Wieviel Unterricht braucht man ?

  • Ersteller KlingtnachStrom
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Ich hatte lange Unterricht und nun seit zwei Jahren nicht mehr. In den letzten beiden Jahren habe ich aber kaum Fortschritte gemacht, weil ich einfach nur "geklimpert" habe. Endlich habe ich es jetzt geschafft, wieder richtig mit Zielen zu üben - das ist das Wichtigste. Ziele stecken und üben, üben, üben anstatt nur vor sich hin zu spielen.

Die Lernkurve flacht zunehmend mit dem Können ab und es dauert länger bis man Fortschritte sieht. Stichwort Paretoprinzip, besagt 80% der Ergebnisse kommen in 20% der Arbeit und die verbleibenden 20% brauchen 80% der Arbeitszeit. Bei Geschwindigkeit lässt sich das sehr gut sehen. Anfangs kann man viel optimieren und besser machen, später wird der Raum für Verbesserungen immer kleiner. Was mir geholfen hat ist Aufnahmen zu machen über die Zeit und mein Können zu verfolgen. So kann man auch testen wie gut es ohne oder mit Leher vorran geht solang Aufnahmen von vorher und nachher vorhanden sind. Dadurch dass die Lernkurve abflacht ist das ganze ein bischen biased, aber für einen selbst musst es ja nicht ein perfektes wissenschaftliches Experiment sein.
 
Ich glaube dir natürlich, dass du voran kommst, aber eben deutlich langsamer. Im Unterricht profitiert man insbesondere auch von dem Know How und der Erfahrung des Unterrichtenden, der hilft Fehler zu vermeiden etc. Ich halte es für sinnvoll Unterricht zu nehmen, plus Band, plus Internet, Bücher etc. Die Kombination führt nach meiner Erfahrung zu den schnellsten Ergebnissen.

Nun ja...ich bin da wohl etwas eigen. In jungen Jahren, wo ich Sax und Querflöte gelernt habe ( Letzteres auch mit 2 angenehmen Lehrern, 3 Sax Lehrer waren leider nur kpl. Enttäuschungen) habe ich mich regelrecht geweigert, auch nur irgendeinen Griff oder gar Theorie über die Gitarre zu lernen. Im Gegensatz zum Sax wollte ich auf der Gitarre totale "Freiheit" haben und mich durch keine Theorie, keine Note und keinem Muster irgendwie beeinflussen lassen. Das habe ich auch jahrelang gerne so gemacht und habe mein Gitarrenspiel geliebt....aber hatte null Ahnung....das kann auch sehr schön sein:) und ich falle beim tgl. spielen oft + gerne in diesen Zustand zurück.
Ich bin erst die letzten Jahre durch Bands zwangsläufig mit der Gitarre bisschen auf Theorie gekommen ( mit Sax ging das soweit in Bands gut, aber da wusste ich auch mehr) und finde das mittlerweile oder auch schon länger ganz interessant, aber möchte es auch nicht überbewerten....dito den Lehrer.
Kann alles gut und prima sein sein, muss aber nicht. So ne Mischung aus allem mag für den Einen das Richtige sein, für den Anderen nicht.
Und ich habe auch schon Leute kennengelernt, die Sologitarre nur vom Blatt spielen konnten und ohne Noten ziemlich doof dastanden und nix heraus brachten. Klar, extrem, aber so was gibt es halt auch.
Ich will auch gar nix mehr schnell lernen...ich spiele gut genug und das jeden Tag 2 - 3 Stunden oder auch mal gar nicht und ich komme so weiter. Schnell? Langsam?...is mir völlig egal :) Von mir aus kann ich auch auf dem Level wie jetzt bleiben, da ist genügend Potenzial für viele Jahre drin.
Und ja...wie gesagt, ich bin auf der Suche nach einem Lehrer für die Harmonielehre, ist aber für mich nicht so einfach zu finden und da bewege ich mich alleine echt im Schneckentempo....aber ich bewege mich und vor allem, es macht mir immer wieder Spass. Gaaaaanz wichtig. !!!
Gruss Horst
 
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Und ja...wie gesagt, ich bin auf der Suche nach einem Lehrer für die Harmonielehre, ist aber für mich nicht so einfach zu finden und da bewege ich mich alleine echt im Schneckentempo.
Das wichtigste, um Harmonielehre überhaupt zu verstehen, ist das "musikalische Kopfrechnen". Also:
Von jedem Ton aus jedes Intervall bilden zu können, aufwärts wie abwärts, übermäßige und vermindert. Aber hübsch nacheinander!!! also zu erst einmal nimmst Du Dir alle großen und kleinen Sekunden vor. (das hat sich bewährt, ist ja der nächst oder übernächste Halbton.

Immer, immer sich bewusst sein: die Töne werden relativ zueinander ausgedrückt. Der Ton, den Du mit der leeren H-Saite spielst, kann viele verschiedenen Namen haben: H, ces (cb), aisis, theoretisch deseses (dbbb), usw.Theoretisch sind unendlich viele Bezeichnungen machbar, aber, Gott sei Dank, nicht immer sinnvoll. Enharmonische Verwechslung heißt das, es ist ein offenes System:
spiele doch mal H# (his) und Cb (ces), notiert ist das cb über dem h#, Du spielst oder singst aber einen Halton tiefer. Das Intervall würde eine doppelt verminderte Sekunde aufwärts heißen. Wenn Du die beiden Töne als C und H notierst, würden die selben beiden Töne,die Du greifst oder singst (stimmt nicht ganz, führt aber zu weit) eine kleine Sekunde abwärts heißen. Ja, kann ein wenig verwirrend wirken. Einfach immer schön rechnen und sich nicht wundern.
Wenn Du das verdaut hast und im Kopf ausrechnen kannst, hast Du viel geschafft. Und das lässt sich immer und überall trainieren.

Nachtrag: Allgemeine Musiklehre/ Harmonielehre (wenn Du nicht nur wissen sondern auch können willst...) muss immer mit Gehörbildung verbunden sein. Die Information "das ist eine Quinte" ist nutzlos, wenn Du nicht weißt, wie sich das anhört. Da basteln zu viele alterierte Skalen oder HTGTund die entsprechenden Akkorde ohne die Dinger übers Ohr erkennen zu können.
Wenn Du kochen willst, ist es zwar wichtig, die Zutaten benennen zu können, aber wichtiger zu wissen, wie sie schmecken. (diese kleinen roten Dinger sehen toll aus, da hau ich mal ein Pfund zum Ragout. Also ein Pfund Habaneros bitte...)
 
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Hi Horst,
verstehe, was du meinst. Ich finde es halt am sinnvollsten, wenn man in allen relevanten Bereichen der Musik zumindest solide Grundkenntnisse hat, dann ist man einfach für jede Situation gerüstet. Ich habe das ja am eigenen Leib erleben dürfen, wenn man in bestimmten Situationen überhaupt nicht mitreden (mitspielen) kann und von den anderen nur noch ein mitleidigen Grinsen kommt und solche Situationen empfand ich als äußerst frustrierend. Sebstverständlich geht es vorrangig darum, daß dir die Musik Spaß macht und wenn du mit deinem Tempo zufrieden bist, ist Alles ok. Ich will dich da auch nicht belehren, sondern ich hatte einfach den Eindruck, daß du nicht ganz zufrieden bist und wollte dir lediglich einen Rat geben, der auf meinen eigenen Erfahrungen beruht.
Gruß,
Jost
 
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Ich finde es halt am sinnvollsten, wenn man in allen relevanten Bereichen der Musik zumindest solide Grundkenntnisse hat, dann ist man einfach für jede Situation gerüstet.
Und das ist der fundamentale Irtum:
1. definiere "Relevante Bereiche."
2. ist das möglich? selbst im Bereich der Hochleistungsklassik geht das nicht. Da gibt es Spezialisten für "Alte Musik", Romantik, etc.
Ich kenne keinen, der einen Generalbass geschmackvoll und stilgerecht spielen kann, mit der gleichen Eleganz Skandinavischen Jazz spielt, in einer True-Metal Band sein Solo Shredert, in einer Punk Band das Bier verteilen und zu Entspannung Bach Lautensuiten auf einem authentischen Instrument spielt.
3. Von allen eine Ahnung zu haben, musikalische Allgemeinbildung heißt nicht, von allem tiefes Wissen und Können zu haben (müssen)
Als so allgemeiner Lehrer oder Mucker sollte man eine Ahnung (!) von allem haben. Für den Unterricht von Kindern ist das unabdingbar. Aber wer z.B. sich gezielt für Jazz-Gitarre interessiert, der sollte sich in diesem Bereich Unterstützung suche. Wer 3-Akkorde Spaß-Punk spielen möchte, braucht für die Mucke genügend Bier.
4. es ist ein Unterschied, ob ich von Sex lebe oder nur zum Spaß poppe.
(die "private" Helene Fischer weiß, sie produziert musikalischen Schrott für die Massen, liebt es aber, damit gut zu verdienen.)
 
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Und das ist der fundamentale Irtum:
1. definiere "Relevante Bereiche."
2. ist das möglich? selbst im Bereich der Hochleistungsklassik geht das nicht. Da gibt es Spezialisten für "Alte Musik", Romantik, etc.
Ich kenne keinen, der einen Generalbass geschmackvoll und stilgerecht spielen kann, mit der gleichen Eleganz Skandinavischen Jazz spielt, in einer True-Metal Band sein Solo Shredert, in einer Punk Band das Bier verteilen und zu Entspannung Bach Lautensuiten auf einem authentischen Instrument spielt.
3. Von allen eine Ahnung zu haben, musikalische Allgemeinbildung heißt nicht, von allem tiefes Wissen und Können zu haben (müssen)
Als so allgemeiner Lehrer oder Mucker sollte man eine Ahnung (!) von allem haben. Für den Unterricht von Kindern ist das unabdingbar. Aber wer z.B. sich gezielt für Jazz-Gitarre interessiert, der sollte sich in diesem Bereich Unterstützung suche. Wer 3-Akkorde Spaß-Punk spielen möchte, braucht für die Mucke genügend Bier.
4. es ist ein Unterschied, ob ich von Sex lebe oder nur zum Spaß poppe.
(die "private" Helene Fischer weiß, sie produziert musikalischen Schrott für die Massen, liebt es aber, damit gut zu verdienen.)

Sorry, aber da sehe ich keinen Irrtum. Relevante Bereiche sind natürlich individuell unterschiedlich und die kann ich definitiv nicht in allen Variationen hier auflisten. Wenn du z.B. Gitarrist im klassischen Orchester bist solltest du Blattspieler sein, brauchst dir aber wohl kaum groiße Gedanken um die Kreation eigener Soli zu machen. In einer Bluesband sieht das eher umgekehrt aus, da mußt du eigene Soli spielen etc. Ich dachte das wäre logisch. Niemand kann Alles, aber in seinem Bereich ! sollte man eben solide Kenntnisse zumindest für jede Standardsituation haben.
 
seinem Bereich ! sollte man eben solide Kenntnisse zumindest für jede Standardsituation haben.
was ist im alles in der Welt eine Standartsituation? Also wenn man, z.B., in einer Blues-Band einen Blues spiele.
Du hast von
allen relevanten Bereichen der Musik
geschrieben. Die sind jetzt
individuell unterschiedlich
Also, zusammengefasst:
Alle relevanten Bereiche der Musik sind individuell unterschiedlich.
Da stimme ich Dir zu...

solide Grundkenntnisse
Wenn Du solide Grundkenntnisse als das, was man braucht, um weiter zu kommen, beschreibst, bin ich bei Dir. Aber das ist ja eigentlich selbstredend, dass man die braucht. Wozu übe ich sonst oder gehe zum Unterricht? Wie die nun für den Hobby-Bereich zu definieren sind, ist völlig offen. Also eigentlich eine überflüssige Worthülse. Und wie definiere ich die Grundkenntnisse für den Profibereich?
Hat John Petrucci solide Grundkenntnisse des Gitarrenspiels?
Wenn ich jemals zu einer Session mit Irio Rantalo kommen sollte, nützen mir solide Grundkenntnisse nichts mehr, will ich mich nicht blamieren, da muss ich brillieren (also noch 100 Jahre üben...)
Wer mal vorhat Musik zu studieren, sollte nicht zu einem Lehrer gehen, der nur solide Grundkenntnisse hat.

Also: um Musik zu machen, brauche ich individuelle und situationsabhängige solide Grundkenntnisse.
ich weiß jetzt aber nicht, ob jemanden solche Aussagen weiterhelfen, besser Gitarre zu spielen...
 
was ist im alles in der Welt eine Standartsituation? Also wenn man, z.B., in einer Blues-Band einen Blues spiele.
Du hast von

geschrieben. Die sind jetzt

Also, zusammengefasst:
Alle relevanten Bereiche der Musik sind individuell unterschiedlich.
Da stimme ich Dir zu...


Wenn Du solide Grundkenntnisse als das, was man braucht, um weiter zu kommen, beschreibst, bin ich bei Dir. Aber das ist ja eigentlich selbstredend, dass man die braucht. Wozu übe ich sonst oder gehe zum Unterricht? Wie die nun für den Hobby-Bereich zu definieren sind, ist völlig offen. Also eigentlich eine überflüssige Worthülse. Und wie definiere ich die Grundkenntnisse für den Profibereich?
Hat John Petrucci solide Grundkenntnisse des Gitarrenspiels?
Wenn ich jemals zu einer Session mit Irio Rantalo kommen sollte, nützen mir solide Grundkenntnisse nichts mehr, will ich mich nicht blamieren, da muss ich brillieren (also noch 100 Jahre üben...)
Wer mal vorhat Musik zu studieren, sollte nicht zu einem Lehrer gehen, der nur solide Grundkenntnisse hat.

Also: um Musik zu machen, brauche ich individuelle und situationsabhängige solide Grundkenntnisse.
ich weiß jetzt aber nicht, ob jemanden solche Aussagen weiterhelfen, besser Gitarre zu spielen...

So langsam drängt sich der Eindruck auf, du suchst förmlich danach Dinge mißzuverstehen. Ich denke das ist weder Zielführend noch hilfreich ?
 
So langsam drängt sich der Eindruck auf, du suchst förmlich danach Dinge mißzuverstehen.
ich möchte Deine Aussagen verstehen, belastbar haben. Wenn ich von Dir z.B. lese (Hervorhebungen sind von mir):
Ich finde es halt am sinnvollsten, wenn man in allen relevanten Bereichen der Musik zumindest solide Grundkenntnisse hat, dann ist man einfach für jede Situation gerüstet.
(Nachtrag: ich ging von den "üblichen" westlichen Bereichen Pop, Rock, Jazz, Klassik aus)
kommt von Dir
Relevante Bereiche sind natürlich individuell unterschiedlich
Ich habe also Deine Aussagen zusammen genommen und selber versucht heraus zu bekommen, was Du meinst.

Eine belastbare Aussage ist diese hier:
Was du nach dieser Zeit können solltest ist:
Die modalen Skalen und die Pentatonik (inkl. der Solotechniken)
Sämtliche Akkorde greifen können (da gibt es Systeme)
Grundkenntnisse der Harmonielehre z.B. Intervalle, Akkordaufbau, Tonart (Stufenakkorde), Quintenzirkel, Kadenzen, Bluesschema, usw.
Rhythmen und diverse Musikstile
Einfache Kompositionen erstellen können
Notenkenntnisse und Leadsheets erstellen
Spieltechniken z.B. Zupfmuster, Sweepen etc.
und eine größere Anzahl von Songs spielen können.
Die Du relativiert hast
(Kinder ausgenommen)

Das kann folglich jeder Schüler nach 3 Jahren, der bei Dir im Alter von
aber die meisten sind zwischen 15 und 45.
als blutiger Anfänger mit dem Unterricht begonnen hat?
Ist das richtig?
 
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Moin. Ich teile hier folgende Standpunkte :
Es ist schwer bis unmöglich einen Lehrer zu finden der sich mit dem auseinandersetzt was sein schüler lernen will.
Theorie können dir viele beibringen.die passt immer und ist für jeden Stil gleich , beziehe mich hier auf skalen , Harmonielehre usw.
Aber was nützt es dir wenn du Keith Richards sein willst und dein lehrer Pat Metheney ?
Hatte dann doch eher frustrierende Erlebnisse mit Lehrern.
Bin auch der Meinung das der grösste Lehreffekt im spiel mit anderen ensteht. Für mich trifft das sicher zu.
Ich halte mittlerweile viel von Lehrbüchern. Blues you can use...die ganze Reihe , Sagmeister für mehr technik und Basiswissen.
Auch im internet finde ich immer mal etwas das sich zu lernen lohnt. Obwohl dies zumeist ja nur das Handwerk , also das Spielen an sich
beinhaltet und kaum das wissen dahinter vermittelt.
Ich bin hobby musiker und beschäftige mich nur mit den Techniken die für meine musik nötig sind.
Ich will nicht shreddern und popmusik oder schlager spielen. Ich will verstehen warum es dieser akkord und nicht jener sein muss ,
ich will die zusammenhänge wissen und verstehen , aber nur für "meine" Musik.
Ein Satz meines ersten Lehrers (der Pat Metheney Typ ) hat sich mir allerdings eingeprägt : wenn du gut spielen willst übe soviel du kannst ,
wenn du champion werden willst , dann musst du acht stunden üben , täglich.
War leider zu oft zu faul und heute geniesse ich es mir wissen zu erarbeiten.
Wollte ich mal sagen....
 
ich möchte Deine Aussagen verstehen, belastbar haben. Wenn ich von Dir z.B. lese (Hervorhebungen sind von mir):

(Nachtrag: ich ging von den "üblichen" westlichen Bereichen Pop, Rock, Jazz, Klassik aus)
kommt von Dir

Ich habe also Deine Aussagen zusammen genommen und selber versucht heraus zu bekommen, was Du meinst.

Eine belastbare Aussage ist diese hier:

Die Du relativiert hast


Das kann folglich jeder Schüler nach 3 Jahren, der bei Dir im Alter von

als blutiger Anfänger mit dem Unterricht begonnen hat?
Ist das richtig?

Ich bin beim Ersteller dieses Threads davon ausgegangen, daß er kein Kind ist und im modernen Bereich Rock/Pop etc. angesiedelt ist, in einer Band spielen möchte und seit vier Jahren viel Engagement und Zeit in die Musik investiert. (du hast Recht, wenn du jetzt sagst, das er das nicht alles explizit so gesagt hat) Es handelt sich also um eine Vermutung von der ich bei der Beantwortung ausgegangen bin. Vielleicht war das ein Fehler.

Gesetzt den Fall ich irre mich nicht, hätte er bei wöchentlichem Unterricht in drei Jahren ca. 120 Unterrichtseinheiten gehabt und da werden bei mir noch etliche weitere Lektionen bearbeitet (außer denen die ich aufgelistet hatte) Das heißt natürlich nicht, daß jeder Schüler diese Punkte beherrscht, da der Fleiß der Schüler und/oder die zum Üben zur Verfügung stehende Zeit selbstverständlich individuell verschieden ist, aber die Lektionen sind im Unterricht bearbeitet worden und engagierte Schüler beherrschen das nach drei Jahren Unterricht auch recht ordentlich.
Im Übrigen richte ich mich grundsätzlich nach den Zielen der Schüler und versuche erst gar nicht ihnen meinen Geschmack aufzuzwängen. Ich hole sie da ab, wo sie sind und versuche sie dahin zu bringen, wohin SIE !! wollen.
 
@Jost Halenta:
schau mal, auch das ist wieder so eine Merkwürdigkeit:
Du hast viel geübt und drei Jahren Unterricht gehabt. Was du nach dieser Zeit können solltest ist:
Die modalen Skalen und die Pentatonik (inkl. der Solotechniken)
Sämtliche Akkorde greifen können (da gibt es Systeme)
Grundkenntnisse der Harmonielehre z.B. Intervalle, Akkordaufbau, Tonart (Stufenakkorde), Quintenzirkel, Kadenzen, Bluesschema, usw.
Rhythmen und diverse Musikstile
Einfache Kompositionen erstellen können
Notenkenntnisse und Leadsheets erstellen
Spieltechniken z.B. Zupfmuster, Sweepen etc.
und eine größere Anzahl von Songs spielen können.
Du beschreibst, was ein Schüler Deiner Meinung nach können sollte, erweckst den Eindruck, das können auch alle. Jetzt kommt:
engagierte Schüler beherrschen das nach drei Jahren Unterricht auch recht ordentlich.
Wieder eine Einschränkung Deiner eigenen Aussage. Wie viel Prozent Deiner Schüler sind das, sehr grob geschätzt?
Im Übrigen richte ich mich grundsätzlich nach den Zielen der Schüler und versuche erst gar nicht ihnen meinen Geschmack aufzuzwängen. Ich hole sie da ab, wo sie sind und versuche sie dahin zu bringen, wohin SIE !! wollen.
Und das ist mit der ersten Aussage auch nur schwer in Einklang zu bringen. Wollen also alle Deine Schüler die Lernziele des obigen Zitates?
Ich hole sie da ab, wo sie sind und versuche sie dahin zu bringen, wohin SIE !! wollen.
Nachtrag, Einschub: In einem Post weiter oben hast Du eingeräumt, ein Musiker müsse nicht alles können. Du bist also in der Lage, alle Deine Schüler dahin zu bringen, wo sie wollen, jeder Stil, jedes Niveau, Bireli Lagrene, Steve Vai, Julian Bream? Hast Du alles drauf? Leider habe ich Dich nie gehört, das ist eine klasse Leistung. Bin ich Lichtjahre weit entfernt...
Oder habe ich da wieder etwas falsch verstanden?

Es entsteht bei mir der Eindruck, sobald es konkret wird, ziehst Du Dich zurück. Du postulierst etwas ("alle relevanten Musikbereiche", "Was Du nach drei Jahren Unterricht können solltest") und schränkst dann auf Nachfrage Deine eigenen Aussagen ein.
Sei mir nicht böse, aber irgendwie hört sich das alles ziemlich geschwubbelt an.

wenn du gut spielen willst übe soviel du kannst,
wenn du Champion werden willst, dann musst du acht Stunden üben, täglich.
Das ist eine klare Ansage mit der jeder weiß, woran er ist.
 
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Irgendwie ist die Art der Diskussionsführung echt penetrant :igitt:
 
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Irgendwie ist die Art der Diskussionsführung echt penetrant :igitt:
ich weiß. Leider. Ich versuche nur herauszufinden, was ich vom Lehrer erwarten kann.
Was mich ankotzt, sind diese schwammigen Aussagen, die nichts bedeuten, nicht so gemeinst sind.
Zeug, das man nach 3 Jahren können sollte, aber nicht so wirklich.
Und wenn ich die (Werbe)Aussage des Lehrers nicht begreife, liegt es an meiner Ignoranz, Blödheit, Gemeinheit.
Wie kann ich auch nur so gemein sein, einen Lehrer zu hinterfragen...

Es ging um Unterricht. Ich tue nichts weiter, als die Aussagen ernst zu nehmen. Bisher kam nur Werbehuren-Gesülze. Es werden Versprechungen und Aussage gemacht, die gleich wieder relativiert werden.

Es hätte viele gute Aussagen geben können:
"Ich kann zwar nicht Bach zeigen, aber wie man Blues spielt."
"Das meisten, was so verlangt wird, kann ich so ungefähr erklären. XYZ kann ich richtig gut."
"Von den meisten relevanten Sachen habe ich eine Ahnung. Wer es genau wissen will, für den kenne ich die richtigen Leute."
"Jazz kann ich nicht wirklich. Ich mache lieber Klassik."
"Ich zeige Grundlagen, die man, meiner Meinung, braucht, um weiter zu kommen."
"ich zeige, wie Du spielen kannst, ohne Schmerzen zu haben."
"So spiele ich, [Audio-Links, Konzert-Termine, etc.] das kann ich beibringen, wenn Du bereit bist, hart zu arbeiten".
 
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Ich versuche nur herauszufinden, was ich vom Lehrer erwarten kann.
Das sei Dir auch grundsätzlich unbenommen :). Aber in einer (mittlerweile mehr oder weniger) als Dialog geführten Diskussion wird die Suche nach Ergebnissen zumindest diesem Thread nicht unbedingt gerecht, wo die Ausgangsfrage
Sind drei Jahre Unterricht genug ?
ja zunächst eigentlich nur drei Antworten zuläßt: "Ja / Nein / Kommt drauf" an.
Sicherlich kann man dabei jeweils Begründungen und persönliche Erfahrungen ins Feld führen. Elementarfragen zu dezidierten Hintergründen verdienen dann aber eher ihren eigenen Thread.
So scheint mir auch der Versuch, den Faktor "Lehrer" bzgl. einer Gewichtung in der Frage nach dem "Stand der Dinge nach drei Jahren" in seine Einzelteile zu zerlegen, in diesem Thread etwas "oversized" zu sein, was vielleicht auch ein Ausklinken einiger User möglicherweise bestätigen mag ;).

LG Lenny
 
Nur weil ich nichts dazu schreibe, bedeutet es nicht, dass ich mich ausgeklinkt habe, im Gegenteil! Ich bin dankbar für jede Meinung zu diesem Thema, egal wie tiefgehend oder aus welcher Richtung es beleuchtet sein mag.

Ich lese interessiert mit, war mir anfangs sicher
und fühlte mich bestätigt, jetzt bin ichs nicht mehr
"Man könnt ja was verpassen".

Werd das Thema Band mal angehen und dann entscheiden, ob ein Lehrer mich dahingehend noch ausreichend unterstützen kann.
 
Guten Tag,

bin sehr neu hier und sicher auch ein recht unregelmäßiger Teilnehmer.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich hab Mitte Ende der 80iger mal angefangen Gitarre zu spielen, komme ursprünglich vom Klavier,
hatte also durchaus theoretische Kenntnisse, was Harmonielehre etc. betrifft. Ein Kumpel aus der Schule und ein paar andere Leute
haben mir dann etwas beigebracht und dann habe ich versucht, aus Lehrbüchern weiterzukommen. Jahrelang dann nichts mehr gemacht
und vor ein paar Jahren wieder angefangen und zwar erst einmal ohne Lehrer.

Da kam ich dann an einen Punkt, wo es nicht mehr weiterging und so habe ich dann Unterricht genommen und tue das auch heute
noch. Das Problem war dann zunächst, dass ich mir einfach ein paar Dinge im Bezug auf Spieltechnik falsch oder sehr umständlich angewöhnt
hatte, weshalb es auch nicht mehr weiterging. Und darin sehe ich die Gefahr, denn das Lehrbuch korrigiert Dich nicht und ein Tutorial
im Netz sicher auch nicht. Trotzdem sind sie sicher eine gute Ergänzung und für Leute, die über genügend Basics verfügen sicher auch eine Alternative zum Lehrer.

Ich habe sicher Glück, weil mein Gitarrenlehrer schon sehr auf meine Wünsche eingeht. Er ist sehr vielschichtig, was das angeht und zudem ein
sehr netter Mensch. Ich gehe dementsprechend gerne zum Unterricht und mich bringt es auch weiter. Allerdings nur noch vierzehntägig, weil ich beruflich einfach nur sehr wenig Zeit habe zum Üben habe. Ich bekomme halt soviel Input, dass ich den bei einem wöchentlichen Termin kaum verarbeiten könnte.

Also zusammengefasst kommt es sicher darauf an, den für einen passenden und geeigneten Lehrer zu finden. Dass die Suche danach genauso
frustrierend sein kann, wie nach der passenden Gitarre oder dem ultimativen Amp, ist sicher auch klar. Viele der hier ausgetauschten Argumente haben etwas für sich, insofern erübrigt sich der Anspruch auf die absolute Wahrheit. Das ist so ähnlich wie mit der Diskussion über den ultimativen Gitarristen. Das beurteilt auch jeder anders. Ich denke, es kommt auf die einzelne Person an, schließlich gibt es ja auch unterschiedliche Lerntypen.
 
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Moin,

gutes Thema. Bei mir ist es so, dass ich durch Job Wechsel und Geburt meiner Tochter einfach keine Zeit hatte zu festgelegten Uhrzeiten Unterricht zu nehmen. Jetzt pendelt sich das alles wieder ein und ich habe mit einem Drummer angefangen was Band mäßig auf die Beine zu stellen.

Mein Problem ist eigentlich, dass ich nicht so motiviert bin Sachen nachzuspielen. Ich will lieber meine eigenen Sachen machen. Mein Lehrer hatte mir immer was aufgetragen, was mich auch gefordert hat und natürlich mein Repertoire erweitert hat. Dafür war er ganz gut. Leider Theoretisch sehr schwach. Naja.

Ich habe dann erstmal mit Büchern weiter gemacht. Das fand ich ganz gut, weil es eine wirklich didaktische Herangehensweise für spezielle Themen gab. Vor allem konnte ich meinen Hunger nach Musik Theorie stillen. Jetzt habe ich mit einem Udemy Online Kurs angefangen von Music is Win. Ich habe eigentlich nicht viel von dem Kurs erwartet, aber ich bin bisher echt begeistert. Ich habe momentan das Gefühl, dass vor allem mein Verständnis der Zusammenhänge viel besser geworden ist. Ich sehe mir Stücke jetzt auch ganz anders an, übe mich im raushören, improvisieren usw.

Dennoch werde ich bestimmt auch wieder Unterricht nehmen, wenn es die Zeit wieder zulässt.

Ich finde, dass so eine Phase, wo man sich mit sich selbst beschäftigt eigentlich gar nicht schlecht ist. Man kann sich auch musikalisch selber ein bisschen besser finden. Mit einem passenden Lehrer wirst du aber mit Sicherheit wesentlich schneller vorankommen.

Am Ende ist Musik für mich immer eine Reise, der Weg ist das Ziel.

VG
 
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Ich habe Leute kennen gelernt, darunter zählt auch mein Stiefsohn, die drei Jahre Unterricht gehabt haben, aber kein Stück aus dem Kopf spielen konnten.
So hat mich mein Sohn immer beneidet, wenn ich auf Anhieb Harmonieen und Rhythmus auf die Reihe bekam, improvisieren und noch dazu singen konnte.
Ich hatte keinen Gitarrenunterricht, aber einen Sack voll Grifftabellen.
Den Rest lernte ich wie hier schon anklang, in der Band.
Es war mir immer sehr wichtig von Anfang an eine Band zu haben, mit genügend Aftritten.
Das war und ist zum Glück auch immer noch der Fall.
Wenn man das Gehör hat, wann man einen Akkord wechseln muss, und das Rhythmus Gefühl im Wechsel mit der Greifhand von Anfang an keine
Schwierigkeiten bereitet, dann ist das Gitarre spielen lernen eigentlich ein Klax. Es müssen ja nicht unbedingt virtuose Fähigkeiten sein, wenn man Rock und Unterhaltungs Musik macht.
Vier Harmonien konnte ich schon am zweiten Tag greifen, und mich bei einfachen Sachen begleiten.
Der Große Quergriff muss sitzen, und das bereitet ein paar Schwierigkeiten. Hier muss man viel üben, und vor allem ein Instrument
mit niedriger Saitenlage haben.

Franzilein
 
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Ich freu mich auf die Kommentare darauf:cool:
 

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