Schwarzblut
Registrierter Benutzer
Review zum Klotz T.M. Stevens, Monster Cable Rock und Sommer Cable The Spirit XXL
Haben Kabel einen Einfluss auf meinen Sound? Eine Frage, die sich jeder Gitarrist früher oder später einmal stellen wird. Nicht anders erging es mir. Also habe ich beschlossen einige Vergleichsaufnahmen zu machen. Zum Einsatz kamen eine Framus Renegade, ein Framus Dragon, die passende Framus 2x12 mit V30s und das klassische Shure SM57. Als Bindeglied zwischen Gitarre und Verstärker fungierten ein Klotz T.M. Stevens Funkmaster, ein Monster Cable Rock oder ein Sommer Cable The Spirit XXL. Alle Kabel hatten die gleiche Länge von 6 Metern. Die Konfiguration blieb immer 100% identisch. Es wurde ausschließlich das Kabel getauscht.
Eckdaten und Besonderheiten
Hier würde ich gerne mehr schreiben, aber die Hersteller halten sich abgesehen von Sommer Cable sehr bedeckt mit irgendwelchen Fakten.
Klotz
Das Kabel selbst ist schlicht mattschwarz und damit sehr unauffällig. Die Stecker hingegen sind leuchtend orange eloxiert. Optisch ist das wirklich ein schöner Kontrast. Die Stecker werden ausschließlich für das Funkmaster-Kabel im eigenen Haus gefertigt. Sie sind im Test die Leichtesten. Die Spitze ist vergoldet, was eigentlich nur Sinn machen würde, wenn die Buchse ebenfalls vergoldet wäre. Aber Vergoldet ist eben ein Verkaufschlager, auch wenn es sich nach einiger Zeit abnutzt. Im Innern des Steckers sieht man nicht viel, da ein schwarzer Schrumpfschlauch über die Lötstellen ragt. Die Zugentlastung ist ganz oldschool eine Metalklemme, welche mit einer Zange zusammengepresst wird. Ähnlich oldschool aber hübsch und sehr zweckerfüllend ist der Knickschutz durch eine schwarze Feder.
Sommer Cable
Hier macht das Kabel selbst schon einiges her. Die Ummantelung ist transparent aber getönt. Dadurch kann das Silber des Abschirmgeflechts gesehen werden. Das gibt den Kabel einen sehr wertigen Eindruck. Dazu kommen die Hicon-Stecker der Schwesterfirma. Diese sind gebaut wie kleine Panzer. Schwer und solide. Auf den überflüssigen Schnickschnack vergoldeter Stecker wurde verzichtet. Stattdessen findet sich im Innern eine Zugentlastung ähnlich der von Neutrik. Darauf kann verlass sein. Auch das Sommer Cable hat einen Knickschutz. In diesem Falls ist er aus Gummi. Ich habe zwar keine Daten zu den anderen Kabeln gefunden, aber ich nehme an, dass der große Aderquerschnitt von 0,75mm² ein Alleinstellungsmerkmal ist.
Monster Cable
Auch an dieser Stelle wurde das Kabel in schlichtem mattschwarz realisiert. Umso auffälliger sind aber die Stecker gestaltet. Diese wurden einfach komplett vergoldet. Das Kabel für die E-Gitarristen ist übrigens das einzige mit dieser pompösen Farbgebung. Was das wohl über uns aussagt? Das Gewicht der Stecker liegt zwischen dem der Anderen beiden. Der Blick ins Innere zeigt wieder mal nicht viel. Die Lötstellen sind von halbtransparentem Plastik verdeckt. Die Zugentlastung ist vom Prinzip her der des Klotz-Kabels gleich. Auf einen Knickschutz wurde verzichtet. Das ist aber alles halb so schlimm, denn auf Kabel von Monster Cable gibt es lebenslange Garantie. Wie gut dieser Service funktioniert, kann ich allerdings nicht sagen, da noch keins meiner Kabel den Geist aufgeben wollte. Da die andern beiden Kabel allerdings made in Germany sind, mach ich mir bei keinem der Drei sorgen bezüglich der Haltbarkeit.
Ich hab den Widerstand der Kabel noch kurz gemessen. Offensichtlich sind alle Kabel sauber gelötet und weisen keine Übertragungsschwächen auf.
Klotz: 0,7 Ohm
Monster: 0,4 Ohm
Sommer: 0,6 Ohm
Messgerät: 0,2 Ohm
Haptik
Zuerst einmal sitzen alle Kabel fest in den Klinkenbuchsen von Amp und Gitarre. Ein Problem, das ich öfter mal habe, ist das selbstständige Aufdrehen der Stecker nach einigen Wochen, deswegen kontrolliere ich das hin und wieder. Das ist mir eigentlich nur einmal beim Funkmaster aufgefallen. Mittlerweile fühlen sich aber alle Stecker sehr fest an.
Ein weiterer Punkt ist das Verdrillen und Aufrollen der Kabel. Hier schneidet das Sommer Cable nicht sonderlich gut ab. Denn es ist einerseits steif und andererseits glatt. Das heißt es verdrillt schnell und klebt dann an sich selbst. Für Stillsteher oder Sitzendspieler ist das sicherlich kein Problem, aber ansonsten kann das schon nerven. Das Monster Cable ist ebenfalls recht steif. Der Störfaktor ist hier aber nicht ganz so groß. Ein Traum ist das Klotz-Kabel. Es ist super leicht und super flexibel. Wirklich toll.
Sound
Ich beschreibe hier einfach mal, wie ich das beim Testen wahrgenommen habe. Ihr könnt euch dann ein eigenes Bild mithilfe des Videos machen.
Klotz
Der Sound ist sehr gut präsentiert mit leichter Tendenz zu etwas Bauch. Der Bassbereich ist schön voll und lässt Palmmutes sehr fett klingen. Die Betonung der Mitten ist eher im unteren Spektrum zu finden. Für Clean bis Crunch ist das sehr angenehm. Für das fette Brett ist es etwas viel des Guten. Obwohl es sich hier um ein Bassistenkabel (verzeiht die Sünde ) handelt, gefällt es mir ausgesprochen gut.
Monster Cable
Verzerrt geht hier die Sonne auf. Das Monster Cable hat mit Abstand den knackigsten Bassbereich. Keine Ahnung, ob das eventuell an der Time-Correct-Technologie liegt. Die Betonung liegt auf den Hochmitten. Hier gibt es eine Menge Rotzfaktor. Das Kabel macht seinem Namen alle Ehre. Clean ist dadurch allerdings eher perlig als warm. Da kommt es dann wirklich auf den eigenen Geschmack an.
Sommer Cable
Ich schwanke bei der Klangbeschreibung ein Bisschen zwischen warm und mulmig. Das Sommer Cable klingt definitiv von allen Kabeln am Dunkelsten. Mir fehlen etwas die Obertöne. Auch die Feinheiten in den Mitten sind nicht sonderlich präsent. Dafür ist der Bassbereich recht voll. Alles in allem mangelt es an Räumlichkeit. Versteht mich nicht falsch das Kabel klingt auf keinen Fall schlecht, aber die Konkurrenz besteht auch nicht gerade aus Billigkabeln. Letztlich ist der Sound noch von vielen weiteren Faktoren, wie den Tonabnehmern, der Kabellänge und irgendwelchen Effekten abhängig.
Beim Crunch sind die Unterschiede am deutlichsten hörbar.
Kabelklang, gibt es ihn nun wirklich?
Ähm ja auf alle Fälle. Natürlich schwankt der Einfluss der Kabel je nach Equipment. Bei aktiven Gitarren sollte eigentlich kein Unterschied mehr hörbar sein. Aber besonders Puristen und Lowgainer sollten einmal verschiede Konfigurationen ausprobieren. Verglichen mit irgendwelchen Edeltonabnehmern oder Ähnlichem sind hochwertige Kabel noch erschwinglich und ihr Einfluss wird oft unterschätzt. 60€ für ein 6 Meter Monster Cable mit lebenslanger Garantie sind eigentlich recht fair. Was das angeht, hatte ich Glück und einen Ausverkauf erwischt. Nach meinem Selbsttest wäre ich aber auch bereit den vollen Preis zu bezahlen. Ansonsten ist das Klotz T.M. Stevens ein gute und preiswertere Alternative.
Wie immer würde ich mich über eure Gedanken zum Thema oder Feedback freuen.
Haben Kabel einen Einfluss auf meinen Sound? Eine Frage, die sich jeder Gitarrist früher oder später einmal stellen wird. Nicht anders erging es mir. Also habe ich beschlossen einige Vergleichsaufnahmen zu machen. Zum Einsatz kamen eine Framus Renegade, ein Framus Dragon, die passende Framus 2x12 mit V30s und das klassische Shure SM57. Als Bindeglied zwischen Gitarre und Verstärker fungierten ein Klotz T.M. Stevens Funkmaster, ein Monster Cable Rock oder ein Sommer Cable The Spirit XXL. Alle Kabel hatten die gleiche Länge von 6 Metern. Die Konfiguration blieb immer 100% identisch. Es wurde ausschließlich das Kabel getauscht.
Eckdaten und Besonderheiten
Hier würde ich gerne mehr schreiben, aber die Hersteller halten sich abgesehen von Sommer Cable sehr bedeckt mit irgendwelchen Fakten.
Klotz
Das Kabel selbst ist schlicht mattschwarz und damit sehr unauffällig. Die Stecker hingegen sind leuchtend orange eloxiert. Optisch ist das wirklich ein schöner Kontrast. Die Stecker werden ausschließlich für das Funkmaster-Kabel im eigenen Haus gefertigt. Sie sind im Test die Leichtesten. Die Spitze ist vergoldet, was eigentlich nur Sinn machen würde, wenn die Buchse ebenfalls vergoldet wäre. Aber Vergoldet ist eben ein Verkaufschlager, auch wenn es sich nach einiger Zeit abnutzt. Im Innern des Steckers sieht man nicht viel, da ein schwarzer Schrumpfschlauch über die Lötstellen ragt. Die Zugentlastung ist ganz oldschool eine Metalklemme, welche mit einer Zange zusammengepresst wird. Ähnlich oldschool aber hübsch und sehr zweckerfüllend ist der Knickschutz durch eine schwarze Feder.
Sommer Cable
Hier macht das Kabel selbst schon einiges her. Die Ummantelung ist transparent aber getönt. Dadurch kann das Silber des Abschirmgeflechts gesehen werden. Das gibt den Kabel einen sehr wertigen Eindruck. Dazu kommen die Hicon-Stecker der Schwesterfirma. Diese sind gebaut wie kleine Panzer. Schwer und solide. Auf den überflüssigen Schnickschnack vergoldeter Stecker wurde verzichtet. Stattdessen findet sich im Innern eine Zugentlastung ähnlich der von Neutrik. Darauf kann verlass sein. Auch das Sommer Cable hat einen Knickschutz. In diesem Falls ist er aus Gummi. Ich habe zwar keine Daten zu den anderen Kabeln gefunden, aber ich nehme an, dass der große Aderquerschnitt von 0,75mm² ein Alleinstellungsmerkmal ist.
Monster Cable
Auch an dieser Stelle wurde das Kabel in schlichtem mattschwarz realisiert. Umso auffälliger sind aber die Stecker gestaltet. Diese wurden einfach komplett vergoldet. Das Kabel für die E-Gitarristen ist übrigens das einzige mit dieser pompösen Farbgebung. Was das wohl über uns aussagt? Das Gewicht der Stecker liegt zwischen dem der Anderen beiden. Der Blick ins Innere zeigt wieder mal nicht viel. Die Lötstellen sind von halbtransparentem Plastik verdeckt. Die Zugentlastung ist vom Prinzip her der des Klotz-Kabels gleich. Auf einen Knickschutz wurde verzichtet. Das ist aber alles halb so schlimm, denn auf Kabel von Monster Cable gibt es lebenslange Garantie. Wie gut dieser Service funktioniert, kann ich allerdings nicht sagen, da noch keins meiner Kabel den Geist aufgeben wollte. Da die andern beiden Kabel allerdings made in Germany sind, mach ich mir bei keinem der Drei sorgen bezüglich der Haltbarkeit.
Ich hab den Widerstand der Kabel noch kurz gemessen. Offensichtlich sind alle Kabel sauber gelötet und weisen keine Übertragungsschwächen auf.
Klotz: 0,7 Ohm
Monster: 0,4 Ohm
Sommer: 0,6 Ohm
Messgerät: 0,2 Ohm
Haptik
Zuerst einmal sitzen alle Kabel fest in den Klinkenbuchsen von Amp und Gitarre. Ein Problem, das ich öfter mal habe, ist das selbstständige Aufdrehen der Stecker nach einigen Wochen, deswegen kontrolliere ich das hin und wieder. Das ist mir eigentlich nur einmal beim Funkmaster aufgefallen. Mittlerweile fühlen sich aber alle Stecker sehr fest an.
Ein weiterer Punkt ist das Verdrillen und Aufrollen der Kabel. Hier schneidet das Sommer Cable nicht sonderlich gut ab. Denn es ist einerseits steif und andererseits glatt. Das heißt es verdrillt schnell und klebt dann an sich selbst. Für Stillsteher oder Sitzendspieler ist das sicherlich kein Problem, aber ansonsten kann das schon nerven. Das Monster Cable ist ebenfalls recht steif. Der Störfaktor ist hier aber nicht ganz so groß. Ein Traum ist das Klotz-Kabel. Es ist super leicht und super flexibel. Wirklich toll.
Sound
Ich beschreibe hier einfach mal, wie ich das beim Testen wahrgenommen habe. Ihr könnt euch dann ein eigenes Bild mithilfe des Videos machen.
Klotz
Der Sound ist sehr gut präsentiert mit leichter Tendenz zu etwas Bauch. Der Bassbereich ist schön voll und lässt Palmmutes sehr fett klingen. Die Betonung der Mitten ist eher im unteren Spektrum zu finden. Für Clean bis Crunch ist das sehr angenehm. Für das fette Brett ist es etwas viel des Guten. Obwohl es sich hier um ein Bassistenkabel (verzeiht die Sünde ) handelt, gefällt es mir ausgesprochen gut.
Monster Cable
Verzerrt geht hier die Sonne auf. Das Monster Cable hat mit Abstand den knackigsten Bassbereich. Keine Ahnung, ob das eventuell an der Time-Correct-Technologie liegt. Die Betonung liegt auf den Hochmitten. Hier gibt es eine Menge Rotzfaktor. Das Kabel macht seinem Namen alle Ehre. Clean ist dadurch allerdings eher perlig als warm. Da kommt es dann wirklich auf den eigenen Geschmack an.
Sommer Cable
Ich schwanke bei der Klangbeschreibung ein Bisschen zwischen warm und mulmig. Das Sommer Cable klingt definitiv von allen Kabeln am Dunkelsten. Mir fehlen etwas die Obertöne. Auch die Feinheiten in den Mitten sind nicht sonderlich präsent. Dafür ist der Bassbereich recht voll. Alles in allem mangelt es an Räumlichkeit. Versteht mich nicht falsch das Kabel klingt auf keinen Fall schlecht, aber die Konkurrenz besteht auch nicht gerade aus Billigkabeln. Letztlich ist der Sound noch von vielen weiteren Faktoren, wie den Tonabnehmern, der Kabellänge und irgendwelchen Effekten abhängig.
Beim Crunch sind die Unterschiede am deutlichsten hörbar.
Kabelklang, gibt es ihn nun wirklich?
Ähm ja auf alle Fälle. Natürlich schwankt der Einfluss der Kabel je nach Equipment. Bei aktiven Gitarren sollte eigentlich kein Unterschied mehr hörbar sein. Aber besonders Puristen und Lowgainer sollten einmal verschiede Konfigurationen ausprobieren. Verglichen mit irgendwelchen Edeltonabnehmern oder Ähnlichem sind hochwertige Kabel noch erschwinglich und ihr Einfluss wird oft unterschätzt. 60€ für ein 6 Meter Monster Cable mit lebenslanger Garantie sind eigentlich recht fair. Was das angeht, hatte ich Glück und einen Ausverkauf erwischt. Nach meinem Selbsttest wäre ich aber auch bereit den vollen Preis zu bezahlen. Ansonsten ist das Klotz T.M. Stevens ein gute und preiswertere Alternative.
Wie immer würde ich mich über eure Gedanken zum Thema oder Feedback freuen.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: