Wird die heutige Musik schlechter?

  • Ersteller maxidan
  • Erstellt am

Findet ihr die Musik im Radio heutzutage auch schlechter?

  • Ja

    Stimmen: 47 45,2%
  • Nein

    Stimmen: 12 11,5%
  • Früher war sie auch nicht besser

    Stimmen: 20 19,2%
  • Höre kein Radio

    Stimmen: 25 24,0%
  • Bin riesen Singer/Songwriter Fan

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    104
Anspieltipps:
Alabama Shakes - Don't Wanna Fight
Ryan Adams - Gimme Something Good
First Aid Kit - My Silver Lining
The War On Drugs - Red Eyes

Alles Musik von "heutzutage", also dieses oder letztes Jahr. Das ist weder langweilig, noch absolute Gruetze oder uninspiriert. Ist halt bloss das, was man (gerade in Deutschland) wenig bis gar nicht im Radio bekommt. Die Kollegen fuellen aber durchaus groessere Hallen...

War on drugs kenn ich.
Aber das ist ja was ich mein. Ist immer eher Sparte. Viel, aber zu wenig Publikum als das es Mainstream wäre.
Gegen sowas habe ich auch nichts. Absolut nicht.
Coldplay mag ich auch sehr. Wenn auch nicht alles. Ist ja auch sehr populär. Mal ne nette Ausnahme ^^
 
Ich finde die Musik heutzutage äußerst langweilig, die Texte sind absolute Grütze und alles ziemlich uninspiriert auf 3 Minuten Radio Edit geschnitten

Das war schon immer so. Frag dich mal, warum die Beatles während der Beatlesmania keinen Song über dreieinhalb Minuten hatten. ;)

Höre im Bereich Rock ziemlich querbeet von alten Pink Floyd (ab Atom Heart Mother), Genesis (bis Land of Confusion -.-) und Queen Sachen, über 80s Rock/Metal (Winger, Def Leppard, Whitesnake, Dream Theater...), 90s Grunge (Soundgarden, Pearl Jam, Alice in Chains...kein Nirvana^^) bis zu modernem, aber dann eher Metal/Core, Alles, was einen gewissen Anspruch hat und "selbstgemacht" ist.

Kannst du mir erklären, wo du bei Def Leppard oder Whitesnake irgendeinen "Anspruch" entdeckst? Gerade Coverdale- Texte sind doch entweder billigste Rockklischees oder noch billigere Sexfantasien. :confused:

Was du als "Anspruch" empfindest, ist möglicherweise zu großen Teilen nur "Geschmack". ;)

Dennoch sehe ich derzeit keine Band die in der Lage ist einen Song wie Bohemian Rhapsody oder Album wie Dark Side of the Moon zu schreiben, welcher sogar in die Landesgeschichte eingeht.

Klar gibt es Bands, die sowas schreiben können. Wahrscheinlich mehr als früher. Die Frage ist bloß, ob die damit in die Charts kommen. :)

Alex
 
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Kannst du mir erklären, wo du bei Def Leppard oder Whitesnake irgendeinen "Anspruch" entdeckst? Gerade Coverdale- Texte sind doch entweder billigste Rockklischees oder noch billigere Sexfantasien. :confused:

Als Musiker sind whitesnake und gerade deren Gitarristen höchsten Ansprüchen gerecht. Genau wie viele 80s Bands. Texte hin oder her. Die können ihre Instrumente spielen und funktionieren als Band perfekt.

Bspw auch ratt, Winger, van halen und wie sie alle heißen. Das zu können ist für mich als Gitarrist die Herausforderung.
 
Du hattest die Texte aktueller Musik kritisiert, ich habe nur festgestellt, dass einige deiner bevorzugten Bands textlich nicht höherwertig sind. Macht aber nix, solange es dir gefällt. :)

Klar haben viele Jungs aus den Achtziger- Poserbands ihre Instrumente beherrscht, aber reicht dir das als "Anspruch"? Falls ja, dann müsstest du die Charts lieben: Viele aktuelle Hits werden von hochprofessionellen Studiocracks eingespielt, welche technisch locker mit den Achtziger- Spandexhelden mithalten können. ;)

Kompositorisch spielten Whitesnake & Co. im Grunde belanglose Songs nach Vierviertel- Songwritingschema F, das schreibt Bohlen auch nicht anders. Das merkt man beispielsweise, wenn man "Slip of the Tongue" mit "Passion and Warfare" vergleicht. Beides ist Vai, aber nur eins ist charttauglich. Nach objektivierbaren Kriterien ist das zweitgenannte Album vermutlich das "bessere" - aber gefällt es dir auch besser? :)

Ich bleibe dabei: Jeder Versuch, an Musik objektive Ansprüche anzulegen, muss bei Avantgarde, Klassik oder Gefrickel enden. Wollen wir das? Ich denke nein. :)

Alex
 
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Gut, ich habe jetzt 12 Tage auf Gran Canaria verbracht und dort auch ein bisschen Radio gehört.
Da lief nur Musik für die ganzen Saufstände am Strand: Anspruchslos, ohne Wiedererkennungseffekt und mit möglichst vielen Remixes auf Techno...
Wir haben also zumindest ein anspruchsvolleres Radioprogramm als das auf den Touriinseln.
 
Es ist schwer zu sagen, ob die Musik von heute immer schlechter wird. Ich selbst stelle nur traurigerweise immer wieder fest, dass es bei der heutigen Musik (v. A. Pop/Techno etc.) größtenteils nur noch darum geht, sich dazu zu bewegen bzw. zu tanzen. Alles schön und gut, aber der eigentliche Wert der Musik geht dabei verloren, und der liegt in aller erster Linie nunmal beim Zuhören.
 
und der liegt in aller erster Linie nunmal beim Zuhören
Das denke ich nicht ...

Als der Mensch anfing Musik zu machen, mit Knochen, Steinen, Holzstöcken etc. hat er sich mit Sicherheit nicht hingesetzt, um dem Klang zu lauschen.
Musik hatte eine Funktion - sei es Kommunikation, Warnung oder ähnliches.

Später kam dann der Tanz dazu, in den Anfängen wahrscheinlich als Ritual für i-welche Götter oder andere "höhere Instanzen".
 
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Das stimmt natürlich! :) Bei meiner Aussage bezog ich mich auch eher mehr auf die heutigen Musik-Konsumenten.
Ich habe schon viele Leute erlebt, die "zu ruhige" Musik als langweilig empfunden haben, obwohl man gerade in dieser Musik oftmals so viele interessante Dinge entdecken kann.
 
Um meine Aussage von oben zu relativieren:

Ich selbst höre Musik fast nur sehr intensiv (meist im Liegen oder beim Lesen). "Hintergrundmusik" gibt es für mich eigentlich nur kurz im Bad oder beim Autofahren.
Zu Hause bevorzuge ich das "reine" Hören mit geschlossenen Augen.
 
Noch ein Gedanke von mir; es ist meist alles auf die Singel ausgelegt. Ein Album als Konzept oder Kunstobjet abzuliefern schafft auch kaum noch jemand (wieder nur auf die Charts/Massenkonsum ausgelegt).
Ich höre auch ausschließlich ganze Alben. Nicht nur "den" Song.
Und finde es immer wieder toll wie gerade bei Post-Rock ohne Gesang, ohne gesprochene Botschaft, Gefühle erzeugt werden. Einfach mit Dynamik, dem harmonischen Zusammenspiel von meist 3 Gitarren etc. Hier muss der Song auch etwas länger sein, damit er sich aufbauen und entfalten kann. Wenn im Radio mal das ganze November Rain gespielt wird bin ich schon Baff :D das geht ja knapp 7 Minuten. Das der Zuhörer das noch ertragen kann^^

Achja immer Geschmackssache. Ich bleibe aber bei meiner beschränkten Sicht.
 
Noch ein Gedanke von mir; es ist meist alles auf die Singel ausgelegt. Ein Album als Konzept oder Kunstobjet abzuliefern schafft auch kaum noch jemand

Das Album- Phänomen ist aber auch relativ jung. Bis in die späten Sixties war die Single die marktbeherrschende Veröffentlichungsform. Über die frühen Elvis- LPs sagt man, dass sich nur Songs darauf finden, die für eine Singleauskopplung zu schlecht waren. Flächendeckend geändert hat sich das mit "Pet Sounds" und "Sgt Pepper". Daraufhin sank der Singleverkauf um bis zu 90%, und die Single diente primär als Promoobjekt für das Album. :gruebel:

Heute wird der Song wieder wichtiger als das Album, besonders für aufstrebende Künstler. Die Etablierten hingegen verkaufen ihre Alben noch ganz gut. Für manche sind die Alben aber nur noch Promoobjekte für die nächste Tour, das wurde mit dem letzten U2- Album überdeutlich. :gruebel:

https://en.wikipedia.org/wiki/Album_Era

Fazit: Jeder erschafft das Objekt, das er erschaffen will. Manche erschaffen Songs (wie die frühen Beatles), andere erschaffen Alben (wie die späten Beatles). :)

Alex
 
Obwohl es damals in den 90ern auch schon diese "Single-Hörer" gab. Ich und meine Freunde haben vorwiegend Rock-, Metal- und sonstige Gitarrenmusik gehört. Für uns standen hauptsächlich die einzelnen Alben im Vordergrund. Eine Single hat man sich eigentlich nur geholt, wenn man scharf auf die B-Seiten war (nicht etwas irgendwelche unnötigen Liveaufnahmen, sondern "Previously Unreleased Tracks") oder wirklich nur an dem einen Song interessiert war.
Wenn ich bei Leuten aus meinem Umfeld zu Besuch war, die man wohl als "Mainstream-Hörer" bezeichnen würde, hat man in den Regalen hauptsächlich Maxi-CDs oder Sampler gefunden. Alben eines einzelnen Künstlers/Band/von der Straße gecasteter Person wurden nur dann gekauft, wenn man wirklich Fan war.
Im Prinzip hat sich das Hörverhalten dieser Personen nicht von denen unterschieden, die heute ellenlange Playlists erstellen und im Shuffle-Modus abspielen. Wenn möglich, sollen auch keine zwei Songs vom gleichen Act hintereinander gespielt werden, da das langweilig ist.

Seit Ende der 90er (Nerds haben damit wohl schon früher angefangen :D) ist es möglich Musik aus dem Internet runterzuladen. Zuerst noch nicht so wirklich legal auf irgendwelchen dubiosen Seiten oder Tauschbörsen, später auch offiziell. Die Mp3-Technologie ermöglichte kleine Dateigrößen bei akzeptabler Qualität und Internetanschlüsse sind auch immer häufiger anzutreffen gewesen. Dazu kamen dann noch die Flatrates, die es einem ermöglichten die Verbindung pausenlos laufen zu lassen, ohne gleich Pleite zu sein.
Zu der Zeit standen einzelne Songs wirklich vermehrt im Fokus. Oft wurden nämlich nur einzelne Songs angeboten. Ein Album musste man sich erst zusammensuchen. Heute hat man iTunes oder Amazon und man bekommt ein ganzes Album per Knopfdruck. Der positive Nebeneffekt dieser Zeit war, dass man die verschiedensten Bands einfach mal antesten konnte, ohne gleich etwas zu kaufen. Bei uns konnte man die Alben nicht vorm Kauf anhören und Alben eher unbekannter Bands musste man teilweise importieren oder teuer in kleinen muffigen Plattenläden erstehen. Mit etwas Glück kannte man jemanden, der es hatte. So konnte ich meinen Geschmack auch erweitern und neue Bands kennenlernen oder endlich mal die Bands hören, von denen man vorher nur gelesen hat.
Heutzutage haben wir es sehr einfach. Wir können auf legalem Wege innerhalb kürzester Zeit die Musik hören, die wir wollen.

Für mich persönlich stehen Alben immer noch im Vordergrund. Wenn mir eine Band gefällt, möchte ich auch mehr Songs von ihnen hören. Auch meine Playlists beinhalten oft ganze Alben am Stück. Der typische Shuffle-Playlist-Hörer bin ich nicht.
Ich glaube auch nicht, dass Alben wirklich aus der Mode gekommen sind. Im großen Mainstreambereich vielleicht schon, aber im Rock- und Metalbereich sieht das meinen Erkenntnissen nach noch anders aus.
Es gibt Musik, die funktioniert für mich nur als Album, andererseits gibt es auch viele Songs, die für sich alleine stehen.

Ein Nachteil, den diese Ich-höre-alle-möglichen-Songs-bunt-durcheinander-gemischt-Mentalität mit sich bringt ist der Loudness War. Den würde es wahrscheinlich auch so geben, aber wenn man so viel querbeet hört, will man als ein Künstler von vielen auch besonders hervorstechen. Das Resultat sind Produktionen, die jegliche Dynamik vermissen lassen, aber hauptsächlich "laut" und "druckvoll" klingen (Bass, wir brauchen Bass... :)). Wenn es zu digitalen Verzerrungen kommt (z.B. Death Magnetic von Metallica oder Californication von den Red Hot Chili Peppers), ist es dem Durchschnittshörer anscheinend auch egal.

"Gute" Radiosender erkennt man daran, dass sie November Rain komplett spielen :D. Ich finde es schrecklich, wenn der Song nur auf den Balladenteil reduziert wird, dabei gehört der rockige Teil einfach zum Song.
Witzig fand ich damals auch, als NDR2 die St. Anger-Tour von Metallica promotet hat und "passend" dazu Mama Said gespielt hat.
 
Musik wird immer mehr als Produkt angesehen. Musiker wollen immer schneller immer größere Mengen an Songs raushauen um die Masse zu befriedigen. Ja in einer gewissen Perspektive wurde Musik schlechter. Und nur da es ein größeres Spektrum an Musikern und Musik selbst gibt glaube ich immer noch nicht dass das der Grund dafür ist. Menschen wollen einfach immer weniger Aufwand betreiben um Qualität zu erzeugen, und werden auch dort hin geleitet sprich samples etc.
Profitgier und Trends setzen heutzutage den Standard was 'Gut' und was 'Schlecht' sein soll.
Aber wir Musiker sind nunmal SELBER daran schuld.

Andererseits vermeide ich es Musik in irgendeiner Weise zu beurteilen da diese ja den Vorstellungen des 'Erzeugers' entspricht. Musik sind Gefühle und Erfahrungen die auf einer gewissen Art und Weise ausgedrückt werden. Die Verrücktesten Ideen werden dort Wirklichkeit :D
 
Die heutigen Radiostationen befüllen das Programm zusehends mit Klicklisten. Was da nicht drin ist, ist eben nicht drin bis hin zu der Zeitregel wie lang ein Song zu sein hat.
Und dann noch diese Textkastrationen wegen amerikanischem Explicit Content. K O T Z

Darum höre ich nur Sender die abseits dieser Norm spielen.

Allerdings empfinde ich den deutschen Musikmarkt als immer erfrischender werdend. Youtube macht den Kids wieder Laune auf Musik und damit auch auf selbstgemachte Musik. Da kommt noch mehr die nächsten Jahre :great:
 
Naja, was ich bis jetzt abseits von der "Metal meets"(sehr talentierter Gitarrist) auf YouTube gehört habe, war enttäuschend...
Bis auf das unvergessene "For the glory of Saytan" des dunklen Parabelritters ;D
 
Also auf Youtube gibt es wirklich tolle, sehr kreative Sachen - man muß sie nur finden :)

 
Ich hatte mich jetzt auf selbstgemachte Sachen bezogen, an Covern gibt es ja reichlich Sachen.(PS:)
Und es gibt auch Unmengen an guten Sachen, die über YOutube vorgestellt werden, ohne Frage, aber die guten Sachen werden nicht berühmt, sondern Leute wie Justin Bieber:igitt:
 
Stimmt, war ein bisschen Off-Topic, aber als ich das Klavier-Cover gesehen hab, musste ich direkt dran denken:redface:
 
aber die guten Sachen werden nicht berühmt, sondern Leute wie Justin Bieber:igitt:

Ich höre JB auch nicht... aber gibt es irgendwelche objektiven Gründe, warum er nicht "gut" ist? :gruebel:

Reicht es nicht zu sagen, dass er einem nicht gefällt? Muss es immer gleich ein "besser" und "schlechter" sein? :rolleyes:

Wie gesagt, wenn wir nach "objektiv guter" Musik suchen, enden wir bei Klassik, Avantgarde und Gefrickel. Darauf hab ich nicht immer Bock. :p

Alex
 
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