Woher kriegt man seinen Musikgeschmack?

  • Ersteller Klobuerste91
  • Erstellt am
da braucht man nicht ins Universum rauszuschauen. In meiner Umgebung gab es fast nur Beatles Hasser ;)

Ernsthaft? Für mich hängt da ein Essen in einem Londoner 5 Sterne-Restaurant von ab, wenn ich jemanden finde, der Beatles wirklich nicht hören kann, ohne gewaltige Aggressionen zu bekommen bloß wegen der Musik.
Er oder sie darf nicht die Beatles an sich, als Personen, nicht mögen, sondern wirklich ihre Musik hassen. Das ist wichtig. ;)
 
ich schätze, da wirst bei Rolling Stones Hardcore Fans vielleicht fündig werden oder bei manchen Metal oder Rap-Fans ;)

aber vielleicht ist das heutzutage auch schwerer weil Musik nicht mehr die identitätsstiftende Wirkung hat wie früher . Heute ist vielleicht Musik bei der grossen Masse an Hörern recht beliebig geworden oder ? Gehört halt zum Alltag und hat keine grössere Bedeutung mehr?
 
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ich schätze, da wirst bei Rolling Stones Hardcore Fans vielleicht fündig werden oder bei manchen Metal oder Rap-Fans ;)

Selbst bei totalen Vollhonks und musikalischen Grundsatzdissidenten habe ich noch nie jemanden gesehen, der den Raum verlässt, sobald Beatles gespielt wird.
 
mein Kumpel Karsten z.B. wäre so einer :D
totaler Stones Fanatiker und Beatles Hasser. Der würde erst total ablästern und alles niederreden und dann gehn, wenn ich dann noch nix anders aufgelegt hab :D
Bei Neil Young treffen wir uns dann wieder gemeinsam:D
 
Also ich wei nicht. Klar hat mich mein soziales Umfeld schon geprägt. Aber ich hab mich davon dann irgendwie gelöst; und kam über Inet (Musiker-Boad, Last.fm) zu meiner letztlichen Musikrichtung (NIN, Tool, Sigur Ros, Isis, Mogwai, Radiohead etc.)

Ich glaube der Musikgeschmack ist immer eine Ausdruckssache. Wie möchte ich mich definieren? WIe bin ich? Mit welchem Lebensgefühl möchte ich die Welt sehen?
Und welche Musik hilft mir dabei; mich selbst zu finden? Welche Musik/Szene sieht die Welt genauso wie ich?
Ich denk, wenn man wirklich (lange) auf der Suche war, dann wird man dahin kommen.

Klar mich haben meine Eltern geprägt, wer hatte nicht seine Oldies-Phase (Les Zep, Pink Floyd hör ich heute immer noch gern); klar der ganze Blues/Rock-N-Roll (Chuck Berry).
Über meine Freundin kam ich dann auch zum modernen Indie. Unter Kumpels wurde imemr das übliche gehört (Hard Rock, Grunge, Alternativ)...aber letzt endlich bin ICH selbst zu meiner Musik gekommen, weil sie mich am besten anspricht - ich seh die Welt gern philosophisch; mich berührt einfach ein Mogwai-Song oder Sigur Ros Song mehr als ein AC/DC-Hit. Mir gibt ein Tool-Text mehr zum Nachdenken als ein Led Zep-Text.

So findet ein anderen vll. im Punk seine Heimat, weil er das direkte, rebellische DIY-Leben schätzt und sich damit zufrieden geben kann und identifizieren.

Also zusammegefasst. Letztendlich liegt der Musikgeschmack in unserer Lebenssicht/weltanschauung, in unserem Gefühl...wie wollen wir sein? wie will ichs ein? welche musik passt zu mir? wo find ich die antworten und das musikalische gefühl, das mich darin bekräftigt.
Musik ist also eine Projektionsfläche unserer inneren Gedanken und Anschauungen; durch Musik können wir uns nach außen darstellen und uns identifzieren. Das ist der Geschmack.

Keine Ahnung in wie weit man diese "theorie" auf andere übertragen kann; bei mir war es so...just my opinion...
 
Noch ein Nachtrag: Wenn man seine Musikrichtung nicht findet, die zu einem passt, dann findet die Musikrichtung eben einen. Soll heißen: Dadurch dass ich Metal höre, werde ich zu einem anderen Menschen; werd ich mich demensprechend kleiden und mich wie ein Metaller fühlen.
Wenn ich genauer überlege, werden die meisten wohl von der Musikrichtung gefunden. Schade; nur weil sie noch nicht ihre wahre Heimat gefunden haben. Ich kenn einige Metaller; die da einfach reingerutscht sind und dann "so" geworden sind...hätten sie doch weitergesucht und wären vll. zu was anderem gekommen.
 
Ich hab eigentlich auch weniger bis gar nix von meinen Eltern an musikalischem "Geschmack" mitbekommen. Die einzige Platte die ich ganz ok und nicht zum Kotzen fand war die eine live Platte von Tangerine Dream, oder die Wish you Were Here von Pink Floyd. Da hab ich schon gemerkt, dass ich keinen direkten "Musikgeschmack" habe, sondern auf Klang stehe. Mir ist es furzegal aus welcher Stilrichtung ein gewisses Lied kommt, wenn ihm nur ein bestimmter Klang innewohnt mag ich es.
Diesen aber genau zu umschreiben faellt mir sehr schwer. Darum wird man als "so jemand" auch oft belaechelt oder trifft auf Unverstaendnis von irgendwelchen Musik Nazis die Musik"geschmack" mit Ignoranz und elitaerem Gelabere verwechseln. "Wie kannst du XY nur geil finden, dass ist ja Genre YX!" Und? :nix:

Wie gesagt fuehrt das Gerede ueber Musikgeschmack oftmals zu Genres und sowas mag ich generell nicht. Schubladen haben noch niemandem gut getan, auch schraenkt es sehr ein.
 
Och, das kann schnell gehen.

Einen Abend saß ich zu Hause vorm Radio. Irgendwie brachten alle Sender nur Mist. Bin irgendwie auf Danmarks Radio gelandet, die eine BBC-Sendung brachten. Zack, war ich beim Glam Rock.

Oder mal eben in eine Band eingetreten. Ehrlich, vorher hab ich mich nie wirklich für 80er-Jahre-Soul interessiert oder für Funk.


Martman
 
Noch ein Nachtrag: Wenn man seine Musikrichtung nicht findet, die zu einem passt, dann findet die Musikrichtung eben einen. Soll heißen: Dadurch dass ich Metal höre, werde ich zu einem anderen Menschen; werd ich mich demensprechend kleiden und mich wie ein Metaller fühlen.
Wenn ich genauer überlege, werden die meisten wohl von der Musikrichtung gefunden. Schade; nur weil sie noch nicht ihre wahre Heimat gefunden haben. Ich kenn einige Metaller; die da einfach reingerutscht sind und dann "so" geworden sind...hätten sie doch weitergesucht und wären vll. zu was anderem gekommen.

Hmm... und was soll ich sagen? Ich sehe nicht aus wie ein Metaller und kleide mich auch nicht so. Wie sieht das Verhalten eines Metallers abseits von Klischees aus? :gruebel:
Aber ich hör ja auch so ziemlich jeden Stil ganz gerne, solange es einfach gute Musik ist. Momentan hat mich ein Kumpel auf Jeff Healey gebracht - saugeil !!!
Als Kind habe ich gerne Pop gehört, später auch Rock ab 16 eben auch Metal ... Aber manchmal auch Elektro oder Hip-Hop ... Aber wenn mich jemand fragt wo ich "zuhause" bin kommt "Metal" wie aus der Kanone geschossen.
Vieleicht habe ich keinen Musikstil gefunden (oder dieser Mich) sondern einfach nur Musik? Und mein Geschmack definiert nur ob es für mich gute oder schlechte Musik ist.

LG - Captain-P
 
Hi, ich habe mir mal die Frage gestellt warum leute gerade z.B Hard-Rock hören und warum nicht Tokio Hotel.
Wo liegt der Grund, dass wir bei Klassik kaum zuhören können aber Metal lieben?

Wo liegt der Ursprung des Musikgeschmacks?

Dann schreibt mal eure Meinung. :great:
 
"zur seinen Musikgeschmack" tut meinen Augen weh :eek:

Der Musikgeschmack ändert sich meist mit den Jahren, am Anfang bestimmt eher eine Art "Szeneaffinität" die Musik. Klassik = uncool, Metal = cool.

Da gabs mal vor längerem einen interessanten Bericht auf DRadio mit einem Musikpsychologen zu dem Thema "Höhrgewohnheiten" und wie / warum sie sich ändern. Wer ihn findet, darf ihn lesen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, tippfehler.
 
Ich denke es hängt am Anfang des Lebens sehr stark mit den Gruppen zusammen mit denen man konfrontiert ist.
Die erste Gruppe die den eigenen Musikgeschmack beeinflussen kann sind die Eltern. Wenn man ein gutes Verhältniss zu seinen Eltern hat wird man in der Regel bis zu einem gewissen Alter einfach ihren Musikgeschmack adaptieren.
Später kommt man dann in Kontackt mit Phänomenen wie Bravo, MTV und Gruppenzwang/dynamik. In der Regel wird man in dieser Phase einfach dem Musikgeschmack der Gruppe folgen, bzw. aus der Gruppe heraus entwickelt sich der Musikgeschmack in eine bestimmte Richtung.
Mit zunehmendem Alter wird man denke ich offener für andere Musikrichtungen und bekommt auch mehr Einflüsse von Außerhalb ab, man nimmt also Musik die außerhalb der eigenen Vorlieben liegt auf einmal eher wahr und kann so seinen Musikgeschmack weiterfassen bzw. verändern. Ich denke das hängt auch damit zusammen, das man mit den wechselnden Lebensabschnitten mehr an Individualität gewinnt (oder gewinnen kann) und sich somit auch mal traut abseits der Gruppentrends zu hören.

Ich denke auch das mit zunehmendem Alter die aktualität der Musik unwichtiger wird. In meiner Jugend hatte die Musik die durch MEdien aktuell war die höchste Chance mich zu erreichen und ich habe sie damals auch gehört. Mittlerweile aber bin ich viel freier in der Auswahl meiner Musik weil ich mich von den medien, die ja aktuallität predigen, gelöst habe.
 
Ist das wirklich ein politisches Thema?

Nunja, ich denke es hängt viel vom Umfeld ab, besonders der Schule. Bei uns ist das recht offensichtlich: Hauptschüler rennen den HipHip Wahn nach, die Realschüler stehen auf Altern. Rock à la Billy Talent und die Gymnasiasten hören hauptsächlich alternatives Zeug, Indie, Folk, Ska, Reggae etc.
Ich weiß, das sollte man nicht verallgemeinern, aber das zeigt doch, dass die Schule bzw. die tägliche Umgebung nen riesen Einfluss hat.

Außerdem natürlich das Alter: eine Frau von 40, 50 Jahren wird wohl kaum Tokio Hotel hören.

MfG
 
Ist das wirklich ein politisches Thema?

Nunja, ich denke es hängt viel vom Umfeld ab, besonders der Schule. Bei uns ist das recht offensichtlich: Hauptschüler rennen den HipHip Wahn nach, die Realschüler stehen auf Altern. Rock à la Billy Talent und die Gymnasiasten hören hauptsächlich alternatives Zeug, Indie, Folk, Ska, Reggae etc.
Ich weiß, das sollte man nicht verallgemeinern, aber das zeigt doch, dass die Schule bzw. die tägliche Umgebung nen riesen Einfluss hat.

Außerdem natürlich das Alter: eine Frau von 40, 50 Jahren wird wohl kaum Tokio Hotel hören.

MfG

Nein, das ist aber auch die Politik/Gesellschafts abteillung.
Ansonsten kann man das natürlich nicht verallgemeinern, jedoch kann man schon sagen dass die Menschen mit einem höhreren Bildungsabschluss eher weniger Bushido etc. hören.
M.M.n hat der Geschmack auch eine Menge mit den Texten zu tun.
 
M.M.n hat der Geschmack auch eine Menge mit den Texten zu tun.

Vermutlich nicht zu Beginn einer bewussten Musikhörerkarriere, da zählen andere Faktoren wie der Status, den man über den Konsum bestimmter Musik erlangen und nach außen demonstrieren will. In vielen Fällen haben die Menschen ein "Selbstbild" und suchen Musik die dieses Selbstbild unterstützt. Auf der intellektuellen Schiene, gut, da haben viele in meiner Schule gedacht "ah, ok, ich intellektuell, Element of Crime gelten als intellektuell, ich höre ab jetzt Element Of Crime" (ich hab lieber Metal gehört :D). Die bewußte Auseinandersetzung mit dem "Wort" in der Musik kam erst danach.

Im Umkehrschluß ist Bushido für viele "natürlich Asi", ein Text von ihm wurde aber nie gelesen (was natürlich auch nicht zwangsläufig sein muß, da sein Image über die medien betoniert ist). "Vor" dem I-Net - ja, das gabs - war diese Möglichkeit der Information über einen Musiker schwieriger zu beschaffen, da hätte man im Zweifel erst kaufen und dann urteilen müssen.

Außnahmen bestätigen natürlich immer die Regel, Jugendliche, die sich "seit Geburt an" mit Musik ernsthaft beschäftigen, gehen da ganz anders ran.
 
Was einen emotional anspricht, dass hört man auch.
 
Was einen emotional anspricht, dass hört man auch.

jain :gruebel:

das setzt aber vorraus, daß man sich das in einem gewissen maß bewußt macht, oder zumindest ein ohr dafür hat.

für viele hat musik aber nicht diesen stellenert, wie für die leute hier im board (hey, das ist ein "musiker board" ;)).
sie läuft mehr oder weniger im hintergrund des lebes, und man beschfäftigt sich gar nicht mit den vielfältigen möglichkeiten der musik - sie wissen eigentlich gar nicht, was ihnen wirklich gefällt. man orientiert sich am naheliegensten. das, was im radio läuft, die freunde oder bekannte hören oder die "szene", zu der man dazugehöhren möchte.

manchmal kann da der zufall "helfen"...

dann gibt es diejenigen, die sich ganz bewußt auf die suche nach der musik machen, die sie emotional am ehesten anspricht. die, die in der musik nicht nur den reinen zeitvertreib nebenbei, im hintergrund betrachten. da ist es fast schon ein bedürftnis durch musik eine art befriedigung zu finden. man ist bereit, sich eine gewisse mühe zu machen, diese befriedigung zu erhalten.

gruß
 

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