Platine oder handverlötet

nosuch
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Hallo, bin gerade neu ins Forum gekommen. Nett hier.
Ich bin gerade auf der Suche nach neuem Amp. Nachdem ich in den letzten Jahren meine Röhrenverstärker verkauft habe (Jazz war angesagt, nur Archtop und ganz clean), soll es nun wieder einer sein, denn ich habe gerade meine Liebe zum Blues und Soul und damit zu meiner Tele wieder entdeckt. Meine Klangvorstellung: klar bis leicht angerauht, aufgedreht vielleicht auch mal mit ein bisschen mehr Zerre.
Ich würde gerne einen Amp haben, der leicht zu tragen und zu bedienen ist und habe dabei an einen Fender Blues oder Hotrod Deluxe gedacht. Kanalumschaltung benötige ich eher nicht, aber ich fände es toll, wenn der Sweet-Spot in anpassbarer Lautstärke abrufbar ist (Mein Pro-Junior klang an einem bestimmten Punkt toll, aber es war Glückssache, ob der dann von der Lautstärke her passte).
Nun höre ich immer öfter, dass handverdrahtete Verstärker eben doch das Quäntchen besser wären (nicht nur wegen der Kriechströme, sondern auch weil größere Bauteile verwendet werden könnten als bei den Roboter-bestückten Platinen), dass Mastervolumen auch nicht gut klänge und überhaupt weniger (im Amp) mehr (Klang) wäre.
Ich bin nun gar nicht so ein Technikfreak, mir ist halt nur wichtig was rauskommt.
Wie seht ihr das?
 
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Schwafel, schwafel ... Ich versuche, meine Fragen noch mal auf den Punkt zu bringen.
1. Denkt ihr, dass handverlötet besser klingt?
2. Ist ein Mastervolumen wirklich schädlich für den Ton (bei eher konservativer Klangvorstellung)?
3. Stört ein zweiter Kanal den Ton, auch wenn man ihn nicht benutzt?

Danke
 
Hallo nosuch,

ich denke das kann man so pauschal schwer beantworten. Eines ist wohl als Fakt zu werten, frei verdratete Amps sind im Schadensfall Servicefreundlicher, jedenfalls solange nicht der Hersteller einfach eine Ersatzplatine einbaut. Einen Point to Point verdrateten Amp kann jeder Techniker mit Ahnung von der Materie reparieren.

Klingen PTP Amps besser?

Darüber kann man sich streiten. Mit Sicherheit kann die Platinenbauweise Sound kosten, aber wenn die vernünftig geplant und durchgeführt wird, und nicht der Rotstift alleinig die Produktion bestimmt, können auch so sehr gute Amps entstehen.

Ein anderer Punkt, ist die These das nur einkanalige Amps, am besten ohne Mastervolume gut klingen.

Auch an dieser These ist mit Sicherheit etwas dran. Es ist zumindestens einfacher einen Amp so zu konzipieren, das er mit einem Kanal gut klingt, als ihn optimal auf alle Kanäle anzupassen. Ich würde aber behaupten, das auch dies vorrangig eine Frage des Entwicklungs- und Fertigungsaufwandes ist.

Ich würde mich aber erst einmal von solchen Dogmen frei machen, und vorurteilsfrei verschiedene Amps antesten. Vor allem würde ich mir Gedanken darüber machen, was deine Anforderungen an einen Amp sind. Wenn du ohnehin deinen Sound viel über Spielweise, Volume-Poti und vorgeschaltete Effekte machst, wäre ein Einkanaler mit Sicherheit keine schlechte Wahl.

Ich habe auch schon hervorragende Sounds von Gitarristen gehört, die mehrkanalige Amps in Platinenbauweise und mit Mastervolume gespielt haben. ;)

Aber ich persönlich habe dennoch eher die Tendenz zu Einkanalern, also lieber ein par einseitige Spezialisten, als einen Alleskönner. Aber das ist eben vorrangig Geschmackssache.

aber ich fände es toll, wenn der Sweet-Spot in anpassbarer Lautstärke abrufbar ist (Mein Pro-Junior klang an einem bestimmten Punkt toll, aber es war Glückssache, ob der dann von der Lautstärke her passte).

das schreit im Grunde nach einer Powersoak. Das sind Geräte, die einen (wählbaren) Teil der Leistung in Wärme umwandeln. So kann man den Amp dann aufdrehen um den gewünschten Sound zu erhalten, dann die Lautstärke zwischen Amp und Speaker aber wieder herunterregeln. Passende Geräte gibt es von z.B. TAD oder recht günstig von Ted Weber (die aber leider nur in den USA).

Aber auch das muss nicht zwangsläufig den vollen Erfolg bringen. Der Sweet Spot von dem Du sprichst, muss nicht zwangsläufig nur an den Amp gebunden sein. Erst einmal ist es schlicht so, das wir lautere Sounds oft als besser empfinden. Dazu kommt, das auch Speaker ihren Sweet Spot haben, also auch eine gewisse Leistung brauchen um gut zu klingen. Ausserdem setzt ab einer gewissen Lautstärke auch eine akustische Kopplung mit der Gitarre ein. Das alles hast Du natürlich auch mit einer Powersoak erstmal nicht.

Was ich sagen will, ist das eine PowerSoak dich sicherlich weiterbringen wird, aber nicht der Garant dafür ist das du das gleiche Ergebnis hast, das du als Sweet-Spot empfindest. Mitunter kann die Speakerwahl auch noch zum passenden Ergebnis hinoptimiert werden.
 
1. Denkt ihr, dass handverlötet besser klingt?
2. Ist ein Mastervolumen wirklich schädlich für den Ton (bei eher konservativer Klangvorstellung)?
3. Stört ein zweiter Kanal den Ton, auch wenn man ihn nicht benutzt?

1) Kommt auf die Preisklasse an. Allerdings bevorzuge ich, nicht zuletzt wegen der schnelleren Reperatur, point to point verdrahtete. Point to Point meinst du wohl mit "handverdrahtet".
Das ist aber nur meine ganz persönlich Meinung! Man kann da auch gut gegen argumentieren z.B. das Klemt (Echolette) mitte oder ende der 60er schon auf Platine umgestiegen sind und die teile trotzdem klingen und noch immer funktionieren.

2) Also ton nicht, aber ich hab immer das gefühl das da etwas dynamik verloren geht. Sprich der Amp reagiert nicht mehr, ganz so feinfühlig auf's Volume Poti und den anschlag.

3) Nicht unbedingt, aber mir macht's mehr spaß die Verzerrung/lautstärke über's Volume Poti zu regeln (und den Anschlag). Ganz einfach aus dem Grund, weil ich so je nach bedarf mehr Verzerrung heraus holen kann ohne nen stepptanz vollführen zu müssen. Aus dem Grund lege ich auch wert, dass die Zerrer die ich habe auch auf den Anschlag reagieren.

Grüße
 
zu 1): Nicht unbedingt, obwohl die Aussage bezüglich der Bauteilabmessungen stimmt, auch die Wartung oder Modifikation ist einfacher, wenn man nicht auf dem Printboard rumlöten möchte.

zu 2): Nicht unbedingt, ich würde allerdings für Deinen Anwendungsfall darauf verzichten. Und Du hast recht, weniger ist oftmals mehr.

zu 3): Nein


Der HRD resp. Blues Deluxe ist mit 40W einer der lautesten seiner Klasse, Deiner Lautstärkevorstellung kommt er nicht entgegen (will sagen, in Endstufensättigung bluten wahrscheinlich die Ohren.

Ich würde da eher in Richtung Pro Junior oder Blues Junior denken, 15W reichen völlig und sind fürs Wohnzimmer eigentlich schon zu laut. Nur wenn der Schlagwerker sich nicht zügeln kann, können 15W etwas wenig sein.

Alternativ sehe ich noch die Deluxe Reissues mit 15W (Tweed) und 22W (Blackface m. Reverb), die aber sehr (Tweed) bzw. recht teuer sind.

Ich würde mal einen Blick auf www.twinsound.de werfen, die haben einen schönen handverdrahteten und bezahlbaren Deluxe-Clone (Tweedsound 15). Ich besitze selbst u.a. einen Twin-Clone (Tweedsound 25) von denen und finde den ganz hervorragend.
 
Schwafel, schwafel ... Ich versuche, meine Fragen noch mal auf den Punkt zu bringen.
1. Denkt ihr, dass handverlötet besser klingt?
2. Ist ein Mastervolumen wirklich schädlich für den Ton (bei eher konservativer Klangvorstellung)?
3. Stört ein zweiter Kanal den Ton, auch wenn man ihn nicht benutzt?

Danke

Zu1:
Ausschlaggebend sind dafür die verwendeten Bauteile.

Zu2:
Ich empfinde es so wie Sele schon schreibt, es geht dynamik verloren.

Zu3:
Es ist zumindest eine zweite Quelle für Störgeräusche....

Gruss
Jürgen
 
1. Ein schlechter handverlöteter Amp (auch Platinen kann man handverlöten, hier ist wohl P2P gemeint) klingt schlechter als ein guter Platinenamp.

2. Nein, absolut nicht, weil auch das wieder vom jeweiligen Gerät und dann weniger von dem Poti als von der Schaltung drumrum (also dem ganzen Amp) abhängt.

3. Wie schon zuvor: Das hängt vom Amp ab. Wenn der vom Konzept her nix taugt, dann kanns sein, dass Brummen/Rauschen dazukommt, bei den meisten Geräten ist das also kein Problem.

Genauso könnte man fragen, ob man ein gebrauchtes Auto kaufen kann...wenn man das nicht genauer spezifiziert, dann sagt das garnichts aus :D

MfG OneStone
 
Schwafel, schwafel ... Ich versuche, meine Fragen noch mal auf den Punkt zu bringen.
1. Denkt ihr, dass handverlötet besser klingt?
...

Danke

1.) grundsätzlich wurde ja schon gesagt: alles hängt vom jeweiligen amp ab. allerdings: meist werden bei PTP-amps auch hochwertiger Bauteile verwendet, als bei platinen-amps, da diese oft eher in den Boutiquebereich fallen, schon allein aufgrund der teuren bauweise. (platine ist ja günstiger zu produzieren) daher legt man dann gleich nochmal ein wenig produktionskosten drauf und verbaut gleich noch hochwertigere bzw. die besten bauteile schon haben wir den "besseren klang". als gegenbeispiel darf wohl Mesa fungieren: hochwertige bauteil, platinenbausweise und vielfach umschwärmt. hacken: der hohe preis.
noch etwas: die PTP- methode wird ja meistens bei nachbauten alter klassiker verwendet, bevorzugt die ersten marshall bzw. alte fender- und voxmodelle. diese sind aber nicht so absatzstark, wie andere, moderner produkte, da man erstens für diese amps etwas erfahrung benötigt und zweitens heute doch die meisten gitarristen nicht mehr den stil für diese amps spielen (man betrachte die größe der metal-fraktion, die hier im forum ein eigenes subforum erhält:rolleyes:) folglich wird auch der preis höher gesetzt, was wiederum zu lässt, teureres material zu verwenden und zudem wird dort die soundphilosophie auf den höhepunkt getrieben. die meisten metaller verzichten aber auf dynamik, kleinste, perfektionierte klangnuancen um im gegenzug distortion satt zu erhalten, wobei natürlich kleinste feinheit verzerrt werden, also verloren gehen.
so, hoffe, ich hab nicht zu viel mist geredet, aber so ist zumindest mein eindruck und irgendwo gibt einem die preisliche aufstellung von PTP-amps (mit außnahmen) recht.

dann noch ein tipp zum kauf: ich kann der idee mit dem powersoak sehr zustimmen. wenn es prusitisch sein soll, also ohne mastervolumen, ist dass wohl die beste lösung.
eine andere idee wäre aber: es gibt die alten klassiker (wie schon erwähnt) ja auch von anderen herstellern oder selbst (siehe vox) überarbeiten mit master. vielleicht wäre das etwas. etwas lautstärke brauchen sie natürlich auch, aber man kann diese doch besser kontrollieren.
für mich geht mit einem mastervolumen nichts an dynamik verloren, dass liegt eher an der bauteilauswahl und verarbeitung, als am master.

gruß
 
Schwafel, schwafel ... Ich versuche, meine Fragen noch mal auf den Punkt zu bringen.

1. Denkt ihr, dass handverlötet besser klingt?

Das ist alles Geschwafel (übrigens kann auch Platine handverlötet sein). Ausschlaggebend ist einzig und allein, welche Schaltung man hat, und wie gut deren Design und Ausführung ist.

Ich habe gelesen, daß man einem Fender Deluxe Reverb Reissue (mit Fabrikplatine) einen Satz anständiger Röhren und einen guten Speaker verpaßt hat, und alle die vorher getönt haben, der Reissue würde nie wie die Originale aus den 1960'ern klingen, konnten ihn in einem Blind-Test nicht vom Original unterscheiden. Glaube ich sofort, und ich sage das, obwohl ich das Original habe!

2. Ist ein Mastervolumen wirklich schädlich für den Ton (bei eher konservativer Klangvorstellung)?

Das ist pure Geschmackssache. Vielfach sind Mastervolume Sounds nicht so sahnig wie Endstufenverzerrung, aber z.B. Boogies sind ja berühmt für ihren Sound, und das ist Mastervolumen-Sound.

Ist wie fast alles Geschmackssache, und man sollte nie vergessen: 99% vom Sound ist in den Fingern!!

3. Stört ein zweiter Kanal den Ton, auch wenn man ihn nicht benutzt?

Nein, solange der Amp technisch OK ist macht das gar nichts.
 
Obwohl das Meiste gesagt ist fühle ich mich doch genötigt mein Gedicht hier auch noch aufzusagen weil ich meinem Deluxe Reverb Reissue derzeit eine PTP Modifikation verpasse.

Mein Grund dies zu tun ist eine Mischung aus Neugier und der Überzeugung dass der Amp mit den dann höherwertigen Bauteilen besser klingen kann. Kann aber auch nach hinten losgehen......

Gute NOS Röhren kommen da auch noch rein. In ein paar Tagen kann ich etwas zum Ergebnis sagen wobei dies logischerweise subjektiv ausfallen muss da ich 1.) den Amp mit Platine nicht im direkten Hörvergleich habe, 2.) den Amp mit Platine nicht im direkten Hörvergleich mit NOS Röhren bestückt habe und 3.) den Ursprungsamp nicht mit der Summe der Modifikationen vergleichen kann.

Was die Wahl des Amps angeht schliesse ich mich mit einer Einschränkung meinem "Mitsiebener" ;-) 7 Ender an. Auch ich würde zum Tweed Deluxe oder zum Deluxe Reverb greifen.

Den Blues Deluxe habe ich aber als sehr leisen 40 Watt Amp in Erinnerung....da finde ich den DRRI wesentlich lauter obwohl der bekanntlich mit 22 Watt losbrüllt. Vielleicht hatte ich aber auch einen BD mit schlechten Endstufenröhren am Wickel.
 
1. Ein schlechter handverlöteter Amp (auch Platinen kann man handverlöten, hier ist wohl P2P gemeint) klingt schlechter als ein guter Platinenamp.

2. Nein, absolut nicht, weil auch das wieder vom jeweiligen Gerät und dann weniger von dem Poti als von der Schaltung drumrum (also dem ganzen Amp) abhängt.

3. Wie schon zuvor: Das hängt vom Amp ab. Wenn der vom Konzept her nix taugt, dann kanns sein, dass Brummen/Rauschen dazukommt, bei den meisten Geräten ist das also kein Problem.

Das sagt doch alles. Zu Punkt 2 würde ich noch hinzufügen, dass man sich mit einem Master-Volumen gewaltig den Sound versauen kann, das liegt aber nicht an der Schaltung bzw. dem Vorhandensein des Potis, sondern an der Einstellung desselben. Ich stehe so gar nicht auf den Sound, den ein Amp liefert, wenn Master fast zu ist, die Kanallautstärke dafür auf Anschlag. Daher verkaufe ich am liebsten Amps ohne Master-Vol.

Da es hierbei aber schon wieder um Soundmpfinden geht, nehme ich mir hiermit den Hinweis auf die Subjektivität heraus! :)
 
Den Blues Deluxe habe ich aber als sehr leisen 40 Watt Amp in Erinnerung....da finde ich den DRRI wesentlich lauter obwohl der bekanntlich mit 22 Watt losbrüllt. Vielleicht hatte ich aber auch einen BD mit schlechten Endstufenröhren am Wickel.

Das wird dann wohl so gewesen sein ;) oder der Amp hatte einen anderen Defekt. Der BDL und der HRD sind sehr laut.
 
Ich möchte zum 1) was sagen:

Die Bauweise mit Platinen wird für Amps mit größerer Serienstückzahl verwendet. Hier lohnt es sich , die Platine und die Verschaltung zunächst virtuel am PC zu entwickeln und dann so den Amp aufzubauen. So kann bei guter Auslegung ein kompakter und dennoch qualitativ hochwertiger Amp gebaut werden.

Die handverlöteten Systeme entstanden bei den Amps mit der geringen Stückzahl. Hier lohnt sich der Aufwand nicht, Geld in die Platinenentwicklung reinzustecken, da nur wenige Amps gebaut werden. Ob so ein Amp qualitativ besser ist oder nicht , ist eine Streitfrage. Fakt ist , es gibt deutlich viel mehr Platinen-Amps als handverlötete Amps, so ist ein Vergleich bzgl. Ausfälle aus meiner Sicht statistisch nicht machbar. Denn wenn es weniger handverlötete Amps gibt, dann gehen von diesen auch weniger kaputt.

die Hersteller machen eben für die handwired Amps Werbungen, so wie z.B.
wie wenn ein Möbelstück handgemacht ist und nicht in der Fabrik und somit angeblich hochwertiger sei.

zum Soundunterschied: kann mir nicht vorstellen, dass die Art der Verlötung (handwired oder platinenverlötet) einen hörbaren Unterschied macht. Ich denke, dass das Einbildung ist (nicht böse gemein).
 
Ich habe gelesen, daß man einem Fender Deluxe Reverb Reissue (mit Fabrikplatine) einen Satz anständiger Röhren und einen guten Speaker verpaßt hat, und alle die vorher getönt haben, der Reissue würde nie wie die Originale aus den 1960'ern klingen, konnten ihn in einem Blind-Test nicht vom Original unterscheiden. Glaube ich sofort, und ich sage das, obwohl ich das Original habe!

... und die Erde ist doch eine Scheibe :rolleyes:

Ich kenne beide Amps, das Original und den Reissue in- und auswändig, weiss was beide für Komponenten verbaut haben, aber insbesondere, worin sich die 'Eisen' und die internen Versorgungsspannungen beider unterscheiden. Und ich habe es bereits versucht, einen Reissue sogar durch Austausch des Übertragers nebst Bestückung mit feinsten NOS Röhren zu vintage-isieren - jedoch war der Erfolg eher bescheiden!

Wer von den Leuten des oben zitierten Bilndtests keinen Unterschied zwischen Original und Reissue wahrnehmen konnte, mag sich glücklich schätzen - denn er kann in Zukunft sehr viel Geld sparen.

Er braucht zu seinem 'preiswerten' Amp weder eine Historic Collection Les Paul, noch eine Fender Masterbuildt... denn er wird vermutlich auch hier den klanglichen Unterschied zu den Standardmodellen nicht wahrnehmen können ;)

Larry
 
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rogi;2928125[SIZE="5" schrieb:
zum Soundunterschied:[/SIZE] kann mir nicht vorstellen, dass die Art der Verlötung (handwired oder platinenverlötet) einen hörbaren Unterschied macht. Ich denke, dass das Einbildung ist (nicht böse gemein).


Ob dus glaubst oder nicht, aber selbst das Chassis-Material des amps hat einen (sehr) leichten Einfluss auf den sound. So faktoren wie kabelwege/-dicke etc. spielen da auch eine Rolle.


Ich vergleich das immer mit Schuhen. Einen Schuhboden/sohle zu kleben ist kostengünstig, dauert nicht lang und man braucht im Prinzip keine gelernten Arbeitskräfte dafür. Wenn was kaputtgeht ists halt n riesenhaufen arbeit.

Einen schuhboden/sohle zu nähen ist extrem kompliziert, zeitaufwändig , teuer und erfordert ne Menge Übung, dafür halten sie fast ewig.
 
Wer von den Leuten des oben zitierten Bilndtests keinen Unterschied zwischen Original und Reissue wahrnehmen konnte, mag sich glücklich schätzen - denn er kann in Zukunft sehr viel Geld sparen.

hi folks,

ich habe nun keinen blindtest veranstaltet und sage aus der erinnerung mit aller gebotenen vorsicht:

mein deluxe RI klingt, nachdem die platine rausgenommen und der amp ptp mit bauteilen von TAD (und der lötarbeit von manni reckmeyer) neu verdrahtet wurde, nun wesentlich besser, will sagen richtig gut.

vorher war das sicher ein brauchbarer amp, aber im originalzustand mit brightcap, dem eminencespeaker und den chinesischen röhren war da immer eine unangehme härte im raum, ein fieses brizzeln in den höhen (besonders verzerrt).

nach etlichen veränderungen (s.o.) wurde es besser, aber erst im zusammenhang
mit der neuverdrahtung höre ich die qualitäten, die ich in anderer form bei meinen alten twin und superreverb schätze.

spannend sind für mich drei fragen:

1.)klingt er jetzt immer noch wesentlich anders als ein alter (ich habe nur einen end 60er von kloppi zum vergleich) ?

2.)was würde ein pinienholzgehäuse verändern? bei meinen alten fenderamps schwingt eine lauter ton, wenn man eine stimmgabel ans gehäuse hält, beim deluxe kommt nur pappe.

3.) was bewirkt ein andere (besserer?) ausgangstrafo ?

mit freundlichem groove hanno
 
Hanno, du hast's im Prinzip schon selbst erkannt!

Mit einem original alten bzw. einen nach alten Specs papierisoliert auf Papprolle gewickelten und mit periodekorrektem Blech gestopften Übertrager hättest du einiges mehr an Fleisch im Sound, da diese ein gänzlich anderes und erheblich komplexeres Obertonspektrum entwickeln, vor allem, wenn in die Sättigung gefahren (Endstufe übersteuert)! Du hättest presentere und dennoch mildere, 'ohrenfreundlichere' Höhen (kein Widerspruch! Höhen sind nicht gleich Höhen!).

Und mit einem Ananas- oder Piniengehäuse würdest du dem Sound noch den i-punkt aufsetzen, weil du dem Speaker einen in positiver Weise ganz anderen Resonanzrahmen supplementieren würdest.

Fehlt dann eigentlich nur noch der Netztrafo mit (periodekorrekt) niedrigeren Spannungen und eine handvoll guter NOS Röhren - und schon hast du es zur Pforte des Sound-Heaven nimmer weit... :)
 
Ist ja wieder die richtige Bande beisammen ;-).

Glaubenskriege dieser Art kommen in allen Foren vor und werden recht erbittert geführt wenn ich es bislang recht beobachtet habe.

Larry, Du als Ampspezi mit offensichtlich weitreichender Expertise könntest mir beim I Tüpfelchen Gehäuse vielleicht noch mal auf die Sprünge helfen. Mit Hanno hatte ich das Thema auch schon mal am Wickel.......der Resonanzrahmen für den Speaker leuchtet unmittelbar ein, die Frage die sich mir stellt ist die obs denn 300 Taler wert ist. Mein persönliches Budged ist nicht unerschöpflich. Wenn der Sprung zum Vintage Nirvana aber merklich ausfällt bin ich schon zu Investitionen bereit die sich ausserhalb der Preis-Leistungs Diskussion bewegen. Das Gleiche gilt für die Übertrager und hier in weiterer Folge die Frage an Dich ob Du solches Zeug verkaufst......und wenn ja, warum nicht ?

Ist übrigens ne eindrucksvolle Galerie auf Deiner Site. Hältst Du nix von Kohlepresswiderständen ?

Ja ja, Fragen über Fragen..... :).

Mit NOS Röhren bin ich ganz gut im Rennen und bestätige auch in diesem Thread nochmal dass es sich bei den in den Himmel gelobten Eigenschaften nicht um Mythos handelt. Man ist gut beraten sich einen Vorrat anzuschaffen.....und diesen nicht mehr zu verkaufen.

Btw. Hanno, ich lasse die Restarbeiten am DRRI ja wie Du weist ebenfalls beim Spezi machen. Ich habe hierbei auch noch darum gebeten dass die Effekte auf beide Kanäle wirken. Hat für mich den Vorteil dass ich den Bright Cab, der sich ja im zweiten Kanal befindet drin lassen kann. Ich habe zwar keine wirklich muffig klingende Gitarre aber ich behalte mir gern alle Möglichkeiten offen und schätze es am Äusseren möglichst wenig Änderungen vornehmen zu müssen. Einen Bright Switch würde ich nicht einbauen wollen.
 
um das ganze jetzt allgemeiner zu fassen und da nun auch die spezialisten hier im thread sind: weg vom alt gegen reiusse vergleich: wirkt sich der platinenaufbau so gravierend schlecht auf den klang eines amps aus?? ist PTP wirklich immer besser?? ich könnte es nicht bestätigen, aber ich habe lange nicht so viel erfahrung, ahnung und sicherlich auch kein so gutes gehör wie manch anderer, der sich seit jahren mit der materie beschäftigt.
meinen eindruck habe ich ja schon geschildert.

gruß
 
2.)was würde ein pinienholzgehäuse verändern? bei meinen alten fenderamps schwingt eine lauter ton, wenn man eine stimmgabel ans gehäuse hält, beim deluxe kommt nur pappe.


kleiner Hinweis:

Fender verwendet historisch korrekt solid pine für das Gehäuse.

Der Amerikaner bevorzugt als Übersetzung den Begriff "massive Kiefer" ( Pinus ).

Der Unterschied liegt da wieder im Detail. Die Pinie ist eine Unterart der Kiefernhölzer und das, was man als Pinie ( Pinus pinea ) versteht, wächst im Mittelmeerraum, ist also ne ganz andere Baustelle.

Also bitte bei Fender allgemein von Kieferngehäuse sprechen.

Larry: -ähem- Ananasgehäuse? => Pineapple :D
Möchte mal sehen, wie Fender aus ner Ananas ein Bassman-Gehäuse schnitzt. ;):D

Hanno hat es schon angesprochen. Massive Kieferngehäuse agieren vollresonant mit den Vibrationen des Amps und der Speaker mit. Durch die andersweitige Konstruktion wie z.B. bei 13-lagiger baltischer Birke ( Marshall ), welche ja gewissermaßen 12 dämpfende Leimschichten beinhaltet, steht der Schwingungsübertragung nichts dämpfendes im Weg und so resoniert das Ganze noch ein Stück mehr.

Das ist mit ein Grund dafür, daß die Fender so schön plastisch clean klingen, weil eben dieses Gehäuse so schön mitarbeiten und der Sache nochmal zusätzliche Räumlichkeit verleiht. Das macht sich auch noch sehr schön bei leichter und mittelleichter Zerre.

Im High-Gain-Bereich jedoch wird überlagert sich das Ganze dann zu einen Soundbrei. Da zeigen dann die baltic birch -Gehäuse ihre Vorteile.

Nicht zu unterschätzen beim Klang sollte man das Baffle-Board, also das "Frontbrett", auf dem die Speaker aufgeschraubt werden. Bei Speakerbewegung resoniert dieses bei unterschiedlicher Stärke und verwendeten Material unterschiedlich stark mit und zeigt den Effekt einer Membranvergrößerung der Speaker.

Fender hat da vor Jahren bei ihren Reissues arg ins Klo gegriffen und einerseits zu dicke Baffleboards montiert, die zudem noch aus Sperrholz waren. Das waren regelrechte Klangkiller und taten ihren Teil dazu, daß manche Reissue-Serien einfach nur leblos und bedeckt klangen. Dies kam dann nämlich zusätzlich zu den Unterschieden bei der Bauteilgüte hinzu.

Ein weiterer Vorteil der massiven Kieferngehäuse: sie sind unglaublich leicht, bieten aber dennoch ausreichende Stabilität. Man kann ein 2x12er Twin Combo Gehäuse locker mal mit ein paar Finger hochheben.
 

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