Wie einen "Auf die Fresse"-Gitarrensound erreichen?

  • Ersteller Calaway65
  • Erstellt am
probier's einfach aus... das ist bei so was eh das beste.
Das Gehör funktioniert aber nicht ganz so simpel
bei nur 2 Signalen müsstest du schon einen Kunstkopf nehmen... damit's echt wirkt... :D
das Mittensignal repräsentiert quasi den 'neutralen' Raum, den Schall der von überall kommt.
die 2 verzögerten Signale versuchen den (groben) fake. Das ist nichts präzises, reicht aber für den Eindruck.

cheers, Tom
 
ich würde da wiederum technischer vorgehen ;p

wenn schon seitlich verzögert, dann moduliert. also nicht mit chorus, sondern diese sogenannte verzögerungszeit automatisieren. also z.b. 12ms > 15ms innerhalb von ca. 10sekunden.
ausserdem würde ich einen leichten hi-cut an den seitensignalen vornehmen bei ca. 17-20 hz und das mittensignal lautstärkemässig dominieren lassen.
 
Dann hättest du ja den "klassischen" Stereomaker:
Delay I.jpeg
In deiner Stelle würde ich die settings ja abschreiben und als preset speichern. Das funzt nämlich eig. überall wo der 'Trick' Anklang findet und lässt sich, siehe unten, beliebig hinbiegen.
Den linken Delaybereich kannst du übrigends auch auf 100% schalten, solange das plugin als send läuft. Das geht dann glaub ich in Richtung von Telefunkys Idee.

Delay II.jpeg
Das könnte auch ein tick in die Richtung gehen. Probiers am besten mal selber aus, ich hatte das auf einer weiblichen Stimme im Refrain, wo die harms sehr weit waren und die Hauptstimme mit extremer Punktualität glänzte -.- Das hat auf jeden Fall geholfen.

Für sone Sache würde ich übrigends nur standart Delays wie Mod Delay II im digirack oder in dem Fall von Steinberg. Weil die genau das tun was sie sollen ohne Spielereien die dir bei solchen Geschichten mehr Ärger bereiten als sie helfen. Wobei das MDelay ja noch paar extras hat, die durchaus die Musikalität fördern :great:

Zu deiner Frage davor: Nein, das kannst du nicht. Instrumente, die bereits (wohlmöglich sogar Stereo-) Rauminformationen enthalten lassen sowas nicht mit sich machen (zumindest liefert das kein gutes Ergebnis). Und bei Pads und Streichern (außer piz) o.ä. funktioniert das natürlich auch nicht.

Grüße
 

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  • Delay II.jpeg
    Delay II.jpeg
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Zuletzt bearbeitet:
Es gibt einfach nichts bessers als die Spur noch einmal einzuspielen, bzw einspielen zu lassen.
 
Von einer gut eingespielten Spur sollte man ausgehen, sonst funktioniert gar nichts, da alles unsauber klingt. Mit so einem Delay würdest du ja das unsaubere Material vervielfältigen und damit jeden Spielfehler hervorheben.
 
Wenn schon doppeln, dann richtig und den Hörren Gitarristen zweimal dudeln lassen :) Irgendwelche Stereotools bringen im Zweifelsfall nur Phasenschweinereien. Klar ist das Arbeit, aber wenn mans richtig macht, wirds umso geiler.

Was echt viel ausmacht ist die Positionierung der Box im Raum. Ich nehme entweder die oberen Speaker oder stelle die Box höher (ist dann so auf Hüfthöhe). Über Positionierung kann man unmengen viel sagen, aber als ein paar Stichpunkte: An Wänden, Kanten oder gar Ecken wird der Sound (in der genannten Reihenfolge) bassiger. Die Mitte des Raumes sollte man vermeiden. (2/3 Regel). Box Schräg zu den Wänden aufstellen, im Bedarfsfall Schlafsäche, Kissen, Decken, Matrazen oder wenn vorhanden Absorber zum Dämpfen aufstellen. Ungewollte Erstreflexionen können da echt mies sein.



Ein paar Worte zum Micing (auch wenn das ebenfalls ein echt riesiges Thema ist): Ich persönlich nehm gerne verschiedene Sounds mit, und hab deshalb manchmal mehr mics vor der box als dann im Mix verwendet werden. Dabei ist auf einigermassen saubere Phasenlage zu achten (Stichwort einphasen), ausser der Sound ist explizit so (z.B. Badewanne durch Auslöschungen) gewünscht.
Was sich für mich gut bewährt hat ist gerade bei rotzigen Sachen ein Raummic (Großmembraner, meistens Kugel) an einer geeigneten Stelle (Gitarrero spielen lassen und selber Raum ablaufen). Oft lande ich dabei neben der Box. Das Mic dann relativ stark komprimieren, (Tief-)Mitten boosten und leicht dazumischen.

Was eigentlich auch immer Pflicht ist, ist die verwendung einer DI-Box, falls der Sound doch mal nicht passen sollte oder um (Schande über mich ^^) mit einem Software Amp (Lepou, RedWire impuleses) nochmal einen Ticken Highgain drauf zu setzen.

Zum Thema Hall wurde ja schon viel gesagt.

So Far...
Laguna
 
Wenn schon doppeln, dann richtig und den Hörren Gitarristen zweimal dudeln lassen :) Irgendwelche Stereotools bringen im Zweifelsfall nur Phasenschweinereien. Klar ist das Arbeit, aber wenn mans richtig macht, wirds umso geiler.

Was echt viel ausmacht ist die Positionierung der Box im Raum. ...
mit Verlaub, du hast die Frage nicht verstanden ;)
das Problem ist nicht eine geil klingende Gitarrenspur, sondern der Eindruck, dass das Signal direkt vor dem Hörer quasi aus dem Raum springt.
Stereotools bringen nur Phasenschweinereien... aha...
aber die Positionierung der Box im Raum ist mono ? oder Raummics ?
im Endeffekt machst du mit deinem Aufwand nichts anderes, als wenn man die Geschichte durch entsprechende Plugins mit Raum-Effekten schickt...
Vorrausgesetzt die Plugins erfüllen ein bestimmtes Mindestmass an Qualität. Das ist allerdings entscheidend. ;)
Wer ein gut ausgestattetes Studio (oder einen prima Raum) zur Verfügung hat natürlich einen Vorteil.
Der typische Homerecordler mit Sicherheit nicht. Der ist mit 1 guten Plugin aus der Nummer raus.
Die 3 Mikros über ein Mittelklasse-Interface müssten zumindest optimal ausgerichtet werden.
Mit dem Plugin kann man das jederzeit 'tunen'... ich sehe das ausschliesslich von der praktischen Seite...

cheers, Tom
 
mit Verlaub, du hast die Frage nicht verstanden ;)
das Problem ist nicht eine geil klingende Gitarrenspur, sondern der Eindruck, dass das Signal direkt vor dem Hörer quasi aus dem Raum springt.

Stereotools bringen nur Phasenschweinereien... aha...
wie ich sagte: Im Zweifelsfall. Wenn ich die Wahl habe, zu doppeln oder die ein Spur zu verschieben (oder Delay oder andere "stereotools"), wird meine Entscheidung immer auf doppeln fallen.

im Endeffekt machst du mit deinem Aufwand nichts anderes, als wenn man die Geschichte durch entsprechende Plugins mit Raum-Effekten schickt...
Ja, aber warum soll ich nicht schon bei der Aufnahme mitnehmen, was geht (vorausgesetzt, Equipment dafür ist vorhanden). Wenn mir die originale Raumspur nicht gefällt, kann ich ja immer noch ein Plugin drauf loslassen.
Ich für meinen Teil schieb bei Aufnahmen lieber Mics im Raum als Regler am Plugin, aber gut, das ist wohl persönlicher Geschmack. (Klar, abgedrehte Sounds wie Kathedralen oder was auch immer bekomme ich so natürlich nicht hin, aber das ist hier ja auch nicht gefragt.)

Die 3 Mikros über ein Mittelklasse-Interface müssten zumindest optimal ausgerichtet werden.
Mit dem Plugin kann man das jederzeit 'tunen'... ich sehe das ausschliesslich von der praktischen Seite...
Ja aber das ist doch Aufwand, der sich definitiv lohnt. Mics schieben, ausrichten und einphasen kann nerfig sein, aber man lernt dabei eine ganze Menge, wie ich finde. Was jetzt praktischer oder schneller ist, sei mal dahingestellt. Mit einer DI-Spur ist man immer auf der sicheren Seite und kann im Notfall auch einen ganz neuen Sound erschaffen, falls denn der 'initial guess' in die Hose ging. (Aber das ist eigentlich nur ein Grund mehr, sich nochmal intensiv mit Mikrophonierung zu beschäftigen)

Versteh mich nicht falsch, ich verteufel keinesfalls gute Plugins und fahre grade selber auch eine (Pre-)Produktion, die ausschliesslich DI-Tracks verwendet (einfach weil das zum "ich bastel mir meinen Sound" deutlich schneller geht, und ich auch garkeine 20 verschiedenen Amps und Boxen hier hätte). Das macht gut Spass und diie Ergebnisse sind erstaunlich lebendig. Plugins und Co sind keinesfalls Teufelswerk, von dem man ja blos die Finger lassen sollte. Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich aber lieber in der Realität als am Bildschirm was drehen, dass der Sound besser wird.
Für den finalen Mix der Vorproduktion werde ich mir deshalb die Arbeit machen und das Zeug reampen (oder evtl. sogar richtig professionell reampen lassen). Vll. bin ich da konservativ, aber nichts ersetzt bewegte Luft vor einem Mic.

So Far...
Laguna
 
Moin,

nur ne Frage am Rande: Seid ihr professionelle Tonmenschen, die in Studios arbeiten, oder hobbymäßig bei der Sache und gebt eure Erfahrungen Preis? Ich glaube, bei 15 verschiedenen Postern kamen jetzt 15 verschiedene Meinungen auf, wie man das am besten macht. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es ein bestimmtes "Rezept" gibt, dass man feste Zutaten hat, die Würze und Dosierung allerdings Geschmackssache ist.

Back to topic:
Ich bin selber Hobbyaufnahmemensch, hab nur mit ner Band mal was aufgenommen, was sich hinterher einigermaßen sehen lassen konnte. Ich weiß wohl, dass wir damals eine Spur aufgenommen haben, die dann aber stereo eingespeist wurde. So hatten man schonmal viel mehr "Raumgefühl", oder Frequenzen, oder was weiß ich, es klang alles eben nach "mehr". Damit die Instrumente nicht matschen, wurden die entsprechenden Spuren mit Kompressoren besetzt, und das "In Your Face"-Gefühl durch Hall-Effekte erzielt.
Das hat nun bei entsprechener Lautstärke den Effekt, dass es nicht, wie ein Stapel Papier, alles aufeinander liegt, sondern sich im Hörverstehen anfühlt, als würde man "Tiefe" empfinden. Man sitzt jetzt "vor dem Raum", sondern "mitten drin".
 
@Laguna: ich hab auch schon Proberaum-Aufnahmen gehört, wo ich gedacht habe: holla, für den Raumklang müssten sich selbst Eventide oder Bricasti mächtig in's Zeug legen... :D
Aber es ensteht hier sehr oft der Eindruck, dass ohne Mikrofonierung eben absolut gar nichts geht.
Da gucken alle, bei denen es am Raum (dröhnt zB) oder Equipment (Geld) Mangel scheitert, in die Röhre.
Ganz so krass sieht es heute nicht (mehr) aus, deswegen der Hinweis.
(dieser Fall hier ist sowieso speziell, da es um einen ganz bestimmten psychoakustische Effekte geht)

@loochardt:
man kann heute 'zuhause' mit der Motivation starten, die Audioqualität von Dark Side zumindest zu erreichen :D
(und das auch ernst meinen)

cheers, Tom
 
Also Gitarren im Metal und (dem meisten) Rock gehören nunmal je L/R aufgenommen. Da gibt das gar keinen zweifel.
Eine Monospur zu duplizieren und denn praktisch eine zeitlich zu verschieben ist wirklich IMHO das schlecht-möglichst-machbare.

Geht es allerdings um andere Fälle wie zum Beispiel einem Instrument (sei es die Gitarre) welches mittig liegt und "rausklotzen" oder einfach nur Stereoeinbindung erfahren soll kann man natürlich mit Raummikrofonen oder plugins arbeiten - je nach dem was einem vorschwebt oder zur Verfügung steht.
Übrigends: Stereo kriegt man auch mit dem Metal Amp Room hin :great: Einfach mono DI ins plugin schicken und über die zwei Mics einen Stereosound (regler unten rechts) zaubern. Funktioniert klasse.

@lockhardt: Du wirst dich wundern - es gibt nicht das Rezept :p Alle machen verschiedene Sachen komplett unterschiedlich. Natürlich gibt es die grundlegenden Geschichten wo eig immer ungefähr gleich dran gegangen wird. Aber die Mehrzahl (vom 'MICing' bis 'EQing') ist zum Glück (!) von Person zu Person unterschiedlich.
 
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