mocsat schrieb:
ist bei mir auch nicht . aber was hat das mit meiner antwort zu tun ?
RMS ist eine Herleitung: Effektivwert eines Sinussignals !
...und wenn man wirklch Kenntnis der Grundlagen hätte, dann wüsste man, dass bei einem Sinus der Mittelwert gleich dem Effektivwert ist, und RMS eine andere Bezeichnung des Effektivwerts, egal ob der bei einem Sinussignal oder was anderem gemessen wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert
Und warum steht RMS statt Sinusleitung da?
Jedenfalls bei Lautsprechern wird mit einem Rauschen satt einem Sinus gemessen. Das Rauschen hat auch einen Effektiv-, oder RMS- wert, aber keine "Sinusleistung".
Und wenn man von einer RMS "Leistung" in W und nicht VA sprechen will, dann muss man auch eine rein ohmsche Last dran hängen, die ein Lautsprecher bekanntlich nicht ist (siehe Phasengang). Sonst hat man definitiv weniger...
Also ersetze in deiner Formel da oben das R durch ein Z(f) mit einem Strich drüber für komplexe Zahlen und integriere dein Amplitudenspektrum Uo(f)^2 deines Eingangssignals durch Z(f) über dem Frequenzbereich und schon bekommst du echte Wirk- und Blindleistungen.
Noch Fragen?
Ach.. und wenn wir schon dabei sind, das sind auch die Gründe warum ein Verstärker mehr Ausgangs- als Eingangsleistung haben kann:
a) keine rein ohmsche Last, es wird aber die Blindleistung mitgemessen
b) verträgt die Last nicht dauerhaft (wer hört sich schon einen Sinus Dauerton an?), weder der Trafo noch die Stützelkos noch thermisch.
c) Spitzenlast die er aus dem Netz zieht, kann viel höher sein, Sicherungen fliegen bei doppelter Last erst nach Minuten.
Ich hab zwei Yamaha Endstufen vor 2 Wochen bestellt, nachdem ich von einigen Herstellern die Datenblätter verglichen hatte:
Die Angaben von Yamaha erschienen mir noch die ehrlichsten, dauerhaft vertragen tut KEINE der Endstufen von KEINEM Hersteller das, was da immer so schön angegeben wird.
Vielleicht bei 8 Ohm ungebrückt, sonst nicht. Oder manche messen dann nur bei einem belastetem Kanal...
Die Werte bei 4 Ohm gebrückt sind spätestens Fantasiewerte, kein Wunder wenn sie höher als die Eingangsleistung sind. Yamaha spezifiziert, wenn mich nicht alles täuscht, als einer der wenigen seine Endstufen nicht auf 4 Ohm gebrückt...
Wieso sollen die Endstufen auch die ohne clipping mögliche maximale Amplitude dauerhaft können? Musik ist kein Sinus Dauerton oder gleichverteiltes Rauschen (naja, meistens...
)
Und zu eurem Streit über die 2x620W und gebrückt 1440W: Das ist nix im Argen, da hat nur mal einer sein Hirn eingeschaltet: Wenn die beiden Endstufen genau gegenläufig mit dem selben Signal laufen, belasten sie die Siebeklos genau symetrisch (eine Endstufe den oberen, eine den unteren). Somit kann da mehr Leistung bei gleichem Klirrfaktor herauskommen weil die Spannung nciht so einkracht, als wenn beide Kanäne bei einem Monosignal gleichlaufen. Ist ein erstes Indiz dafür, dass wirklich gemessen wurde und vor allem ungebrückt beide Kanäle gleichzeitig!
Ach, und die Geschichte mit der Formel für den Strom im Kondensator weiter oben von mocsat:
Stimmt, wenn du die Kondensatoren DIREKT an die Trafowicklung hängst: Dann kommen da ca. 200 Ampere (am Netzstecker) raus und die Sicherungen fliegen sofort. Deswegen werden Siebelkos auch über (Gleichrichter-)Dioden geladen. Für die Mathematik dahinter empfehle ich "Tietze, Schenk, Halbleiterschaltungstechnik".
Sorry, aber der Streit kommt mir etwas albern vor. Die elektrotechnischen Grundlagen sind ohne passendes Studium kaum zu erfassen, Höreindrücke werden von dem Hörraum viel stärker dominiert. Also bräuchte man passendes Messequipment (Von Rhode&Schwarz, für schlappe 20.000€) um da qualifiziert was sagen zu können.
Was bleibt ist dem zu glauben was die Hersteller angeben und die Spec. lesen zu können! Und vor allem danach zu schauen, welche Werte auf einmal bei anderen Frequenzen gemessen wurden oder gar nicht. Und zu überlegen, warum bei angeblich gleichen Daten eine Endstufe auf einmal das Doppelte kostet...
Ich bin am überlegen, ob ich mal zu Specs versuche sowas wie eine FAQ zu schreiben. Aber der Sinn der Werte erschließt sich erst, wenn man den geschlossenen Regelkreis in so einer Endstufe und seine Stabilitätskriterien verstanden hat. Und das ist nicht so einfach und hat mich Jahre gekostet...