Viele Dinge erschließen und eröffnen sich erst, wenn man sich tiefgründig damit befasst.
Sicher. Andere Dinge wiederum erschließen sich schon allein aus Beschreibungen...
Die Midikanäle sind tatsächlich fest, hier muss man sich umgewöhnen.
Ähm. Muss man nicht. Man kann auch einfach sagen: "dann ist das nichts für mich - ich brauche frei zuordbare Kanäle". Wenn mein Masterkeyboard (externe Tastatur) nur auf einem Kanal senden kann, und ich damit einen Layer von mehreren Parts spielen möchte, dann bringt mir die längste Gewöhnungsphase nichts - es geht schlicht nicht.
8 Parts auf Keyboard-Control und die restlichen 8 auf MIX
D.h. verstehe ich das richtig? Nicht nur die Midi-Kanäle sind fest, sondern ich kann generell nur 8 Parts vom internen Keyboard aus ansteuern? Ist das wirklich so? Wenn ja, wäre das glatt der nächste Roland
Die Arbeitsweise am Gerät wird sich ändern und man muss auch bereit sein, seine altgewohnte Arbeitsweise neu anzupassen.
Das ist grundsätzlich bei jedem neuen Gerät so. Im Detail. Wenn ein neues Gerät mir aber abverlangt, ganz grundlegende Dinge zu ändern, ohne dass ich auf der anderen Seite einen Vorteil davon hätte (oder es sonst einen guten Grund dafür gibt), dann wird dieses Gerät nicht gekauft.
Beispiel: Dass ein Segway kein Lenkrad, Gas- und Bremspedal hat, sondern über Gewichtsverlagerung gesteuert wird, verlangt Umgewöhnung - aber bietet auch ein ganz anderes Fahrgefühl. Wenn VW meint, beim nächsten Golf eine Lenkung einbauen zu müssen, mit der man nur geradeaus und links herum fahren kann, muss man sich auch umgewöhnen - man hat aber keinen Vorteil davon.
Es gibt sicher Keyboards mit besseren Orgeln-Sounds, aber wer eh Orgelfeeling mit Zugregler etc. zum Spielen benötigt, der ist dann mit einem Gerät alá Nord-Stage, oder einer richtigen Hammond dann eben doch besser beraten.
...oder einem Kurzweil oder Kronos oder ...
Mit der Argumentation kann man alles an Natursounds streichen. Mit einem echten Bläsersatz ist man auch besser bedient, wenn man auf realistische Brass-Sounds mit Artikulationen und fetten Sätzen Wert legt
Ok, sagen wir Yamaha denkt sich halt wirklich genau das. Jetzt kaufen Leute den Montage, und stellen sich einen Nord oder Kronos oder Kurzweil dazu. Und stellen dann irgendwann fest, dass bis auf FM alles weitere, was der Montage kann, mit dem "Dazusteller" allein auch geht. Kaufen sich also einen gebrauchten DX7 und verscherbeln den Montage wieder.
Oder sagen wir, wenn typische "Yamaha-Sounds" gefragt sind, die der "Dazusteller" nicht kann, tauschen sie den Montage gegen einen MoX oder Tyros. Ob das eine durchdachte Strategie von Yamaha ist?
Ich hätte schon den Anspruch, mit einem(!) Gerät ein typisches Coversetup abdecken zu können. Dazustellen tu ich mir dann halt eine zweite Tastatur, dafür brauche ich aber nicht soviel zu investieren wie in einen Nord Stage als Orgelersatz oder einen Montage.
Aber jetzt mal ernsthaft: an jedem Gerät gibt es irgendwas zu meckern, und das perfekte Paket für mich oder dich oder irgendwen wird es kaum fertig ab Werk geben. Aber bislang konnte doch jede wirkliche Neuvorstellung eines Hersteller in diesem Preissegment a) alles ein bisschen besser als der Vorgänger und b) irgendwas deutlich besser als die Konkurrenz. Beides vermisse ich hier. Die einzigen auf Anhieb ersichtlichen Alleinstellungsmerkmale sind FM-X und der Superknob. Ich glaube, da wäre es cleverer gewesen, wirklich den Montage als FM-Synth zu vermarkten, mit nur ein paar elementaren PCM-Zusatzmöglichkeiten, für sagen wir 2500€ und den Motif
einfach weiterzuproduzieren.
Der Montage mag ein toller Synth sein - aber als Nachfolger / Ablösung / "Upgrade" der Motif-Familie macht er irgendwie eine schlechte Figur, IMHO.
Wenn selbst eingefleischte Yamaha- (und Montage-?) Fans einräumen, dass sie für ein Brot-und-Butter-Coversetup dann einen Nord dazustellen, hat Yamaha zumindest
diese Zielgruppe deutlich verfehlt...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ein Instrument, dass alles kann..., die Eierlegendewollmilchsau, wird es auch in der nächsten Zeit nicht geben. Auch nicht von anderen Herstellern.
Nicht? Sicher?
Ein Instrument, das alles
perfekt kann, wird es so schnell nicht geben. Aber einen Alleskönner, der von "allem" wenigstens die Basics beherrscht, den gibt es schon...