Will meine Seele nicht verkaufen!! - Unterschiedlicher Musikgeschmack in der Band

  • Ersteller deeprut
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Danke nicht nötig, durch 30 Jahre Zwangsbeschallung bei Vorspielabende an Musikschulen und 15 Jahre Bandcoaching an Jugendclubs, etc. kenne ich hunderte Bands mit sicherlich 1000 DIY-Songs, da ist vielleicht einer oder max. zwei Stück dabei, der die Qualität haben auf einer Bühne gespielt zu werden, der Rest ist unausgegorener Müll.

Bei min. 80% der Bands gilt, kennst Du einen, kennst Du alle, dazu das völlig unberechtigte total überzogene Selbstbewußtsein, da tun sich besonders Gitarristen + Sänger hervor - das ist im günstigsten Fall todtraurig.

Andererseits könnte niemand Musik machen ohne das Selbstbewusstsein, was Besseres als unausgegorenen Müll zu erschaffen. Mir persönlich geht es so, dass ich die meisten meiner eigenen Songs so gut finde, dass ich mir vorstellen könnte, meine eigenen CDs zu kaufen, wenn sie von jemand anders wären. Aber gut, ich bin singender Gitarrist, also muss das vielleicht so sein. ;)

Alex
 
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Im habe letztes Jahr im Freibad eine junge Gruppe gesehen, die erst seit 6 Monaten in dieser Formation unterwegs war und die haben 8 eigene Songs vorgetragen, von denen mit jeder gefallen hat.
Es gibt in unserer Stadt eine ehemalige Schulband, die machen amtlichen altenative-Rock und haben meinen vollen Respekt.
Natürlich sind i. a. 80% Ausschuss, das ist aber bei allem so, bei Kleidung, Haarschnitten, Stilfragen selbst bei Profis kommen meist max nur 20% auf die Platte. Cover bewegen die Masse ggf. auch einen selbst, was eigenes ist was ganz perönliches;
selbst wenn dahinter steht, auch bereit ist seine Selle bei einigen Songs auf der Bühne zu offenbaren, heisst das noch lange nicht, dass es auch ankommt.
Im Eingangthread ging es ja wohl augenscheinlich auch um Fragen, die ggf. den Selbstfindungsprozess berühren, der TE gibt kein Feddback zu den Mühen der Antwortenden, ohne jemanden nahetreten zu wollen,
sieht es nach einem durch sein Sprachrohr gekaperter Thread aus. Mich interessiert vorrangig ein Feedback des TE, haben wir dich abgeschreckt?
Ansonsten kennen wir die Diskussion bereits.
 
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Jep, wir haben bereits 5 Seiten Diskussion, mittlerweile in der Art ausgeweitet, wie wir sie hier schon zigmal geführt haben, aber kein Feedback vom TE.
Wenn hier nicht in Kürze ein Feedback kommt oder ein paar zielführende Beiträge (wobei ein paar sehr gute Beiträge dabei waren) mache ich hier zu.
 
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Andererseits könnte niemand Musik machen ohne das Selbstbewusstsein, was Besseres als unausgegorenen Müll zu erschaffen. Mir persönlich geht es so, dass ich die meisten meiner eigenen Songs so gut finde, dass ich mir vorstellen könnte, meine eigenen CDs zu kaufen, wenn sie von jemand anders wären. Aber gut, ich bin singender Gitarrist, also muss das vielleicht so sein. ;)
Diese Einstellung habe ich auch. Ich höre mir ein Musikstück drei Tage lang an, wenn es mich dann immer noch nicht nervt ist es gelungen. Manche Leute bezeichnen Musik anderer als Müll wenn sie sie nicht für massentauglich halten, sie ihren Geschmack nicht trifft oder sie es anders und damit zwangsläufig besser gemacht hätten. Dies zeugt deutlich mehr von überzogenem Selbstbewusstsein als der verdiente Stolz unerfahrener Musiker auf Erschaffung eines oder sogar mehrerer Stücke, die so klingen wie sie es wollten.

Wahrscheinlich hat noch niemand, selbst Mozart, beim ersten Versuch das perfekte Stück geschrieben. Dessen sollte sich jeder Neuling - und auch deren Kritiker - bewusst sein. Jeder Versuch ist eine Leistung und ermöglicht es, beim nächsten mal besser zu werden.

Jep, wir haben bereits 5 Seiten Diskussion, mittlerweile in der Art ausgeweitet, wie wir sie hier schon zigmal geführt haben, aber kein Feedback vom TE.
Wenn hier nicht in Kürze ein Feedback kommt oder ein paar zielführende Beiträge (wobei ein paar sehr gute Beiträge dabei waren) mache ich hier zu.
Der TE wollte Rat bei der Entscheidung Eigener Geschmack vs. Fremdgeschmack/Massengeschmack. Wenn die Einen der Meinung sind, er solle sich bloß nicht nach seinem eigenen Geschmack richten und schon garnicht selbst komponieren, andere der Gegenteiligen Meinung sind und darüber heftig diskutiert wird, halte ich das durchaus für hilfreich und zielführend.

Gruß
Raven
 
Wenn die Einen der Meinung sind, er solle sich bloß nicht nach seinem eigenen Geschmack richten und schon garnicht selbst komponieren

Kannst du das Posting, in dem das behauptet worden sein soll, mal nennen, verlinken oder zitieren? :confused:

Alex
 

Das lese ich da nicht raus. Für mich steht da bloß, dass man sich mit selbstgeschriebenen Songs damit abfinden muss, wahrscheinlich erfolglos zu bleiben. Aber es ist doch nichts Schlimmes, das nur so zum Spaß trotzdem zu machen und dabei ganz vorsichtig zu hoffen, irgendwann doch mal Glück zu haben. :)

Ich bin jetzt 44 Jahre alt und schreibe seit 25 Jahren Songs. Es dürften inzwischen um die 200 bis 300 sein, davon ist aus meiner aktuellen Perspektive vielleicht die Hälfte brauchbar, ein gutes Zehntel klasse und ein knappes Zwanzigstel potenzielle Hits - professionelle Produktion und Vermarktung vorausgesetzt. Aber wenn bislang keiner meiner Songs entdeckt wurde, muss ich realistisch davon ausgehen, dass es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht passieren wird. Na und? Höre ich deshalb auf mit dem Songwriting? Genauso gut könnte ich zu atmen aufhören. :)

Klar macht Erfolg Spaß. Aber Musik ohne Erfolg kann auch Spaß machen. :)

Und trotzdem hindert mich das nicht daran, in einer Kneipe, einer Gemeinde, auf einer Party oder einem Festival fremde Songs zu spielen oder zu begleiten. Notfalls als Bassgitarrist in einer Countryband. Warum nicht? :)

Alex
 
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Aber Musik ohne Erfolg kann auch Spaß machen.
Noch besser: Musik mit Spaß ist Musik mit Erfolg. Nur eben nicht mit finanziellem Erfolg.
 
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Das lese ich da nicht raus.
Wenn man das mit den Beiträgen 24, 45 und 75 kombiniert, in denen er selbstkomponierende Musiker, die sich nach ihrem eigenen Geschmack richten als nichtskönnende Kellermusiker bezeichnet, wird ein Schuh daraus.

Aber es ist doch nichts Schlimmes, das nur so zum Spaß trotzdem zu machen und dabei ganz vorsichtig zu hoffen, irgendwann doch mal Glück zu haben. :)
Darum geht es mir ja die ganze Zeit. Es ist absolut nichts daran auszusetzen, Musik für sich selbst, seine Freunde oder sonstwen zu machen und dabei Spaß zu haben weil man die Musik mag.

Ich bin jetzt 44 Jahre alt und schreibe seit 25 Jahren Songs. Es dürften inzwischen um die 200 bis 300 sein, davon ist aus meiner aktuellen Perspektive vielleicht die Hälfte brauchbar, ein gutes Zehntel klasse und ein knappes Zwanzigstel potenzielle Hits - professionelle Produktion und Vermarktung vorausgesetzt.
Ich bin 42, schreibe seit 27 Jahren und habe in dieser Zeit schätzungsweise etwas weniger als 100 Songs geschrieben. Das hat zum einen zeitliche Gründe, ich arbeite aber auch sehr lange an einem Song und ändere immer wieder etwas an älteren Songs wenn ich noch eine Idee dazu habe. Von meinen ganzen Songs sind zwei bis drei dabei, die ich nicht klasse finde. Potenzielle Hits habe ich keine, höchstens potenzielle Szenehits, das dürfte in etwa die Hälfte sein.

Aber wenn bislang keiner meiner Songs entdeckt wurde, muss ich realistisch davon ausgehen, dass es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht passieren wird. Na und? Höre ich deshalb auf mit dem Songwriting? Genauso gut könnte ich zu atmen aufhören. :)
:great::great::great:

Klar macht Erfolg Spaß. Aber Musik ohne Erfolg kann auch Spaß machen. :)
Und nochmal: :great:

Und trotzdem hindert mich das nicht daran, in einer Kneipe, einer Gemeinde, auf einer Party oder einem Festival fremde Songs zu spielen oder zu begleiten. Notfalls als Bassgitarrist in einer Countryband. Warum nicht? :)
Warum nicht? Ich weiß nicht, ob das im Titel, dem Opener oder den weiteren Beiträgen richtig klar wurde: Manche Menschen, zu denen der TE und auch ich gehören, fühlen sich extrem unwohl dabei, einem Publikum vorzugaukeln man habe Spaß dabei auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen, die man in Wirklichkeit zum kotzen findet für ein Publikum, zu dem man keinen Draht hat. Das trifft bekanntermaßen nicht auf jeden zu und offensichtlich nur auf sehr wenige Mainstream-Musiker und auf eine verschwindende Minderheit der Covermusiker. Und genau das meinte ich, als ich feststellte, dass sich die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer nicht in den TE hinenversetzen kann.

Gruß
Raven
 
Manche Menschen, zu denen der TE und auch ich gehören, fühlen sich extrem unwohl dabei, einem Publikum vorzugaukeln man habe Spaß dabei auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen, die man in Wirklichkeit zum kotzen findet für ein Publikum, zu dem man keinen Draht hat.

Doch, ich kann das nachvollziehen. Es gibt auch Musik, die ich so zum Kotzen finde, dass ich daran keinen Spaß finden könnte. Rechtsrock zum Beispiel. :igitt:

Ansonsten kann ich fast jedem Musikstil genug abgewinnen, um zumindest zeitweise mitzumachen und daran Spaß zu finden, wenn die Beteiligten okay sind. Faszinierenderweise kann ich dabei an Projekten begeistert mitmachen, deren fertiges Produkt ich mir als bloßer Konsument nie anhören würde - trotzdem habe ich das Mitmachen sehr genossen. Wenn die Leute aber menschlich sch***e sind, hilft alles nix, egal wie nah die Musik an meinen eigenen Konsumgewohnheiten ist. :)

Alex
 
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Ich denke, dass die Denke mit dem "Seelen verkaufen" ziemlicher Quark ist (...gut, Rechtsrock muss niemand spielen, nur weil es in der Band so gut grooved, oder das Publikum dabei so gut abgeht :igitt:....), aber ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich in jungen Jahren mit "Verachtung" auf Tanzmucker "herab geschaut" habe, was ehrlicher Weise letztlich zu einem guten Teil auch nur Neid und Missgunst auf deren "Erfolg" geschuldet war. "Die" hatten ständig Auftritte und ein Equipment nach dem "wir" uns die Finger leckten...
Alles völliger Bullshit! Keine Musik ist "minderwertig"!!! Das was Spaß macht, ist ok. Es ist auch kein "Verbrechen", ein Publikum gut zu unterhalten und Spaß daran zu haben, wenn das Publikum einen guten Abend hat.

"Eigene Musik" (wie viel ist davon wirklich "eigen"??) zu machen ist IMO auch kein Stück "höherwertiges" Schaffen, nur weil es selbst ausgedacht ist. Eigene Stücke werden IMO dann relevant und "wichtig", wenn man selber etwas zu sagen/ausdrücken möchte/muss. Es ist eine Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben, aber kein Selbstzweck oder gar ein Ideal des Musikerseins.
Wenn ich etwas zu "sagen" habe, komme ich nicht umhin, das dann auch zu tun. Dieser Ansatz hat aber nicht mit der Denke zu tun, ich "verkaufe meine Seele", wenn ich diesem Drang nicht nachkomme.

...und was der Rest der Muckerpolizei denkt, ist eh egal.
 
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