1. Klar muss einem der Song erstmal gefallen, damit man ihn an sich ranlässt, das bestreit ich ja gar nicht. Bei der U-Musik ist es aber eben so, dass er eben nur als unterhaltend empfunden wird und einfach nicht drüber nachgedacht wird. Aber du hast da ein komplett anderes Menschen/Musik Bild...um es aufs Beispiel (sehr pauschal!) zu beziehen: Die einen hören Novarock und betrachten es als gute Tanzmusik und machen sich wahrscheinlich keine Gedanken zum Inhalt. Die anderen hören Midnight Oil und haben bestimmt die Message (auch durchs Musik Video veranschaulicht) verstanden. Ich zähl mich klar zur letzteren Gruppe. Das hat übrigens wenig mit Toleranz zu tun, klar toleriere ich diejenigen, die Novarock hören, aber es hat viel mit Unwissen zu tun; viele kennen weder den Originalinterpreten noch die Message...und dadurch wird man dem Song und für was er steht gegenüber einfach nicht fair!
2. Da hast du Recht, in jeder Richtung gibt es gutes und schlechtes, das meinte ich mit dem Begriff "seriös": ein Musiker, eine Band die in erster Linie Interesse an ihrer eigenen Musik hat als Mittel zum Ausdruck etc. Allgemein (von der geschichtlichen Entwicklung her) ist Rockmusik aber definit "ernster"...Rock war und ist teilweise immer noch Protest, Revolution (60er, 70er) und hatte immer wieder gesellschaftliche Themen (längst vor Punk). HipHop ist übrigens ursprünglich auch eine akzeptable politische Bewegung gewesen. Aber Techno beispielsweise ist heute einfach die Musikrichtung für die Spaßkultur (Loveparade). Aber klar, ich bestreite es nicht ab, der Hair Metal und Hard Rock der 80er Jahre war nicht der Höhepunkt der Rockgeschichte!
3. Nur weil ein Song unterhält wird er lange noch nicht verstanden. Einen Song zu verstehen ist in gewisser Weise Arbeit, so wie in anderen Kunstsparten auch. Du kannst Musik eben als Unterhaltung oder als Kunst sehen. Musik kannst du genauso wie Literatur oder (bildliche) Kunstbetrachten. Ein Album kann ebenso ein durchdachtes Konzept aufweisen wie ein literarisches Werk. Schon allein dadurch, dass sie Kunst/Literatur/Musik ständig gegenseitig zitieren und sich beeinflußen lassen. Nicht nur in der klassischen Musik, sondern auch im Rock haben schon manchem Songwriter zieg Bücher als Vorlage für nur einen Song gedient). Du wirst Musik in der Disko auf jedenfalls anders wahrnehmen als wenn du sie konzentiert daheim hörst, also werde bitte nicht lächerlich. Geschweige von der Qualität in der Disko...
Das ist falsch, Musik ist live einfach optimal. Ich bin vor einiger Zeit in die HiFi Szene eingestiegen, und das Ziel jedes Enthusiasten wird es sein, den Sound hinzubekommen wie er Live ist. Soll heißen, keine Anlage bringt dir den Sound wie wenn jemand vor dir mit der Gitarre steht!
4. Stimmt

Klar ist Kunst auch Unterhaltung, aber was ist Unterhaltung? Unterhaltung kann man von einem niedrigen Niveau bis zu einem hohen definieren?
5. Ich glaub da hast du mich missverstanden: Ich meinte Bands, die denen auch noch andere Dinge an ihrer Musik wichtig sind, als damit möglichst viel Geld zu verdienen. Wenn eine Band sich einfach treu bleibt und trotzdem auf einem gute Niveau weiterhin ihre Musik macht, dann darf sie dafür gerne viel Geld verdienen. Was natürlich super ist, denn dann hat sie noch mehr Freiheit (da finaziell unabhängiger) um mehr experimentieren zu können. Ich will nicht wissen wie reich Radiohead sind, ich trag sie trotzdem noch im Herzen!
1. Dazu sage ich nur: Na und? was interessiert mich unter Umständen die Originalgruppe, wenn das Lied mir so gefällt und ich die Message so aufnehme? Wenn ich nunmal eine bestimmte art Musik höre bleibe ich halt gerne dabei. Und nicht jeder Dance/Technohörer sieht nur Tanzmusik darin. Für die ist das Musik wie Rock für dich. Ich verstehe auch nicht, warum für dich jeder gute Song ne Aussage haben muss. Ich finde das ist Schwachsinn. Die Aussage eines Songs kann auch gut sein, mal Spaß zu haben. Ist in der heutigen Zeit mit Krisen etc. auch nicht immer die falsche Einstellung.
2. Ich bezweifle das Techno nur Spaßkultur ist. Das hat mit Technikfreaks angefangen, die ihrenr Spaß hatten Musik mit ihren Geräten zu ändern bzw. zu formen. Ich finde du stellst deine Lieblingsmusik ein wenig zu sehr über andere dabei. Geh doch mal ne Minute vom Begriff Rock weg. Ist ja schon jedes dritte Wort bei dir...(ich höre auch sehr sehr gerne Rock wie ich wieder betonen will). Rock hat seinen wahren Protestwert auch schon lange verloren. Damals war das Auflehnung weil Rockmusik böse war. Die Ansicht ist lange weg. Heute wird zwar immer noch in Texten angeprangert...damals hat die Musik das sogar ohne Text geschafft. Ich behaupte auch, dass es mehr Rocksongs über Liebe, Partnerschaft,Tod und sowas gibt, als Songs die wirklich wichtige Ziele ansteuern.
Hip Hop war nicht nur eine solche Bewegung sondern ist es noch....nur halt nicht der Mainstream.
3. Ich frage mich echt, ob ein Song nicht einfach mal einfach sein kann und Spaß machen kann. Immer Literatur und und. Ich gehe sogar so weit, dass ich sage, dass ein wirklich aussagekräftiger Text so offen und leicht konstruiert ist, dass JEDEM, die Intention beim ersten Hören klar wird, ohne dabei zu plumb zu wirken. Es kommt auf die Musik in der Disco an. Also ich kenne ein paar Pop/Rock und Gothic Discos, wo ich auch mal nur dastehe und Musik lausche und da läuft sowohl intelligente als auch einfach Tanzmusik. Ich höre sie da genausogerne un aufmerksam wie hier zu Hause!!! Ob du mir das glaubst oder nicht.
Ich wiederhole nochmal gerne: GUTE Musik muss weder sehr komplex noch die mega Aussage haben, wenn er den Leuten Spaß macht!
Zur live musik...kann ja sein, dass das das Ziel ist, aber ich hab schon genug (auch größere) Bands erlebt, die live einen so dermaßen beschissenen Sound hatten...dann lieber gut produziert un durch ne gute Anlage mit gutem Raumklang und so gejagd....
Wenn jemand mit ner Gitarre vor mir steht: Gut..wenn er Soun gut ist. Dann besser....wenn scheiße...dann wirds Qual. Und das kann jede Band treffen.
4. Was Unterhaltung ist? Unterhaltung ist, was den Leuten (jedem einzelnen) Spaß macht. Da gibts kein höher oder niedriger. Kein Niveau. Sowas existiert nur in der subjektivität es einzelnen, was ihn unterhält. Aber im großen Begriff Unterhaltung...da gibt es das nicht.
5. Ausnahmsweise sind wir mal gleicher Meinung...wobei ich mich dem Thema nicht sehr widme. Wer bin ich schon zu entscheiden warum eine Band wirklich Musik macht? Ich kann nicht in deren Köpfe gucken (und will es nicht). Deshalb höre ich die Musik, die mich unterhält...die mir gefällt.
Nochmals abschließend: So lange Musik nicht beleidigend etc. gegenüber Menschen ist, gibt es für mich kein Niveau. Es gibt nur: Gefällt mir oder gefällt mir nicht. Kein Genre hat das Recht, sich besser zu schimpfen als ein anderes, denn sie sind halt anders. Gute Musik kann, muss aber keine tolle Aussage sein. Die Aussage kann leicht oder schwer verpackt sein. Sie muss halt subjektiv gefallen. Wenns ein Cover ist...ist schön, wenn man dem hinterherschnüffelt, aber wenn man mit der Version die man hat zufrieden ist, darf man sich damit auch zufrieden stellen. Ist meiner Meinung nach eine Ehrung des Originals, wenn man das so gut findet, dass man es covert. Damit ehrt man das Lied mehr, als wenn der Hörer ihm hinterherschnüffelt. Guter Sound kann sein wie er will. Ein schöner live Sound ist schön...aber mM nach kann ein gut gemachter Studiosound auch ein Gedicht sein. Kommerz ist für mich irgendwie ein Modewort ohne größere Bedeutung und zuguterletzt: Rock ist toll, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss...ebensowenig wie Rap, Klassik,Punk,Pop, Gothic, Techno oder was weiß ich was es noch so gibt. Man darf ruhig über den Tellerrand schauen und die guten für einen tollen Bands aller Sparten hören, weil es die eigene Sichtweite doch erweitert und einfach Toleranz (auch unter Musikgenres) fördert, weil man die Musik es jeweils anderen besser versteht.
Es gibt keine komplexe oder unkomplexe Musik: es gibt technisch schön, melodie schön, gesang schön etc. was man dann im zusammenspiel als komplex bezeichnen kann, aber letzten Endes ist das doch wieder nur alles Subjektiv. Es gibt kein ultimatives Musikjahrzehnt: Die 80er haben schönen Rock hervorgebracht...die 90er aber an einigen Stellen auch.
Wir alle sollten davon abkommen, anderer Leute Musikgeschmack zu beurteilen, indem wir unsere Massstäbe auf sie anlegen und sollten Leben und Leben lassen.
Kann sein, dass ihr meine Meinung teilt, oer auch nicht...wenn nicht ist mir das egal: ich will ja keine universalantwort geben oder meine Meinung über eure stellen. Ich kann euch nur sagen was ich denke und hoffe....ich bin nur für Toleranz, da das vielen Menschen in vielen Bereichen des Lebens ein wenig fehlt. und um nichts anders geht es doch. Es geht nicht um Geschmack es geht darum, ob wir andere Musik so tollerieren und sagen können: jeer hört was ihm gefällt und wenn mir seine musik nicht gefällt hör ich sie halt nicht. Die Leute versuchen gerne, ihre Sparte als ultimativ hinzustellen. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mich nicht auf eine Sparte festlegen will, oder genau sage, was ich gerne an Musik höre. Das gehört nämlich schlichtweg nicht zum Thema.
Puh langer Stoff...ich will keinen angreifen. Wenn ihr wollt, denkt einfach ein paar Minuten darüber nach und kommt zu einem Ergebnis für euch.
gruß und schönen abend noch:
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