Übercovert – untercovert

  • Ersteller Martman
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Und macht dir das auch Spaß?
 
Ich glaube, wenn man Vollzeitprofi ist, geht es nicht mehr um Spaß, sondern darum, das "abzuliefern", was möglichst viele Leute möglichst oft hören wollen - oder was die Booker glauben, was das ist. Wenn die Booker 100% gewinnoptimiert denken, müssen die Musiker folglich auch 100% gewinnoptimiert denken. Im Gegensatz zu Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen entfällt hier sogar das Kriterium Zumutbarkeit für den, der den Job annimmt.


Martman
 
Martmann trifft es auf den Punkt:

Mache ich Musik um Geld zu verdienen und den Lebensunterhalt zu bestreiten oder aus Jux und Tollerei?

Ist Nummer 1 der Fall, muss ich wohl oder übel auch Sachen spielen, die mir vielleicht nicht gefallen. Ich mach auf Arbeit auch mitunter Dinge, die mir nicht gefallen. Ich muss sie halt machen, will den Job behalten, so ist das halt.

Wenn ich Musikmachen nur als Zeitvertreib und Hobby ansehe, kann ich mir ja aussuchen, was ich machen möchte.
Wer dann Sachen spielt die ihn ankotzen und trotzdem jammert, dem ist nicht zu helfen. Er wird ja nicht dazu gezwungen.
 
Und macht dir das auch Spaß?

ich sagte doch: typisch deutsch!!!


weil ich mein Leben nicht sinnlos an mir vorbeiziehen lassen will, habe ich an allem Spaß - auch an der hinterletzten Scheißarbeit!
Nicht weil ich grundsätzlich Spaß hätte irgendwas zu spielen, was mir nicht gefällt - aber weil ich Spaß dran habe und Befriedigung daraus ziehe, auch noch den größten Mist toll gespielt zu haben und in dem Moment mein Bestes gegeben zu haben.
...und weil ich mir sicher sein kann, mein Geld auch verdient zu haben!

Alles andere ist Vergeudung von Lebenszeit - scheiße, wenn man zu spät merkt, daß man zu wenig davon hatte...
 
@ musikatus
Man kann sich an alles gewöhnen. :rolleyes:

Ein guter Freund hat neulich mal einen sehr guten Satz gesagt:
Ihm ist seine Freizeit zu kostbar um sie mit Dingen und Leuten zu verschwenden, die er nicht mag.
Es reicht ihm schon, dass er sich manchmal auf der Arbeit mit Leuten und Sachen rumärgern muss, die ihn auf den Zünder gehen.

Recht hat er. Sch..., die mir nicht gefällt, ich aber machen muss, gibt es schon genug. Da muss ich mir nicht noch "freiwillig" irgendwelchen Mist aufhalsen.

Als Hobbymusiker, muss ich nichts machen, was mir nicht gefällt.
Jemand, der von der Musik leben muss, sieht das sicher anders (siehe Post Nr. 143)
 
... Ein guter Freund hat neulich mal einen sehr guten Satz gesagt:
Ihm ist seine Freizeit zu kostbar um sie mit Dingen und Leuten zu verschwenden, die er nicht mag.
Es reicht ihm schon, dass er sich manchmal auf der Arbeit mit Leuten und Sachen rumärgern muss, die ihn auf den Zünder gehen ...

Das ist eine Kopf-Frage, vielleicht eine Philosophie-Frage..., die sehr wohl zur Bauch- bzw. Körperfrage werden kann, wenn man das zuläßt.
man muß sich nicht rumärgern (zu mindest nicht unnötig und übergebührlich!) wegen Arbeiten, die man nicht gerne macht.
Der beste Weg ist, sich auf genau diese Arbeit zu konzentrieren, die sehr bewußt zu machen und vor allen Dingen, die so gut wie irgendmöglich zu machen - dann machen auch diese Arbeiten plötzlich Sinn und man hat Freude, Spaß, Befriedigung dran. Nicht daran, daß man sie gemacht, sondern daß man sie gut gemacht hat.

Ähnlich verhält es sich mit "Routine-Arbeiten", wie z.B. Üben oder meinentwegen auch das tägliche Geschirr-Spülen, wenn man sich drauf konzentriert, ist es erstens keine Routine mehr, sondern momentaner Lebensmittelpunkt (und somit wichtig!!), zweitens eignen sich solche Arbeiten sehr zur Meditation und drittens man vergeudet damit keine Zeit.

Ich finde es schrecklich, fast nur noch Menschen um mich zu haben, die sinnlos irgendwohin hetzen um Dinge zu tun, zu denen sie sich gezwungen fühlen. Die haben ständig das Gefühl zu kurz zu kommen, am Ende stehen die da und haben nicht wirklich gelebt, weil die Hälfte oder mehr vom Leben aus irgendwelchen gehassten Pflicht-Übungen bestanden hat.

Sorry, ziemlich OT...
 
ich sagte doch: typisch deutsch!!!

Bin ich jetzt typisch deutsch, weil ich dir eine ganz einfache Frage rein aus meinem Interesse heraus gestellt habe? :rolleyes: Oh man.
Das was du da geschrieben hast wollte ich doch nur wissen, ob du auch "Spaß" haben kannst, an Nummern die dir vlt. nicht so gefallen. Und du hast ja selbst gesagt, dass du darauf aus bist, jeden Song so gut wie moeglich abzuliefern, egal ob er dir gefaellt oder nicht. Das klingt fuer mich wie eine Art Motivation, auch eine Art von "Spaß".

Und ja - "Spaß" ist fuer mich unzertrennbar mit Musik verbunden nunmal, wenn es jemanden in Wirklichkeit eigentlich ankotzt da auf der Buehne zu stehen und es ihm keinerlei Freude bereitet, sollte er sich einen anderen "Job" suchen.
 
Letzten Satz bitte in rot, doppelt unterstrichen und in Fettdruck.:D
100%ige Zustimmung.
 
Und macht dir das auch Spaß?
Ich antworte jetzt doch noch mal, obwohl dieser Therad schon wieder einer der ist, der eine recht heftige Wendung nimmt, ein wenig abdrifftend vom Ursprungsthema.

Ich würde das mit dem Spaß in Bezug auf Tanzmusik so deuten:
Wenn ich Spaß suche, würde ich was anderes machen.
Da dies aber ein Job ist, für den ich Geld bekomme, ihn deswegen mehr oder weniger machen muss, letztlich aber weil - wie es hier üblich ist - ich mich vertraglich festgelegt hab, und daher mich eh nicht kurzfristig umentscheiden kann, mach ich das wohl einzig richtige, ich hol mir da den Spaß raus, den ich kriegen kann. Und da gibt es auch hier genug. Sei es der nette Schnack mit dem Wirt, den Kellnerinnen, dem Zapfpersonal, sei es das Beobachten der Leute, oder das umdichten von Texten, wo man sich mal wieder freut, wenn entweder keiner was merkt, oder doch jemand irritiert guckt. ich will damit sagen, man muss sich das positive da raussuchen, um diesen Job weiter machen zu können.

Meint Ihr, mir macht mein "normaler" Job immer Spaß? Wenn ich dort aber resigniere, mich hängen lasse, und mich dadurch selber runterziehe, kann ich dort auch gleich kündigen. Nein bei allem gibt es Positivies, das man für sich nutzen muss.

Es gibt unzählige Erlebnisse bei den zahllosen Auftritten, die ich in den knapp 30 Jahren hatte, die ich nicht missen möchte.
 
Wie ich aber schonmal gesagt hab, fuer mich ist es zumindest oberstes Bestreben in der Kunst die ich mache, egal ob es nun Fotografie , Videofilmen, Malen, Zeichnen, oder eben Musikmachen ist, dass es Spaß macht. Musik ist nunmal "Kunst" egal wie weit verfremdet es vlt . durch Ballermanhits oder totgenudelte Top 40 Schlager ist, es bleibt eine Kunstform und kann daher auch nicht mit einem richtigen "Beruf" gleichgestellt werden. Ich finde es so schon schlimm, dass es so viele Coverbands gibt die nur mit dem Nachdudeln von Gassenhauern auch noch ihre Pelunsen verdienen, wenn ich dann hier auch noch lese dass es denen nicht mal Spaß macht vergehts mir echt.


Wenn ich Spaß suche, würde ich was anderes machen.

Vielleicht waere das besser manchmal, ja.
 
So,
dieser Thread ist jetzt ziemlich vom Ursprungsthema abgekommen also kehre ich mal wieder zum Ursprung zurück
Ich und ein paar Kumpels sind grad bei der Gründung einer band. Am anfang wollen wir auf jeden fall nur covern, später vll selber schreiben.
Aber jetzt stellt sich die Frage ob sich wirklich keine Sau eine Band anguckt, die nicht die runtergewatzte Top40 musik macht.
Wir wollen Songs spielen von Limp Bizkit, Billy Talent, Blink 182 etc
und vorallem bei Limp Bizkit's "My Generation" könnte ich mir gut vorstellen dass die leute da auch gut abgehen.

Und was ich absolut untercoverd finde (zumindest in meiner Region):
Scorpions - Rock You Like a Hurricane
Ich spiele auch im symphonischen Orchester Schlagzeug und wir haben letztens auf einem Konzert vor 1000 Leuten die Hurricane-Version von den Scorpions mit den Berliner Philharmonikern gespielt und das Publikum war krass drauf

Unser Blasorchester ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass es anders geht und die leute es trotzdem mögen. Viele Menschen denken ja bei Blasorchester nur an "Hufta Hufta" Polka und Marschmusik, doch bei dem o. gen. Konzert spielten wir:
Hurricane - Scorpions
Lion King Soundtrack
The Best of Earth wind and fire
Michael Jackson - Bad
Moment of Glory - Scorpions
Celebration - Kool n the gang
The girl from Ipanema
Zieh die Schuh aus - Roger Cicero
Hard Rock Halleluja - Lordi (nich so mein ding aber irgendwie auch witzig)
Außerdem "spiel mir das lied vom tod" und ein riesiges Schlagzeugsolo! :D

also alles andere als Polka und Marsch, und das hat auch keiner der Leute eingefordert

also ich sage, auch coverbands die nicht Top 40 spielen, können erfolgreich und beliebt sein.

Peddaaaaa
 
Nirvana - Smells Like Teen Spirit
Metallica - Nothing Else Matters
Rolling Stones - Paint It Black
Sum 41 - Pieces
Sum 41 - Noots
Sum 41 - There's No Solution
Sum 41 - 88
Sum 41 - Mr. Amsterdam
(tut mit leid, ich hab's mit dieser Band^^)
Rancid - East Bay Night
Juanes - La Camisa Negra
Anti Flag - Turncoat
Nirvana - About A Girl
 
übercovert oder untercovert? Was hat Deine Aufzählung denn mit dem Thema zu tun?
 
Als Vorwort muss ich sagen das wir eine Coverband sind ( Green Room), die sich's zum Ziel gemacht hat aus alten Klassikern, neue aufgepeppte Songs zu machen, wobei wir auch ganz klassisch Covern!

House of Rising Sun

Original von The Animals, wir spielen alles in Achteln mit ordentlich Distortion! Kleines aber ordentliches Soli dazwischen und der Song geht a wie ne Rakete.

Sound of Silence

Ordentlich ne Portion rock rein mit nem geilen Schlagzeug...ab geht er

Bonnie & Clyde
Narcotic
Whats up
7 nation army
Knockin on heavens door
Time to wonder
Blur song 2
Boys of Summer (Ataris)
Shut your Eyes
Ayo Technology
You never walk alone
Wicked Game ( HIM mäßig)


sicher ist da auch der ein oder andere ,,übercoverte'' Song dabei aber wir spielen diese Lieder weil wir sie gut finden und wir noch eine ziemlich neue Truppe sind die sich erst noch aufeinander einstellen muss und keine Halbgötter als Musiker besitzt!
Was nützt uns denn ein Sauschlechtes ,,Sultans of Swing '' oder ,, Ain't talkin bout Love'' !
Gar nix. Also Schuster bleib bei deinen Leisten!
Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, ich denke (ich weiss da wir schon Auftritte hatten bei denen es so war), dass eine Band die ihre Songs aus überzeugung spielt immer gut ankommt! Bei uns geht fast alles, straight forward.
Wir haben unseren Sound gefunden und richten uns nicht nach Stadtfesten und was die Leute da so hören wollen!
Wir spielen das was wir wollen.... und wenn wir auf nem Stadtfest nur der Lückenbüßer sein sollen, dann ist es eben so! Nur wenn wir spielen, merken viele Leute gleich das wir anders sind als die anderen! Und der Auftragslage zu Folge, scheinen wir gut anzukommen!

Musik mit Herz...und nicht weil das ein anderer so will!

Es hat sich allerdings bei uns in der Band auch schnell rauskristallisiert das wir nicht soviel von dem ,, allgemeinen Kram '' machen wollen.
 
Ich bin zwar jetzt nicht mehr so an Wochenenden unterwegs, komme aber jobmässig schon etwas rum.

Wenn ich dann immer die Plakate von Bands sehe ist mir aufgefallen, dass die musikalische Vielfalt wohl flöten gegangen ist.
In unserer Gegend (sagen wir mal Umkreis 80 km) gibt es nur 4 Arten von Bands:

- die klassischen Coverbands, die sich an der 9865. Version von Totos Rosanna versuchen und wohl die Setlisten untereinander austauschen - die spielen alle das gleiche
- Alpenrockbands (Troglauer Buam), die eine Art "verrockten Musikantenstadl" spielen (das wird erst ab 2 Promille erträglich)
- Schrupp-Metaller, die sowas spielen, das ich nicht als Musik bezeichnen würde
und (in letzter Zeit vermehrt) Böhse Onkelz Tribute Bands.

Das deckt zu 99% die musikalische Landschaft (in Sachen Rock- und Popmusik) bei uns ab.
Von Ska-, Reggae-, Funk- oder Folkrockbands habe ich in den letzten Jahren bei uns jedenfalls nix mehr gehört.
 
Eindeutig übercovert ist Seven Nation Army von den White Stripes..
Mir kommt es vor, als würde das wirklich jeder hier spielen.
 
Spielst du in einem Jugendheim vor 20 Figuren, kannst du covern was dir gefällt, aber du wirst ewig weiter vor 20 Typen spielen. Spielst du das, was die breite Masse will, spielst du auch vor mehreren tausend Leuten, bekommst gescheite Gagen (wenn du gut bist), und, oh Wunder, plötzlich spielst du Sweet Home Alabma ganz gern. Ich bevorzuge Letzteres, mir selbst oder 20 schulterklopfenden Kollegen muß ich nix mehr beweisen.
 
Man kann alles spielen, was man will, wenn man es entsprechend verkauft. Ist wie ein Witz, den man schon 100 mal gehört hat. Es gibt immer wieder welche, die ihn zum 101. mal erzählen und man lacht trotzdem wieder.
Mir ist es völlig egal, wie viele andere Bands Sweet Home Alabama spielen, wenn ich Bock drauf hab, das selbst zu spielen. Wobei mich auch genauso gut Sachen reizen, die niemand spielen will. Man muss natürlich schon ein bisschen drauf achten, dass die Songs "publikumstauglich" sind. Was nutzt es, wenn mir bei "Shine on your crazy diamonds" auf der Bühne einer abgeht, einigen Pink Floyd Fans die Klappe offen stehen bleibt, aber die Masse der Leute lieber abrocken will...
 
Spielst du in einem Jugendheim vor 20 Figuren, kannst du covern was dir gefällt, aber du wirst ewig weiter vor 20 Typen spielen.

warum pauschalisierst du, nur weil du es scheinbar nicht anders kennst?
 

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