Musikalische Ethik & "Schummeln" / Fix it in the Mix - Sport- vs. Filmmetapher

Denn von den Unterschieden im Feeling zwischen akustischem und E-Schlagzeug bleibt nach Sample Replacement + Quantisierung nicht mehr viel übrig.
Ja, ok, wenn man das anschließend auch noch voll quantisiert bleibt auch nichts mehr von "Rebound-Timing und -Velocity" übrig, das stimmt.
Dann kannst Du allerdings auch gleich auf Controllerpads einspielen, oder Stepsequencing benutzen. :rofl: ;)
 
Stimmt, vom E-Drum bleibt jedoch im Vergleich zu einem mit dem MIDI-Keyboard eingespielten Schlagzeug die größere Dynamik. :) Die ist für mich persönlich das Wichtigste, damit das "menschlich" klingt. Meine eigenen Songs schreibe ich ja in Guitar Pro und starte dann jedes Logic-Projekt mit dem Importieren der MIDIS. Da merkst du schon einen gehörigen Unterschied, wenn das dynamisch völlig flache MIDI-Schlagzeug dann durch ein MIDI-Schlagzeug mit menschlicher Dynamik ersetzt wird.

Natürlich kann man auch hier jede Note einzeln in der Lautstärke editieren (und das auch noch nach dem Einspielen des Drummers machen, üblicherweise, um zu leise Hits lauter zu machen :D ). Aber auf diese Weise ein Schlagzeug komplett zu programmieren und es menschlich klingen zu lassen, dauert deutlich länger, als sich mal schnell ans E-Drum zu setzen und die Dynamik auf "natürliche" Weise zu machen. Selbst ein Drummer mit absolut grottigem Timing kann auf diese Weise immer noch mehr beisteuern als der Computer alleine, selbst, wenn man das, was dieser Drummer gespielt hat, dann nachher komplett quantisieren muss. :D
 
Stimmt, vom E-Drum bleibt jedoch im Vergleich zu einem mit dem MIDI-Keyboard eingespielten Schlagzeug die größere Dynamik.
Ein Midi-Keyboard ist genauso Anschlagdynamisch wie ein E-Drum. Das hat mehr mit der Spielweise als mit dem Controller zu tun.
 
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Okay, aber wie macht man dann z.B. ein Paradiddle auf einem MIDI-Keyboard? :D Oder "Tremolo-Picking", wie man es für jedes beliebige rechts-links-rechts-links Pattern braucht (Snare-Fills, Double-Bass, 16tel auf dem HiHiat etc.)? Das wird ab einem gewissen Tempo doch schon äußerst schwierig, wenn der Standard-Snare-Schlag nur auf einer einzigen Keyboard-Taste liegt, die man sehr schnell hintereinander immer wieder drücken müsste. ;) Meistens gibt es zwar mehrere Tasten pro Trommel, doch die sind dann üblicherweise den verschiedenen Expressionen zugeordnet (Snare-Wirbel, Rim Click, Rim Shot, Besen etc.).

Um ein schnelles Tremolo zu spielen bräuchte man mindestens zwei Keyboard-Tasten, die mit dem exakt gleichen Sound belegt sind, sodass man diesen dann dynamisch abstufen könnte, ohne das RLRL-Pattern aufzugeben (vergleichbar mit dem Spiel mit zwei Fingern auf dem Bass).
 
Das wird ab einem gewissen Tempo doch schon äußerst schwierig
Das stimmt. Das ist dann wieder ein eigener "Skill".

bräuchte man mindestens zwei Keyboard-Tasten, die mit dem exakt gleichen Sound belegt sind, sodass man diesen dann dynamisch abstufen könnte, ohne das RLRL-Pattern aufzugeben
Auch richtig. Deswegen gibt es genau diese Funktion in der Standardtastaturbelegung bei ADD. Z. B. Sn Open (mit links gespielt) auf D, Sn Open (mit rechts gespielt) auf E.
Das Drumpad kann übrigens nicht erkennen, ob Du gerade mit links, oder rechts spielst. ;-)
 
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Auch richtig. Deswegen gibt es genau diese Funktion in der Standardtastaturbelegung bei ADD. Z. B. Sn Open (mit links gespielt) auf D, Sn Open (mit rechts gespielt) auf E.

Cool, davon wusste ich noch gar nichts. :D Aber muss ja auch irgendwie gehen, sonst stünden ja jede Menge Home-Producer vor dem Problem.

Das Drumpad kann übrigens nicht erkennen, ob Du gerade mit links, oder rechts spielst.

Nein, aber der Zuhörer trotzdem, weil sich das für gewöhnlich von alleine in minimalen Lautstärkeunterschieden niederschlägt - je nachdem, welche Hand die stärkere ist. ;) Bzw. selbst im Idealfall, wenn beide gleich stark sind (vom reinen Training her), wird die Hand, die auf den Hauptzählzeiten spielt, also z.B. 8tel vs. 16tel, diese minimal stärker betonen.

Mit einer Hand ist dieses stete dynamische Auf- und Ab ab einem gewissen Tempo schwierig hinzubekommen - was mit ein Grund sein dürfte, warum Blastbeats meist mit nur einer Hand gespielt werden, eben damit sie in der Lautstärke konstant sind und dadurch mehr "Druck" haben. Auf einfacherem Skill Level merkt man es auch schon, wenn man z.B. die Bassdrum durchgängig in Achteln spielt und sich anhört, wie das mit Double Bass auf zwei langsame Füße verteilt klingt vs. wie es sich anhört, wenn man das mit nur einem Fuß spielt - letztere Variante hat mehr "Druck". :)

Auch solche Nuancen gehen mit nachträglichem Sample Replacement verloren, da da gerade bei Bass und Snare auf den Standard-Zählzeiten (also 1 und 3 bzw. 2 und 4) oft bloß eine konstante Velocity das Ziel ist.
 
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