ribboncontrol
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Ich versteh nicht so ganz warum du immer mehr Sachen käufst und dein Set ständig am umbauen bist. Nen Laptop für Samples und Sequenzer ist verständlich. Aber die Sounds mit Racks und kleinen Keyboards abzudecken...die musst du doch jedesmal mitnehmen. Sprich in jede Probe, auf jeden Gig und jedesmal nachhause schleppen und anstöpsel. Dazu kommt noch der Laptop (ich nehme an du wirst ihn wohl kaum ins rack einbauen bzw. nur als Racklaptop benutzen) und noch das Masterkeyboard. Außerdem ist dein Ziel mit einem Key, ein Stativ, ein Kontroll-Touch-Display eh nicht möglich, weil du dir ne Mininova und den MX49 bestellt hast ;-)
Damit hättest du ein Rack, ein Masterkeyboard, ein Laptop, 2 kleinere Keys und noch die Kiste mit Kabel, Treter, usw. Wirklich gespart hast du damit doch nicht, zumindest aus meiner Sicht.
Wäre es nicht eine Überlegung wert eine Workstation + Laptop und was dann noch fehlt als Rack zu kaufen?
Die Idee hab ich durchberechnet, glaub mir, und würde sie finanziell nicht aufgehen bzw. sogar billiger kommen als dein Workstation-Vorschlag, hätte sie auch nicht den Zuschlag seitens meines Kontos bekommen.
Nochmals zum Mitschreiben. Mein aktuelles Setup ist seit 2010 dasselbe und ich bin zufrieden, da, wo ich es bisher brauche. Ich habe den Yamaha S90XS, den Roland Juno Di & einiges an Kabeln und Peripherie. Das läuft. Mein Sound ist gefunden und definiert, viel Yamaha (Brot & Butter) und viel Roland (Synth und "krank"). Die Kombi läuft einwandfrei, aber jetzt gibt es drei Probleme:
- Erstens bin ich zwar Pendler und GA-Abonnent (ganze Schweiz gratis ÖV), habe aber keinen PKW. Die Kombi mal eben irgendwo alleine hinzuschleppen ohne Hilfe von (Band)kollegen mit Auto, grenzt an Unmöglichkeit. Aufbauzeit und Platzbedarf der ganzen Appparatur ist auch nicht zu verarchten.
- Zweitens hat sich die UltraNova im Bandsound meiner beiden neuen Projekte einen festen Platz gesichert. Den auch noch mitzuschleppen mit den anderen beiden Keys, das wäre aber Wahnsinn.
- Drittens brauche ich in beiden Bands im Grunde genommen keine Hammermechanik mehr. Der Anspruch, alles von Hand zu spielen, ist bei einer Voll-Timecode-Show sowieso weniger hoch, und es macht es mir ohnehin leichter, jetzt einen Grossteil meiner Parts an den Sequenzer zu geben, zumal jetzt auch der Show-Aspekt eine Rolle spielt und ich meine Hand eh nicht mehr so viel belasten möchte, indem ich mir einen Wolf spiel und krampfhaft versuche, minutenlang 16tel zu hacken, um nachher ein "Dankeschön" in Form einer Entzündung am Handgelenk zu bekommen.
Nun also das Dilemma: Yamaha-Sound + Roland-Sound + UltraNova-Fähigkeiten + kompakt muss das ganze auch noch sein.
Die Idee mit der Master-Workstation hab ich wieder verworfen. Zum einen löst es nicht direkt Problem eins des Transports, zum andere gibt der Markt schlichtweg nix mehr her, was mir passt. Auf den Motif - Nachfolger zu warten bleibt keine Zeit, Roland baut keine anständige Workstation mehr und mit Korgs neuen Dingern bin ich seit dem Kronos auf Kriegsfuss. Die Idee war, mir eine M3XP88 mit Radias zuzulegen, aber erstens gibt's kaum mehr einen bezahlbaren Radias (wer einen hat, gibt ihn nicht mehr so schnell weg) und zweitens hätte die Aktion nach wie vor Rack-Klangerzeuger benötigt, zwecks Motifsounds, auch wenn der VA mit Knöpfen nun direkt neben der Workstation gewesen wäre (wobei er mir die UltraNova möglicherweise doch nicht obsolet gemacht hätte, wegen Wavetables und so). Bleibt noch Kurzweil, aber hier komm ich mit der 88er Tastatur nicht ganz klar, bei den kleineren Modellen gar nicht, das Transportproblem ist auch nicht ganz ohne und ausserdem arbeite ich zwar zuhause mit der PC3 - Architektur (hier steht einer rum, der aber nur geliehen ist), will die aber nicht auf die Bühne schleppen.
Ich hab lange überlegt, was denn als gutes, kompaktes Key ohne Hammermechanik brauchbar wäre, als einziges Key auf der Bühne zu stehen und trotzdem genügend Funktionen bietet, zusammen mit einem Tablet-Controller auch die Rack-Maschinerie anzusteuern. Mehr als vier Oktaven brauche ich eigentlich nicht, fünf wären schon recht klobig für ein Kompakt-Setup (auch alleine mit dem Juno auf dem Velo zur Probe zu fahren, ist schon schwierig - und der ist nunmal wirklich nicht zu gross).
Ich habe an die UltraNova gedacht, aber da ärgern mich ein paar Details.
- Erstens hat mir die UltraNova eine Oktave zu wenig, falls ich mal doch zweihändig spielen muss. Da das Setup wenn möglich auch mal neben den beiden Bands zum Einsatz kommen sollte, wäre das schon wichtig.
- Zweitens hat das Ding keinen Multimode. Ürgs. No Go. Jedenfalls nicht als alleiniges Key auf der Bühne. Einen Split zu machen muss möglich sein.
- Drittens hätte ich zwar somit den VA-Part plus Wavetables abgedeckt, aber die Motifsounds würden ins Rack wandern müssen, was einen XS-Expander nötig machen würde. Hatte ich auch bei der M3-Idee vor, einfach weil ich nicht auf die Sounds des Motif verzichten will, da die doch noch 60% meiner Sounds ausmachen.
Jetzt springt Yamaha mit dem MX49 in eine Marktlücke. Das Gerät deckt mir erstens die Motif-Geschichte ab (was an Sound nicht drin ist, kann auch im Sequenzer landen, da spiele ich eh mit dem S90XS ein) und hat zweitens ein rudimentäres Audio-Interface plus DAW-Controller Funktionen. Hätte die Ultranova zwar auch, aber die fällt ja flach als einziges Key auf der Bühne wegen den oben genannten Gründen.
Nochmals: Ein Key auf der Bühne meint - ein Key. Zu sehen wäre also nur noch der MX49 und das iPad/Tablet. Der ganze Rest landet im Rack hinter den Kulissen, was gerade bei der einen Band relativ wichtig wäre, da dort doch ziemlich viel Action auf der Bühne herrscht (und ich keine Lust auf Sprühfäden oder Popcorn-Resten in meinem Rack habe).
Bleibt also noch die Frage, wie man den Novation-Sound bestreitet. Theoretisch könnte ich mir auch die UltraNova hinter die Bühne stellen, aber das wäre wiederum beim Transport mühsam. Auch hier springt Novation in eine Marktlücke mit der MiniNova. Das Ding passt von den Abmessungen quer ins Rack rein, und ist vollkompatibel zur grösseren Version (plus die Vocoderfunktion). Ich kann also zuhause alles vorbereiten und habe live sozusagen ein Rackgerät, das aber bei Bedarf auch mal als Micro-Korg-Abklatsch dienen kann und in den Rucksack passt. Also quasi ein Rackmodul, das mehr ist als nur ein Rackmodul. (Würde ich übrigens auch so machen, wenn es ein UltraNova-Rack geben würde.)
Jetzt überschlagen wir das mal finanziell.
- Variante 1: UltraNova (vorhanden) als Key, Motif XS-Rack (um die 1000 Euro) = 1000 € mit Einschränkungen
- Variante 2: MX49 (um die 500 Euro) als Key, MiniNova (um die 400 Euro) = 900 € ohne grosse Einschränkungen plus Flexibilität separater Klangerzeuger.
Die MiniNova hab ich schon ewig geordert, zu ganz anderen Zwecken, noch bevor es klar wurde, dass sie ins neue Band-Setup wandert. Der MX wurde jetzt genau für diese Idee bestellt. Somit deckt sich der Hauptsound eigentlich durch zwei Klangerzeuger ab, die immer noch nicht den Preis eines gebrauchten XS Motif-Rack abdecken, was in allen anderen Fällen notwendig gewesen wäre. Dazu sind sie einzeln flexibler einsetzbar als eine Workstation (mal nur mit dem MX zur Session, mal mit der MiniNova in die Pampas...), laufen aber im Setup zusammen.
Bleibt noch der Rolandsound, der bei mir temporär auf den Sequenzer wandert, bis die ersten Integras günstig in der Bucht auftauchen. Das Korg-Gerät (irgendein billiges, altes Rack (Triton/Trinity)) wäre dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i, u.a. vor allem wegen den Korgschen Synthetik-Streichern a la Skandinavier-Metal (zwecks Vervollständigung der Soundpalette).
Als Zuspieler wäre natürlich ein Macbook vorhanden, aber wenn ich eventuell schon nach einem Windows-Tablet Ausschau halte, könnte ich hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und dem Mac den Bühnenstress ersparen (das Ding sollte wenn möglich noch bis Ende Studium überleben)..
Also:
- Bühne: MX49 / Touch-Controller)
- Backstage: Rack mit Mininova, Integra, Tritonrack & ev. Laptop
Und selbst mit dem Integra und dem Korgrack sowie der Anschaffung eines W8 - Tablets, sind wir immer noch nicht beim durchschnittlichen Workstations-Neupreis, geschweige beim Preis der alten Idee, die neben der Workstation dennoch Controller und Rackgeräte benötigt hätte, haben aber eine wesentlich flexiblere und kompaktere Maschinerie.¨
Ich habe früher ja recht viel gekauft und gewechselt und wieder zurückgeschickt, weil es am Ende doch immer auf dieselbe Ausrüstung mit demselben Grundsound herauslief. Das Projekt hier ist aber weniger eine Sounderweiterung, sondern vielmehr eine Migration des Setups ins Transportable.
Es geht mir also nicht um "neue Sounds" sondern um "neue Wege für alte Sounds". Neben dem Vorteil, dass ich dann auch mal die grössere bzw. die kleinere Version zu anderen Gigs mitnehmen kann, hätte ich ein komplettes System für beide Bands, dass meiner alten Zusammenstellung klangmässig in nichts nachsteht, aber in die Bahn passt (MX-Tasche in der einen Hand, Rucksack, 5HE-Rack in der anderen Hand). Und es kommt immer noch billiger - und macht ausserdem mehr Spass.