Hallo,
Ich empfehle für jedes Lied ein Akkordeon
Ich habe zuerst gelacht, dann aber ich erinnerte mich, dass ich etwas Ähnliches im 2013 bei einem Telefonanruf erlebt habe.
Déjá vu. Ein außergewöhnlich gut erhaltenes Instrument ist im Internet erschienen:
Delicia Choral VII: 80er-Jahre
Der Besitzer stammte aus der slowakischen Stadt Hlohovec, also rief ich ihn damals an. Laut seiner Stimme war er ca. 18-jähriger junger Mann. Das Gespräch verlief wie folgt:
Ich:
Guten Tag! Verkaufen Sie bitte einen Choral VII*?
Besitzer:
Leider ist es bereits verkauft. Gerade heute.
Ich:
Hmm, Pech. Aber doch! Da Sie es nun nicht mehr besitzen, möchte ich Ihre Meinung über diesem Instrument wissen?
Besitzer:
Super kraftvoller Klang und Bass, ich brauchte es für Toccata und Fuga**.
Ich:
Und andere Werke?
Besitzer:
Was für andere Werke?
Ich:
Was haben Sie noch drauf gespielt?
Besitzer: (mit deutlich überraschte Stimme)
Sonst nichts. Ich schaffte es J.S.Bach zu meistern! Aber ich will weiter steigen und wachsen. Ich brauche es nicht mehr, also verkaufe ich es weg.
Ich: (schockierte Stimme).
Aha. So, Dankeschön und entschuldigen Sie, dass ich störe.
…
Bemerkungen:
* Kurz zum Instrument: Es eignet sich hervorragend für verspätete MIII-Unterricht von reifen Menschen, die sind schon zu sehr an MII gewöhnt: Große Umfang von MIII die nur einchörig ist, MII dreichörig, keine Bassregister. Übungsinstrument. Zwingt den Schüler dazu, die MII+MIII Kombinatorik, Balgtechnik und Phrasierung zu maximieren. Cassotto, Quasicassotto für Bass-Kontraoktave (Umlenkstimmstock)
*
* natürlich ging es um die BWV565 (das heute schon fast epidemischen Ausmaße auf YouTube erreicht hat) und nicht z.B. um BWV 538.
In meiner Sammlung ist ja nun kein objektiv sehr wertvolles Instrument (die würden zusammen noch keine gebrachte Gola ergeben)
Mit diesem Arsenal würde viele Musikschule in den ärmeren Ländern zufrieden sein. Darüber hinaus ist die Supita ein hervorragendes Instrument, und ich habe festgestellt, dass es auch in den USA einen guten Namen hat. Und… Der Preis der Dinge kann sich nicht immer in Geld auszudrücken werden.
Herzliche Grüße aus der Slowakei wünscht Vladimir