Woher kommt der Schlankheitswahn bei Gitarren ?

  • Ersteller Gast252951
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Viel "schlanker" geht dann nicht? Oder? :)

 
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Die ist auch recht dünn :)

BBZ guitars-imperial.jpg
 
Der Les Paul - SG - ES335 Vergleich für alle Holzfetischisten, wieder nur ein Video (bestimmt ein Fake!) aber nein, doch nicht.
Schließlich hört man in den anderen Videos des gleichen Users die drei auch verzerrt, mit deutlicheren Unterschieden ;) :

 
Und was willst Du damit sagen? Dass der unterschiedliche Sound auf "anders eingesetzte Bünde" zurückgeht?
Oder etwa, dass Du die Unterschiede gar nicht hörst? Ja, die sind subtil, aber es gibt sie. Wen Du da keine hörst, bleibe ich bei meiner Empfehlung, die billigst mögliche Gitarre zu kaufen, die sich für Dich gut bespielen lässt, denn alles andere wäre dann in Deinem Fall eine unnötige Geldausgabe.

Ein "kleiner" Haken ist natürlich schon mal, dass die drei Gitarren (jedenfalls ab Werk) eine unterschiedliche PU-Bestückung haben, und das aus gutem Grund - sie tragen dazu bei, Unterschiede zu nivellieren. Gibson verwendet den Classic '57 gerne in Semiakustiks, weil sie dieses etwas "kistige" im Sound etwas abmildern. In der SG findet man meist die in den Tiefmitten stärkeren "Modern Humbucker" 490T/R und 498T, in der Les Paul Burstbucker oder Burstbucker Pro. Hier werden also Äpfel mit Birnen verglichen.

Viel intensiver nimmt man die Unterschiede der Gitarren allerdings wahr, wenn man die Gitarre selbst laut über den Amp spielt. Erst dann spürt man ja zB die Interaktion mit dem Amp, oder das ganz wesentliche Gefühl, wie die Gitarre nach dem Anschlag anspricht, eher schneller oder vielleicht ein bisschen träge. Selbst eine gute SG "trägt" einen beim Spielen in den hohen Lagen nicht so wie eine Les Paul, jedenfalls wenn die keine Herstellungsfehler wie eine schlecht verleimte Halsverbindung (was mir zumindest bei früheren Modellen durchaus schon untergekommen ist) aufweist. Im Grundtonbereich fällt der Ton da einfach schneller ab als in den Höhen. Beim Zuhören nimmt man das kaum wahr, beim Spielen sehr viel deutlicher. Als Zuhörer fällt da also eine wichtige Dimension des Gitarrentons komplett weg.

Nachdem Du ja auch noch auf den YT-Soundvergleich des gleichen Users mit Zerrsound hingewiesen hast, musste ich übrigens feststellen: Wenn das (wie von mir vermutet) als ironische Spitze gemeint war, ist es ziemlich daneben gegangen. Hier hört man wirklich sehr schön, wie der gleiche Ton auf der Les Paul mit sattem Sustain stehen bleibt, während die SG im Grundtonbereich merklich dünner klingt und bei der ES der Ton einfach hörbar schneller ausklingt. Insgesamt werden hier die Unterschiede der Holzbasis sogar noch um einiges deutlicher als bei den Cleansounds.

Ich muss aber nochmal insistieren, da Du trotz mindestens 3-mailiger Erwähnung durch mich und andere der alles entscheidenden Frage zu Deiner These ausweichst:

Wenn Korpus und Hals einer Solidbody beim Anschlagen einer Saite nicht mitschwingen - wie zum Geier kann dann ein Anklemm-Stimmgerät funktionieren...?

Gruß, bagotrix
 
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:great:Und aus was für einem Holz bist du geschnitzt?:tongue:
 
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Wenn Korpus und Hals einer Solidbody beim Anschlagen einer Saite nicht mitschwingen - wie zum Geier kann dann ein Anklemm-Stimmgerät funktionieren...?

Sorry ohne jetzt die eine oder andere Seite zu rechtfertigen, das ist in Beitrag #162 ganz unten beantwortet worden.

Das Holz mitschwingt ist gar kein Streitpunkt. Nur ob und welche Folgen das auf den verstärkten Klang hat,
da liegt ihr auseinandern. Ist Mitschwingen nun eher positiv oder negativ für den Gitarrensound, für Sustain etc etc
 
Aber so langsam werden wir morsch.....wird Zeit, dass da junge Bäume nachwachsen ;):D
 
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Wenn Du aus dem klingenden Holz geschnitzt bist, und dieses Holz dann noch leicht ist, dann könnten wir Dich fällen, daraus Gitarren bauen.....und schon hätten wir wieder die Kurve zum On-Topic hinbekommen...:D
 
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Es gibt ein Bauteil der E-Gitarre, du nennst es aus Erfahrung zusammen mit dem PU sogar richtig, was klangentscheidend ist, welches aber praktisch, selbst bei Fabrikfertigung mit geringsten Toleranzen nicht annähernd gleich sein kann und das ist der Hals.

Damit meine ich noch immer nicht das Holz (Art/Alter/Gewicht), abgesehen von den sich damit ergebenden Ungenauigkeiten bei der Fertigung/Änderungen bei Temperatur und Feuchtigkeitswechseln, sondern die Bünde (Position/Abrichtung/Spielspuren) und den Sattel.

Wenn ich die Bünde anders positioniere erhalte ich eine andere Intonation. Dies und alles andere halte ich bei einer industriell gefertigten Gitarre für vernachlässigbar. Auch das Setup. Ändere ich das Setup ändert sich nichts an dem grundlegenden Ton der Gitarre.
Die Spielart kann man nach ein paar Jahren Übung recht gut kontrollieren. Auch dies ist also für einen erfahrenen Spieler kein Grund, warum eine baugleiche Gitarre anders klingt, wenn sie aus anderem Holz besteht.
Auch mit einem anderen Tonabnehmer ändert sich grundlegend über den Verstärker gepielt nichts, außer, dass manche Frequenzen lauter oder leiser wiedergegeben werden. Weder habe ich mehr Sustain mit einem anderen Tonabnehmer, noch weniger, auch werden keine Obertöne durch den Tonabnehmer geschaffen, die die Gitarre akustisch nicht hergibt.

Solid Bodies sind nicht dafür konstruiert, mit dem Body überhaupt viel Schall an die Luft abzugeben, weil genau das, wie bereits mehrfach geschildert, wegen Feedbackproblemen und dem Sustainverlust gar nicht erwünscht ist.

Auch wenn sie nicht dafür konstruiert sind geben Sie aber trotzdem Schall ab. Warum gibt es Sustainverlust, wenn ein Korpus Schall an die Luft abgibt. Das ist nicht zwangsläufig der Fall. Wenn du die Gitarre auf den Tisch legst oder an die Tür hälst und spielst. wird sie deutlich lauter und das Sustain ändert sich nicht zwangsläufig, wird eher länger.

..und noch einmal: Eine elektrisch verstärkte Solid Body funktioniert, was die Klangerzeugung betrifft, nicht wie eine Akustikgitarre.

Warum nicht? Funktioniert eine elektrisch verstärkte Akusitgitarre nicht mehr wie eine Akustikgitarre? Klingt die dann genau wie eine elektrisch verstärkte E-Gitarre?
 
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Warum nicht? Funktioniert eine elektrisch verstärkte Akusitgitarre nicht mehr wie eine Akustikgitarre? Klingt die dann genau wie eine elektrisch verstärkte E-Gitarre?
ausserdem, wenn man eine e-Gitarre unverstärkt spielt, ist sie meist
sehr leise, aber funktioniert dann trotzdem wie eine a-Gitarre.
und jede e-Gitarre unverstärkt gespielt, klingt anders, das heisst für
mich, auch verstärkt ist eine e-Gitarre eine Gitarre, dann eben mit
zusätzlichen Komponenten, die dann eben bis hin zu extrem laut,
in all ihren klangvariationen "ertönt".
 
Und was willst Du damit sagen? Dass der unterschiedliche Sound auf "anders eingesetzte Bünde" zurückgeht?
Oder etwa, dass Du die Unterschiede gar nicht hörst? Ja, die sind subtil, aber es gibt sie.

Ich will damit zeigen, wie winzig die Klangunterschiede der verschiedenen Modelle sind, ohne zu wissen: a) welche Gitarre die frischsten Saiten hat, b) wie unterschiedlich sich die unterschiedlichen verbauten PUs auswirken und wie nah sie jeweils an den Saiten stehen, c) wie abgespielt die Bünde sind, d) wie die ABR-1 und der Sattel jeweils aussehen und wie sie gekerbt sind

Beim Zuhören nimmt man das kaum wahr, beim Spielen sehr viel deutlicher. Als Zuhörer fällt da also eine wichtige Dimension des Gitarrentons komplett weg.

Muss ich das verstehen? Weisst du, ich hole mir ins Bewusstsein, dass Gibson damals die Les Paul komplett aus dem Programm geworfen und durch die SG ersetzt hat, weil sie so fantastisch klang, dass sie niemand kaufen wolle. Die SG hatte in den ersten 6 Jahren, in denen sie auf dem Markt war 5 (!) verschiedene Varianten der ABR-1 verbaut und du hörst die schlechte Verleimung des kurzen Neck Tenons? Die kannst du bestimmt hören, wenn sie sich gelöst hat- ansonsten ist die Brücke da der gravierendere Ansatz, auch wenn das kein Zuhörer wahrnimmt und nur der Spieler bemerkt.

Nachdem Du ja auch noch auf den YT-Soundvergleich des gleichen Users mit Zerrsound hingewiesen hast, musste ich übrigens feststellen: Wenn das (wie von mir vermutet) als ironische Spitze gemeint war, ist es ziemlich daneben gegangen.

Das hast du falsch verstanden, ich habe das ernst gemeint...

Hier hört man wirklich sehr schön, wie der gleiche Ton auf der Les Paul mit sattem Sustain stehen bleibt, während die SG im Grundtonbereich merklich dünner klingt und bei der ES der Ton einfach hörbar schneller ausklingt. Insgesamt werden hier die Unterschiede der Holzbasis sogar noch um einiges deutlicher als bei den Cleansounds.

..was dem vielbeschworenen "Clean hört man das, verzerrt eher nicht" völlig widerspricht, daher erwähnte ich genau das.
Er hat aber noch folgendes ältere Video im Programm, bei dem das weniger auffällt:




Woran mag das liegen? Ist es die abweichende Spielweise oder verstärkt die Verzerrung dann doch die individuellen Unterschiede (die ich noch immer nicht dem Holz zurechne ;) )?

Ich muss aber nochmal insistieren, da Du trotz mindestens 3-mailiger Erwähnung durch mich und andere der alles entscheidenden Frage zu Deiner These ausweichst:

Da musst du noch einmal zurückgehen, ich habe der These nie widersprochen, nur ob davon etwas auf die Saite zurückfällt ;)

Wenigstens Dr Dulle hat's gelesen und behalten, ein Dank von mir dafür.
 
Muss man eigentlich beim Stichwort "Schlankheitswahn" wieder ausschliesslich bei Grundsatz-Diskussionen über Klang(entstehung)&Co. landen :rolleyes: ??

LG Lenny
 
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Muss man eigentlich beim Stichwort "Schlankheitswahn" wieder ausschliesslich bei Grundsatz-Diskussionen über Klang(entstehung)&Co. landen :rolleyes: ??

LG Lenny
Das sind eben Musiker die nicht viel Erfahrung haben.
Ich hatte alle möglichen Gitarren, in allen möglichen Gewichts - und Preisklassen und eins kann ich sagen. Ich könnte niemals vom Gewicht einer Gitarre, auf ihre Qualität schließen. Mit zu leichten Instrumenten, fühle ich mich persönlich halt nur unwohl, aber das hat nichts mit der Qualität zu tun.
 

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