Übercovert – untercovert

  • Ersteller Martman
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Was ich in Europe gern öfters hören würde(in Asien wirds ja gern und viel gecovert) ist was von HIGH and MIGHTY COLOR(leider japanisch), zumindest in Amerika kennen sie ja auch schon ein paar Leute(hatten 2 Konzerte dort, 1 vor knapp 8000 und eins vor 15000 Leuten).
Aber hier hab ich noch nie davon gehört, dass eine Band was von ihnen covert, die Meisten kennen sie nichtmals oder wenden sich nach dem zweiten Song ab, weil sie nur die Singles sehen(wieso müssen sie auch immer den größten Schrott als Singles releasen? o.0).
Da würde mich speziell Secret Heart oder Mirror gefallen.
Andere Songs, die ich gern mal sehn möcht: Filth in the Beauty von The GazettE, Fireproof und Frontline von Pillar, the WORLD von Nightmare, was von X(Silent Jealousy vielleicht?) und vieles mehr.
 
Was nützt es mir als Covermukker generell, wenn ich songs von hierzulande vollkommen unbekannten Künstlern spiele. Stell Dir vor, der Sänger macht mit großer Gestik die Ankündigung, und erntet nichts als fragende Blicke. Nach dem song verhaltenes Klatschen, was im Zweifel nur die Unsicherheit des Publikums zum Ausdruck bringt, da es nicht genau weiß, ob die Nummer wohlmöglich bekannt sein müsste oder gar selbstgeschrieben ist.

In beiden Fällen gilt: Das will das Cover-Band-Publikum nicht hören!!!

Ergo spielt es auch auch keiner. Ich würde sehr gerne einige Nummern aus der ProgRock-Ecke in unserem set haben, aber das kennt keine Sau!

CoverBands funktionieren nur, wenn sie auf hohem level bekanntes Material - gerne mit hohem Mit-Sing-Faktor - möglichst originalgetreu oder wenigstens gut interpretiert und mit viel Leidenschaft und Gefühl darbringen.

Die Befriedigung extremer Sonderwünsche hat da keinen Platz.
 
Das Ganze birgt auch ein grosses (für mich fast schon das grösste) Problem:
Man hört halt überall das selbe. Mir persönlich geht das echt auch den Zünder, die 8532.ste Version von Totos Rosanna zu hören, das verfolgt mich mittlerweile schon im Schlaf (alptraummässig).

Seit den den letzten 40 Jahren (aus dieser Zeitspanne werden wohl die meisten Songs gespielt) gibt es sicher -zig Millionen Songs, warum muss man da immer den selben Käse runternudeln?

Denn es geht auch anders:
In der Band, in der ich spiele, covern wir auch Sachen von Leuten wie Calvin Russell, Tom Morello, Leatherface, Hüsker Dü, Nick Cave, Joe Bonnamassa, Robin Trower und Popa Chubby. Das sind alles nicht so bekannte Künstler.
Ich wüsste aber nicht, dass wir schon mal deswegen irgendwo ausgebuht worden sind.
Ganz im Gegenteil, die Leute waren meistens total von den Socken und haben sich gefreut mal nicht den "Einheitsbrei" zu hören. Es gibt genug Leute, die auch andere Sachen hören, man muss es ihnen nur anbieten.
Da kommen vielleicht keine 2000 Leute sondern höchstens 500. Da weiss ich aber, dass die wegen der Musik kommen, nicht nur zum Saufen mit Musikberieselung.
 
Das Ganze birgt auch ein grosses (für mich fast schon das grösste) Problem:
Man hört halt überall das selbe. Mir persönlich geht das echt auch den Zünder, die 8532.ste Version von Totos Rosanna zu hören, das verfolgt mich mittlerweile schon im Schlaf (albtraummässig).

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Du sprichst mir aus der Seele. Rosanna hat fast schon so ein Life ist Life-Charakter. Furchtbar! Wir haben immer mal versucht eine Nummer so umzudrehen, dass man sie kaum noch erkennt. Z.B. haben wir "Ich war noch niemals in NY" als Ska, oder Billie Jean als Punk, Highway to hell als mit... sach ich nicht, sonst krieg ich was von der AC/DC Fraktion auf die Mütze;). Nein, kleiner Spaß, aber das haben wir auch stark verändert. Natürlcih stutzt das Publikum, aber meistens hat es funktioniert. Diese 1:1 Geschichte ist sehr schwer hinzukriegen und diesen Anspruch haben wir auch gar nicht. Manche Sachen liegen einigen Coverbands besser als andere.
Für mich ist trotzdem in erster Linie wichtig, dass es mir Spaß macht. Wenn es dann noh den Leuten gefällt um so besser;)

Gruß,

Paul
 
Wer 1:1 covern will, hat meiner Meinung nach, den falschen Ansatz. Das wird nie funktionieren.
Höchstens man spezialisiert sich extrem a la Beatles-, ABBA-, AC/DC- o. ä. Coverbands, die nichts anderes mehr machen.
Ich finde es cool und witzig, bekannte Songs umzuändern. Das hat für mich den grössten "Aha"-Effekt. So bringt man sich besser ins Gespräch, als wenn man versucht, Songs haargenau nachzuspielen (was wohl den wenigsten wirklich gelingt).

Unsere "Hotel-California"-Reggae Version ist jedenfalls immer ein guter "Ankommer".
 
Wer 1:1 covern will, hat meiner Meinung nach, den falschen Ansatz. Das wird nie funktionieren.

Wenn man das wirklich Wichtige und musikalisch Tragende der zu covernden Nummer erfasst, kann auch ein (gegenüber der Studioversion) abgespecktes Arrangement dem Zuhörer wie eine 1:1 gecoverte Nummer vorkommen. Somit funktioniert das schon. Dieses "Abspecken" ist aber eine Kunst für sich, die man nicht einfach mal so beherrscht oder schnell lernt. Ich habe dazu viele Jahre gebraucht.

Wenn Du allerdings so etwas wie die Tributebands meinst, die sowohl optisch als auch z.B. den Gesangsstil der Stars täuschend echt kopieren, da gebe ich Dir recht. Das kann man nur, wenn man sich auf einen bzw. wenige Künstler festlegt.

LG Jörg
 
Ich schätze, zum einen passen Keys nicht unbedingt zu allen Musikrichtungen. In einer wirklich authentischen Bluesband zum Beispiel kannst du nicht mit einer Workstation antanzen. Wurly oder Rhodes würde eventuell noch toleriert, aber nichts Elektronisches. Und bei Death Metal gehen Tasten auch nicht, weil wenn ein Keyboard dazukommt, die Musik automatisch zu Melodic/Symphonic Metal mutiert (sofern das Keyboard hörbar gemischt wird).

Zum anderen: Wenn man schon einen Keyboarder hat, dann wird man ihn in jeden Song einbauen müssen. Zumindest in der Mehrzahl. Wieviele Rock-Coverbands standen schon vor dem Problem, daß die zwei/drei Gitarristen, der Basser und der Drummer einen Song wirklich geil fanden und unbedingt spielen wollten, der Tastenmensch aber in die Röhre guckte, weil im Original keine Keys drin vorkamen und es auch ziemlich unmöglich war, Keys nachträglich reinzuarrangieren? Oder soll der Mann hinter den Tasten während 80% des Gigs in die Röhre glotzen bzw. sein Keyboard unbenutzt auf der Bühne stehen lassen?

Irgendwie landet man am Ende immer bei einem Repertoire, das bestmöglich zu den vorhandenen Musikern paßt. Ist jedenfalls besser, als sich Leute in die Band zu holen, die bei zwei oder drei Songs gebraucht werden, bei den übrigen 20-40 Songs aber überhaupt nicht. Für Keyboarder gilt das doppelt, denn während ein Zusatz-Gitarrero, ein Saxophonist, ein Trompeter oder ein Ian-Anderson-mäßiger Querflöter sein Instrument mitbringen kann, wenn er auf die Bühne kommt, und wieder mitnehmen, wenn er geht, ist das bei Keyboards ein wesentlich größerer Aufwand. Man stelle sich vor, mitten im Gig taucht ein Roadie mit einem Keyboardständer auf, gefolgt von zwei weiteren Roadies, die die OASYS auf die Bühne wuchten, dann wird das Ding angeschlossen und gebootet... Und nach einem (1) Song wieder Kommando zurück, die Roadies nehmen alles wieder mit...


Martman

Genau, das sind wohl auch die Punkte, dass wir keinen Keyboarder haben.
Bei uns in der Band sind wir zugegebenermassen nicht alle so die grossen Tastenfans. Ok ein Fender Rhodes oder eine Hammond B3 sind schon ok, aber dieses synthetische Zeugs, kann eigentlich keiner von uns ab, sorry.
Ausserdem machen wir eher Blues-, Folk-, Hardrock bis hin zum Punkrock, da würde alles andere als die genannten zwei Tasteninstrumente gar nicht passen.
Ein paar Ska-Einlagen sind manchmal auch dabei, aber von synthetischen Bläsersätzen bekommen ich, ehrlich gesagt, Pickel.

Dein letzter Punkt ist auch vollkommen richtig. Ein Keyboard auf- und abbzubauen ist doch etwas schwierig.
Gastauftritte hatten wir auch schon, kein Thema. Saxophon, Trompete, selbst Cello ist kein Problem. Die kommen, spielen den Song, klemmen sich ihr Instrument unter den Arm, wenn sie fertig sind (das geht auch beim Cello ;) ) und das wars.
Um ein Rhodes oder eine B3 auf die Bühne zu bringen, braucht man schon zum Tragen drei Mann ;)

Ich wüsste jetzt auch gar nicht, wo wir einen Keyboarder in unserem Proberaum noch unterbringen sollen?
 
Was nützt es mir als Covermukker generell, wenn ich songs von hierzulande vollkommen unbekannten Künstlern spiele. Stell Dir vor, der Sänger macht mit großer Gestik die Ankündigung, und erntet nichts als fragende Blicke. Nach dem song verhaltenes Klatschen, was im Zweifel nur die Unsicherheit des Publikums zum Ausdruck bringt, da es nicht genau weiß, ob die Nummer wohlmöglich bekannt sein müsste oder gar selbstgeschrieben ist.

In beiden Fällen gilt: Das will das Cover-Band-Publikum nicht hören!!!

Ergo spielt es auch auch keiner. Ich würde sehr gerne einige Nummern aus der ProgRock-Ecke in unserem set haben, aber das kennt keine Sau!

CoverBands funktionieren nur, wenn sie auf hohem level bekanntes Material - gerne mit hohem Mit-Sing-Faktor - möglichst originalgetreu oder wenigstens gut interpretiert und mit viel Leidenschaft und Gefühl darbringen.

Die Befriedigung extremer Sonderwünsche hat da keinen Platz.
Gut, das trifft jetzt natürlich auf die Top40-Bands mit mehr als 100 Gigs pro Jahr zu, die davon leben müssen und von Bryan Adams über AC/DC und Gloria Gaynor bis zum Roten Pferd und Wolle Petry alles spielen, was im Bierzelt gut ankommt. Und das reduziert sich meistens auf immer dieselben paar Dutzend Songs, womit wir wieder beim Thema des Threads sind.

Das andere Extrem sind Tributebands:
Höchstens man spezialisiert sich extrem a la Beatles-, ABBA-, AC/DC- o. ä. Coverbands, die nichts anderes mehr machen.
Da gehen dann die Floydians zu Tausenden zur Pink-Floyd-Tributeband, und dann wollen die aber auch Welcome To The Machine oder The Great Gig In The Sky hören - und zwar so dicht am Original wie nur irgend möglich. Es ist mir auch aufgefallen, daß Jarre-Fans bei Jarre-Tribute-Acts bemängeln, daß nicht jeder einzelne Sound jedes einzelnen Synthesizers exakt wiedergegeben wird - oder daß nicht gleich dasselbe Equipment verwendet wird, das Jarre bei dieser speziellen Version dieses speziellen Songs verwendet hat, die da gerade gecovert wird.

Zum Glück kann man das meiner Erfahrung nach bei ABBA-Tributebands gelassener ansehen. Da ist besonders wichtig, daß die Mädels an den Mikros wie Agnetha und Frida singen und vielleicht noch aussehen. Jedenfalls glaub ich nicht, daß es irgendjemanden außer mir interessiert, daß die Workstation, die der Keyboarder da spielt, sich nicht mal annähernd wie die riesige Yamaha GX-1 anhört. Außerdem besteht ABBAs Gesamtwerk zu locker der Hälfte aus partytauglichem Mitsing-Pop.

Bei den Beatles wiederum bin ich mir nicht sicher. Das kann so oder so aussehen. Hier in Hamburg würde wohl am ehesten die massenkompatible Variante ankommen: 95% Prä-Sgt.-Pepper-Material, besonders die Beatsachen, die sie hier damals gespielt haben, und vielleicht zwei, drei jüngere Sachen, aber keine Psychedelia. Wenn jetzt aber Hardcore-Fans zu versorgen sind, muß die Hälfte aller Songs aus dem Weißen Album stammen, und zwar bevorzugt die Sachen, die nicht im Radio rauf- und runtergedudelt werden.

Man sieht, man muß auch beim Publikum unterscheiden. Auf der einen Seite gibt's die Leute, die einfach nur gute Musik und entsprechende Stimmung wollen. Auf der anderen Seite gibt's die Diehard-Fan-Fraktion, die ganz genau hinsieht und hinhört nach dem Motto "Moment mal, $GITARRENEFFEKTGERÄT gab's im März 1964 noch nicht!", "Wenn er wirklich wie Jimi rüberkommen will, soll er sich 'ne Linkshänderstrat auf Rechtshänder bespannen" oder "Also, entweder holt er sich 'ne echte C3, oder er versucht gar nicht erst, so zu sein wie Jon Lord". Beide Seiten komplett zu befriedigen - das ist schwierig.


Martman
 
Nicht aus der sich eines Covernenden, sondern des Becoverten und teilweise des Veranstalters von Parties.

(Etwas länger, aber lohnt sich bestimmt zu lesen.;))

Bis etwa 1985 liefen bei uns Parties, etc. meist über die örtlichen Säale der Gasthäuser, die Musik kam meist von den alteingesessenen Bands, die einen Mix aus Tanzmusik und Rock spielten. Das war eine sehr spitzfingrige Angelegenheit, galt es doch die damals noch rein tanzenden Altergruppen auf der Kirmes mit den jungen Rockfans zu versöhnen.
Kaum zu glauben aber war: das ging.

In den Jahren zuvor waren noch gewisse Erscheinungen gegeben, dass reine Rockcover auftraten, dies meist nach dem Motto "für die Landeier ist Deep Purple live in Essen zu weit weg, also bringen wir das denen".
Für diese Zeit bin ich zu jung, aus Berichten muss man von einem beträchtlichen Können dieser Bands ausgehen.

Allesamt waren diese Truppen aus der lokalen Umgebung.

Ab Anfang der 80er schlug das "Dorfgemeinschaftshaus-Phänomen" um sich, meist verbunden mit der baupolizeilichen Ende der alten Säale in den Kneipen.

Nicht selten bedeuteten diese Funktionsbauten das Ende der zünftigen alten Feste, die Besucher schwanden, und das grenzenlose Leid eines Jeden, der von Musik Ahnung hat, trat auf:

der ALLEINUNTERHALTER.

In dieser Zeit kamen ein paar Jungens mit passendem elterlichen Vermögen und technischem Verstand auf die Idee rollende Diskotheken zu machen und verdienten sich damit dumm und dämlich.

Dies brach ab 1994 schlagartig ein, als eine Coverband aus etwa 150km Entfernung wie eine Bombe einschlug und so ziemlich jedes größeres Fest bespielte.
Dies ging aber auch nicht so lange gut, dann nach 2,5 Jahren kann man die Truppe in und auswendig, jetzt trat eine band aus der nahegelegenen (50km) Großstadt auf den Plan, mit anderen Musikgeschmack und anderem Konzept:

Keine Sets, sondern von 23-1Uhr durchgehend, alle Lieder in härterem Stil.

Spielten die einen so sauber geleckt wie möglich, gingen die anderen in die Vollen.

Insgesamt waren di rollenden Diskotheken 1998 gestorben, ausser kleineren Projekten, die sich spezialisierten.
In meinem Fall (zwei Freunde hatten nebenbei das Hobby und war immer als Helfer dabei) ärgerlicher Weise auf Ballermann-Krams.

Kommen wir zum Thema des Threads.

Faktisch bestand das Programm immer aus dem gleichen, egal ob Disko oder Band:

Mainstream, angereichert mit persönlichen Vorlieben, so spielte die etwas härtere Truppe gern und viel Billy Idol und Toten Hosen, während die anderen versuchten, Hooters und Toto so sauber wie möglich nachzuspielen.
Härter bedeutet hier auch im Auftreten "härter": So fand man den einen Sänger (von zweien+der obligatorischen Frau, die allerdings so fett war, dass man zwei Damen draus machen konnte, aber eine geniale Soul-Stimme hatte) auch mal in der Sektbar:
"Mach hin! Muss in 7 Minuten wieder auf die Bühne, drei Wodka-Orange bitte!!!!!!!"

Ab 2000 traten dann immer mehr Bands auf den Plan, diesmal um nach zwei Jahren diese Rocktruppe abzulösen - die sich irgendwie ausgehört hatte.

Was passierte aber nun?

Inzwischen war ich alt genug und auch in Vorständen von Vereinen tätig und kam so auch mit der Frage in Kontakt, ob man eine Band engagieren soll und wenn ja welche.

Es hatte sich in diesem Landstrich eine wahre Cover-Flut ereignet.

Neben den 2-3 "Dicken" gab es auch eine Masse kleinere Bands - oder vermeintlich kleinerer, wie ich später noch berichten werde.

Natürlich ist es nun so, dass die Kassierer in einem Verein die größten Spießer und Geizkragen auf diesem Planeten sind (deutsche Vereinsmeierei paart sich mit mit dieser buchhalterischen und revisorischen Aufgabe) und daher konnte unserer bei jeder Planung genau vorbeten, welche Band wieviel kostet(e), Folgekosten wie Bedarf Bühne, Räumlichkeiten, etc. mit eingerechnet.

Entsprechend kannte er auch immer ein Paar, die "gerade erst angefangen haben und mir empfohlen wurden."

Man merkte das auch als Festbesucher: Die "Dicken" spielten irgendwann nur noch bei den 10-12 Krachern im Jahr, die kleineren Feste beackerten die "gerade erst Angefangenen".
Für mich schwand damit das letzte Fünkchen Spaß, in meiner Heimat für Parties vor die Tür zu gehen.
Praktisch hörte man jedes Wochenende die gleiche Musik!

Erster Unterschied: das Können der Band. Interessanterweise konnte man dabei was nettes bemerken: je schlechter die Band musikalisch und von der Wirkung auf der Bühne her gesehen, desto mehr Onkelz spielte sie:D
Zweiter netter Unterschied:
Je schlechter die Band, desto kürzer war die Anreise zum Gig.

Habe das Phänomen nie so wirklich verstanden, aber die guten Bands hatten immer mind. 50km Anreise.
Ich denke aber, dass man das recht gut erklären kann, zumindest einen Versuch dazu.
Wenn ich als Coverband gut sein will, muss ich weg, den sonst - hiermit näheren wir uns dem Thema das Threads - lerne ich meinen Job nicht.

Jetzt, wo ich schon längere Zeit woanders wohne, merke ich, wie stark sich die Musigeschmäker regional unterscheiden (nebenbei, erst nach diesem Umzug lernte ich jemand kennen, der Onkelz hört UND studiert hat).

Hiermit nochmal zurück zu der Sache mit den "kleineren Bands".

Im Grunde sehe ich in der Explosion der Beliebtheit von Covertruppen auch in dieser Gegend das Ende dieser Musikform, denn je beliebter das wurde, desto mehr schauten die Veranstalter auf den Preis der Band.
So geniale Typen wie diese "mach hin .... muss wieder auf Bühne" blieben immer mehr aussen vor, stattdessen stiegen die kleinen billigen Bands aus dem Umland auf, was nichts anderes heisst, als dass die Hörgewohnheiten ihre eigene Bands formten und gleichzeitig diesen Umstand bemängelte!
Klingt jetzt komisch, aber ich habe den EIndruck bekommen, dass viele Leute einfach mehr wollten, es aber nicht zuließen.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen, da es da einige Vereine gibt, die es sich zur Regel gemacht haben regional fremde Truppen zu engagieren. Eine dieser Bands ist echt toll, da sie wirklich die Kunst beherrschen mit ihrem Musikgeschmack das Volk zu begeistern.

Dass diese Bands aber immer nur Besuchsstatus erlangen, hängt aber in meinen Augen damit zusammen, dass sie - und daher das vermeintlich "kleinere Bands" - in ihrer musikalischen Heimat dick im Geschäft sind, aber da jede Region unterschiedlich funktioniert, ist es schwer.

Denn entweder hat man voll die Pombast-Mainstream-Show, die über all begeistert, oder man hat was anderes im Programm.
Insgesamt hat aber fast keine dieser "fremden" Bands mit anderen Titeln beeindruckt.
Vom Programm her war das zu 90% immer das gleiche.
 
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Das Problem von uns "Dorfcoverbands" ist eindeutig: Wenn wir nur lieder spielen die kein Mensch kennt oder wenig gecovert werden haben wir in ca. nem 3/4 Jahr nicht einen Auftritt mehr, da ganz einfach die Erwartungen die der Veranstalter/das Publikum an uns stellt nicht erfüllt werden. (Die Leute sollen ja spass haben und ordentlich saufen)

Ich seh das ganz nüchtern. Wenn die Leute eben die 5 Millionste Knocking on Heavens Door Version wollen bekommen die das. Da wir als Coverband unterhalten möchten und das eben nur geht wenn man das Publikum einbinden kann ist es nunmal so das ca 75% des Sets aus den "üblichen Verdächtigen" besteht.
Stört mich nicht. Mir gehts nich darum irgendwas neues zu spielen sondern darum das die Leute unten ne gute Zeit haben und schön feiern können.

Und das meine lieben Leute vergesst ihr bei eurer Diskussion hier absolut.
Es geht ums Unterhalten. Wie das passiert ist erstmal nicht wichtig. Wichtig ist das das Publikum Spass hat. Und wer sich zu fein ist auf die Wünsche des Publikums einzugehen hat auf einer Bühne GARNICHTS verloren.
 
Na ja, ich seh das noch n bisschen anders.

Ja, es ist Ziel dem Publikum das zu geben, was es für's Feiern braucht, und dass sie mit Musikwünschen kommen, ist natürlich auch klar. Die Frage ist nur

a. muss man denen wirklich exakt die Songs geben, die sie fordern? - Die meisten kann man auch mit alternativen Songs zufrieden stellen. Das können auch mal gerne welche sein, die genauso gut rüberkommen. Hab ich oft die Erfahrung gemacht.

b. muss es so originalgetreu wie möglich sein? - Nein, eine persönliche Note ist von vielen gern gesehen und auch positiv anerkannt.

Es bringt weder mir noch dem Publikum etwas, wenn Du versuchst, es irgendwelchen Besoffskies, die gerade vom Mallorca-Urlaub zurückkommen, recht zu machen, indem Du genau die Songs spielst, die sie dort auch vorgebraten bekommen haben. Das funktioniert in den meisten Fällen eh nicht - Du heißt nicht Micky Krause, siehst nicht so aus, es gibt keinen Sangria aus Eimern, es ist nicht so heiß, die Frauen sind nicht so willig, und außerdem könnte Dich Dein Nachbar oder womöglich Dein Chef sehen.

Genauso geht es in die Hose, wenn mal wieder ein Grüppchen Kids vor der Bühne auflaufen, die unbedingt den oder den Song von Limp Bizkit oder RHCP hören wollen, oder womöglich einen Song von der neuen AC/DC Scheibe, und man versucht sich für's nächste Mal an dem ein oder anderen, den man nicht so hinbekommt, weil's einem selbst nicht liegt, oder man's eh nicht so rüberbringt, oder genau dieses Grüppchen nicht wieder da sind, oder wenn sie dann Ihren Song bekommen, gar nicht abfeiern, und der Rest der Gäste auch nicht, weil sie da gar nicht drauf stehen.

Für mich als Live-Cover-mucker ist der Anspruch nicht da, alles und das so originalgetreu wie möglich zu spielen. Ich versuche zum einen ein Programm zu verkaufen, was ich auch für den entsprechenden Anlass vertreten kann, arrangiert für die Besetzung, mit der ich auf die Bühne gehe, d.h. auch mal einen Song einer Sängerin auf Männerstimme angepasst, oder umgekehrt. Allen kann man's eh nie recht machen, es sei denn, man ist DJ und hat ein Repertoire von 50.000 Titeln auf der Festplatte. Und wenn das die Voraussetzung ist, dann soll sich der VA einen DJ buchen. Wenn er Live-Musik bucht, dann weil er individuelle Musik haben will.

Einzige Ausnahme: Trau Dich nie auf ein Biker-Treffen ohne "Born to be wild" im Programm zu haben :great:
Duck und wech....
 
ohne zu lügen: uns hat es wirklich wirklich noch nie interessiert, was die Leute hören wollen. Wir machen ausschließlich Cover-Musik und ausschließlich covern wir Songs, die UNS gefallen. Kann sein, dass wir je nach Buchung/Anlass die Setlist etwas variiert haben.

Das hat zur Folge, dass es auch mal Jahre gab, in denen wir wenig gespielt hatten, aber es hatte sich auf 15 Gigs pro Jahr eingependelt, was uns alten Säcken auch reicht.

Nächstes Jahr haben wir übrigens 25-jähriges Bestehen.
 
jaja ich kenn das auch mit dem über bzw untercovertem !

bei uns im allgäu ist an jedem (wirklich an jedem) wochenende irgendwo n Festzelt das von ner Coverband beschallt wird.

und ich kann se verdammtnochmal einfach nicht mehr hören !!! Es gibt 2 große bands, die so gut wie jedes größere Festzelt spielen. Die sind technisch echt top.. aber halt seit ich 16 bin immer die gleichen songs! Wobei das in letzter Zeit noch um einiges schlimmer geworden ist, da sie aktuelle Songs in Set aufnehmen. so weit nicht schlimm, wenns sich da nicht um hiphopsongs handeln würde.
früher wurde wenigestens noch feiner classicrock gespielt.

Die kleineren Feste spielen dann Bands, die wirklich nicht gut sind. Schlimme Sache....
Und wenn eine gut ist, hat se gegen die Großen kaum eine Chance in die größeren Feste unterzukommen! Traurige geschichte.

Hab selber in ner (meiner meinung) guten Coverband mitgespielt. Wir waren einfach zu teuer (Anlage usw) und hatten wie gesagt gegen die Großen keine chance auf geilen festen zu spielen. Das tolle war, das wir hauptsächlich gecovert haben, was wir wollten (n guter mix aus heavey und party) ... Aber das wurde mit der Zeit dann auch immer mehr party wie heavey...

Naja.. mittlerweile gibts die band leider nicht mehr... So läufts

Ich mach nun lieber meine eigene Mucke ! Rock einfach mehr :)

gruß
 
Ich bin seit über 30 Jahren mit Coverbands unterwegs. Zu unseren Topzeiten wo wir bis zu 100 Gigs im Jahr hatten, waren wir recht aktuell, hatten eigentlich alles am Start, was das Publikum hören wollte, was auch nicht das größte Problem war, weil es noch keine Ballermann-Party-Grütze gab. Nachdem wir das auf 20 Gigs Pro Jahr runtergefahren haben und mit Sparbesetzung eher die kleineren Feste bespielt haben, kam immer mehr eine Musik, die man a. live kaum realisieren konnte (schon gar nicht in Sparbesetzung - und Sequenzer ist für uns tabu) und b. gar nicht erst spielen wollte.
War auch überwiegend kein Problem, weil wir unser Ding gemacht haben, quasi die Musik, zu der wir (mit einigen Kompromissen) noch stehen können.
Mitllerweile hab ich zusätzlich die eine oder andere Coverband dazu am Start, wo wir ausschließlich die Musik spielen, die uns gefällt. Leider mit der Konsequenz, dass wenig Anfragen für Gigs kommen, was ja vielen anderen genauso geht.
Obwohl wir die Sparbesetzung (s.o.) wieder aufgestockt haben und jetzt wieder in der Besetzung auf der Bühne stehen, wo technisch wieder mehr möglich ist, werden wir trotzdem weiterhin nicht jeden Müll spielen, nur weil irgendwelche Pissbudenheinis das hören wollen.
Ich bin zum Glück in einer Situation, dass ich nicht davon leben muss und somit nicht auf die Kohle angewiesen bin. Ich mach Musik, weil es mir Spaß macht, und da nehme ich mir schon heraus, was ich anbiete will und werde. Und wem das nicht passt, der braucht mich nicht zu buchen. So einfach ist das!

Keep on rockin!

Zitat von Grönemeyer: "Ich mag Musik nur wenn sie laut ist!" :great:
 
Das ist vielleicht auch mit von der Situation abhängig. Wenn man wirklich JWD in der tiefsten anzunehmenden Wallapampa sitzt, mehr als 100 km von der Zivilisation (andere Veranstaltungsorte als Bierzelt, Scheune oder Dorfdisse) entfernt, wo meist der öffentlich-rechtliche Schlagersender die meistgehörte Radiostation ist und fast das ganze Jungvolk nach Ende der Schule abgehauen ist, dann kommt praktisch nur Top 40 an, weil man für etwas anderes gar kein Publikum hat und womöglich auch noch wenig Konkurrenz.

Findet man sich dagegen im Dunstkreis einer Großstadt wieder, dann geht um einiges mehr. Zum einen hat man für so ziemlich alles ein Publikum. Zum anderen gibt es so entsetzlich viele Bands pro 1000 Einwohner, daß man sich schon etwas einfallen lassen muß, um sich von der Masse abzuheben und überhaupt irgendwo landen zu können. Gerade professionelle Top 40-Bands haben es nicht unbedingt so leicht, wie es aussieht. Wenn die nicht ihren Booker und ihre fest abgesteckten Claims hätten und in der Szene etabliert wären, also Newcomer wären, hätten sie ernsthafte Schwierigkeiten.


Martman
 
Hallo Leute,
ich will mich auch mal in die Diskusition einklinken:D.

Ich mache seit ca. 2 Jahren mit 3 Bandmitgliedern Musik. Wir haben nicht den anspruch 15 oder 25 mal im Jahr Live zu spielen. Aus diesem Grund müssen wir uns nicht an den Mainstream halten und könne das spielen was wir wollen.

Zu 90% spielen wir den sogenannten "Ost Rock", also Songs von Karat usw.und das ist das was auch die Leute bei uns wollen. Die restliche 10% sind sachen von Collins, Lindenberg und natülich auch "Einen Stern":eek:. In der Mischung funktioniert das recht gut.

Die alten Ost Rock Titel sind garantiert untercovert und musikalisch interessant, weil sie nicht auf dem typischen C-F-G Prinzip aufbauen.

Viele Grüße HHC
 
Man muss das Ganze natürlich differenzieren. Seit einigen Jahren gibt es ja eher die Metal-Tendenz, wo sich sicherlich auch wieder so ein Einheitsbrei entwickelt, aber den kann ich noch nicht so extrem feststellen, wie bei den Durchschnitts-Coverbands, die mir persönlich zum Halse raushängen.
Es ist einfach langweilig, egal wohin man geht, "summer of 69", oder "I was made for loving you" zu hören. Natürlich will man als Musiker in erster Linie das spielen, was einem selber gefällt. Nur hat das leider oftmals weder damit zu tun, was man selber GUT DRAUF HAT, noch was das Publikum hören will. Die Leute, die einmal alle 5 Jahre zu einer Musikveranstaltung gehen, finden es freilich geil, "summer of 69" zu hören. Aber die, die regelmäßig dahin gehen, wollen das nicht hören.
Ich kenne Kollegen, die nicht mehr gebucht wurden, weil sie einfach denselben Mist spielten, wie alle anderen. Jetzt haben sie ihr Programm komplett umgestellt und der Erfolg gibt ihnen recht. Nur, weil alle "Sweet home Alabama" hören wollen, heisst das ja nicht, dass ihnen was anderes nicht auch gefallen würde.

Grüße
Tony
 
Aber die, die regelmäßig dahin gehen, wollen das nicht hören (Summer Of 69).
Nur, weil alle "Sweet home Alabama" hören wollen
Da scheint ein Experte am Werk zu sein.
Die Coverband musst du mir zeigen die nicht gebucht wird, weil sie bekannte Lieder covert.
Metalltendenzen??? Vielleicht bei 14jährigen.
 
Da scheint ein Experte am Werk zu sein.
Die Coverband musst du mir zeigen die nicht gebucht wird, weil sie bekannte Lieder covert.
Metalltendenzen??? Vielleicht bei 14jährigen.

Du scheinst das nicht ganz verstanden zu haben, was ich meinte,
Davon hat überhaupt keiner gesprochen, dass Bands nicht genommen werden, weil sie bekannte Lieder covern. Kompletter Unsinn, hab ich nie behauptet.
Ich babe von dem Einheitsbrei gesprochen, den die meisten spielen. Und weil sich in dem Bereich viele Bands nicht voneinander unterscheiden, haben sie es schwer, in wirklich gute Tanzcentern reinzukommen, oder eben in den begehrten Locations genommen zu werden. Der Threaderöffner hat das ja schon ziemlich präzise formuliert: Es geht um BESTIMMTE SONGS, die eben nerven, weil sie JEDER spielt. Ich weiss nicht, wo Du her bist. Es mag da sicherlich nochmal regionale Unterschiede geben: Aber es gibt nunmal Tanzcenter, in denen gerne jeder spielen würde, aber nicht jeder reinkommt.
Ich sprech jetzt auch nicht von den Durschnittscoverbands, die 8 Auftritte im Jahr haben,
sondern schon von den richtig gut gebuchten. Sorry, das ist halt nunmal so, auch wenn es weh tut, zu hören. :D Und die sind eher metal-orierntiert, mit einer beimischung von bisschen hardrock, oder dieser mittelalterlicher Mucke, wie Inextremo. Von irgendwelchen 14-Jährigen weiss ich da nichts, mein Guter. Aber ich gebe Dir gerne mal die Links dieser Bands. :great:
Außerdem weiss ich das auch aus dem Grund, weil ich gerade dabei bin, mir eine neue Band zu suchen. Wenn ich mir die Setlists anschaue, dann steht da "System of a Down", "Slipknot", "KORN", etc. drauf...
Wie gesagt, es ist eine Tendenz, die man feststellen kann, die aber auch möglicherweise regional unterschiedlich ist.
 
Davon hat überhaupt keiner gesprochen, dass Bands nicht genommen werden, weil sie bekannte Lieder covern. Kompletter Unsinn, hab ich nie behauptet.
Ich kenne Kollegen, die nicht mehr gebucht wurden, weil sie einfach denselben Mist spielten, wie alle anderen.
Das was alle spielen sind halt die bekannten Sachen, oder nicht? Die Richtung der Implikation darfst du selbst festlegen.

haben sie es schwer, in wirklich gute Tanzcentern reinzukommen...Und die sind eher metal-orierntiert, mit einer beimischung von bisschen hardrock, oder dieser mittelalterlicher Mucke, wie Inextremo.
Das würde ich mir wirklich gern mal ansehen was da bei euch so abgeht...nein, lieber doch nicht.

Scheint so als hättst du ganau so viel Ahnung wovon du sprichst wie von PA Anlagen.

Bekannte Lieder covern funktioniert immer (ein gewisses Niveau vorrausgesetzt). Ob man dann 5 oder 150 mal spielt, hängt vom Management ab. Ich sage nicht, dass andere Konzepte nicht auch funktionieren können, aber 0815 geht IMMER.
 
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