Hallo!
An dem Punkt, den Du beschreibst stehen, glaube ich, fast alle irgendwann und auch immer mal wieder. Das hört nie wirklich auf.
Was mir nach einigen Jahren Gitarrenunterricht und den ersten Banderfahrungen viel gebracht hat war das, ich nenne es mal, "freies Spiel". Dazu hatte ich mir mit dem was damals technisch möglich und für mich bezahlbar war, jeweils 2-taktige Phrasen auf so einem kleinen Keyboard schnell programmiert und dann dazu Gitarre gespielt. Stundenlang, fast täglich über mehrere Jahre
. Das hat mich aber in vielerlei Hinsicht weiter gebracht:
Präzission im Spielen (weil im Grunde ja ein Metronom lief), exzessives Üben von Skalen, Fingerfertigkeit und ein starkes Gefühl für Harmonien und Disharmonien in Soli. Und es hat mir wirklich richtig Spaß gemacht - die tägliche Portion "Meditation". Damals war Yngwie Malmsteen unheimlich interessant - insofern ist das aber auch nicht mehr zeitgemäß
Viele Grüße
Markus
Genau so sehe ich es auch.
Das Geheimis lautet
Solo Guitar!
Das ist
NICHT zu verwechseln mit Lead Gitarre! Lead Gitarre ist gern und häufig schlecht improvisiertes Schwanzersatzgehabe, Harmonien, die ohne Bewusstsein entstehen.
Ich übe ebenfalls stundenlang. Dabei sind Skalen wie Pentatonik, deren alterierte Formen, die Kirchentonleitern kurz und als Longscales und Arpeggien in C-A-E-D und G-Form. Damit komme ich locker auf mehr als 80 zu übende Pattern.
Diese Skalen übe ich nicht hunderte, sondern tausende Male, also Fünfstellig vor- und rückwärts. Über all diese Skalen und Co. erschliessen sich Intervalle auch besser, man beginnt nicht mehr Akkorde zu spielen die man "Kennt", sondern bastelt sich sein Zeug selbst.....
Wenn die Skalen und Co. sitzen kombiniere ich sie zunächst z.B. mit einem Akkord, dann mit Mehreren, dann mit Akkorden und weiteren Arpeggien, Skalen und Walking Basses, Bass-Wechselschläge, Akkorde, welche von Spannung zur Entspannung überleiten usw.. All diese Dinge müssen kommen wie auf eine Perlenkette aufgezogen, ohne Fehler und unfreiwillige Pausen...... Danach kommt das Dynamisieren und Rhythmisieren des Gelernten...also Laid Back und leicht vor dem Takt spielen.......
All dies mache ich zunächst OHNE Amp, möglichst auf einer Gitarre mit 12er Saiten. Erst wenn ich die Technik beherrsche kommt der Amp dazu und damit die Art und Weise wie das Zeug zu spielen, zu intonieren ist....
Zum Schluss bekommst Du Etwas extrem Lebendiges hin, was sehr abwechslungsreich und unterhaltsam klingt. Es dauert Jahre da hin zu kommen und es ist teils frustrierend, aber es lohnt sich absolut! Je mehr Du kannst, desto mehr kreative Ideen bekommst Du.
Ein schlechter Gitarrist spielt was er KANN, das reicht vielleicht für das Lagerfeuerdiplom und ein paar flachgelegte Weiber. Ein guter Gitarrist spielt was er WILL.
Blues und Jazz lernen ist eine gute Idee, R'n'R auch
Solo Guitar:
,
noch Eins
.....und sieh Dir YT Unterrichtsvids von Marty Schwartz und Justin Sandercoe an....und lass die Open Tunings (zunächst) weg. Sie suggerieren Dir besser zu sein als Du bist weil sie "in sich" bereits Wohlklang erzeugen.