Was will der FOH ständig korregieren? Lege den Mix ordentlich an und gut ist. Wenn ich da an meine Zuspielungen denke, die teilweise aus 40 und mehr Spuren bestehen. Will er da einen eigenen FOH-Mixer für´s Keyboard-Signal nehmen
Unfug..., der Sound und der Mix, den du zum FOH runterschickst, ist fest und ändert sich in der Regel nicht (vorrausgesetzt du bist diszipliniert und fummelst nicht ständig an den Volumenreglern rum).
Allerdings reagiere ich natürlich wenn er meint, das in dem Mix eine bestimmte Spur korregiert werden sollte. Der Mix sollte aber spätestens dann auch für den FOH passen. Das einzigste was sich ändert ist der Raum und dafür ist ja der FOH da, dass er die Anlage auf den zu beschallenden Raum linear einstellt.
Sehe ich eigentlich auch so und habe ihm das auch so vorgeschlagen. Ich stell den Mix zuhause oder im Laufe der Proben korrekt ein und der FOH regelt maximal einmal pro Song die Gesamt-Lautstärke nach, wenn überhaupt. Meine Volumenpedale (als Controller Nr. 11 konfiguriert damit sie den Mix nicht verändern) hab ich dabei in einer definierten Standardstellung (Max) außer bei Stücken, wo ne Spur mal an einer Stelle hervorgehoben muss. Da ist das Pedal nur an dieser Stelle auf Max, ansonsten entsprechend runter geregelt.
Ich bin in dieser Band erst seit Kurzem dabei. Der FOH hat seine Arbeitsweise wohl mit dem Vorgänger so abgestimmt, der seine zwei Keyboards mit je einem Sound benutzt hat, also keine multitimbralen Setups. Er hatte insgesamt ne Hand voll Standard-Sounds und das wars (hab die Demos gehört). Ich verwende statt dessen nur nen Motif und ne zweite 76er Tastatur und meistens komme ich mit 8 Spuren aus. Zuspielungen vermeide ich erst mal, solange bis sich eine Arbeitsweise und eine Setlist stabilisiert haben und dann auch nur, wenn der klangliche Gewinn es rechtfertigt.
Es werden auch häufig Aufnahmen während der Proben mitgeschnitten, die der FOH dann später nachbearbeiten will. Dann macht es ja wieder Sinn, wenn er die Spuren einzeln bekommt und dazu wäre ja dann eine FW16E auch genau richtig. Diese zwei Anwendungsfälle (Live Mixing und Multitrack Recording) sollte man eben unterscheiden.
Vielen Dank nochmal euch allen für eure Antworten! Das war sehr aufschlussreich und so hab ich die nötigen Infos, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
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Wo wir gerade bei dem Thema Audio Kanäle verteilen und den Kompatililitäts-Problemen von Firewire sind:
Es gibt seit ca. 2007 Aktivitäten der grossen Pro-Audio Konzerne (Broadcom, Harmann, Avid, Meyer-Sound, BI-Amp, ... und auch Yamaha ist mit dabei) ein neues Audio und Video Transport-Protokoll zu standardisieren. Das ganze heisst AVB (Audio Video Bridging) und der Zusammenschluss der Unternehmen ist die sog. AVnu Alliance. Es handelt sich dabei um ein neues Ethernet-basiertes Netzwerk-Protokoll, dass einen Transport mit reservierten Bandbreiten und garantiertem Delay (< 2ms) ermöglicht. Man kann also in seinem Lan die Ethernet-Verkabelung weiter nutzen und müsste nur die Switches durch neue AVB-fähige ersetzen. Dieser Standard soll in Zukunft nahezu alle Audio und Video Schnittstellen, sowohl im Pro-Audio als auch im Home-Enterteinment und im KFZ-Bereich ablösen. Formate wie AES, SPDIF, PCM, Firewire, Thunderbold oder auch Midi können so in Echtzeit über ein einziges Medium verteilt werden und parallel sogar die vorhandenen Ethernet Protokolle (z.b. IP basierte) weiter mit begrenzter Gesamtbandbreite zulassen. Bei der physikalischen Datenrate, die inzwischen über Ethernet möglich ist, kann sich jeder leicht ausrechnen, wie viele Kanäle damit übertragen werden können. Die ersten wesentlichen Teile des Standards wurden 2011 auch von der IEEE als IEEE 1722 Standard ratifiziert.
Hat jemand von euch schon mal davon gehört? Wäre es nicht auch verlockend, beim GIG statt eines dicken Multicore nur noch ein leichtgewichtiges Ethernet-Kabel zu verlegen? Ich habe bei Yamaha nachgefragt was beim Motif zu erwarten ist, aber es ist verständlich, dass der PM zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit rausrückt, ob und wann das ganz bei den Yamaha DAWs umgesetzt wird. Was haltet ihr davon, wenn AVB auch im Bereich der Music-Workstations, Audio-Interfaces, Multitrack-Recorder, Mikrofone, Mischpulte, AMPs, .... die Standard-Schnittstelle wird?
Ich hoffe die Fragen sind nicht zu sehr "off topic".