Methodik zum Lernen der Pentatonik-Skalen

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Hallo,

ich hab mir jetzt vorgenommen mich endlich intensiver mit Improvisation zu befassen und als erster Schritt mir alle Positionen der Pentatonik draufzuschaffen (anhand von Rock Guitar Secrets). Jetzt ist die übliche Methode ja üben, üben, üben, ... und war die ganzen Positionen in immer verschiedenen Tonarten. Ich bin bei solchen Lerndingen immer ein sehr analytischer Mensch und tue mich einfachern, wenn ich nicht einfach stur auswendig lerne sondern Aufbauprinzipien verstanden habe, aus denen ich mir alles herleiten kann. Oder zumindest Aufbaumuster, aus denen ich mir alles zusammensetzen kann. Auf dem Klavier habe ich mit sowas kein Problem (hab 10 Jahre lang klassisch Klavier gelernt), auf der Gitarre tue ich mich deutlich härter. Auf dem Klavier ist es mir problemlos möglich E-mixolydisch herzuleiten, aber der Gitarre bin ich da aktuell chancenlos *g. Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich da herangehen könnte?

Grüße
Wolfgang
 
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Guten (äh ja) morgen,

wenn ich dein geschriebenes richtig deute kennst du dich mit harmonielehre, zumindest ein bissi, aus. ein guter anhaltspunkt ist, sich bei den jeweiligen lagen klar zu machen wo der jeweilige grundton der pentatonik liegt. dazu gibt´s in " Rock Guitar Secrets, s. 17" auch eine abbildung. da hast du einen "anker", von dem ausgehend du dir die intervalle im kopf aufbauen kannst. dazu muß man sich vorher einmal draufschaffen wie das jeweilige intervall auf dem griffbrett aussieht (insbesondere auch zwischen g ung b saite). auf dem klavier ist das aufgrund der immergleichen anordnung von weißen und schwarzen tasten einfacher zu sehen. auf der gitarre fand ich das zu anfang auch etwas schwieriger, ist aber auch hier ein wiederkehrendes schema
. ist letztendlich auswendig lernen, aber mit theoretischem hintergrund und dadurch nachhaltiger.

greetc
 
Hi Wolfgang! :)

Ich versteh nicht genau, was Du Dir herleiten willst. :)

Die Pattern sind ja grob gesagt dafür da, dass man sich nichts herleiten muss, sondern schnell eine Art graphische Sicht der Töne einer Pentatonik unter den Fingern hat.

Die fünf Pattern bringt man wirklich am Besten, wie Du sagst, durch Üben unter die Finger. Am besten auch viel mit den Skalensequenzen, die in dem Buch ja drinnen sind und natürlich vor allem durch viel mit jedem einzelnen Pattern rumspielen. Und natürlich, wenn man irgendein Lick aus nem Song lernt schauen, in welchem Pattern es sich abspielt.

Egal, wie fit man theoretisch werden will, lohnt es sich, die Pattern mal einfach nur zu können. Immerhin kann man die ohne nachzudenken in alle Moll Pentatoniken einfach verschieben. Völlig egal ob der Song dann in E-Moll ist, oder Cis-Moll oder in einer parallelen Durtonart. Ich meine, was sind fünf Pattern? Einigermaßen gelernt hat man die ja locker in einer Woche. (NAtürlich dauert es bis zum besseren intuitiven Beherrschen länger).

Ich finds toll, dass Du auch die Theroie wissen willst, aber trotzdem würd ich empfehlen, die PAttern auch einfach mal ohne Nachzudenken einfach zu lernen. Völlig unanalytisch.

Du sagst, Du kannst Dir ohne Probleme auf dem Klavier E-Mixolydisch herleiten. Tja, auf der Gitarre geht es eigentlich ähnlich. Du schaust, welche Durtonleiter die Ionische zu E-Dur ist. Dann suchst Du Dir ein Pattern dieser Durtonleiter und spielst dieses Pattern halt nicht ab dem ionischen Grunton, sondern ab und um das E herum. ^^
Jedenfalls machen es die Nichttheoretiker so. Ein Jazzgitarrist, wird wahrscheinlich anders herangehen. ^^

Wenn Du genau sagst, was Du Dir herleiten willst, dann kann man Dir dazu vlt noch was sagen. Aber ganz ehrlich, ich würde erstmal einfach die Pattern auswendig lernen.
 
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Sorry Wolfgang,

ich kann dir nicht helfen, da ich mich selbst nach 5 Jahren Praxis und wenig Theorie gerade wie ein Anfänger fühle.
Ich würde gerne eine Zwischenfrage einwerfen, deshalb entschuldige ich die Unterbrechung deiner Frage!

Hämmerings und Pull-Offs beherrsche ich in der Pentatonik/Skala C-Dur/A-Moll, aber wie geht man nun am Besten vorran?

Sollte man erst alle Dur/Moll lernen? Oder gleich C-Mixolydisch usw.?

Eventuell habe ich meine Pick-/Zupfhand beim Pentatonik lernen vernachlässigt. Hat da jedemand eine gute Übung? Oder heißt es wie immer nur: "üben,üben,üben" ?

Vielen Dank vorab!!!
 
Du hast quasi auch in allen Modi die Pentatoniken drin, nur an anderen Stellen. Such mal nach "No More Mysteries" von Gambale. Natürlich sind da noch andere Töne mit darin, aber du kannst auch nur die Pentatonikpattern spielen und lydisch klingen. Aber generell brauchst du nur 5 Pattern lernen. Das "2. Pattern aus Moll" ist das 1. der parallelen Durtonart. Die Schwierigkeit besteht nicht darin die Töne zu treffen, sondern wirklich klanglich mit allen gleichberechtigt schöne Musik zu machen. Das gelingt meist erst nur nach wirklicher Übung aus dem 5. Fingersatz sehr viel schwerer als aus dem 1.
Und du kannst auch mit dem "C ionisch" pattern phrygisch klingen, du musst es nur verschieben. Aber am besten ist es meiner Meinugn nach alle Sachen drauf zu haben, und zwar so dass man damit Musikmachen kann beim Improvisieren (und nicht nur die Töne nacheinander hoch und trunterzuspielen in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit wie manche Schwermetaller dies oft gern tun)
 
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Hallo Wolfang,

ich denk mal du musst dich gedanklich vom Klavier lösen, ich hab ein ähnliches Problem nur anders herum von Gitarre zur Klarinette.
Bei der Klarinette kommt noch hinzu das ich nach Noten spiele, da ist an improvisieren garnicht zu denken.

Meine Frau hat vor kurzem mit Bass angefangen (15 Jahre Querflöte). Sie hat versucht die Töne auf dem Bass auswendig zu lernen, auf einer Saite geht das ganz gut, aber auf der ganzen Mensur. Das dauert Jahre. Daher wie oben schon gesagt die Pattern auswendig lernen, Grundton lokalisieren und der Rest kommt aus dem Bauch.

Die Pentatonikpattern sind auch nur der Anfang, Mixo kommt ja aus der Kirchentonleiter und für diese gibt es wieder extraPattern. Mir hat das Buch RockGuitarScales geholfen.
Natürlich kannst du durch abzählen der Bünde/Seite deine Mixopattern selber zusammenbasteln. Das ist allerdings nicht nötig.
Das heisst du müsstest dir die fünf Pattern der Durtonleiter draufschaffen (erweiterung der Penta) und durch verschieben kannste dann zwischen ionisch,dorisch,äolisch... bwz den Tonarten wechseln. Das Muster/Bundabstand der 5 Pattern bleibt immer gleich.

Gruß Frank
 
Hallo,

ich hab mir jetzt vorgenommen mich endlich intensiver mit Improvisation zu befassen und als erster Schritt mir alle Positionen der Pentatonik draufzuschaffen (anhand von Rock Guitar Secrets). Jetzt ist die übliche Methode ja üben, üben, üben, ... und war die ganzen Positionen in immer verschiedenen Tonarten. Ich bin bei solchen Lerndingen immer ein sehr analytischer Mensch und tue mich einfachern, wenn ich nicht einfach stur auswendig lerne sondern Aufbauprinzipien verstanden habe, aus denen ich mir alles herleiten kann. Oder zumindest Aufbaumuster, aus denen ich mir alles zusammensetzen kann. Auf dem Klavier habe ich mit sowas kein Problem (hab 10 Jahre lang klassisch Klavier gelernt), auf der Gitarre tue ich mich deutlich härter. Auf dem Klavier ist es mir problemlos möglich E-mixolydisch herzuleiten, aber der Gitarre bin ich da aktuell chancenlos *g. Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich da herangehen könnte?

Grüße
Wolfgang

Hm... Prinzipiell weißt du, was "die Pentatonik" ist? Dann kannst du dir aufgrund der Intervalle die passende Tonleiter (Pentatonik) auch auf einer Saite (bspw. E) herleiten. Eine (beliebige) Tonleiter eine Saite rauf und runter zu spielen wäre also kein Problem?

Dann musst du dir klar machen, dass die Saiten der Gitarre in Quarten gestimmt ist, wobei als Ausnahme der Abstand der G- und der B-Saite (deutsch H-Saite) nur eine Terz beträgt. So kannst du dir in einem beliebigen Bund herleiten, wie die Töne auf den verschiedenen Saiten in einer Lage heißen.

Ich habe angefangen, mir die Position der Töne auf dem Griffbrett klar zu machen, in dem ich mit der E-Saite anfange und die A-Saite hinzunehme. Dazu lerne ich Akkorde mit Grundton auf der E- und der A-Saite. So kann ich (für Jazz) rel. überschaubar die Akkorde der im Jazz häufig anzutreffenden II-V-I-Kadenz in zwei Varianten lernen, so dass ich nicht so extrem das Griffbrett rauf und runter muss, in dem ich die Akkorde passend mit Grundton auf der E- bzw. A-Saite wähle.
Als nächstes kommt dann die D-Saite mit den entsprechenden Greifvarianten der o. g. Akkorde hinzu. Wenn man sich klar macht, wie die Akkorde ausgebaut sind (eine einfache II-V-I-Kadenz wäre Dm7-G7-Cmaj7) und das vielleicht auch mal zur Visualisierung aufmalt, kann man auch jenseits von reinen Akkord-Arpeggios anfangen mit den Tönen in der Lage zu improvisieren...

Grundsätzlich würde ich aber ganz einfach anfangen, was Improvisation angeht... leichte Abwandlung der Melodie spielen, Akkord-Arpeggios vewenden, die passende Pentatonik zur Tonart nutzen und später erst in die Feinheiten einsteigen...
 
D
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Ich bin bei solchen Lerndingen immer ein sehr analytischer Mensch und tue mich einfachern, wenn ich nicht einfach stur auswendig lerne sondern Aufbauprinzipien verstanden habe, aus denen ich mir alles herleiten kann. Oder zumindest Aufbaumuster, aus denen ich mir alles zusammensetzen kann.

Hallo Wolfgang,

ich antworte mal etwas anders als die Kollegen. Mein Ratschlag: Lass Dich vor allen Dingen von Deinem Ohr leiten!

Wenn Du eine Pentatonik (oder jede andere Skala) lernen willst, dann sind die passenden Töne hierzu wirklich einfach auf dem Griffbrett zu finden. Daraus leiten sich für Dich praktische Griffkombinationen ab. Beispiel: A-moll Pentatonik bzw. C-Dur Pentatonik = a, c, d, e, g, (a)

Jetzt suchst Du Dir zunächst mal eine Position, in der Dir diese Tonhöhen gut unter den Fingern liegen. zB. ganz klassisch in der fünften Lage, startend bei D-Saite, 7.Bund = a.
Also: D7, G5, G7, H5, H8, E5 (Saite und Bund).

Und jetzt spielen und hören (!), denn eine Pentatonik ist ein Sound, nicht ein Griffbild. Probiere aus, ob und wie Du mit diesen Tönen Musik machen kannst. Immer hilfreich sind einfache Playbacks, zu denen Du das übst. In unserem Falle hier zB. eine Akkordfolge wie A-moll, G-Dur, F-Dur, G-Dur. oder C-Dur, G-Dur- A-moll, F-Dur.
Wenn Du das verinnerlicht hast, kannst Du die gleichen Töne in benachbarten Regionen suchen und mit den Dir bereits bekannten Kombinationen/Lagen verknüpfen. Daraus ergeben sich ganz automatisch die entsprechenden nächsten Griffbilder für Dich. Und da Du sie nicht nur auswendig lernst, sondern auch hören kannst, lernst Du sie auch schneller. Ganz einfach deswegen, weil *DU* sie Dir erarbeitest und nicht hirnlos ein paar Graphiken aus einem Buch nachklimperst.
Aber viel üben musst Du trotzdem.
 
Die fünf Pattern bringt man wirklich am Besten, wie Du sagst, durch Üben unter die Finger.

Für mich existiert ausgehend vom Grundton, egal auf welcher Saite dieser liegt, nur ein einziges wirkliches Muster. Eine Verschiebung ergibt sich jeweils beim Übergang von G- auf B-Saite. Ich habe das schon einmal irgendwo hier im Forum ausführlich beschrieben, aber da es eh keiner verstanden hat, suche ich es jetzt gar nicht. ;)

Oder doch: https://www.musiker-board.de/griff-...r-festigung-ver-pentatoniken.html#post4743507

Gebe zu es klingt kompliziert, aber man muss sich da einmal konzentriert reindenken, eventuell ist es dann ganz leicht. :D
 
Für mich existiert ausgehend vom Grundton, egal auf welcher Saite dieser liegt, nur ein einziges wirkliches Muster. Eine Verschiebung ergibt sich jeweils beim Übergang von G- auf B-Saite. Ich habe das schon einmal irgendwo hier im Forum ausführlich beschrieben, aber da es eh keiner verstanden hat, suche ich es jetzt gar nicht. ;)

Jo, doch, ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Vom Grundton aus gesehen sind es ja immer die gleichen Intervalle. Man müsste theoretisch in der Lage sein, von egal welchem Ton auf dem Griffbrett, relativ schnell alle nötigen Intervalle draufzuschichten und schon hat man eine Pentatonik. ^^
Ich hab auch schonmal überlegt, die Pattern grafisch darzustellen, wie sie aussehen würden, wenn die H-Saite nicht eine Quarte, sondern wie die anderen Saiten eine Quinte höher gestimmt wäre. Dann würde man vlt sehr viel schneller sehen, dass eigentlich sich alle fünf Töne die Abstände wiederholen. :)

Für das Grundverständnis ist es aber nie falsch, einfach mal mit den fünf Pattern so anzufangen. Man kann dann ja immer noch später sich mehr damit beschäftigen und plötzlich gibts den typischen Heureka Moment.
Andersrum wärs zwar vlt genialer, also mit dem Heureka- Moment anzufangen, aber leider leider funktioniert das erfahrungsgemäß fast nie. :)

Du sagst ja selber, "das hat eh keiner verstanden".

Viele verzweifeln ja schon an so komischen Fragen wie "eine Tonleiter fängt doch immer mit dem Grundton an, warum fängt Pattern x dann nicht mit dem Grundton an?". Und so dämliche Blödfragen kommen nur daher, dass die Leute Sachen verstehen wollen, bevor sie einfach mal losspielen. Und so ist das nicht mal eine dämliche, sondern total legitime Frage, die sich aber niemandem stellt, der schon ein bißchen mit Pattern rumexperimentiert hat.
 
D
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doppeltes posting, sorry.

---------- Post hinzugefügt um 00:41:33 ---------- Letzter Beitrag war um 00:23:35 ----------

hach, jetzt schreibe ich doch noch was...

Für das Grundverständnis ist es aber nie falsch, einfach mal mit den fünf Pattern so anzufangen.

sehe ich absolut nicht so.
mindestens 2-3 von diesen "typischen 5 pattern" (wasauchimmer das heißen mag) lassen sich, zumal im vergleich zum vermutlich wohlbekannten ersterlernten pentatonik-pattern (bsp.: a-moll pentatonik in 5. lage) nur sehr bescheiden greifen - bzw. fällt einem das spätestens dann auf, wenn man irgendwelche patterns spielen will/muss. die gehen dann nämlich fast alle nicht mehr ohne stark erweiterten stress. da muss der kleine finger dann plötzlich mini-barrés machen, der (starke) zeigefinger darf gar nicht mehr ran, usw. usf.
warum gibt man sich sowas dann trotzdem? ich muss sagen, dass ich es nicht weiß.
und ja, ich habe mir das auch selber gegeben. war total zum verzweifeln.
irgendwann habe ich dann für mich rausgefunden, dass - und zwar gilt das für pentatoniken noch mehr als für "normale" skalen, der ganze horizontale ansatz (sprich: spiel in lagen) ziemlich murksig ist. so spielt ja auch niemand. so übt man nur und so wird es gemeinhin gelehrt - weil's bequem ist. dem letztendlichen spiel bringt das ziemlich wenig, wenn nicht sogar gar nix. a-moll pentatonik in 7. lage? das greift sich doch echt scheiße. 4 x ne kombination aus 2. und 4. finger, wer will denn das wirklich so spielen? mag die hand doch schon am anfang nicht, warum also sowas erzwingen?
und gerade bei der pentatonik ist es so, dass es, sobald man das strikte lagenspiel verlässt, einige möglichkeiten gibt, vorzugsweise die starken finger (üblicherweise 1 und 3) einzusetzen.
alles, was es dafür braucht, ist etwas vertikale bewegung. die braucht man letztendlich sowieso, es geht fast nix ohne. warum also erstmal rein horizonztal lernen, anstatt sich auf dem griffbrett gleich ankerpunkte zu suchen und dann von denen aus vertikal vorgehen? das ist deutlich effektiver und, sobald es einmal "klick" gemacht hat, auch einfacher.

vielleicht kann ich ja mal beispiele posten. im moment geht's gerade nicht, aber wenn interesse besteht, mach ich mal was fertig.

- der sack
 
Ja , das wäre prima

Ich würde mich sehr freuen , im neusten Guitar-Heft wird glaub ich so was ähnliches vorgestellt.

MFG Jo cool
 
sehe ich absolut nicht so.

Dein gutes Recht. :)

mindestens 2-3 von diesen "typischen 5 pattern" (wasauchimmer das heißen mag)

Das heißt: Genau DIE fünf Pattern, die in fast jedem Lehrbuch und auch Online-Artikel zu finden sind. Du weißt doch, welche gemeint sind. Sieht man ja an Deinem Beitrag.

lassen sich, zumal im vergleich zum vermutlich wohlbekannten ersterlernten pentatonik-pattern (bsp.: a-moll pentatonik in 5. lage) nur sehr bescheiden greifen - bzw. fällt einem das spätestens dann auf, wenn man irgendwelche patterns spielen will/muss. die gehen dann nämlich fast alle nicht mehr ohne stark erweiterten stress. da muss der kleine finger dann plötzlich mini-barrés machen, der (starke) zeigefinger darf gar nicht mehr ran, usw. usf.
warum gibt man sich sowas dann trotzdem? ich muss sagen, dass ich es nicht weiß.
und ja, ich habe mir das auch selber gegeben. war total zum verzweifeln.
irgendwann habe ich dann für mich rausgefunden, dass - und zwar gilt das für pentatoniken noch mehr als für "normale" skalen, der ganze horizontale ansatz (sprich: spiel in lagen) ziemlich murksig ist. so spielt ja auch niemand. so übt man nur und so wird es gemeinhin gelehrt - weil's bequem ist. dem letztendlichen spiel bringt das ziemlich wenig, wenn nicht sogar gar nix. a-moll pentatonik in 7. lage? das greift sich doch echt scheiße. 4 x ne kombination aus 2. und 4. finger, wer will denn das wirklich so spielen? mag die hand doch schon am anfang nicht, warum also sowas erzwingen?
und gerade bei der pentatonik ist es so, dass es, sobald man das strikte lagenspiel verlässt, einige möglichkeiten gibt, vorzugsweise die starken finger (üblicherweise 1 und 3) einzusetzen.
alles, was es dafür braucht, ist etwas vertikale bewegung. die braucht man letztendlich sowieso, es geht fast nix ohne. warum also erstmal rein horizonztal lernen, anstatt sich auf dem griffbrett gleich ankerpunkte zu suchen und dann von denen aus vertikal vorgehen? das ist deutlich effektiver und, sobald es einmal "klick" gemacht hat, auch einfacher.

Du schreibst hier schon den entscheidenden Punkt. Du hast Dich erst mit den Pattern beschäftigt, was sehr unbefriedigend war, bis es endlich "klick" gemacht hat.

Das ist, was ich vorher gemeint habe. Es wäre wunderschön, wenn man mit dem "klick"- Erlebnis anfangen könnte, und sich danach voll aufs Spielen stürzt.
Das klappt aber fast nie, es ist eigentlich eher immer so rum, dass man erst mal sinnlose oder scheinbar sinnlose Dinge macht, und es dann erst Klick macht.

Klar, wenn Du das so gut erklären kannst, dass ein Anfänger wirklich sofort ein Klick Erlebnis hat und dadurch sich die Pattern nicht erst geben muss... Dann hast Du meinen größten Respekt und ich geb Dir sofort Recht.

So wie Du es haben willst, wäre es wirklich perfekt und ich wär der Erste, der sich verneigt und sagt: "Gut gemacht, Meister."

Solange es aber keine entsprechend gute und auf Anfänger zugeschnittenen Artikel gibt, die wirklich den Klick-Effekt vor das "Erstmal mit Pattern rumprobieren"- Selbsterlebnis stellen, empfehle ich reinen Gewissens weiter, sich erstmal mit den Pattern zu beschäftigen. :)

Da kommt nämlich noch was dazu: Die Greifprobleme, die Du beschreibst, z.B A-Moll Pentatonik in der siebten Lage und dabei 4mal eine Kombination zwischen 2. und 4. Finger...

Der Fingersatz ist ja keine Schuld des Patterns!

Man kann das Pattern ja durchaus praxistauglicher greifen. Vor allem auf den hohen Saiten kann man ruhig statt 2 und 4 einfach 1 und 3 benutzen. Das wird in der Praxis auch so gemacht. Z.B bei "All along the Watchtower" (soweit ich das in Erinnerung habe) in genau dem Pattern, das Du meinst, aber halt in einer anderen Tonart.

Ob Jimi sich die Töne jetzt aus dem Pattern genommen hat oder ob er sich die Töne irgendwie zusammengesetzt hat, ist ja erstmal egal. Es sind dieselben Töne.

Klar kann man die Pattern jetzt besser oder schlechter üben. Tatsächlich versteifen sich viele zu sehr darauf, ein Pattern immer am Stück von unten nach oben zu üben. Das kann den Fortschritt schon ein wenig einschränken und mentale Schranken setzen. Aber man kann sich auch auf zwei Saiten konzentrieren und den Ausschnitt des Patterns auf diesen zwei Saiten benutzen,um zu experimentieren.

Dann finde ich es auch gar nicht so dämlich, ein Pattern mit einem Fingersatz zu üben, wie Du ihn nicht magst. 4mal die Kombination Finger 2 und 4? Warum nicht? Tut dem Fortschritt an der Gitarre bestimmt gut und ist bestimmt nicht weniger sinnvoll als die ganzen Fingerübungen, die auf eine Unabhängigkeit der Finger und ein Stärken des 4. Fingers abzielen.

Ich hab die Pattern tatsächlich so geübt: Pattern in einer niedrigen Lage mit klassischem Fingersatz und klassischer Haltung (gemeint ist, "wie bei der klassischen Gitarre), also mit Fingern 2 und 4, wie Du es blöd findest und direkt danach in einer höheren Lage mit eher bluestypischem Fingersatz und unsauberer Greifhaltung mit Daumen weit oben am Griffbrett.

Es ist also nicht nur eine Frage, ob die Pattern jetzt einfach doof sind, sondern auch, wie man sie übt.

Und als letzten Punkt, wegen dem ich immer noch denke, dass es Sinn macht, mit den Pattern ruhig erstmal rumzuexperimentieren:
Es ist einfach kein Aufwand. Man kann in fünf Tagen jeden Tag 10 Minuten mit einem Pattern verbringen und hat sie dann zwar nicht verinnerlicht, aber man hat es schon einigermaßen unter den Fingern. Wenn der Aufwand dafür riesig wäre, jo, dann würde ich auch davon abraten.
Aber weil es eben kaum ein Aufwand ist, finde ich, man kann ruhigen Gewissens dazu raten.


EDIT: Ja, Jo Cool. In der aktuellen Guitar ist genau das, was Miles Smiles erklären wollte.
 
wollte es nur kurz vermelden: sorry, aber ich schreibe hier nichts mehr, wenn beiträge ohne ankündigung und ohne für mich ersichtliche gründe gelöscht werden - bzw. sogar als "spam" bezeichnet werden. das ist schlicht unmöglich.
nur noch so viel: meiner meinung nach ist diese traditionelle griffbrett "didaktik" überkommen. das mag jeder für sich gerne anders sehen - ich denke, dass ich für mich einen sehr brauchbaren weg gefunden habe, pentatoniken (und auch "komplette" skalen) sowohl für mich wie auch für schüler recht einfach zu systematisieren. jedenfalls habe ich damit gute erfolge erzielt.
details dann leider bestenfalls an anderer stelle im netz, hier vorerst gewiss nicht.

der sack (dieser beitrag wird ja dann wohl auch wieder gelöscht...)
 
nur noch so viel: meiner meinung nach ist diese traditionelle griffbrett "didaktik" überkommen. das mag jeder für sich gerne anders sehen - ich denke, dass ich für mich einen sehr brauchbaren weg gefunden habe, pentatoniken (und auch "komplette" skalen) sowohl für mich wie auch für schüler recht einfach zu systematisieren.

Ich finds immer gut, wenn man die "althergebrachten" Sachen hinterfragt und nach neuen und vlt eigenen Wegen sucht.

Bei den herkömmlichen Pentatonikpattern habe ich mir da noch nie Gedanken gemacht, weil sie mir wie gesagt, sehr einfach erscheinen.

Mich würden Details zu Deinem System aber natürlich interessieren. Gibt es da was im Netz? Kannst Du mir vlt einen Link schicken? Vlt per p.m?

Ich sag das auch nicht nur einer entspannten Atmosphäre zuliebe, ich find neue Ansätze wirklich sehr interessant und lese deshalb auch außerhalb der Gitarrenliteratur, um neue Ansätze zu finden. :)
 
mindestens 2-3 von diesen "typischen 5 pattern" (wasauchimmer das heißen mag) lassen sich, zumal im vergleich zum vermutlich wohlbekannten ersterlernten pentatonik-pattern (bsp.: a-moll pentatonik in 5. lage) nur sehr bescheiden greifen - bzw. fällt einem das spätestens dann auf, wenn man irgendwelche patterns spielen will/muss. die gehen dann nämlich fast alle nicht mehr ohne stark erweiterten stress. da muss der kleine finger dann plötzlich mini-barrés machen, der (starke) zeigefinger darf gar nicht mehr ran, usw. usf.
warum gibt man sich sowas dann trotzdem? ich muss sagen, dass ich es nicht weiß.

Das Zauberwort heißt "Lagenwechsel" und funktioniert genauso, wie von Stephan1980 beschrieben. Die Pattern lassen sich sehr angenehm greifen.

irgendwann habe ich dann für mich rausgefunden, dass - und zwar gilt das für pentatoniken noch mehr als für "normale" skalen, der ganze horizontale ansatz (sprich: spiel in lagen) ziemlich murksig ist. so spielt ja auch niemand.

So spielt niemand? Meinst Du?

Ich schlage vor, Du hältst Dich mit Absolutheitsansprüchen in Deinen Aussagen zurück, insbesondere wenn Du so grundsätzlich falsch liegst.
 

gibt es leider noch nicht. nur auf meinem computer. ich weiß aber derzeit noch nicht, ob, wo und wann ich diese sachen für lau zur verfügung stellen werde.

Das Zauberwort heißt "Lagenwechsel" und funktioniert genauso, wie von Stephan1980 beschrieben. Die Pattern lassen sich sehr angenehm greifen.

da mag man drüber streiten. ich finde mindestens 2, eher 3 dieser "üblichen" pentatonik patterns mitnichten angenehm zu greifen.
wir gehen mal eben von der a-moll pentatonik aus. in 5. lage kann man ein pattern wie bspw. 4 töne vom hohen c abwärts, dann vom a 3 töne abwärts (usw.) sehr locker spielen. schon in 7. lage wird's komisch und in 10. lage (bzw. an sich ja 9.) macht man entweder andauernd mit dem kleinen finger rum oder spreitzt ohne ende. angenehm ist anders.

So spielt niemand? Meinst Du?

Ich schlage vor, Du hältst Dich mit Absolutheitsansprüchen in Deinen Aussagen zurück, insbesondere wenn Du so grundsätzlich falsch liegst.

ich mache dir einen vorschlag: zeige mir nur ein einziges YouTube video eines mehr oder minder bekannten gitarristen, der sich in einem tatsächlichen solo (also nicht zu demonstrationszwecken) relativ eindeutig in anderen als den tatsächlich angenehmen pentatonik-lagen aufhält (also im falle von a-moll 5. und 12.) und nicht permanent in bequeme lagen wechselt.
danach reden wir weiter, meinetwegen auch von absolutheitsansprüchen.

- der sack

---------- Post hinzugefügt um 14:09:48 ---------- Letzter Beitrag war um 14:08:37 ----------

Mich würden Details zu Deinem System aber natürlich interessieren. Gibt es da was im Netz? Kannst Du mir vlt einen Link schicken? Vlt per p.m?

ich denke darüber mal nach.

- der sack
 
ich mache dir einen vorschlag: zeige mir nur ein einziges YouTube video eines mehr oder minder bekannten gitarristen, der sich in einem tatsächlichen solo (also nicht zu demonstrationszwecken) relativ eindeutig in anderen als den tatsächlich angenehmen pentatonik-lagen aufhält (also im falle von a-moll 5. und 12.) und nicht permanent in bequeme lagen wechselt.
danach reden wir weiter, meinetwegen auch von absolutheitsansprüchen.

Nur um Dich ganz sicher richtig zu verstehen: Du behauptest, ein Solo in Am ist im Standard-Tuning in den Lagen am 5. und 12. Bund nicht bequem zu spielen?
 
Nur um Dich ganz sicher richtig zu verstehen: Du behauptest, ein Solo in Am ist im Standard-Tuning in den Lagen am 5. und 12. Bund nicht bequem zu spielen?

nein. ich behaupte, dass das die beiden einzigen wirklich bequemen lagen sind. wobei ich selber auch die nur noch kaum nutze. 5. ist schon in ordnung, 12. ist aber eigentlich unpraktischer als so, wie ich mir die sachen hingelegt habe.

- der sack
 

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