellen kann und in den USA schraubt, wieso meinst Du, dass die Chinesen das nicht für 1200€ können?
In China bekommt man was man bezahlt und qualitativ hochwertige Produkte aus China sind noch "neu".
Ob die Chinesen für 1200 Euro Amp-Verkaufspreis Mesa-Qualität inkl. penibelster Endkontrolle erfahrener Techniker hinbekommen, vermag ich konkret nicht zu beurteilen. Wenn jedoch die aktuelle Qualität, die sich seit den allerersten Amps offensichtlich kein bisschen gebessert hat, bereits 800 Euro VP kostet, halte ich das für ausserordentlich unwahrscheinlich. Man kann ja nicht einfach mal ein paar bessere Teile einkaufen, an den Maschinen den Qualitätsregler hochdrehen und eine Endkontrolle aus dem Hut zaubern. Da steckt viel mehr dahinter und es geht hier nicht um ein paar kleinere "Qualitätsunterschiede", sondern eher um den Unterschied zwischen Tag und Nacht.
Amps werden gerne mal für weit mehr als die Material/Entwicklungskosten+Markenname verhökert (Soldano ist da einfach ein geniales Beispiel...400-500 Euro Bauteile und nochmal 3000 für den Rest ist schon extrem) und diese Preise werden auch gerne gezahlt.
Hast du auch eine Quelle für die Behauptung, die Bauteile kämen auf 400-500 Euro? Das müssen geradezu unfassbar niedrige Einkaufspreise sein. Als jemand, der sich schon mit dem Ampbau befasst hat, kann ich das kaum glauben, alleine der Preis für einen AÜ der Oberklasse fällt schon hart ins Gewicht, selbst wenn kein Name draufsteht.
Dazu vergessen dann die meisten, dass es mit den Bauteilen nicht getan ist. Wer mal in der Wirtschaft tätig war weiß, dass die Materialkosten insbesondere bei hochwertigen Produkten meist nur ein kleiner Posten sind. Das letzte Quäntchen Qualität bis zur Perfektion ist das Teuerste. Und wenn du schreibst, dass Amps "gerne mal für weit mehr als die Material/Entwicklungskosten+Markenname verhökert" werden, dann ist das absolut gerechtfertigt, wenn dort dutzende Arbeitsstunden reingehen, die bei dem Durchschnittsamp 5minuten in einer Maschine bedeuten. Für einen handgebauten Amp, an dem mehrere Leute (keine billigen Chinesen) tagelang beschäftigt sind, der auf Herz und Nieren geprüft wird, von dessen Erlös nicht nur der eigentliche Hersteller, sondern auch Lieferanten, Vertriebe und Händler leben müssen und in dem wirklich nur Premiummaterialien verwendet werden, erscheint mir der Preis wirklich nicht extrem, sorry. Die Konsumgesellschaft wird von billigstem Chinamüll (damit meine ich jetzt nicht explizit Bugera) nur so zugeschüttet, dass Qualität einfach nichts mehr kosten darf. Gleichzeitig gehen viele Menschen aber auf die Straße und klagen, dass ihre Arbeit nicht gerecht entlohnt wird. Denkt mal darüber nach.
Nicht weil ich mir wünsche einen billig Mesa zu kaufen, sondern weil er einfach BAHNBRECHEND ist.(Punkt)
Das ist eine sehr subjektive Aussage. Ich habe keinen blassen Schimmer, was an dem TriRec BAHNBRECHEND sein soll, ausser der Einstand mit den ersten Auslieferungen im negativen Sinne. Ein 100Watt Röhrenamp ist ein Verstärker für die Bühne und nicht für das Wohnzimmer. Wenn du einen solchen Stromfresser kaufst um ihn dann in der Wohnung zu spielen, ist das dein gutes Recht, aber als bahnbrechend würde ich das Variopower Konzept jetzt nicht bezeichnen. Nicht ohne Grund gibt es immer mehr kleine Röhrentops für zuhause. Das Konzept ist wieder behringertypisch: Am Besten ALLES in ein Gerät bauen, ob es dann aber auch wirklich gut funktioniert steht auf einem anderen Blatt.
Fakt ist auch, dass die Schaltungen kopiert werden.
Wirklich sachdienlicher als eguanas Postings sind deine jetzt auch nicht, was du als "Fakt" darstellst ist schlicht Blödsinn. Selbstverständlich sind die Schaltungen von Mesa patentiert. Wenn ich diese kopiere und dann auch noch öffentlichkeitswirksam vermarkte, kann ich meinen Laden dichtmachen, das gilt auch für Bugera. Im Übrigen hätte man da auch nicht so lange für die Entwicklung gebraucht, sondern die PCBs einfach mal drucken lassen - schließlich sind die Schaltpläne der Rectifier öffentlich.
Dass die Amps "zu 90% gleich klingen", widerlegen Rohsamples bei Youtube und Soundcloud deutlich und wird sogar von den aktuellen Eigentümern bestritten..
Boogies sind hier in Deutschland im Gegensatz zu den Staaten scheißteuer und ich vermute den Vertrieb dahinter. Find Dich damit ab, es ist meine Meinung und Du mußt mit dieser nicht konform gehen.
Führt jetzt hier aber auch zu weit vom eigentliche Thema weg. Nur wenn hier immer vom "Original" geplärrt wird, darf der Vergleich nicht verboten sein. Und da muß man den Leuten mal den Zahn ziehen, Mesa sei aufgrund des hohen Preises hier wohl irre Boutique.
Schau dir mal die Engl-Preise in den USA an
Ob es nur am Vertrieb liegt oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Problematik betrifft aber nicht nur Mesa/Meinl hier.
Dass Mesa wegen der hohen Preise hier irre Boutique ist, habe ich ausser bei 16-jährigen Punkrock Fans offen gesagt noch nicht gelesen. Den meisten Leuten gefällt der Sound, die herausragende Verarbeitung und die Zuverlässigkeit - und sie geben das Geld eben aus, so what. Ich persönlich habe die niedrigen Gebrauchtpreise bei den Amps genutzt und würde das immer wieder tun.
Du suggerierst hier jedoch, dass Mesa in der Produktion vergleichbar ist mit den üblichen Verdächtigen wie Marshall oder Engl und das ist - völlig objektiv gesehen - einfach Quatsch. Es sind selbstverständlich keine Handwired-Amps, aber dass die Bauteile hochwertiger und die Verarbeitung deutlich besser ist als bei den üblichen Marshalls und Engls wird dir jeder unbefangene, nicht Gitarre-spielende Ingenieur gerne schriftlich geben. Ob es einem den (Neu)preis wert ist, darf jeder selbst entscheiden, mir ist er es nicht. Auf der anderen Seite finde ich 1500 Euro US Preis im Vergleich zu den hier angebotenen Amps ausserordentlich fair, ja fast schon günstig.
Was die horrenden Preise für bspw. einen "original Mesa Knopf" angeht, so sind diese durch Grundlagen der BWL tatsächlich leicht zu erklären. Wenn man einen solchen Knopf in Deutschland haben will, muss ihn der Händler über den Vertrieb bestellen. Dieser muss entweder einen solchen Knopf aus Kalifornien per Luftpost (wer will schon so lange warten..) importieren oder hat Lagerkosten für Bauteile, die vielleicht ein Kunde pro Jahr mal bestellt. Wenn ich das bei vielen kleinen Produkten mache, lasse ich mir das als Vertrieb eben bezahlen. Und dann erscheint der Preis für ein Stück Plastik extrem hoch. Wenn ich in Neuseeland einen original-Ersatzknopf für meinen VH4 haben möchte, so werde ich diesen wohl kaum für nur 5 Euro bekommen, obwohl er nur 20 Cent Material wert ist. Dahinter braucht man nicht gleich eine Abzocke vermuten - wohingegen der Aufschlag bei den Amps schon in diese Richtung geht.