Wird die heutige Musik schlechter?

  • Ersteller maxidan
  • Erstellt am

Findet ihr die Musik im Radio heutzutage auch schlechter?

  • Ja

    Stimmen: 47 45,2%
  • Nein

    Stimmen: 12 11,5%
  • Früher war sie auch nicht besser

    Stimmen: 20 19,2%
  • Höre kein Radio

    Stimmen: 25 24,0%
  • Bin riesen Singer/Songwriter Fan

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    104
Ich finde, dass nicht die Musik an sich schlechter geworden ist, sondern die Auswahl, welche im (nicht internetfähigen) RADIO gespielt wird. Die einzigen Sender die tatsächlich abwechslung im Programm haben sind die "spartensender" (wozu ich jetzt auch die Volksmusik- und Schlagersender zähle).

Und das kann ich sogar mit ein paar Beispiele begründen:

Ich weiß noch, früher haben sie auf SDR (ja lang ists her ;) ) immer neue Platten vorgestellt. Heute habe ich das auf SWR schon lange nicht mehr gehört - und wenn dann wars die neuste Platte eines schon längst runtergenudelden Künstlers.
Und wenn mal was "neues" läuft, dann ist es der "Remix eines Remixes welcher geremixed" wurde :(

Ich hatte mal im Radio jemand gehört, der sich verzweifelt irgend ein Lied wünschen wollte, welches nicht jeden Tag im Radio läuft und auch noch zum Stil dieses Senders gepasst hätte. Nach einigen missglückten versuchen sich diese Musik zu wünschen kam ein: "Wünsch dir doch was von Popsternchen XY" - und was wurde dann gespielt -> das was sonst auch immer lief.

Und es geht noch schlimmer: In Stuttgart gibt einen Sender, der hatte früher Montags eine neue Liedreihenfolge erstellt, welche dann 7 Tage lang in einem 2 Stunden shift wiedergegeben wurde (also, das Lied welches am Montag um 12.46 Uhr lief, lief am Dienstag um 14.46 Uhr und am Mittwoch um 16.46 Uhr usw).

Noch ein Beispiel: Vor einiger Zeit hatte eine deutschsprachige Band eine neue Single veröffentlicht - die Leute fanden die Musik echt toll - die Musik lief aber nur auf den privaten Sendern aber nicht auf den öff.Rechtl.

Leider wissen dadurch 90% der Radiohörer einfach nicht mehr welche Vielfalt an Musik es eigentlich gibt. Klar, und wenn ich etwas nicht kenne, dann höre ich auch nichts anderes. Schade :(
 
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Wer da nur "früher war alles besser, heute ist alles Scheiße" grummelt wird einfach alt und unflexibel und nimmt sich selbst Chancen. ;)
Noja, eine derartige Dauerberieselung mit recht flachem Zeugs gabs "Damals" in dieser abstrusen Menge wie heute nicht. Man nehme nur die grausame Entwicklung her die die, dazumals erst neu entstandene, Television inzwischen genommen hat. Die Verläufe in der Musik(industrie) sind da recht ähnlich geartet. So ganz stimmt das nicht, dass früher alles genauso mies war wie heute, das ist Evident, alleine schon von der Menge her.
 
Ich höre so gut wie kein Radio mehr, weil es einfach langweilig ist. Wenn überhaupt dann nur, weil ich in der Eile im Auto nicht mehr dazu kam, eine CD o.ä. reinzuhauen. Meist läuft ja scheinbar Werbung. Bei langen Fahrten höre ich am liebsten Hörbücher. Ob die im Radio gespielte Musik generell schlechter ist, vermag ich nicht so zu beurteilen. Ich habe aber (bei meinem deshalb auch seltenen Konsum) schon das Gefühl, dass es von der Auswahl her eintöniger geworden ist. Früher wurden meiner Erinnerung nach viel mehr Bands vorgestellt. Es kommt heute so gut wie nie vor, dass ich über das Radio einen neuen interessanten Song kennen lerne.

Dabei scheint es mir immer bessere Musik und Musiker zu geben. Gerade im Akustik-Gitarren Sektor ist das sehr dynamisch, gerade im virtuosen Bereich, aber auch bei den Singer- Songwritern. Und hier ist das Internet mal echt ein Segen. Hier besteht per youtube u.ä. im Grunde fast ein Überangebot und man verfranst sich fast in der Fülle der Möglichkeiten. Ich muß zugeben, dass bei mir Musikhören fast kongruent zum Musikmachen steht, Musikhören hat ganz extrem mit der Motivation zu tun. Deshalb interessieren mich div. Genres auch nicht (z.B. Techno, Schlager), die ich nie und nimmer spielen würde. Auf der anderen Seite suche ich ständig Anregungen. Wenn ich mir nun vorstelle, ich wäre Nichtmusiker bzw. nicht mehr Musiker, könnte ich mich etwas besser in jemanden hineindenken, der sich von der ihm gerade passenden Musik einfach nur berieseln lassen möchte.
 
vor 10 jahren hab ich jeden Tag bei Swr 3 angerufen und hab mir Hip Hop gewünscht...sie haben es nie laufen gelassen.
Mittlerweile gibt es sogar Tage an denen nur Hip Hop läuft. So auch letzte Woche.

Beastie Boys auf Swr zu geil xD
 
In meinem Lieblingsbereich - Metal - ist es wirklich toll aus meiner Sicht. Wir haben inzwischen so viele Untergenres, wo ganz viel ausprobiert wird, ich sage nur "Metal + Klassik", "Metal + Folk", "Metal + Synthsounds" usw. Und auch die alten Urgenres werden mit neuen Impulsen versehen. Klar, gerade in dem Bereich gibt es Leute, die immer noch in der Kutte rumrennen und den goldenen 80ern nachweinen. Aber ich glaube das hängt oft damit zusammen (auch bei anderen Genres), dass man einem Lebensgefühl einer Zeit hinterherrennt, und nicht der neutral betrachteten Musik aus der Zeit. Es geht mir ja genauso... ich bin nicht unbedingt der große 80s Fan, aber bei "Self Control von Laura Branigan" oder "Codo" denke ich an Fahrten mit meiner Mutter nach Frankfurt, bei Nirvana an die ersten Abende mit 14 in der Schuldisco... Die Musik kann auch dazu noch sehr gut und zeitlos sein, muss sie aber nicht. Man darf sie trotzdem mögen und sich gern an die Zeit erinnern :)
 
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Wer sich über die "heutigen Zeiten" aufregt, könnte daran erkennen, dass er nicht mehr jung ist. ;)
Ich bin 14...
@Murenius:
Im Bezug auf Metal hast du recht, da kommen in den 2010ern wieder die besten Alben seit den 2000ern raus.
In Times von Enslaved ist zum Beispiel richtig gut.
Behemoth haben mit The Satanist wohl das beste Death Metal Album der letzten zehn Jahre rausgehauen.
Mir geht es jedoch im speziellen um die Musik aus dem Radio und deren Lyrics.
Zweifelsfrei erlebt der Metal (mit Ausnahme des Heavy Metal) seinen 8. Frühling.
Es geht jetzt auch nicht darum den Pop zu verteufeln, nur frage ich mich wie tief das künstlerische Niveau der Lyrics gesunken ist(Radio Mukke).
Da lässt sich aus meiner Sicht nix beschönigen, der Anspruch ist extrem niedrig geworden, darum geht es mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, schau mal was in den 80ern so aus dem Radio kam... da war das meiste auch seichter Wohlfühlkäse, aber das ist bei Pop ja auch Programm. Die 60er hab ich nicht miterlebt, aber auch in den 70ern gab es Bullshittexte im Radio, en masse. Und erst die ganzen Lieder, die ins Deutsche "übersetzt" wurden. Schau dir mal bei youtube "Der Hund von Baskerville" an, von Cindy und Bert. Wie kann man das arme Lied nur so vergewaltigen? ;)
 
dass man einem Lebensgefühl einer Zeit hinterherrennt, und nicht der neutral betrachteten Musik aus der Zeit

Da muss ich Dir beipflichten!

Aber auch wenn man es objektiv betrachtet: Es wird heute mehr Mist produziert!

Das hat meiner Meinung aber nichts mit der Musik an sich zu tun sondern mit der Masse die auf den Markt kommt.

Die musikalische Intoleranz der älteren Generation hat auch viel mit dem unbedingten Festhalten an "alten Traditionen" und der Angst vor Veränderung zu tun.
Rein qualitativ gabs damals Kacke und heute Kacke. Nur heute von allem viel mehr - auch vom Guten.
 
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Was ein Frevel!!!
Was haben die aus Paranoid gemacht?!
Wenn das der Tony wüsste...
 
Aber auch wenn man es objektiv betrachtet: Es wird heute mehr Mist produziert!

Das hat meiner Meinung aber nichts mit der Musik an sich zu tun sondern mit der Masse die auf den Markt kommt.

Die musikalische Intoleranz der älteren Generation hat auch viel mit dem unbedingten Festhalten an "alten Traditionen" und der Angst vor Veränderung zu tun.
Rein qualitativ gabs damals Kacke und heute Kacke. Nur heute von allem viel mehr - auch vom Guten.

Guter Punkt - mehr von allem heißt eben mehr Müll und mehr Gutes. Vielleicht wird es dadurch auch ein wenig schwerer das Gute zu finden. Aber ich denke die nostalgische Verklärung ist da ein viel stärkerer Effekt.
 
Hi,

jetzt hab ich zwischendurch doch mal kurz hier reingeguckt.

Wie mir scheint, ist es tats. nicht der Mangel an Musikvielfalt an sich (bestes Bsp. der Metal, wie o. g.). Es sind wohl eher die Musikchefs der Sender, die i. d. R. eben nicht unter 35 Jahre, sondern vermutl. 40-50 Jahre alt sind; man wird eben erst nach einer gewissen Zeit Chef... Die sind offensichtlich nicht immer auf der Höhe der Zeit oder kümmern sich eben zu wenig drum!?

Bei mir in Berlin höre ich meist Flux FM, der einzige Sender wo man einigem. auf dem Laufenden bleibt. Mich irritiert nur, dass da seit ca. 2 Jahren zunehmend auch der Weichspüler läuft... (und ich hänge stilistisch wirkl. nicht nur an harten Sachen)
Keep on rockin´ :m_git1:
 
Ich muss sagen ich für mich selbst beobachte in den letzten Jahren eher das krasse Gegenteil.

Davor muss ich sagen: ich bin absoluter Metalnerd und höre nur selten Radio.

Trotzdem:
Ich finde den Großteil der Musik die heute im Radio läuft, viel viel besser als das, was Mitte/Ende der 90er oder auch Anfang der 2000er im Radio gelaufen ist. Heute ist der Großteil handgemachte Musik. Sehr viele echt krasse Ohrwürmer und auch sehr viele Bands, die nicht geacastet wurden sondern als Jugendliche zusammengefunden haben und dann in dieser Konstellation bekannt wurden.

Also folgendes fällt mir in den letzten 5-10 Jahren auf und ich finde es sehr positiv:
Es läuft sehr wenig HipHop und TanceTrance
Es gibt viele echt gute englischsprachige Einzelkünstler (z.B. Pink, Amy Winehouse, Lady Gaga, Amy McDonald...)
Es läuft viel deutschsprachige Musik mit guten und teilweise echt intelligenten Texten (z.B. Andreas Bourani, Xavior Naidoo, Silbermond, Adel Tawil...)

Also ich muss sagen, wenn man die Entwicklung möglichst objektiv betrachtet und seinen eigenen Musikgeschmack mal außen vorlässt, dann hat sich die durchschnittliche Qualität der Musik die im Radio läuft in den letzten 10-20 Jahren stark gebessert.

Wenn ich da an meine Jugendzeit zurückdenke, fallen mir ganz spontan so Sachen wie 2Unlimited, Lucy Lectric, Eiffel65, Take That, Backstreet Boys, Snap oder Blümchen ein. Dagegen ist das was heute im Radio läuft doch echt musikalischer Höchstgenuss!
 
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Schau dir mal bei youtube "Der Hund von Baskerville" an, von Cindy und Bert

Uih, uih. Das kannte ich noch nicht. Wenn ich das bis zum Ende anseh fliegt mir die Schädeldecke wie eine Freesbe-Scheibe davon.

Die danach auf Youtube stehende Version von Painted Black ist auch Heavy Metal vom feinsten >>Karel Gott - "Rot und schwarz" (Paint it Black, 1969) Rolling Stones<< :evil:

Aber der Vergleich Besser/Schlechter hinkt sowieso immer. Man kann sich den Zeitgeist der damals herrschte nur vorstellen wenn man ihn selbst erlebt hat. Oder würde heute ein aufrecht gehender Mensch derartige Klamotten wie in den 70ern tragen?

Ich darf meckern weil ich HABE sie getragen! Heute würde ich damit vermutlich Zwangseinweisung in eine Heilanstalt erwirken.

Einen zeitlichen Zusammenhang mit der Qualität in in Verbindung zu setzen ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

Wenn man bestimmte Musiker aus 30er bis 70er Jahren ansieht stellt man fest, daß die grossartige Allrounder waren. Die konnten Tanzen, Singen, Schauspielern usw.
Jede Generation hat Ihren Weg. So ist es auch mit der Musik.

Wenn man bestimmte Musiker aus 30er bis 70er Jahren ansieht stellt man fest, daß die grossartige Allrounder waren. Die konnten Tanzen, Singen, Schauspielern usw.
 
Xavier Naidoo und Andreas Bourani sind eigentlich meine Lieblingsbeispiele für immergleiche Texte mit schlechtem Reimschema.
Naidoo kann ich aber auch an sich nicht leiden (der singende Wachturm).
In Radio Leverkusen läuft eigentlich nur Schnulze und in Radio Berg auch.
Mein Herz schlägt schneller, Herz über Kopf und Applaus Applaus sind meine Beispiele für totalen Nonsense.
Leute mit guten Texten sind meiner Meinung nach vor allem Pink Floyd, die richtige Geschichten erzählen, oder auch Maiden oder Guardian.
Da haben die Texte Hintergründe und Sinn.
In der Popmusik fällt mir da spontan Simon und Garfunkel ein, vlt. Sogar Pink.
 
Mein Herz schlägt schneller, Herz über Kopf und Applaus Applaus sind meine Beispiele für totalen Nonsense.

Ich bin absolut kein Fan dieser Lieder und deren Protagonisten. Aber wenn ich den Text von z.B. "wish you were here" und den englischen Teil von "ich kenne nichts" ansehe finde ich nicht, daß da Unterschiede sind die das Eine gut und das Andere schlecht erscheinen lassen.

Anders, ja. Aber deswegen schlechter/besser?
 
Muss ja doch noch 'ne Lanze fürs Radio brechen: Im (bundesweit ausgestrahlten) D-Radio/Kultur läuft gute Musik von aktuellen Bands. Meistens kenne ich nix davon, hab mir aber schon des öfteren gute CD's auf diese Empfehlung hin gekauft. Ist halt kein reiner Musik Sender, bietet dafür aber Klasse statt Masse.

Was die "Dudelfunk" Sender angeht: Können se meinetwegen einstampfen, unerträglich, diese "Hupfdohlen"-Mucke den lieben langen Tag.

Grundsätzlich finde ich schon, dass die (Rock)Musik schlechter geworden ist. Fing damit an das Ende der 70er überall die Synthis anfingen, zu fiepen...
Geht mir heute noch so: Solange es 'ne Hammond, ein Piano oder ein Fender Rhodes ist, stört 's mich nicht, alles darüber hinaus ist meistens too much.
 
"...besser?" Nein, ich glaube, nur die Quote der gute Musik geht aufgrund der allegemeinen Schwämme zurück.
Dieses früher war alles besser, bezieht sich meiner Meinung nach im wesentlichen nur auf Hinternform einer 501 im Verhältnis zu den heutigen Hosenschnittmustern.
Radio ist allerdings im Moment echt schlecht.
 
Es sind wohl eher die Musikchefs der Sender, die i. d. R. eben nicht unter 35 Jahre, sondern vermutl. 40-50 Jahre alt sind; man wird eben erst nach einer gewissen Zeit Chef... Die sind offensichtlich nicht immer auf der Höhe der Zeit oder kümmern sich eben zu wenig drum!?
Großer Irrtum!
Beim reichweitenstärksten Formatradio in Ö z.B., macht das komplette Musikprogramm und die Playlists die Nürnberger Firma BCI. Die nudeln im Programm nur mehr ohne Mitsprachrecht ab, was sie von dort vorgeschrieben bekommen. Rein kommerziell orientiert natürlich. Und ich wette, das ist bei den meisten Formatradios, wo auch immer, so, dass die gar keinen Einfluß mehr darauf haben was abgeht.
 
Radio ist tot. Massenware, wie die neueste Serie auf RTLII.

Es gibt aber verdammt viele verdammt gute Kuenstler/Bands - man muss sie halt finden.
 
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Internet Radio ist bei einigen Sendern, was Radio früher mal war. Ich höre z.B. sehr gerne metal only. Die Hobby-Atmosphäre der Moderatoren macht es mir doppelt sympathisch und da kriegt man auch noch unbekanntere Bands vorgestellt.
 

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