Musikgeschichte - berechtigter Mythos oder bedeutungsschwanger?

  • Ersteller sweet nuthin'
  • Erstellt am
die Stones sind RocknRoll und leben das auch und Lady Gaga is nur Barmusik , die im Hintergrund vor sich hinplätschert. von Performance kann bei Gaga kaum ne Rede sein.
Ich überlasse es mal dir mal anzuschauen was die Frau sonst macht. Man kann ihr mangelnde Show nun wirklich nicht vorwerfen. Ganz ehrlich, das ist nicht meine Musik, aber ich komme kaum umhin anzuerkennen dass die Frau verdammt talentiert ist und genau weiß was sie will und dabei deutlich weniger Produkt einer Plattenfirma ist als die meisten "wilden" Rockbands.

Bei dem was die Stones live oftmal abgeliefert haben fragt man sich ob die Leute dort es nur ertragen haben weil die bis in die Haarspitzen zugedröhnt waren oder ob sie Drogen genommen haben um es zu ertragen. Sowas würde man einer Schülerband um die Ohren schlagen, ganz egal was sie leben und was sie sind. Das ändert nichts daran dass sie auch mal gute Songs geschrieben haben und erfolgreich waren aber man sollte die Kirche doch bitte im Dorf lassen. Eine großartige Liveband waren sie nie und da ändert auch das Arschgewackel des Sängers nicht so viel dran.
 
nun , du hast absichtlich nen Konzertausschnitt der Stones ausgewählt , um sie wegen einer verstimmten Gitarre blosszustellen . Das ist billig, Matthias T . Ich hab von den Stones schon viele Konzertmitschnitte erlebt , sie auch live im Stadion erlebt 1989 ....mir braucht man über die Stones nichts mehr beizubringen.
Lady Gaga ist n Kunstprodukt der heutigen Zeit. Ja sie hat ne talentierte Stimme. Das haben heutzutage viele....sie ist für mich gesehn eine unter vielen und wurde halt auserwählt unter vielen und entsprechend gehypt . Es gibt deren ne Menge egal ob sie Aguilera oder Shakira heissen..... Die Stones haben Anfang der 60s in Kellerlöchern geprobt . Die kamen von ganz weit unten und haben sich kontinuierlich hochgespielt. die Beatles wurden auf sie aufmerksam, man hat sich angefreundet und die Beatles gaben ihnen einen ihrer Songs und dann gings mit den Stones auch bergauf. Der Rest ist Geschichte....eine Lady Gaga wird sich kaum so lange wie die Stones an der Spitze halten. Und wenn du mit Arschgewackel daherkommst.....unterste Schublade....was macht dann deine Lady Gaga? die kann sich auch nur durch ihre optische Extravaganz von anderen abheben, die mindestens genausogut singen wie sie....
 
nun , du hast absichtlich nen Konzertausschnitt der Stones ausgewählt , um sie wegen einer verstimmten Gitarre blosszustellen . Das ist billig, Matthias T .
Die verstimmte Gitarre stört mich da noch am wenigsten (wobei es mich auch verdammt wundert wie man das nicht merken kann), aber sei es drum. Nehme wir meinetwegen Shine a Light was von Scorsese ja in Perfektion inszeniert wurde und wo die Stones wirklich im allerbesten Licht dagestellt werden. Und dann höre mal auf die Stelle wo der Gastmusiker Buddy Guy ans Mikrofon tritt. Alter Falter, ist das ein Kontrast zu den Stones...
Aber ich will auch nicht über die Stones streiten. Ich höre durchaus einiges von denen, finde sie aber nach wie vor deutlich überhypt.

Lady Gaga ist n Kunstprodukt der heutigen Zeit. Ja sie hat ne talentierte Stimme. Das haben heutzutage viele....sie ist für mich gesehn eine unter vielen und wurde halt auserwählt unter vielen und entsprechend gehypt . Es gibt deren ne Menge egal ob sie Aguilera oder Shakira heissen.....
Ich bin jetzt in der komischen Situation dass ich eine Künstlerin verteildigen muss deren Musik nicht mal meinen Geschmack trifft. Aber die Frau Germanotta hat nichts mit Aguilera und Shakira am Hut.
Angefangen hat sie als Songwriterin für andere, später hat sie ihr eigenes Ding gemacht und sich hoch gearbeitet. Queen und David Bowie haben Einfluss gehabt, aber garantiert keine Plattenfirma. Und obwohl die Frau definitiv ein Stück weit wahnsinnig ist weiß sie weiß genau was sie will, man sollte sich da nicht verschätzen.

Man muss das nicht mögen, aber ich wette so einiges drauf dass sie auch in 20 Jahren noch im Geschäft sein wird.
 
ich verwette fast meine White Falcon darauf, dass in ein paar Jahren eine andere Selbstdarstellerin den Platz der Lady Gaga eingenommen hat.....und was von dieser Gaga dann noch übrig geblieben ist, naja, wird man dann sehen. Aber was kümmert mich auch diese Musik von ihr? Es gibt genug gute Bands sogar heutzutage noch(!), dass man eine Gaga sicherlich nicht notwendigerweise braucht....und wenn man mal ehrlich ist...wer von den Sängerinnen nach Madonna oder Kylie Minogue hat sich denn überhaupt noch lange gehalten? was wurde für ein Tamtam gemacht um Beyonce um Alicia Keys, Christina Aguilera, Shakira usw mir fallen gerade nicht mal alle ein....man vergisst sie einfach mit der Zeit wieder....die Stones oder Buddy Guy , Elvis oder Paul McCartney oder Aretha Franklin, Tina Turner sicher nicht.
 
Aber was kümmert mich auch diese Musik von ihr? Es gibt genug gute Bands sogar heutzutage noch(!), dass man eine Gaga sicherlich nicht notwendigerweise braucht....
Brauchen tut man Einzelkünstler eh nicht weil es immer Alternativen gibt. So gesehen brauche auch die Beatles oder die Stones nicht zwingend...
Ich hatte nur darauf geantwortet dass sie doch nur ein Produkt von Plattenfirmen ist was einfach nicht stimmt. Wenn man sich mal den namensgebenden Text von Radio Gaga anschaut weiß man recht gut was sie will, was auch ganz gut wieder einen Bogen zum Thema schlägt wie (Pop)Musikhistorie aktuelle Künstler beeinflusst.

Die Wette mit der White Falcon halte ich, ist eine wunderschöne Gitarre. Ich kann aber nur eine Washburn dagegen setzen. ;)
 
@mod-paul
Du sagst es,das Stones Marketing und deren Mythosverbreitung ...
Das ist soweit ich weiss alles wovon man eine Ahnung hatte ,nur nicht von Musik und dem Plattengeschäft.
Vom Plattengeschäft hatte damals kaum eine Band Ahnung. Die meisten Bands wurden nach Strich und Faden über´s Ohr gehauen. Beim "Marketing" sah es schon anders aus. Das war von den Stones nicht ungeschickt gemacht.
Der Einzige der vor lauter Chaos noch einen klaren Kopf hatte und Ahnung von Musik ,war wohl eher Ian Stewart.
Wenn es um Prägung geht,und den späteren Verlauf der Stoneskarriere sollte man Ian Stewart niemals vergessen.
Das haben Jagger und Richards soweit ich weiss auch nie.
Genauso ist es.

Brauchen tut man Einzelkünstler eh nicht weil es immer Alternativen gibt. So gesehen brauche auch die Beatles oder die Stones nicht zwingend...
Brauchen tut man eh nur das, was einem gefällt ;) Und wenn jemand die Beatles nicht mag, dann ist das vollkommen okay. Aber wenn jemand kommt, und behauptet, dass sie keinen oder wenig Einfluss auf die Musikgeschichte hatten, dann entspricht das einfach nicht den Tatsachen.

Der Vergleich Stones vs Gaga ist hanebüchen. Stones sind eine Gruppe, Gaga Einzelkünstlerin, unterschiedliche Musik, etc. Das einzige was sie gemeinsam haben ist das geschickte Marketing. Und das ist zu einem wesentlichen Element der Popmusik geworden.
 
Aus guten gründen bleibt ein aspekt der rock-geschichte meist unerwähnt: die großen konzerte in England fanden irgendwo und irgendwann statt, was nur unter der hand verbreitet wurde. Eine nebenerscheinung war nämlich und ist noch heute verboten, man musste damals der polizei viele schnippchen schlagen, was sich heute normalisiert hat.
Da steckt die musikgeschichte den kopf in den sand und untersucht nicht ursachen und wirkungen.
 
Ein Lied, welches alles verbindet, nach was du fragst, ist Wild Horses
Melodisch? Ja.
Harmonisch? Natürlich.
Rhythmisch? Und ob.
Gut Arrangiert? Und wie!

Auch wenn Keef nicht der größte Lead-Gitarrist ist (sein Solo bei "Sympathy For The Devil" ist jedoch grandios), hat Richards eine unglaublich gute Rhythmik. Und diese verbindet er wunderbar mit tollen Licks.

Falls du diese Lieder noch nicht kennst, höre mal rein. Und antworte, ob du noch derselben Meinung bist. :)

Gimme Shelter
Sympathy For The Devil
Play With Fire
Get Off Of My Cloud
Let It Loose

Danke für die Hinweise. Ich werd´ mich mal hineinzuleben versuchen !

LG, Thomas
 
jackson schrieb:
Bitte wer? :D

Ohne Witz jetzt, ich kenn diesen Künstler nicht, vielleicht den Namen mal gelesen, verbinde aber gar nichts mit ihm. Meinst du damit Buddy Holly? Und auch den kenn ich nur, weil er damals im Februar gestorben ist und Don McLean ihn in "American Pie" erwähnt hat.

Was ich damit sagen will: was wirklich über die Jahrhunderte nicht vergessen wird, was "populär" (=bekannt) ist, ist schwierig zu beurteilen. So war auch ein Johann Sebastian Bach bis ins 19. Jahrhundert hinein eher unbekannt, weil er den meisten zu "mathematische" Musik machte. ;) Er beeinflußt dann andere Große wie Mozart, Beethoven, Chopin - letzterer überdenkt nach der Analyse eines Bachwerkes sein Schaffen, wird selbstkritischer und plant alles noch akribischer durch, nachdem er sieht, dass Bach leichthändig komplizierteste Zusammenhänge zu Papier brachte.

Mehr als 100 Jahre hat es gebraucht, bis Bachs Musik wirklich populär wurde - andere Künstler in dem selben Zeitraum, die bekannt und wichtig waren, sagen den meisten heute nichts. Und wir wollen nach 50 Jahren bereits urteilen, wer denn nun wirklich "nie vergessen" wird?

The Rolling Stones starke, einfache Kompositionen; Pink Floyds Mut zu ruhigen und sphärischen Momenten; The Beach Boys ernste Lockerheit - hört sich alles komisch an, aber genau wie Bach heutzutage als "Kompositionsgenie" gilt, genauso könnte sich auch die Meinung über diese Bands ändern. The Beatles könnten noch an Strahlkraft verlieren und in 50 Jahren sind sie eine Fußnote in der Musikgeschichte a la "Sie waren die Ersten, welche Impulse gaben, einen großen Sprung schaffte jedoch Stefani Joanne Angelina Germanotti (eine Zeit lang als "Lady Gaga"; bekannt) in ihrem späteren Werken, wo sie bewusst die Ideen der 60er und 70er Jahre aufnahm und in Verbindung mit ihrem Stil der damaligen Neuzeit einen Trend schuf, der heute nicht mehr wegzudenken ist";.

Im Übrigen glaube ich schon an zwei Dinge:

1. Geschichte wird durch Menschen gemacht. Natürlich gibt es gewisse kulturelle Bewegungen, in denen sie sich bewegen, doch es sind bestimmte Einzelpersonen, welche die Münze auf der Kante in eine gewisse Richtung stoßen. Dass eine Seite oben liegt ist klar - nur ob es Kopf oder Zahl ist, das entscheiden bestimmte Personen und
2. Zufälle. Viele Bands haben es nicht geschafft, einfach aus Zufall heraus - die jungen Beatles kommen nicht nach Hamburg, machen nicht die harte Liveschule durch und finden nicht die Inspiration, in der Liverpooler Stadthalle eine so wilde Show abzuziehen, dass ein Brian Epstein von einer jungen Frau gefragt wird, ob er denn eine Platte von dieser unglaublichen Band hat.

Und um damit auf den Kern des Themas zu kommen: ja, ich finde Musikgeschichte interessant und wichtig, um so beispielsweise zu erfahren, dass es einige Zeit gebraucht hat, bis Bach wirklich populär wurde, und um damit etwas für unser heutiges Schaffen mitzunehmen. ;)

Lady Gaga beherrscht übrigens im Gegensatz zu den meisten "starken Frauen mit Beltingstimme" ihr Instrument, das Klavier, besser als so mancher semiprofessionelle Keyboarder.
 
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Lady Gaga ist n Kunstprodukt der heutigen Zeit. Ja sie hat ne talentierte Stimme. Das haben heutzutage viele....sie ist für mich gesehn eine unter vielen und wurde halt auserwählt unter vielen und entsprechend gehypt

Von wem redest du? Sie wurde nicht mal beachtet als sie sich mit Gesang und Piano mehrfach beworben hatte.
Wie es vielen Künstlern halt so geht ...

Also hat sie erstmal songs für andere geschrieben,bis ihr dann mal ein Produzent eine Gelegenheit gab.

Sie wurde von niemandem gehyped, und als Pokerface und der Folgesong in US radios gespielt worden ist,wollte
jeder den song haben und wissen wer dahinter steckt. In den USA war man verrückt danach. Da kannte sie kein Schwein.

Im Folgejahr hat sie bereits 90 Millionen Dollar verdient ... Ob das angemessen ist steht auf einem anderen Blatt,aber das musst du auch in der USA als newcomer erstmal verdienen.

Übrigens war 2007/08 auch Britney Spears bereits am Ende ,und bei den Amis richtig unten durch.
Kaum noch jemand wollte was von Spears hören, bis eine völlig unbekannte Lady Gaga einen song für Spears schrieb und die Amis total begeistert waren.

Ob wir den Stil mögen,spielt keine Rolle. Aber von hype kann hier keine Rede sein.

Eher das man in Deutschland erfolgreichen Künstlern nichts gönnt,oder sie wie meistens unterschätzt.

wer von den Sängerinnen nach Madonna oder Kylie Minogue hat sich denn überhaupt noch lange gehalten? was wurde für ein Tamtam gemacht um Beyonce um Alicia Keys, Christina Aguilera, Shakira usw mir fallen gerade nicht mal alle ein....man vergisst sie einfach mit der Zeit wieder.

Das ist denen vielleicht egal? Machen sie halt was anderes nachdem sie 2-3 stellige Millionen Beträge kassiert haben.
Zumal du heutzutage 360 Tage im Jahr unterwegs bist oder im Studio, und das nicht lange durchhälst.
Es sei denn du möchtest so enden wie Britney Spears und Amy Winehouse.
 
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Nunja ;) Vielen Leuten und Gitarristen ist Buddy Guy nicht unbekannt, um es mal so auszudrücken :) Alle Blueser packen sich natürlich jetzt an den Kopf, und sagen: Was, den kennst Du nicht! Ist aber nicht so schlimm ;)
Ich hab´s schon mal gesagt. Entscheidend für die eigene Meinungsbildung ist das musikalische Umfeld, in dem man sich selbst bewegt. Wie auch immer man in dieses Umfeld geraten ist. Sei es durch Erziehung und/oder Schule, o.a.
Viele machen den Fehler Dinge zu beurteilen und oft somit falsch einschätzen, die sie nicht kennen, weil diese Dinge sich nicht in ihrem musikalischen Umfeld befinden. Ich meine damit nicht, ob jemanden etwas gefällt oder nicht. Das ist Geschmackssache. Da gibt es auch kein richtig oder falsch. Sondern nur gefällt mir, oder gefällt mir nicht.
Wenn jemand z.B. sagt, er mag keine "Klassik", und zudem noch behauptet, in der Klassik wäre ja eh nichts interessantes passiert. Dann kann ich ersteres akzeptieren und über das zweite nur den Kopf schütteln. Allein die Entwicklung der Harmonik, der verschiedenen Stimmungen, die Entwicklung diverser Instrumente (z.B. die Gitarre ;)) usw ist unglaublich. Es mag zwar Leute geben, die das langweilig finden, aber es ist trotzdem nicht wegzudiskutieren, dass eine Menge damals passiert ist. Und sehr viele Popmusiker und Komponisten aus der heutigen Zeit "bedienen" sich bei den alten Meistern. Von den Beatles, über Rainbow, Queen, Muse, etc bis Frank Zappa. Aus fast allen Genres.
Was ich damit sagen will: was wirklich über die Jahrhunderte nicht vergessen wird, was „populär“ (=bekannt) ist, ist schwierig zu beurteilen. So war auch ein Johann Sebastian Bach bis ins 19. Jahrhundert hinein eher unbekannt, weil er den meisten zu „mathematische“ Musik machte. ;) Er beeinflußt dann andere Große wie Mozart, Beethoven, Chopin – letzterer überdenkt nach der Analyse eines Bachwerkes sein Schaffen, wird selbstkritischer und plant alles noch akribischer durch, nachdem er sieht, dass Bach leichthändig komplizierteste Zusammenhänge zu Papier brachte. Mehr als 100 Jahre hat es gebraucht, bis Bachs Musik wirklich populär wurde
Faktisch richtig, aber ich ziehe einen anderen Schluss daraus. Aufgrund der Tatsache, dass es damals nicht die Medien gab wie heute, war eine "Verbreitung" von Werken oder eine Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Komponisten weitaus schwieriger. Bach hat von 1685 bis 1750 gelebt. Zu dieser Zeit gab es erst die ersten "professionellen" Druckpressen um z.B. u.a. Noten zu kopieren.
Man sollte die jeweiligen Komponisten, Gruppen, Musiker im Kontext ihrer jeweiligen Zeit betrachten. Dann kann man schauen, ob es Parallelen zu anderen Epochen gab oder gibt.
The Beatles könnten noch an Strahlkraft verlieren und in 50 Jahren sind sie eine Fußnote in der Musikgeschichte a la „Sie waren die Ersten, welche Impulse gaben....
Nein, schon aus dem einfachen Grunde, weil die Musikwissenschaftlichen Geschichtsbücher jetzt schon voll mit den "Impulsen" der Beatles sind. Die werden anscheinend hier von vielen immer noch unterschätzt und nicht wahrgenommen ;)

Das ist denen vielleicht egal? Machen sie halt was anderes nachdem sie 2-3 stellige Millionen Beträge kassiert haben.
Zumal du heutzutage 360 Tage im Jahr unterwegs bist oder im Studio, und das nicht lange durchhälst.
Es sei denn du möchtest so enden wie Britney Spears und Amy Winehouse.
Das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt, der sich wie ein roter Faden nun schon seit Jahrhunderten durch die Musikgeschichte zieht. (Es gibt hier übrigens interessante Parallelen auch zu den anderen Künsten wie z.B. der Malerei) Der Wille "nach oben zu kommen" kombiniert mit dem dann einsetzenden Erfolgsdruck hat vielen Künstlern physisch und psychisch stark zugesetzt. Damit umzugehen kann man nicht lernen. Das passiert einfach. Im Falle der Beatles war es so, dass die 4 sich während der Beatlemania gegenseitig stützen konnten. Sie waren wirklich vier Freunde, die sich aufeinander verlassen konnten. Anders ist es bei Solokünstlern. Siehe Elvis Presley, Michael Jackson, etc.
Der Anspruch des Zuhörers (und des Zuschauers bei Konzerten) ist mit der Zeit immer mehr gestiegen. In den 60ern hat es die meisten Leute überhaupt nicht gestört, dass die Stones eine lausige Liveband waren. Wenn sie irgendwo auftraten, war man froh, dass man sie überhaupt sah! Zu dieser Zeit gab es in jeder Stadt Clubs ohne Ende, wo Livebands spielten. Die Läden waren alle rappelvoll. Kann man sich heute kaum noch vorstellen. Da wurde niht über den "schlechten Sound" rumgemosert, da war man droh, wenn man die einzelnen Instrumente voneinander unterscheiden konnte, und wenn man irgendwie den Gesang verstand.
Heute wird nicht nur ein excellenter Sound verlangt, sondern dazu noch eine große Show. Die Beatles, Stones, Kinks, Who, Small Faces, die haben mitte der 60er Jahre eine gute halbe Stunde gespielt. Stellt euch mal vor ihr geht in ein Metallica-Konzert und Hetfield sagt nach einer 1/2 Stunde Good bye ;) Heutzutage unvorstellbar!
Dazu kommt noch, dass die wenigsten Künstker heute kaum noch was durch Plattenverkäufe verdienen, sondern darauf angewiesen sind zu touren und am besten auch im TV präsent sein. Daran scheitern dann Künstler wie Amy Winehouse usw.
 
Wie seht ihr eigentlich die musikalische Entwicklung der letzten 20 Jahre?
Entstand eurer Meinung nach etwas Wichtiges, auf was man auch in 20 oder mehr Jahren wieder zurückgreifen wird?
Wird heute immer noch bedeutende Musikgeschichte geschrieben?
 
Wie seht ihr eigentlich die musikalische Entwicklung der letzten 20 Jahre?
Entstand eurer Meinung nach etwas Wichtiges, auf was man auch in 20 oder mehr Jahren wieder zurückgreifen wird?
Wird heute immer noch bedeutende Musikgeschichte geschrieben?

Das ist übrigens eine interessante Frage. Ich zitiere sie nicht, weil ich sie eindeutig beantworten könnte, sondern um sie hervorzuheben. Meine grobe Einschätzung: Die letzten 20 Jahre reichen bis etwa 1990. Für diesen Zeitraum lasse ich spontan Techno und Grunge gelten. Musikalisch ist beides zwar nicht unbedingt als etwas völlig Neues zu bewerten, aber im Zusammenhang mit den "Jugendbewegungen", die diese Stile ausgelöst haben, kann das aus meiner Sicht als ein bedeutendes Stück Musikgeschichte gelten lassen. Es hat aber musikalisch vielleicht nicht die innovative Qualität wie andere Neuerungen des 20. Jahrhunderts, wie etwa die Entstehung des Jazz oder des Rock n Roll bis zum Metal.
 
Kann man deutschen Mittelalterrock noch mit hinzuzählen? Schandmaul, In Extremo, Subway to Sally, etc.? Ist nicht unbedingt so meins, aber vor 1990 gabs davon kaum was, oder? :gruebel:

Alex
 
Wie seht ihr eigentlich die musikalische Entwicklung der letzten 20 Jahre?
Entstand eurer Meinung nach etwas Wichtiges, auf was man auch in 20 oder mehr Jahren wieder zurückgreifen wird?
Wird heute immer noch bedeutende Musikgeschichte geschrieben?

Absolut.

Im Elektro und Housebereich sind Freddy Knuckles,Kraftwerk und Massive Attack sehr prägend.

Im Metal und Prog würde ich sagen das Dream Theater mit John Myung und John Petrucci absolute Ausnahmemusiker sind.
Wer Instrumental sowas wie Image and words ,dark eternal night,und metropolis hinbekommt,der hat sein Hausaufgaben in der Musik gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Wollte noch auf die musikwissenschaftliche Bedeutung eingehen. Klar geben die letzten 60 Jahre seit dem RocknRoll viel her. Doch während der Jazz einigermaßen gut erforscht und auch analysiert ist haben sich die wenigen Musikwissenschafter, die sich mit Rock und seinen Derivaten beschäftigen meines erachtens zunehmend mit der dem jeweiligen Stil zugehörigen Jugendkultur beschäftigt und weniger mit der Musik selbst.
Zumindest war's vor zehn Jahren so. Habt ihr vielleicht aktuellere Beispiele, die einen anderen Trend zeigen?

Lg holdsvai
 
Was ist mit solchen Sachen wie Rammstein? Martialischer Deutschrock, auch genannt "Neue Deutsche Härte" (ganz und gar nicht meins). Wahrscheinlich aber nur eine Nische und insgesamt zu wenig bedeutend.

Eine weitreichendere Beeinflussung scheinen mir die geachtelten, meist mit ordentlich Delay angereicherten Gitarrenlicks zu sein, die - wahrscheinlich von U2 inspiriert - erstmals von Travis eingeführt (?) und später von Coldplay "kultiviert" wurden. In den letzten Jahren waren sie zuerst verlässlich im Indiebereich vorkommend und später Bestandteil einer Unzahl von Popsongs, manchmal auch auf dem Piano zelebriert.

Ich glaube ohnehin, dass sich musikalische Bedeutsamkeit zunehmend in vielen kleineren Details abspielt. Die Entwicklung komplett neuer Richtungen/Stile wird es so nicht mehr geben. Dazu ist die Popmusik einfach schon zu vielschichtig. Niemand wird doch allen Ernstes z.B. die diversen Core's als eigenständige Musikrichtungen im herkömmlichen Sinne bezeichnen?
 
Also was den Stil angeht,muss man es nur zulassen sich von ganz anderen Bereichen beeinflussen zu lassen. Dann könnte zum Beispiel sowas wie hier herauskommen. Wer hätte schon gedacht das ein Massive Attack song so auf Gitarre klingen kann?
http://www.youtube.com/watch?v=rjT86g9gTKk
 

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