Wozu brauchen wir Gitarristen so viele verschiedene Pickups?

  • Ersteller Bowhunter
  • Erstellt am
Weil es Communities wie diese hier gibt, wo man sich ständig gegenseitig anfixt und unser vom Kapitalismus geprägtes und vom materialistischen Weltbild befeuertes Wirtschaftssystem so und nicht anders funktioniert.

Wobei es um richtig teures Zeug hier mittlerweile etwas ruhiger geworden ist meiner Wahrnehmung nach…
aber ich wage zu behaupten, dass vor ca. 8-10 Jahren genau hier in diesem Forum der deutsche Hype um Friedmann- Amps entstand… gell, Herr @QOTSA_Lover ?
😆
Das sind jetzt natürlich keine Pickups, aber das psychologische Prinzip dahinter ist das selbe ! 😉
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
ich habe einige kapitalistische instrumente und zwei kommunistische instrumente.
beide sorten funktionieren, wobei die kapitallistischen hübscher sind und wertiger wirken.
 
Dann könnte der Kunde die nach Lust und Laune austauschen.
das gibt es ja, hab jetzt vergessen, wer sowas baut und dann mit unterschiedlichen Pu `s anbietet:redface:.
Ebenso gibt es Gitarren, bei denen man die Pu`s verschieben kann, das ändert den Klang ja wohl auch.
Wer sowas braucht:rolleyes:.
 
Hallo liebe Gitarristen!

früher, also in der Steinzeit der E-Gitarre wickelten die Gitarrenhersteller selbst ihre Pickups. Irgendwann Mitte der 70er kamen dann Seymour Duncan und Larry DiMarzio auf die Idee, Austauschpickups für E-Gitarren zu wickeln; vermutlich, weil die ab Werk verbauten Pickups von nicht allzu hoher Qualität waren, und/oder weil der alte Marshall mit einem Super Distortion oder mit einem Jeff Beck (ja, ich weiß, jazzy and bluesy) mehr Gain gebracht und schöner gesungen hat.
Hallo Bowhunter!
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Seymour Duncan eigentlich mit der Reparatur von Pickups anfing. Das waren Zeiten, in denen manche "Experten" staggered Strat Pickups mit dem Hammer zu Leibe rückten, um die Magnete auf eine Ebene zu bringen. Zudem hatten die älteren ungewachsten Pickups nicht nur Pfeif-Probleme durch Mikrofonie, sondern auch mit zerbröselndem Isoliermaterial, was eine Neuwicklung erforderte. Ersatz-Pickups der Gitarrenhersteller gab's damals gar nicht zu kaufen, daher fingen einige Leute wie z.B. Duncan an, Pickups einfach nachzubauen. Es ging damals gar nicht um besonderen Klang, sondern quasi um eine Reparatur von Gitarren mit Pickupproblemen, ohne die zum Hersteller schicken zu müssen. Dass man mit anderen Pickups mehr Output generieren kann, man damit auch bestimmte Frequenzen ohne Equalizertreter mehr betonen kann, kam erst später hinzu.

...in den letzten 10 Jahren sind dann Pickuphersteller wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden geschossen; Jeder mehr oder weniger talentierter Hobbybastler wickelt Pickups (also gefühlt)...was ich unterm Strich ganz gut finde, denn es gibt unter ihnen einige, die gute Pickups abliefern.
Aber zurück zu den großen Herstellern; also wenn ich mir die Homepage und die riesige Auswahl zu Gemüte führe, wird es mir schwindelig. Hier noch eine Übersicht zu bewahren scheint mir unmöglich... der Kunde hat die Qual der Wahl, wenn er dazu überhaupt fähig ist.
Massenweise Anbieter, massenweise Durcheinander für den Kunden.. Vorteile? Einbauspaß? Wer kann Pickup X von Hersteller Y wirklich am Klang erkennen?

Jedes Jahr erscheinen auf den Homepages der Hersteller eine ganze Menge neue Pickups... ich frage mich tatsächlich, wozu?
Sind diese neuen Pickups tatsächlich was wirklich Neues oder nur der alte Wein in neuen Schläuchen damit der Geldfluß nicht abebbt?
Meiner Ansicht nach geht es um Nuancen an Klangveränderung, aber um riesengroße Versprechen der Anbieter, um die hohen Preise (im Verhältnis zur Arbeitsaufwand und Material) zu rechtfertigen.

Der ideale Pickup ist eigentlich ein neutraler Kandidat, der die Saitenschwingung möglichst unverfälscht durch Induktion in Wechselspannung wandelt. Wer nun wirklich nur mit Gitarre, Kabel und Amp spielt, braucht vielleicht einen Pickup mit mehr Output um mehr Overdrive zu bekommen, wer jedoch Pedale dazwischen schaltet, sich auch über die Polepiecehöhe mehr Output herbeischraubt, kann eigentlich darauf verzichten. Das Gleiche gilt für Equalizer. Selbst ein einfacher 6 Band-EQ kann deutlich mehr am Klang verändern als ein Pickup. Ich glaube schon, dass man einige Pickups anhand der Klangcharakteristik von der Konkurrenz unterscheiden kann- Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass die überhaupt immer, bei sämtlichen Klangveränderungen durch Effekte und den Amp, erwünscht ist.
Lustig finde ich den Blick zu bekannten E-Gitarristen. Da gibt's welche, die wechseln ständig ihre PUs und experimentieren damit herum (ohne anders zu klingen !), andere tun's gar nicht (erst recht nicht, wenn die vorhandenen schon "Vintage" sind), aber es gibt auch solche, die ihre eigenen Signature-PUs irgendwann wieder rausschmeißen. Was soll man davon halten?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Weiß nicht, ob es inzwischen schon erwähnt wurde, aber ein weiterer Grund, überhaupt die Original-Pickups zu tauschen, ist eine absichtliche Einschränkung, für die sich die Gitarrenhersteller oft entscheiden: bei Humbucker-Gitarren sind oft nur Masse und Signal über das Kabel herausgeführt. Bei manchen Gitarren hat man Glück, und es gibt einen weiteren Anschluss, mit dem man den Humbucker immerhin splitten kann. Wenn man nun aber auch mal die Parallelschaltung der Spulen nutzen möchte oder gar out-of-phase, dann braucht man vier Leiter + Abschirmung. Das findet man bei den Humbuckern der Hersteller oft nicht vor. Allein das kann schon ein Grund sein, einen anderen Humbucker auszuprobieren. Zu Anfang war das vielleicht noch gar keine absichtliche Einschränkung, aber heutzutage habe ich den Eindruck, dass man damit das günstige Preissegment des Portfolios neben all den anderen Unterschieden von den teureren Instrumenten abheben möchte.
Repräsentativ kann ich das nicht nachweisen, aber bei manchen meiner Gitarren war Splitting oder Parallelschaltung der Humbucker nicht möglich, was dann schon Anlass für mich war, eine Alternative mit allen Anschlüssen anzuschaffen.
 
Wenn man nun aber auch mal die Parallelschaltung der Spulen nutzen möchte
Daher habe ich einer Gitarre die Di Marzio Dual Sound Humbucker spendiert. Spulenschaltung Single Coil oder beide parallel, damit es keine Lautstärkesprünge gibt. Parallel ist die Resonanz höher, aber die bekomme ich mit einem C-Switch wieder tiefer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
soweit ich das bisher gesehen habe, sind alle mein gibson humbucker 4 adrig.....lediglich die custombucker nicht.
aber die wenigsten gibson gitarren nutzen die split funktionen.
meine classic hat diese funktionen ab werk....splitten und out of phase.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Gibsons vielleicht schon, aber Epiphone, PRS SE und viele andere günstigere Serien eben nicht unbedingt.
 
Verstehe ich den Tenor des Threads dahingehend richtig, dass wenn ich meinen Brücken-Single-Coil durch einen anderen Single-Coil ersetzen würde, der wahrscheinlich gar nicht so viel anders klingen würde, d.h. dass der Austausch wahrscheinlich keine große Änderung brächte? Ich trage mich nämlich mit dem Gedanken, aber wenn der Unterschied nur gering ist, lohnt es sich natürlich nicht. Dann wäre vielleicht ein Humbucker besser als Austausch? Platzmäßig könnte ich den unterbringen.
 
ich habe meinen Traum Pickup gefunden.:)


Ich halte es bei Pickups eher mit dem geschätzen Kollegen
.... Obwohl, halt, durch diesen Thread komme ich vielleicht wieder auf dumme Gedanken, die eine oder andere Gitarre könnte mehr Bass und Gain vertragen.... :) Och ne, dann spann ich doch vieleicht dickere Saiten drauf oder dreh am Amp mehr rein :)

tempImage4QF3Pp.png
 
Grund: Bild eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Verstehe ich den Tenor des Threads dahingehend richtig, dass wenn ich meinen Brücken-Single-Coil durch einen anderen Single-Coil ersetzen würde, der wahrscheinlich gar nicht so viel anders klingen würde, d.h. dass der Austausch wahrscheinlich keine große Änderung brächte? Ich trage mich nämlich mit dem Gedanken, aber wenn der Unterschied nur gering ist, lohnt es sich natürlich nicht. Dann wäre vielleicht ein Humbucker besser als Austausch? Platzmäßig könnte ich den unterbringen.
Aus meiner eigenen Erfahrung, die wahrlich nicht repräsentativ ist, liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Man kann eine Gitarre nicht gänzlich verbiegen aber man kann gewisse Dinge (innerhalb eines gewissen Rahmens) "zurechtrücken". Ich finde schon, dass unterschiedliche Pickups gewisse Eigenschaften haben, die bei der Suche nach einem gewissen Ton "helfen" können.

Ich versuche es mal so: Pickups des gleichen Typs (z.B. Singlecoils) in der gleichen Gitarre sind dann alle Rot. Die einen Hellrot, die anderen Dunkelrot. Aber es bleibt "Rot".

Für mich wird oft die Elektronik total vernachlässigt. Viele bauen schweineteure Pickups in Gitarren mit suboptimaler Werkselektronik. Ich hatte schon oft "günstigere" Gitarren zum Umbau hier, denen wir dann eine vernünftige Elektronik spendiert haben und plötzlich das ganze Instrument deutlich nach vorne gerückt ist: Bei gleichen Pickups.

Und für mich das Wichtigste: Der Pickups Markt spielt ja mit Unzufriedenheiten. Eine Gitarre macht irgendwas, was einem nicht gefällt -> man kauft neue Pickups und ist glücklich. Das funktioniert IMHO nicht so gut. Man sollte also mit dem Instrument schon grundsätzlich zufrieden sein, dann können Pickups noch das persönliche i-Tüpfelchen draufpacken. Wenn man aber grundsätzlich Unzufrieden ist, wird man alleine mit Pickups keine Lieblingsgitarre daraus machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
für mich wird oft die Elektronik total vernachlässigt.
aktuell stellt gibson seine gitarren mit PCB platinen her. alles ist fertig aufgelötet und die tonabnehmer werden mit kleinen steckern simpel und sicher verbunden. quasi ein plug&play system.
was ich bisher sehen konnte, sind die kondensatoren und potentiometer von guter qualität.
üblicherweise sind bei gibson die potentiometer 500kohm.
früher gab es wohl mal 300kohm versionen, die nicht so gut klangen?
ich kann das nicht beurteilen, nie einen vergleich dazu gehört.


aber laut dem video empfinde ich den 500k tone etwas runder
 
So eine Platine habe ich noch zu Hause liegen. 500k Potis hatten dann in der Realität 330k.

Die habe ich rausgebaut, gematchtes Set CTS (550k Neck / 500k Bridge) rein, guten NOS Kondensator dazu, 50s Wiring... Andere Gitarre.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Warum machen die das? Super effizient, leicht zu verbauen, günstig... UND: Sie können Steckpickups verkaufen, für Leute die nicht löten können/wollen.
 
Bei Oberklasse-Drumsets gibt es das schon seit Jahren, dass man sich die Sets bei den Herstellern konfigurieren kann. Je teurer das Set, desto mehr ist machbar.
Warum nicht bei Gitarren, ohne das es direkt ne Custom-Shop Gitarre wird?
Sollte in einem gutem Gitarrenladen auch machbar sein.
Habe beim Kauf meiner letzten Strat die für mich beste Kombination zusammenstellen lassen (6 Fender und Squier Modelle getestet).
Mir gefiel die Player Strat vom Gefühl und Optik einfach am besten, jedoch der Sound einer CS. Daher wurde vom Verkäufer ein Pre-Wired-FAT50s-Pickguard, Lockingmechaniken und ein Knochensattel verbaut. Das „Baukastenprinzip“ ist von Fender auch so gewollt.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
So eine Platine habe ich noch zu Hause liegen. 500k Potis hatten dann in der Realität 330k.
hab mal meine gitarren durchgemessen.
die meisten haben
neck 540
steg 460
eine hat
neck 460
steg 540
und eine hat
neck/steg 530

verstehe ich das richtig, je kleiner der widerstand des pots, je dumpfer der klang?
heißt, eine 600k gitarre klingt schriller als eine 400k gitarre?
 
Zuletzt bearbeitet:
… das ausgerechnet DarkStar679, mit seiner automobilen Erfahrung, die Gibson Steckverbinder als SICHER bezeichnet erstaunt mich. Ganz sicher werden diese Verbindungen das erste sein wo Probleme auftauchen, so wie es bei Steckverbindern eben IMMER ist . Ich habe den Murks mal komplett aus einer Epiphone entfernt und mir massiv eine Verbesserung eingebildet, mit Langzeitwirkung .
Bei den Pickups bin ich auch unentschlossen, derzeit nutze ich fast nur eine Telecaster mit 2 SC und zusätzlichem Humbucker, alles Billigteile . Nach einem Saitenwechsel zurück auf die geliebten Elixier Nanoweb klingen die Positionen am 5x Stratschalter auch wieder deutlich unterschiedlich und erzeugen in der Kette dann auch wieder ganz unterschiedliche Obertöne . Also tun es auch die günstigsten PUs, irgendwie.
 
die steckverbindungen funktionieren bisher recht gut.
ob das PCB system oder eine direktverdrahtung besser ist?
keine ahnung. ich habe bisher keine tests in dieser richtung unternommen.
 
verstehe ich das richtig, je kleiner der widerstand des pots, je dumpfer der klang?
heißt, eine 600k gitarre klingt schriller als eine 400k gitarre?
Du bekommst durch den größeren Widerstand beim voll aufgedrehtem Volume Poti mehr Höhen rein. Ob das dann wirklich schriller klingt, hängt vom jeweiligen Pickup ab. Fender Single Coils haben daher 250k Pots, Gibson Humbucker (aber auch P90) 500k, wobei man dort in all den Jahren auch mal lineare 300k verbaut hat, die da eigentlich nicht hingehören.

Mit einem Tausch des Volume-Potentiometers kann man daher, wie auch mit dem Höherschrauben des Pickups (und der Polepieceschrauben, falls vorhanden), einen beliebigen Pickup in seiner Klangcharakteristik deutlich verändern. Man muss keinen neuen Pickup kaufen und einbauen, nur weil der Sound einer E-Gitarre zu schwach, zu schrill oder zu dumpf bzw. verwaschen ist.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben