Wo ist euer 'Bruch' und was sagt er über's Fach aus? Mezzo oder Sopran?

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Hallo :)

Habe heute mal wieder ziemlich deutlich festgestellt, wo mein Bruch zwischen mittlerem und oberem Register liegt. Glissando ist kein Problem, aber wenn's eine Quinte und drüber ist, sind Sprünge auf e''-fis'' total grauenhaft. :eek:

Jetzt habe ich neulich gelesen, dass bei einem reinen Sopran (falls es sowas gibt ;) ) der Bruch gewöhnlich zwischen d'' und f'' liegt - mein Timbre halte ich persönlich aber definitiv für was 'Mezziges'. Meine GL meinte immer, dass ich definitv Sopran bin, aber im Mezzo-Bereich fühle ich mich viel wohler. Nur das mit dem Bruch irritiert mich jetzt echt ein bisschen. Sagt das denn wirklich so viel aus? Und wenn ja, was ist dann jemand mit einem dunklerem Timbre, aber dem Bruch zwischen e'' und fis''? :gruebel:

Würde mich über Erfahrungen und Tipps freuen. Schonmal danke. :)
 
Eigenschaft
 
dunkles Timbre bedeutet einfach eine lyrische Färbung,
Bruch bei
e`` bis f`` ist typisch für einen schweren Sopran.
Eventuell dunkelst du deine Stimme auch ab - singst töne von unten an -"unterdrückst" dadurch die leichtigkeit in deiner stimme - dann kann sie tiefer klingen als sie eigentlich ist.
Bzw ist stilmittel/ gesangstechnik im Pop und Jazz.
Mezzostimmen haben oft einen tieferen Bruch als du.
Es gibt übrigens auch Mezzosopräne mit heller Klangfarbe.

Hier singt Renee Fleming Jazz und klingt wie ein Mezzo, da sie mit Jazztechnik singt, obwohl sie ein waschechter voll lyrischer Sopran ist:
http://www.amazon.de/Haunted-Heart-Renee-Fleming/dp/B0007Z9QUS
 
Hm, okay.

Aber können lyrische Soprane teils auch mal ins Mezoo-Fach wechseln, was die Rollenwahl angeht, oder funktioniert das gar nicht? MIt Mezzo-Stücken habe ich mich eigentlich immer recht wohl gefühlt, wobei es bei mir nie so schwer klang, wie zB bei 'echten' Opernsängern in der Carmen - kann natürlich auch einfach an der Ausbildung liegen.

Jetzt noch mal etwas Anderes: ich weiß, das ist keine zuverlässige Quelle, aber bei Wiki ist für den Tonumfang des Soprans c'-a'' angegeben - ist das nicht ein bisschen wenig? :gruebel:
 
Jetzt noch mal etwas Anderes: ich weiß, das ist keine zuverlässige Quelle, aber bei Wiki ist für den Tonumfang des Soprans c'-a'' angegeben - ist das nicht ein bisschen wenig? :gruebel:

Diese Angaben beziehen sich in aller Regel auf den Mindestumfang bei unausgebildeten Stimmen, Chor-Amateuren etc. Deshalb sollte man nicht allzuviel darauf geben. Es ist klar, dass ein ausgebildeter Sopran eher eine Range von f/g bis zum dreigestrichenen d,e oder f hat.

Was das Fach anbelangt: sicher kann ein lyrischer Sopran auch Mezzoliteratur singen, sofern diese ihm liegt. Was die Höhe anbelangt, muss ein Mezzo einem Sopran ohnehin in nichts nachstehen. Problematisch kann es in der Tiefe werden; da ist ein Mezzo dem Sopran meist überlegen und hat auch das schönere Timbre.
 
e`` bis f`` ist typisch für einen schweren Sopran.
Oi, und was waer dann ich? Hoeher als h' ging bisher noch nie, angefangen hab ich mit einem Bruch bei g'. Als Alt werde ich definitiv nicht eingestuft. So viel tiefer duerft aber der Mezzo ned liegen als der Sopran, oder?

Aber können lyrische Soprane teils auch mal ins Mezoo-Fach wechseln, was die Rollenwahl angeht, oder funktioniert das gar nicht? MIt Mezzo-Stücken habe ich mich eigentlich immer recht wohl gefühlt, wobei es bei mir nie so schwer klang, wie zB bei 'echten' Opernsängern in der Carmen - kann natürlich auch einfach an der Ausbildung liegen.
Meine Stimme ist eigentlich meinem Gehoer nach durch die Stimmbildung eher leichter geworden.
Es passiert wohl, dass Soprane ihr Stimmfach Richtung dramatisch wechseln, da die Stimme mit zunehmendem Alter dunkler werden (wenn ich das so richtig verstanden habe).
Jetzt noch mal etwas Anderes: ich weiß, das ist keine zuverlässige Quelle, aber bei Wiki ist für den Tonumfang des Soprans c'-a'' angegeben - ist das nicht ein bisschen wenig? :gruebel:
Die sind sehr moderat in den Angaben. Fuer einen durchschnittlichen Chorsopran duerfte es passen, von Profis wird glaub ich mehr verlangt. Bei Haydn kommt man mit den Wiki-Angaben bei Stimmlage nicht hin. Beim Artikel Stimmfach verlangen sie dann auch mehr ;)
 
Ich hätte mich deswegen eher als Mezzo eingestuft, weil ich zwar kein so dunkles Timbre habe, aber doch noch relativ tief mit voller Resonanz komme (komme bis C, voll anhören tut's sich noch bis e), normalerweise nach oben hin aber bei a'' bis maximal h'' an sehr guten Tagen wirklich Schluß ist. Bin andererseits natürlich nicht im Opern-Trainingslager. ;-)

@moniaqua:

Dein Bruch zwischen Brust und Kopfstimme liegt bei g'...?? Das glaub ich nicht ganz. :gruebel:
 
Dein Bruch zwischen Brust und Kopfstimme liegt bei g'...?? Das glaub ich nicht ganz. :gruebel:

Lag. Ob es der Bruch ist, keine Ahnung. Aber ein Bruch ist auf alle Faelle um h' rum (oder hab ich mich grad wieder mit den Stricherln vertan? Das h auf der dritten Linie). Mit g' hab ich angefangen.
 
Hm - kann es sein, dass du nicht klassisch singst? ;) Das würde's erklären. Denn die Einteilung "Sopran/Mezzo/Alt" können je nach Stilrichtung in den Höhen schon ein bisschen variieren. :)
 
Das ist irgendwie ein anderer Bruch. Ich spüre etwas zwischen g' und a' (wechselt je nach Tagesform), kann auch nur bis dahin mit reiner Bruststimme singen und ich höre (spüre aber nicht!) einen Bruch bei es'' oder e'' und singe dadrüber in reiner Kopfstimme. Liegt bei mir also blöderweise im Graubereich zwischen Mezzo und Sopran. Stimmfarbe soll auch schwierig beurteilbar sein, weil sie bei mir wieder zwischen glockenklar und erdig liegt. Außerdem kann ich meine Stimme sowohl abdunkeln als auch aufhellen. Also ich weiß bis heute nicht, was ich sein soll, aber inzwischen ist mir das eh nicht mehr wichtig.

Ich schätze, die Lage des Bruches ist denke ich nur ein Kriterium, aber kein Hauptkriterium für die Stimmlage. Am wichtigsten ist die Stimmfarbe, weil man Rollen in Oper und Musical mit bestimmten Klangbildern im Kopf geschrieben hat.
Viele Sänger sind ihrem Stimmfach auch nicht immer treu. Es gibt Soprane, die aus "Faulheit in Sachen Höhe" Mezzorollen singen und Mezzos, die aus Karrieregründen Sopranrollen singen. Allerdings muss man bei Stimmfachwechseln aufpassen, dass man seine Stimme nicht unter- und überfordert. Zu lange in einer unbequemen Tonlage zu singen, tut auf Dauer nämlich auch nicht gut.
 
Tja, mir geht's da ähnlich. So richtig schwer wie ein Waschechter Mezzo bin ich nicht, aber ständig irgendwo zwischen a'' und e''' rumjallern kann und will ich auch nicht. :(
 
Hm - kann es sein, dass du nicht klassisch singst? ;) Das würde's erklären. Denn die Einteilung "Sopran/Mezzo/Alt" können je nach Stilrichtung in den Höhen schon ein bisschen variieren. :)

Dochdoch, klassisch sing ich schon weitgehend. Aber die naechsten Dogmatiker sind glaub ich ned so nah ;) Ich schaetz eher, das ist wie bei Vali, weil weiter oben ist bei mir schon auch noch was, nur der Bruch da juckt mich ned.

Das ist irgendwie ein anderer Bruch. Ich spüre etwas zwischen g' und a' (wechselt je nach Tagesform), kann auch nur bis dahin mit reiner Bruststimme singen und ich höre (spüre aber nicht!) einen Bruch bei es'' oder e'' und singe dadrüber in reiner Kopfstimme.

Also ich weiß bis heute nicht, was ich sein soll, aber inzwischen ist mir das eh nicht mehr wichtig.
Wie bei mir :) Mich hat es allerdings noch nie so wirklich interessiert, in welche Schublade ich nu huepfen soll.
Ich schätze, die Lage des Bruches ist denke ich nur ein Kriterium, aber kein Hauptkriterium für die Stimmlage. Am wichtigsten ist die Stimmfarbe, weil man Rollen in Oper und Musical mit bestimmten Klangbildern im Kopf geschrieben hat.
Viele Sänger sind ihrem Stimmfach auch nicht immer treu. Es gibt Soprane, die aus "Faulheit in Sachen Höhe" Mezzorollen singen und Mezzos, die aus Karrieregründen Sopranrollen singen. Allerdings muss man bei Stimmfachwechseln aufpassen, dass man seine Stimme nicht unter- und überfordert. Zu lange in einer unbequemen Tonlage zu singen, tut auf Dauer nämlich auch nicht gut.
Immer wieder mal wechseln macht eh mehr Spass :)
 
Aber Timbre/Klangfarbe allein ist doch auch nicht alles. Wenn ich den Umfang einfach nicht habe, bzw. das Timbre ab einer gewissen höhe umschlägt, weil der Buch einfach zu früh kommt, dann passt das dann doch auch nicht mehr, oder?
 
Aber Timbre/Klangfarbe allein ist doch auch nicht alles. Wenn ich den Umfang einfach nicht habe, bzw. das Timbre ab einer gewissen höhe umschlägt, weil der Buch einfach zu früh kommt, dann passt das dann doch auch nicht mehr, oder?

Was meinst Du mit "das Timbre umschlaegt"?

Den Stimmumfang hab ich ja, sowohl fuer Alt als auch fuer Mezzo bzw lt Wiki Stimmlage sogar Sopran ;).
 
Erst mal: Es gibt der Brüche viele. Nicht jede Sängerin hat alle. Ich kann's jetzt nur generisch sagen aber für einen Sopran kannst Du haben
- um f#'
- um c''
- um f''

Es kann tatsächlich sein, dass Du Dir unnötig viel Mühe mit einem Stück/einer Rolle machst, wenn Du den Klang "hinbiegen". Probleme treten immer dann auf, wenn Du ein Stück im Grenzbereich zwischen den Registern anders registrieren musst und den Klang verzweifelt auf das andere Register biegen willst.

Rein vom Stimmumfang her war ich in meinen "ruinösen" Zeiten, als ich mit aller Macht den Mezzo gegeben habe in der Tiefe fast so gut wie Du, aber es hat nicht viel gestimmt, die ganzen Kraftverhältnisse waren daneben, das Mischen mehr als Mühsam. Der verflixte Bruch (f'' und f#'') trieb mich definitiv in den Wahnsinn.

Nachdem meine Stimme fliegen gelernt hatte und ich mir erlaubt habe, Sopran zu sein (ja, ich hab's gehasst. Tue es irgendwie immer noch.), sitzt die Stimme viel besser. Sicher ist mir die extreme Tiefe flöten gegangen, aber dafür singe ich müheloser und lauter, in der Höhe kenne ich meine Grenzen nicht.

Gerade ein dunkel gelagerter Sopran kann den Mezzo phantastisch "machen" - aber damit tust Du Dir keinen Gefallen. Lass die Stimme locker, lass sie fliegen und lass sie hell sein.

Übrigens singe ich bis heute auch sehr gerne Mezzo-Sachen. Aber ich singe sie heute mit meinem Sopran-Timbre, dass sich eben auch auf der gleichen Tonhöhe stark vom Mezzo-Timbre unterscheidet.
 
na ja, mein Bruch liegt eigentlich bei c'-d' (na ja, gut egal)...

Brigt aber nicht so viel... Man hört halt heraus, dass ich Register gewechselt habe...

Aber ich hätte mal eine ganz grundsätzliche Frage... kann MANN auch in eine Art Mischstimme komme oder ist das schon vom Prinzip her nicht möglich nicht möglich...

Wenn es möglich sein sollte, gibt es irgendetwas, was ich beachten sollte... (erstens hört man den Bruch den ich habe deutlich und zweitens bringt ein Bruch bei d' für einen Sopran herzlich wenig. Da zirkle ich besser das Falsett herunter.

PS.: Alt will irgendwie nicht singen, ich mein wenn schon dennschon... (komme jetzt auch langsam in das a''... (noch ein Ton höher und ich komm endgültig höher als vor dem Stimmbruch... na gut hatte in jungen Jahren auch keinen Gesangsunterricht, aber trotzdem erstaunt mich das etwas, ist das normal?) Im Alt braucht man auch eine viel "deftigere" Klangfarbe, die ich nicht besitze.

Für Tipps oder ein "lass die Finger von der Mischstimme" mit Begründung wäre ich sehr dankbar...
 
Ja, MANN hat genauso eine Mischstimme wie Frau. Kehlkopf ist Kehlkopf.
Allerdings wird es schwierig, die Stimme bruchlos zu kriegen (was wir wollen), so lange Du an Extremhöhen baggerst.
Mein Rat wäre, dass Du Dir einen sauberen Mischbereich erarbeitest und so lange die Extremhöhen liegen lässt. So bald Du mittels Glissandi und anderen (hier öfter mal angsprochenen) Übungen einen guten, glatten Übergang hast, kannst Du wieder an der reinen Kopfstimme arbeiten.
 
Wieso willst du als Mann das a'' singen? Hört sich irgendwie nicht so gesund an. :gruebel: Falsett und Falsett ist nicht das Gleiche - und hohes Kieksen ist nicht gleich Falsett. Hast du denn jetzt GU? Ich würde da echt aufpassen. Wenn du Glück und eine robuste Stimme hast, kannst du das (vielleicht) trotzdem ohne Kratzer überstehen. Aber ich merke zB bei mir dass wenn ich ohne Anleitung in Extrembereichen herumexperimentiere, meine Stimme mir das schonmal etwas übel nimmt. Also lieber nicht zu oft und am Besten eigentlich gar nicht.

Mir ist noch was eingefallen:
Also ich hatte früher so mehr oder weniger am Stück 5 Jahre klassischen Unterricht. Wir haben zwar ab und an auch mal Musicalstücke gemacht, aber im Unterricht natürlich nur rein klassisch ausgesungen (was ich danach mache interessiert ja keinen :D). Naja, jedenfalls hatte ich ganz zu Anfang, so mit 13/14 einen deutlichen Bruch zwischen Brust- und Kopfstimme. Direkt daran gearbeitet haben wir aber nie, zumindest kann ich mich auch nicht daran erinnern, dass meine GL irgendwas von Kopf- und Bruststimme direkt erzählt hätte.

Wir haben halt generell verschiedene Übungen gemacht, um die Resonanz zu verbessern, Körpergefühl und sowas. Und mittlerweile hört man eigentlich gar nichts, zwischen unterem und mittlerem Register schonmal gar nicht und zwischen mittlerem und oberen merke ich, dass es knifflig wird, aber wenn ich aufpasse hört man das zumindest nicht. Nur so zur Info. ;)
 
@ Bass-Sopran:

Warum soll die Mischstimme schaden? Beim Bass will ich es nicht beschwoeren, aber im Grunde ist die Mischstimme die eigentliche Gesangsstimme des Mannes. Etwas Kopf muss immer mit rein, um einen "klassischen" Klang hinzubekommen.

Und sorry, dass Du Sopran singen kannst, wage ich einfach zu bezweifeln. Sopran heisst ja nicht, dass man die reine Tonhoehe hinkriegt, sondern es ist auch ein ganz besonderer Stimmklang damit verbunden. Gibt vieles auf der Welt, aber bevor ich es nicht hoere, halte ich das erstmal fuer unwahrscheinlich und ich wuerde Dir erstmal instinktiv abraten, Dich da in irgendwas zu verrennen. Es gibt im Pop/Rock so manchen Saenger mit grossen Stimmumfang. Deswegen kann man aber noch lange nicht sagen, dass sie das Stimmfach Sopran singen koennen. Und hier geht es ja sogar noch um "Feinheiten", ob frau eher den Klang eines Mezzo hat oder nicht. Das sind Einteilungen, die in diesem Bereich fuer Dich einfach komplett irrelevant sein duerften. Wie immer lasse ich mich aber gerne mit einem Hoerbeispiel vom Gegenteil ueberzeugen.
 
@Bass-Sopran:

Wieso teilst du deine Stimme überhaupt in Frauenfächer auf, bzw. willst in ihnen singen? Falsett ist kein Sopran.
 
@all

Vlt. sollte ich mal die Geschichte meiner Stimme erzählen... Vor dem Stimmbruch habe ich eigentlich nicht gesungen. Vor 4 Jahren kam ich in einen Chor... und begann mit Gesangsunterricht.

Begonnen habe ich als Bass (Chor + GU)... Ich Chor hatte ich anfangs grosse Probleme die tiefen Bassnoten zu treffen.

nach ca. einem halben Jahr sagte mir mein GL ich sei eigentlich Bariton.
Da in unserm Chor akuter Tenormangel herrschte wurde ich vom Chorleiter (CL?) sofort in den Tenor "hochgebucht". Anfangs hatte ich mit der Höhe Problem, mit der Zeit mogelte ich mich aber irgendwie hoch. Und da 80% der Tenöre die selben Probleme hatten, war das ja auch kein Problem.

So sang ich 2.5 Jahre Tenor im Chor und höheren Bariton im GU. (Das bedeutet eigentlich den Tod eines jeden latent vorhandenen Basses.

Na ja jedenfalls wurde mir vor anderthalb Jahren stocklangweilig im Chor, da der Tenor schon eine Dreiviertelstunde nicht mehr gesungen hat. Der Sopran sang seit einer Viertelstunde die Selbe Stelle. Reden war nicht erlaubt und dann schaute ich mir die Sopranstimme mal an.
Nach einer kurzen Analyse dachte ich mir: "Die ersten zwei Töne locker in der Vollstimme und dann schau'n wir ma"

So irgendwie schafft ich es dann in den 4 Ton (höher als ich jemals gesungen hatte (glaube ein h') und das war der Beginn meines Falsetts. (der Anfang vom Ende)

Im GU versuchte ich mich mal an meinem Falsett... die Tiefe im Falsett (unter dem Mitte c) machte mir von Anfang an Probleme dafür kam ich sehr schnell in ein g'' hoch.

Trotzdem sagte mir der GL ich sollte Alt singen... und zwar bitte Einregistrig (ziehe das Falsett runter) (Ich sollte Alt singen obwohl mein Ambitus im Falsett damals ca.: c'-g'' war, versthe bis heute nicht wieso... ein Alt sollte ja mindestens in ein g herunterkommen... "Laut GL: EINREGISTRIG!"

Im Chor sang ich weiterhin, was so ziemlich das doofste ist was man machen kann, wenn man so wie ich, keine Registerwechsel hatte (beide Stimmlangen überschneiden sich ja in mehr als EINER OKTAVE...

In der Tiefe des Falsetts fühlte ich mich sowieso nie wohl.

Jedenfalls bekam ich sehr schnell grosse Probleme mit der tenoralen Höhe... Wenn ich kippe übertöne ich alle Tenöre und dazu kommt, dass die Klangfarbe total anders ist.

Auf die Frage, ob ich im Chor Alt singen dürfte bekam ich zur Antwort: "Nein, wir brauchen dich als Tenor!"

Als die "grossen" Konzert (auch noch Barrockkonzerte) vorbei waren, sagte er mir: "Am Sommerkonzert darfst du dann..." Ein kleines Konzert an dem wir 3 Pop-Songs sangen... ja, textlich gesehen war's doof, aber von der Stimmlage her stimmte es: c'-f''

(Ich stellte fest, dass ich in den tiefen Lagen entweder keine oder eine Baritonale Kraft entwickeln (mit Registerwechsel der so halbwegs klappt) und so sang ich halt Sopran...

So kam das also, dass ich während meiner Schulzeit alle 6 Stimmlagen sang... das kann ja als normal für einen Jungen gewertet werden (Stimmbruch während der Schulzeit) ich musst das natürlich wieder mal umdrehen und im Bass beginnen.

Die Countertenorklangfarbe finde ich unterdessen ziemlich doof... (Dass Falsett nicht Sopran entspricht ist mir klar, erkenne einen Countertenor praktisch sofort vom Klang her.)

Ergebnis meiner Schulzeit:

Bass... durch das Tenorsingen ist die Tiefe futsch... fehlt sehr viel.

Tenor: durch das Falsett bin ich viel zu stark (wenn der Registerwechsel klappt)

Alt: komme nicht runter im Falsett (wenn ich wechsle gilt dasselbe wie für den Tenor...

Sopran... ganz rauf komme ich noch nicht, aber immerhin fehlt mir da noch ganz wenig (zum anderen sind die ganz hohen Noten eher die Ausnahme, in der Literatur die wir jetzt singen)

(Bin jetzt in einem anderen Chor (Schulzeit abgeschlossen), als Sopran...

Naja und bisher ist es eigentlich recht gut... (Mann lernt da sehr schnell, wie man zu klingen hat, dass man nicht heraugehört wird)... und im Chor kommt auch langsam. Eine Mischstimme wäre eben doch ziemlich praktisch, da sich dann das Falsett ausschliesslich auf die Höhe konzentrieren könnte, aber ein Registerwechsel bei d', egal wie gut er ist, bringt eben doch nix.

Die Soprantöne gehen auch nur nach einem ordentlichen Einsingen und nur kurz, machen dann aber umso mehr Spass!

Wieso mir das soviel Spass macht... keine Ahnung... vlt. habe ich in der Kindheit etwas verpasst...

Vlt. ist es auch gut. Dann wäre der Stimmbruch, eine innerliche Katastrophe geworden...

Und das mit den Feinheiten der Sopranstimme, wird schon komme (habe ja jetzt mehrere Stunden pro Woche Zeit, die Eigenheiten dieser Stimme zu studieren und gleich selbst die Umsetzung auszuprobieren.)... bis jetzt wurde ich jedenfalls nicht herunter in Alt, Tenor oder Bass geschickt... mal sehen wie lange das gut geht...

Auf Aufnahmen werdet ihr lange warten müssen. Hätte zwar Countertenoraufnahmen von mir, aber dass ist sowieso nicht, das, was spannend ist, kann ja fast jeder.

Im Nachhinein betrachtet gefällt mir die Klangfarbe, eines Countertenors auch nicht so.

Ausserdem habe ich jetzt keinen GU mehr... deshalb weiss ich nicht, wie ich eine halbwegs gute Aufnahme machen. Habe schon eine Webcam, aber ja, die Qualität wäre dann natürlich doof. Ausserdem geht das noch ein Weilchen, bis ich wirklich sagen kann... dass klingt jetzt sopranmässig, gutes braucht ja bekantlich Zeit :D und ob ich das wirklich hinkriege... ist fraglich, aber einen Versuch ist's mir wert... (die reine Tonhöhe interessiert uns ja nicht so)

Ob ich mit dem GU wieder anfangen sollte... wahrscheinlich nicht... der GL wird wahrscheinlich... "Mach Countertenor, wennschon, von dem bewege ich mich jetzt schrittweise weg und zurück will ich auch gar nicht.

Ich hoffe ich konnte damit einige Missverständnisse beseitigen, falls es noch Fragen gibt, zögert nicht!
 

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