Workshop Röhren-Overdrive ("Bass Amuser")

Moin Leute,

letztens habe ich meinem Amuser eine Power-LED direkt an der Strombuchse verpasst. Da ich ein Loch bohren musste, habe ich die Oberschale komplett zerlegt und alle Potis rausgeschraubt.
Nachdem ich ihn wieder testen wollte, funktionierte er nicht. True Bypass ging, aber sobald Distortion durch den Fußschalter eingeschaltet wurde, war kein Ton zu entlocken. Nach einigen Tests habe ich - auf Verdacht hin - den Fußschalter ausgetauscht, und siehe da, er arbeitete wieder, nach dem ich am Gain und Level Poti gedreht und auch ein wenig gezogen habe. Es knackte kurz und alles lief wieder. Nach dem Zuschrauben jedoch dasselbe Spiel nochmal, kein Signal, trotz extensiven Drehens. Wenn man an dem Mixregler nach "Clean" gestellt hat, ließ sich ein leises Basssignal entlocken. Nach "Distortion" war jedoch nichts zu hören.
Also das ganze wieder aufgeschraubt, um es noch mal so zu testen und um auszuschließen, dass irgendwo ein Wackelkontakt einen Kurzschluss verursacht. Nun war aber das Brummen zu hören, was man bei einem unangeschlossenen Klinkenstecker und etwas lauter aufgedrehtem Verstärker hört. Oder so wie billige Singlecoils gerne bei aufgedrehtem Höhenregler brummen, wenn man sie nicht berührt. Durch Drehen des Tone-, Level out- und Gainreglers in Richtung "mehr" verstärkte sich dieses Brummen. Wenn man die Unterschale, wo die Platine draufgeschraubt ist (die Schrauben haben aber keinen Kontakt mit Leiterbahnen oder Kabeln), mit einem Finger oder der Oberschale des Gehäuses berührt, war es verschwunden. aber immer noch kein Ton. Also ohne Unterschale getestet, Brummen und auch kein Ton. Daraus ist zu schließen, dass der Fehler nicht an den Beinen von Bauteilen der Platine liegt, die die Unterschale berühren.

Hieraus schlussfolgere ich, dass die Distortionschaltung kein Signal kriegt, und wenn, es nicht richtig verarbeitet und einfach Elektrosmog empfängt. Jedoch funktionieren die verstärkenden Maßnahmen, da ja das Brummen lauter gemacht werden kann.
Oder ein Kabelbruch liegt vor (eher unwahrscheinlich) aber wenn, dann wo?
Eventuell müsste man bei den Potis suchen? :weird:

Ich habe schon alle Kabel auf Kontakte überprüft, die sie nicht haben sollten. Auch die Kontaktfestigkeit derselben. Leider bin ich nun völlig ratlos, warum es nicht mehr funktioniert, da eigentlich alles ordnungsgemäß verschaltet sein sollte. Wenn ihr weitere Informationen benötigt, lasst es mich wissen, auch an Messgeräten o.Ä.

Beste Grüße!

Edit: Beim Messen ohne Röhre schienen alle Spannungen, auch die der ICs korrekt, nur die Röhrenheizung hatte ca. 15V. Um auszuschließen, dass dieser Wert nur durch Leerlauf erzeugt wird, Röhre reingesteckt und der BC337 hat sich wieder zerlegt. Nun sind auf der Inputseite des Spannungsreglers nur noch 4 Volt.
 
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Hast Du irgendwo einen Masseschluss, Buchse verpolt o.ä.? Wenn ich es richtig verstanden habe, hattest Du alles was mit dem Gehäuse verbunden ist abgelötet?
 
Hallo, dieses Projekt ist nicht ganz einfach. Und wenn einmal ein Fehler drin ist, ist es noch schwieriger, ihn zu finden und wieder zu beseitigen.
Ich rate Dir zur Fehlersuche mit der audio probe (Suchmaschine verwenden, um nachzulesen, wie das geht).
Wenn Du damit den Fehler nicht findest, habe ich nur noch einen Tipp:
Gib es an jemanden weiter, der sowas kann, egal ob Profi oder erfahrener Bastler.
Gruß U.
 
Beim Masseschluss bin auch auch angekommen, aber ich kann mir nicht erklären wo, da nichts außer die Metallgewinde der Schalter und Potis das Gehäuse berühren, aber auch die Masseanschlüsse der Buchsen die an dem Minuspol der Strombuchse angeschlossen sind.
Und ja, ich habe alles abgeschraubt, und nichts ist an dem Gehäuse angelötet.
Mit dem Abbauen der Unterschale wollte ich sichergehen, dass keine Bauteile der Platine den Boden berühren und so einen Masseschluss erzeugen.

Die Buchsen haben keinen Wackler, das zeigt ja der hervorragend funktionierende True-Bypass. (und der stramme Halt der Stecker ;))

Danke trotzdem für deine Hilfe, ich werde weiter nach Masseschlüssen Ausschau halten!

@ Ulrich: Gut, nach Audioprobe wird gegooglet ;)

Hu, dann muss ich nur nen 10nF Kondensator auftreiben.

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
...
Hu, dann muss ich nur nen 10nF Kondensator auftreiben.

Danke!
Du kannst auch einen wesentlich größeren Kondensator nehmen. Es sollte nur einer ohne vorgegebene Polung sein, weil man nie weiß, welche Polung der Vorspannung das abgegriffene Signal hat.

Gruß U.
 
Hab mich auch mal an den Amuser gewagt, ein top Teil, bin sehr zufrieden mit den Sounds etc. die Röhre sitzt zwar etwas im Weg rum, aber da gibts ja genug kreative Ideen für. Nur bei einer Sache bin ich mir nicht ganz sicher, welche Funktion erföllt bei euch der Frequ Poti? ich dreh da rum und es ändert sich nichts! In welcher Weise macht der sich bei euch bemerkbar?

Grüße

Simon
 
Hi ,

die Wirkung des Freq-Potis kannst Du nur hören, wenn Du den Klangregler aus der Mitte hoch oder runter gedreht hast.
Das Freq-Poti regelt die Centerfrequenz des Klangreglers, d.h. welcher Frequenzbereich vom Klangregler angehoben oder abgesenkt wird.

Gruß Ulrich
 
Hallo,

habe mich auch mal an den Amuser gewagt und ihn nach dem Bausatz von Musikding zusammengelötet. Dabei ist mir aufgefallen, dass der C25 auf der Platine gar nicht vorgesehen ist. Ist das korrekt so?

Habe den Amuser soweit fertig, bei ersten Anschalten tat sich aber nix, die LED auf dem Netzteil blinkte, weil ich + und - an der DC-Buchse falsch herum gelötet habe (was kann dabei alles kaputt gehen?)
Nachdem der Fehler behoben war, mal Instrument und Amp eingestöpselt -> Bypass ohne Probleme, Status LED geht nur, wenn ich mit der Hand an die Platine lange (erde), Röhre glimmt konstant, aber beim Umschalten kommt nur Rauschen...

Jemand ne Idee zur Fehlersuche? Danke im Voraus!

Gruß
 
Hallo liebe Leute!

Ich habe mir vor einiger Zeit auch den Bausatz gekauft und bin gerade dabei das gute Stück aufzubauen.
Was mir aufgefallen ist, dass bei der Potibelegung von P1 (Clean), P3 (Freq.) und P5 (Mix) sind jeweils die Anschlüsse 1 und 3 vertauscht. Sprich, die Pins werden lt. Bestückungsplan anders angeschlossen, als es im Schaltplan dargestellt ist.

Meine Frage ist nun, soll ich die Potis nach dem Schalt- oder Bestückungsplan anschließen?

VG und vielen Dank!
Alex
 
Hi Alex,

da es so lange her ist, kann ich es nicht beschreien. Da aber schon einige vermutlich den Schaltplan nicht so genau angeschaut haben und nach Bestückungsplan gebaut haben - so ziemlich sicher auch ich selbst - wird dieser wohl stimmen.

Falls nicht lass es uns bitte wissen!

Gruß
Ulrich
 
So liebe Leute.
Hab am Wochenende meinen Musikding Bausatz des Bass Amusers fertiggestellt. Alles nach Anleitung und erst die Spannungsversorgung gecheckt. Dabei hatte ich am Messpunkt "i16" nicht 12,6V, sondern 13,3V. Dachte mir, das ist bestimmt ok so und hat vielleicht was mit fehlender Last zu tun. Die restlichen Spannungschecks an den ICs hatten die richtige Spannung, also reduziert um etwa 0,7V.
Alles zusammengebaut (puh, viele Kabel zum verlöten und nachher im Gehäuse zu verstauen...) und dann der erste Test. Alles funktioniert problemlos, nur die Spannung der Röhrenheizung ist weiterhin auf 13,3Volt.
Hab ich was falsch gemacht oder liegt das am Netzteil? Es ist das originale "Warwick", was Musikding dabeilegt mit etwa 18Volt.
Naja, falls die 13,3 Volt Heizspannung nix machen, lass ich es dabei.
Oder hat jemand eine Idee?

Viele Grüße, Frank

Ach ja, klanglich echt super. Habe es am Donnerstag im Proberaum dabeigehabt und es klang wirklich fett... Wow!
 
Hi,

mit der 18V-Spannung, die vom Netzteil kommt, kann die erhöhte Heiz-Spannung nichts zu tun haben.
Diese sollte von IC4 (dem 12V-Festspannungsregler) zusammen mit D1, welche dessen Ausgangsspannung um ca. 0,6V normalerweise hochlegt, bereitgestellt werden.

Im Prinzip kann nur ein Fehler im Bereich IC4, D1, D3 und C24 vorliegen.
Ich würde dort mal alles kontrollieren und vorsichtig nachlöten. Zur Not zuerst D1, dann evtl. IC4 usw. ersetzen, wenn die Spannung immer noch zu hoch ist.

Gruß Ulrich
 
Alles klar. Das teste ich mal aus.
VG, Frank
 
Hi Ulrich.
Habs mal getestet. Wenn ich D1 rauslöte und durch ne Brücke ersetze, komme ich auf 12,5 Volt. Die Diode hab ich durchgemessen und sie funktioniert soweit.
Die Lötstellen sind soweit in Ordnung und der Rest sieht auch gut aus.

Das ist mit Sicherheit nicht im Sinne des Erfinders, aber eigentlich kann ich so doch D1 erstmal weglassen, oder?


Ok, das ist schon dämlich von mir... Werde wohl lieber nochmal die anderen Bauteile checken ;-)

Viele Grüße, Frank
 
Hallo Frank,
... Wenn ich D1 rauslöte und durch ne Brücke ersetze, komme ich auf 12,5 Volt.
...
Das ist mit Sicherheit nicht im Sinne des Erfinders. ...
die 12,5 V sind ja schon beinahe perfekt, aber bei einem 12V-Festspannungsregler ohne Diode (!) wiederum nicht normal.

Irgendetwas ist da komisch, deshalb mal weiterzusuchen schon besser.

Gruss U.
 
mal ne frage die einfach zu beantworten sein sollte.
Ich will meinen Bass Amuser über das PowerPlant auf dem Effektboard laufen lassen, das hat jedoch maximal ein Spannungsoutput von 12V und das Netzteil vom BassAmuser 18V. Kann ich den Amuser einfach, ohne größeren Aufwand über 12V laufen lassen?

Übrigens ein geiles Gerät!!

Gruß Simon
 
Hallo Simon,

nein, ohne größeren Aufwand nicht.
Zum Einen werden für die Röhre 12,7V als Heizspannung benötigt, für die Anodenspannung sind die vorgesehenen 18V wichtig, und zum Anderen ist im Bass Amuser eine recht aufwändige Spannungsregelung verbaut, die eine deutlich höhere Eingangsspannung als 12V benötigt.

Gruß Ulrich
 
die 12,5 V sind ja schon beinahe perfekt, aber bei einem 12V-Festspannungsregler ohne Diode (!) wiederum nicht normal.

Irgendetwas ist da komisch, deshalb mal weiterzusuchen schon besser.

Gruss U.

Hi Ulrich.
Hab nun mal den Festspannungsregler und die beiden Dioden ersetzt. Nun komme ich auf 12,8 Volt mit meinem Digital-Messgerät. Ich sehe das einfach mal als Messtoleranz an und lass das jetzt so.
Er funzt ja sonst hervorragend, wie ich schon mal erwähnt habe.
Vielen Dank nochmal und viele Grüße, Frank
 
Hallo Frank,

möglich, dass es sich wirklich um Messtoleranz handelt, was aber nicht für das DMM spräche. Aber wenn es wirkich 12,8V sein sollten, dürfte die Röhre auch nicht allzuschnell schlappmachen.
Und falls sie doch rel. schnell hinüber ist, musst Du eben doch nochmal ran (aber erst, wenn auch die zweite Röhre schnell aufgibt - eine kann ja immer mal einen "Schlag" haben).

Gruß Ulrich
 

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