Bitte wer?
Nunja
Vielen Leuten und Gitarristen ist Buddy Guy nicht unbekannt, um es mal so auszudrücken
Alle Blueser packen sich natürlich jetzt an den Kopf, und sagen: Was, den kennst Du nicht! Ist aber nicht so schlimm
Ich hab´s schon mal gesagt. Entscheidend für die eigene Meinungsbildung ist das musikalische Umfeld, in dem man sich selbst bewegt. Wie auch immer man in dieses Umfeld geraten ist. Sei es durch Erziehung und/oder Schule, o.a.
Viele machen den Fehler Dinge zu beurteilen und oft somit falsch einschätzen, die sie nicht kennen, weil diese Dinge sich nicht in ihrem musikalischen Umfeld befinden. Ich meine damit nicht, ob jemanden etwas gefällt oder nicht. Das ist Geschmackssache. Da gibt es auch kein richtig oder falsch. Sondern nur gefällt mir, oder gefällt mir nicht.
Wenn jemand z.B. sagt, er mag keine "Klassik", und zudem noch behauptet, in der Klassik wäre ja eh nichts interessantes passiert. Dann kann ich ersteres akzeptieren und über das zweite nur den Kopf schütteln. Allein die Entwicklung der Harmonik, der verschiedenen Stimmungen, die Entwicklung diverser Instrumente (z.B. die Gitarre
) usw ist unglaublich. Es mag zwar Leute geben, die das langweilig finden, aber es ist trotzdem nicht wegzudiskutieren, dass eine Menge damals passiert ist. Und sehr viele Popmusiker und Komponisten aus der heutigen Zeit "bedienen" sich bei den alten Meistern. Von den Beatles, über Rainbow, Queen, Muse, etc bis Frank Zappa. Aus fast allen Genres.
Was ich damit sagen will: was wirklich über die Jahrhunderte nicht vergessen wird, was populär (=bekannt) ist, ist schwierig zu beurteilen. So war auch ein Johann Sebastian Bach bis ins 19. Jahrhundert hinein eher unbekannt, weil er den meisten zu mathematische Musik machte.
Er beeinflußt dann andere Große wie Mozart, Beethoven, Chopin letzterer überdenkt nach der Analyse eines Bachwerkes sein Schaffen, wird selbstkritischer und plant alles noch akribischer durch, nachdem er sieht, dass Bach leichthändig komplizierteste Zusammenhänge zu Papier brachte. Mehr als 100 Jahre hat es gebraucht, bis Bachs Musik wirklich populär wurde
Faktisch richtig, aber ich ziehe einen anderen Schluss daraus. Aufgrund der Tatsache, dass es damals nicht die Medien gab wie heute, war eine "Verbreitung" von Werken oder eine Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Komponisten weitaus schwieriger. Bach hat von 1685 bis 1750 gelebt. Zu dieser Zeit gab es erst die ersten "professionellen" Druckpressen um z.B. u.a. Noten zu kopieren.
Man sollte die jeweiligen Komponisten, Gruppen, Musiker im Kontext ihrer jeweiligen Zeit betrachten. Dann kann man schauen, ob es Parallelen zu anderen Epochen gab oder gibt.
The Beatles könnten noch an Strahlkraft verlieren und in 50 Jahren sind sie eine Fußnote in der Musikgeschichte a la Sie waren die Ersten, welche Impulse gaben....
Nein, schon aus dem einfachen Grunde, weil die Musikwissenschaftlichen Geschichtsbücher jetzt schon voll mit den "Impulsen" der Beatles sind. Die werden anscheinend hier von vielen immer noch unterschätzt und nicht wahrgenommen
Das ist denen vielleicht egal? Machen sie halt was anderes nachdem sie 2-3 stellige Millionen Beträge kassiert haben.
Zumal du heutzutage 360 Tage im Jahr unterwegs bist oder im Studio, und das nicht lange durchhälst.
Es sei denn du möchtest so enden wie Britney Spears und Amy Winehouse.
Das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt, der sich wie ein roter Faden nun schon seit Jahrhunderten durch die Musikgeschichte zieht. (Es gibt hier übrigens interessante Parallelen auch zu den anderen Künsten wie z.B. der Malerei) Der Wille "nach oben zu kommen" kombiniert mit dem dann einsetzenden Erfolgsdruck hat vielen Künstlern physisch und psychisch stark zugesetzt. Damit umzugehen kann man nicht lernen. Das passiert einfach. Im Falle der Beatles war es so, dass die 4 sich während der Beatlemania gegenseitig stützen konnten. Sie waren wirklich vier Freunde, die sich aufeinander verlassen konnten. Anders ist es bei Solokünstlern. Siehe Elvis Presley, Michael Jackson, etc.
Der Anspruch des Zuhörers (und des Zuschauers bei Konzerten) ist mit der Zeit immer mehr gestiegen. In den 60ern hat es die meisten Leute überhaupt nicht gestört, dass die Stones eine lausige Liveband waren. Wenn sie irgendwo auftraten, war man froh, dass man sie überhaupt sah! Zu dieser Zeit gab es in jeder Stadt Clubs ohne Ende, wo Livebands spielten. Die Läden waren alle rappelvoll. Kann man sich heute kaum noch vorstellen. Da wurde niht über den "schlechten Sound" rumgemosert, da war man droh, wenn man die einzelnen Instrumente voneinander unterscheiden konnte, und wenn man irgendwie den Gesang verstand.
Heute wird nicht nur ein excellenter Sound verlangt, sondern dazu noch eine große Show. Die Beatles, Stones, Kinks, Who, Small Faces, die haben mitte der 60er Jahre eine gute halbe Stunde gespielt. Stellt euch mal vor ihr geht in ein Metallica-Konzert und Hetfield sagt nach einer 1/2 Stunde Good bye
Heutzutage unvorstellbar!
Dazu kommt noch, dass die wenigsten Künstker heute kaum noch was durch Plattenverkäufe verdienen, sondern darauf angewiesen sind zu touren und am besten auch im TV präsent sein. Daran scheitern dann Künstler wie Amy Winehouse usw.