Wie habt ihr das Mischen gelernt?

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Hallo zusammen,

ich schwöre ich habe 2x die SuFu bedient, aber ich bin auf keinen Thread gestoßen der obiges Thema konkret aufs Mischen bezieht und nicht irgendwelche Fragen wie "Mischen lernen mit Buch XY" beinhaltet.:D

In der Plauderecke scheints mir am besten aufgehoben: ich würde mich freuen wenn viele von euch einfach mal frei von der Leber weg erzählen, wie ihr eigentlich das Mischen gelernt habt. Klar durch Übung. Aber wie sah euer Weg aus?


Um das Ganze zu verdeutlichen, einige Dinge die mich persönlich interessieren würden:
  • Konntet ihr jemandem über die Schulter schauen, der euch die ersten Schritte gezeigt hat? Oder seid ihr den autodidaktischen Weg gegangen?
  • Habt ihr euch für eine bestimmte Schule des Mischens entschieden oder habt euch davon besonders beeinflussen lassen?
  • Was waren eure ersten eigenen Mixing-Projekte? Welche Projekte sind euch besonders in Erinnerung geblieben? Habt ihr eigenes Material gemischt?
  • Welche Themen habt ihr euch als erstes vorgenommen? Aufnahmetechnik? Equalizer? Hardware? Was waren eure Themen am Anfang?
  • Mit welchen Medien habt ihr gelernt?
  • Welches Buch/CD/DVD würdet ihr an jemanden verschenken, der mit dem Mischen beginnen möchte?
  • Habt ihr digital oder analog gelernt? Warum sollte jemand, der ausschließlich digital mischt, sich eurer Meinung nach auch in der analogen Welt umsehen?
  • Was waren eure AHA-Erlebnisse, insbesondere am Anfang?
  • Wie oft habt ihr daran gedacht aufzugeben? Warum habt ihr weiter gemacht?
  • Wann hattet ihr das Gefühl: "jetzt hab ichs!"?

    Kleine Anmerkung
    : Mischen ist hier das Synonym für alles was mit dem Recording zu tun hat. Ob live, Studio, Home-Recording, Tonmeister der Kirchenkapelle oder die Leute, die diese verrückten Filmsounds machen - ganz egal. Je mehr unterschiedliche Erfahrungen desto besser.

Warum frage ich das? Ich stehe selber noch am Anfang (und mache hiermit auch den Anfang des hoffentlich reichen Austauschs:D):

Als Autodidakt will ich nicht in die Falle laufen, in einer Art Bubble zu lernen. Zu denken ich kanns, um dann festzustellen das es eigentlich ganz anders geht. Das Feedback-Unterforum ist ein gutes Element um zumindest andere Meinungen zu bekommen. Aber mich interessiert die "didaktische" Perspektive - eure Art, das Mischen zu lernen (oder wie ihr es gelernt habt).
Als in mir Anfang des Jahres der Wunsch aufkeimte wieder zur Musik zurückzukehren und mich ausführlich mit dem Home-Recording zu befassen, habe ich aufgrund meiner begrenzten Vorerfahrung (=Hobbybassist mit durchschnittlicher Liveerfahrung, nie im Studio gewesen) begonnen, mich mit der DAW und Guitar Rig auseinanderzusetzen. Die ersten Aufnahmen bestanden also aus einem rohen Signal, welches durch das Plugin gejagt wurde. EZ Drummer-Beat drunter und fertig. Effekte waren ja im Plugin, so zumindest meine Logik. Natürlich waren mir Effekte wie Equalizer und Kompressor bekannt. Irgendwann habe ich dann angefangen diese Dinge in die Effektkette der Spuren zu laden. Routing? Fremdwort. Abmischen bestand für mich zu dem Zeitpunkt aus einpegeln und komprimieren. Das die Ergebnisse frustrierend klingen kann sich jeder vorstellen:redface: Und tatsächlich kam mir nach wenigen Tagen schon der Gedanke es einfach wieder sein zu lassen (so wie mein kläglicher Versuch im ersten Corona-Lockdown Zeichner zu werden...:D:D). Try-and-Error ist für mich obligatorisch in der Musik. Aber ich hatte einfach die Schnauze voll und entschied mich für einen anderen Ansatz.

Ich hab den Anfang gesucht und mich mit Songwriting und besonders Arrangement auseinandergesetzt. Stichwort Ausmisten. Was braucht ein Song, was braucht er nicht? Was mir dabei tatsächlich am meisten geholfen hat, war die Investition in vernünftige Studiokopfhörer und das ganz bewusste Hören von der Musikrichtung, die ich machen wollte. Weniger ist mehr kennt jeder, verstanden hatte ich es bis dato offenkundig nicht.

Im zweiten Schritt habe ich mir ein Buch bestellt, welches ich vor Jahren mal in der Hand hielt: "Mischen wie die Profis" von Bobby Owinski. Der Titel ist zum Kotzen, aber ich fand den Inhalt damals schon ansprechend strukturiert. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, primär mit diesem Buch zu lernen, um eine vorgegebene Struktur zu nutzen. Man mag Bücher für ein veraltetes Medium halten und ich sehe den Vorteil von Portalen wie Youtube - man kanns halt direkt hören und muss sich nicht vorstellen wie z.B. ein Kompressor etwas verdichtet. Da bin ich vielleicht stur:D Das Themengebiet stand und steht also durch die Struktur des Buches. Besonders interessant fand ich den Ausflug in die Mixing-Schulen der 60iger bis 80iger, als die Welt noch größer war und beispielsweise ein Unterschied zwischen dem "L.A.-Sound" und dem "New-York-Sound" zu hören war. Deshalb auch mein Interesse daran, ob ihr euch bewusst an Schulen orientiert oder eher an eigenen Hörgewohnheiten oder anderem.

Zurück zu Thema: Folglich gehe ich derzeit so vor, dass ich versuche die Fundamente zu erlernen. Für mich sind das im Pop/Rock-Bereich die Abstimmung der Rhythmussektion, insbesondere von Bass und Schlagzeug, die Verteilung der Elemente im Frequenzbild und Panorama und die Kontrolle der Dynamik. Ich schreibe dafür einfache Songs, die ich auf Gitarre und Bass möglichst solide Einspielen kann, stümper dann gesanglich drüber und versuche das Fundament zu formen. Zusätzlich zum Buch gleiche ich die Informationen mittlerweile auch mit anderen Quellen ab:D Damit habe ich zumindest aktuell das Gefühl, dem absoluten Anfängerstatus mit Störgeräuschen und Ohrenbluten entwichen zu sein. Nicht immer im Ergebnis, aber im Bemühen:D Dieser Weg bedeutet natürlich das Risiko im eigenen Trott zu bleiben. Alles selbst einspielen und mischen bedeutet auch in eigenen Mustern zu bleiben. Zurzeit finde ich das hilfreich, weil es mir hilft Grundlagen des Sounds zu entwickeln, aber perspektivisch deshalb auch schon der Thread von mir: Abmischen üben anhand fremden Materials aus dem Internet - Quellen (Beteiligung auch dort gewünscht:D)

Seitdem kamen auch schon ein paar AHA-Erlebnisse. Ich will nicht behaupten Kompressor und EQ wirklich verstanden zu haben, aber ich arbeite zumindest nicht mehr mit den Presets und Werkseinstellungen, sondern orientiere mich am entstehenden Klang:D Und es keimt ein gewisses Verständnis vom Gesamtbild des Sounds, den ich gerne erreichen will. Ich lade die Effekte zugegebenermaßen immer noch direkt in die Spur, statt mit der Routingmatrix zu arbeiten - aber da ich im nächsten Schritt auch Reverb und Delay einsetzen möchte, sehe ich mich sehr zeitnah in der Matrix. Es gibt aber auch einige Bocken: ich kriege den Sound der Akustikgitarre noch nicht ausreichend gebogen, allerdings sind meine Räumlichkeiten und technischen Möglichkeiten zurzeit noch begrenzt, was schon die Aufnahme erschwert. Die noch fehlenden Gesangsfähigkeiten (Unterricht incoming) machen es für mich selbst teilweise unangenehm das Material zu bearbeiten:D Aber ich will das gerne drin haben um einen für mich ganzen Song zu haben. Und ich sehe mich noch weit entfernt von einem semi-professionellen Ergebnis, wo vielleicht auch andere mehr als einmal hinhören würden. Dann fragt man sich als Autodidakt ab und an, ob man das Ding grad nicht eigentlich komplett verhunzt:D Hobbys müssen für mich nicht erfolgreich im Sinne von Bekanntheit, Geld oder ähnlichen Dingen sein, aber erfolgreich im eigenen Empfinden des Fortschritts. Um den fürchte ich als Autodidakt manchmal und eine professionelle Ausbildung kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.

Zum Ende ist es jetzt etwas philosophisch geworden und meine Fresse, ich merke das ich seit 10 Jahren nichts vernünftiges mehr in einem Forum geschrieben habe. Das ist wahrscheinlich viel zu lang:D:D:D

Aber ich hoffe die Fragen regen euch zumindest zu kurzen Einblicken an, ich Newbie brauche Inspiration:great::D
 
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Als Autodidakt will ich nicht in die Falle laufen

Ja Hallo, mächtig viel Text.

"Als Autodidakt" . . . doch absolut, aus Erfahrungen mit vielen Ausprobieren und Teststellungen die schon Zeit und auch Geld in Rechnung stellen findest du dann irgendwann ein zufriedenstellendes Ergebnis. War mein Weg. Aber ich nehme auch nur eigene Sachen auf.
Als Ziel Semi-Profi sollte man sich schon richtig ausbildungsmäßig orientieren, auch der Standards wegen.
 
@Jevers Finest , dass Du Dir derartige Gedanken machst ist schon Schritt Nr. 1!!!!!!
Die meisten Leute, die mit dem Mixing anfangen scheitern daran, dass sie sich vorher keine Gedanken darüber machen, was sie am Ende sein wollen und wie man es erreicht.

Wenn Du einen Hintergrund als "Musiker" hast und ein Instrument spielst, dann ist es wahrscheinlich leichter. Aber der Reihe nach.

Du musst den Willen haben das richtig gut zu können, bereit sein Fehler zu analysieren, selbstkritisch und gleichzeitig von Deinem Tun überzeugt sein. Das Interesse in Lernen umzuwandeln bedeutet, dass man sich nicht mit den Tricks der YT-Generation aufhält, sondern versucht zu verstehen und das dann anzuwenden.

Einer der wichtigsten Grundsätze im Mixing ist und bleibt: "Shit in - Shit out!"
Mit minderwertigem Material bekommst Du nur sehr schwer gute Ergebnisse hin, weil Du dann versuchst vorher oder im Mixing die Fehler auszugleichen, die vorher schon entstanden sind (Recording). "We fix it in the mix!" - ist ein riesiger Schwachsinn. Also sobald Du für Andere arbeitest, bewerte vorher jede einzelne Spur, ob sie es wert ist gemixt zu werden...

So wie Du es schon betreibst, ist es mMn richtig. Nimm' Dir ein Thema und versuche es zu verstehen. Am Anfang probiert man viel herum, ballert Plugins drauf und will dann einen guten, ausgeglichenen Klang erreichen. Das wird so nicht gut gehen. Also ist der zweitwichtigste Punkt: Geduld!

Die nächste Wahrheit ist, dass das Mixing am Ende vielleicht 20-30% der Arbeit ist.
70-80% gehen für die Vorarbeiten und das Editing drauf! Ohne sauberes Editing wird der Mix am Ende nicht so gut dastehen. Das Editing hinzubekommen ist sehr, sehr wichtig, aber auch sehr, sehr langweilig...

Was sich erst im Verlaufe des Entwicklungsprozesses offenbart ist, dass der Volumenfader Dein bester Freund ist. Kein Plugin kommt gegen eine sehr gute Volumenabstimmung an. Die Steigerung der statischen Volumeneinstellung ist dann die Automation.

Also, wie soll man jetzt lernen?

Grundlagen "er-lesen", die Umsetzung in der DAW üben und erst dann zufrieden sein, wenn es einem selbst gefällt oder ggf. messbar gut ist.

Dafür ist es notwendig, dass Deine Abhörsituation auch so ist, dass Du die Dinge richtig hörst...

Plugins bzw. die analogen Grundlagen von Kompression, Reverb, Delay u.ä. verinnerlichen! Die Anwendung üben und dabei das HÖREN lernen - was passiert mit dem Signal, wenn ich dies oder das tue.

Suche oder kaufe Dir professionell aufgenommene Tracks, um sie zu mischen!
Suche Dir eine Community in der Du Feedback von einem Profi bekommst!
Vergiss' all' die TRICKS im Internet und meißele Dir ins Hirn, dass ein Plugin keine fehlenden Fähigkeiten ersetzen kann, egal ob da KI, AI oder sonst etwas drauf steht!

Lerne Deine DAW! In der DAW entwickelst Du mit der Zeit DEINEN Workflow. Deshalb solltest Du alle Funktionen (die meisten) gut kennen und intuitiv anwenden können.

Ich denke das reicht erst einmal...
 
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Als Ergänzung hier ein paar "Krücken", die mir bis heute helfen:

Tonal Balance Control von Izotope
Plugin Doctor - um zu sehen, was ein Plugin wirklich tut (wenn man es wissen will)
Oszillator Plugin, um zu SEHEN, was mit dem Signal passiert, wenn man es bearbeitet
 
Ich denke, es ist nicht verkehrt die Grundlagen des "analogen" Mixens zu kennen.

Wenn man einen Mixer mit seinen Funktionen kennt, wird man es in der DAW auch wieder finden und seine DAW dadurch verstehen lernen, da die DAW grundlegend auch nichts anderes macht, als ein Mixer.

Wie RayBeeger, wichtig ist das ankommende Signal, wenn das Signal verrauscht, übersteuert, oder irgendwie mit Nebengeräuschen behaftet ist, hat man schon die Aufgabe, alles nochmal neu aufzunehmen.
Wenn man nämlich saubere Signale hat, hat man eigentlich schon alles im Kasten. Das habe ich mir autodidaktisch beigebracht, herausgelesen.

Wann beginnt und endet eigentlich das Mastering? Damit, dass man seine Spuren etwas mit dem EQ des Mixers im Soundgefüge optimiert, die Spuren im Stereobild platziert, und fertig ist der Track?
Gelesen habe ich, dass es das Mastering in dem Sinne, wie es heute beschrieben und angewendet wird, in der Analogzeit gar nicht gab.

Falls das Mastering an sich einen eigenen Thread braucht, gerne.
 
@Person, Mastering war und ist grundsätzlich einen Song/Track für das Abspielmedium bereitzustellen. Die heute angewandten "Verbesserungen" ergaben sich bei analogen Geräten eben durch die Eigenschaften der verwendeten Hardware, wie z.B. Tape Saturation durch die Aufnahme auf das Band und dann auf das Master-Band usw..

Hört man sich professionelle Mixe an, stellt ein unerfahrener Hörer fest, dass z.B. alles etwas dunkler klingt, die Vocals leiser sind als gedacht und auch Reverbs und Delays unerwartet leise sind. Da der Mastering-Prozess heutzutage mehr leise Anteile anhebt, dazu das Stichwort: Loudness War, treten die o.g. Anteile dann deutlicher hervor und das sollte schon im Mixing-Prozess bedacht werden. Aus diesem Grund entwickelte sich auch der Trend zum Top-Down-Mixing, bei dem wenigstens ein Limiter in der Stereo Summe werkelt, damit man schon während des Mixens hört, wie die Anteile/das Werk dann laut in etwa klingen.

Deshalb sind die Grenzen in digitalen Produktionen heute eher fließend...

Ohne Vollständigkeit und Reihenfolge übliche Mastering Plugins oder Hardware:

- EQ (linear phase mit oversampling), für klangliche Korrekturen im Bereich von +/-2 dB
- Ggf. ein Multiband Compressor, je nach Musikrichtung, z.B. EDM, Hip Hop
- Summen Compressor für Glue
- Saturation
- Clipper
- Limiter
- Transformer

Das Mastering für CDs oder Schallplatten ist zusätzlich noch aufwändiger, weil dann mehrere Tracks im Klang zueinander angepasst werden müssen, Übergänge von Track zu Track geschaffen werden. Das Ausspielen von WAV auf MP3 oder HiRes o.ä. bedingt dann auch noch etwas Arbeit...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, @Jevers Finest ,

...Du gehst den richtigen Weg - auch mit Büchern :D :D :D! Im Internet ist eine dermaßen große Masse an Halb- und Falschwissen unterwegs, daß man da schon Kenntnisse braucht, um die richtigen "Perlen", die es natürlich auch gibt, zu finden.

Vielleicht mal ein kleiner Rückblick, wie ich selbst angefangen habe... das war so Ende der 80er Jahre, vernünftiges Equipment gab's nur zu horrenden Preisen, mein Start war ein gutes Onkyo-Tapedeck mit Mikrofoneingängen in DIN (!) und zwei Prefer-Kondensatormikrofone (geliehen). Nachbearbeiten war nich... ;) Ziemlich bald dann Blut geleckt und mit einem Yamaha MT100, vier Spuren auf CompactCassette, ziemlich bald dann upgrade auf Tascam 238 S (8 Spuren auf CompactCassette mit Dolby S, tolles Gerät, habe ich immer noch und es funktioniert auch noch... ;) ).
Da lief dann der Mixdown zuerst über ein Fostex 820-Pult, später dann über ein Behringer MX8000. Das war dann auch die Zeit, zu der ich mich ernsthaft damit zu beschäftigen begann, was ich da eigentlich tat. Ich habe viel Fachliteratur gewälzt, um mir die Grundlagen zu erarbeiten, damals gab es halt nur sehr wenig Internet :D :D :D . was ich im Nachhinein für einen Segen halte, da ich mich so ganz auf die eigene Erfarhung und die eigenen Fehler konzentrieren konnte und nicht irgendwelchen professionellen Wunderverkäufern auf den Leim gegangen bin :)
Ordentliches Mixing war damals schon bei acht Spuren echte Arbeit, da es halt, so man auf Cassette aufzeichnete, nirgends Automation gab - die Vorläufer der heutigen DAWs waren damals noch nicht soweit, auch Audio in großem Maße verarbeiten zu können... Man brauchte also alle zehn Finger, wollte man die Kanäle schön in der Lautstärke nachziehen oder mal mehr oder weniger Effekt hineinfaden. Und wenn man was falsch machte, alles noch mal von vorne. Ich habe bei einem unserer damaligen Band-Demo-Stücke mal auf die Uhr geschaut und für diesen einen Mix insgesamt knapp 64 Stunden Arbeit gehabt (try and error... ;) )
Was ich mir damals erarbeitet habe, das wirkt bis heute.
Einer bestimmten "Schule" habe ich mich nie zugehörig gefühlt, wenngleich ich beim Mixing im Rock-Bereich nicht unbedingt verleugnen kann, daß ich musikalisch ein Kind der späten 70er und der 80er bin... ;) Da ich aber seit vielen Jahren vorwiegend in der Klassik unterwegs bin, sind derartige Einstufungen mir eh egal - da geht es "nur" um bestmöglichen, natürlichen Klang, und "geschnipseltes" Recording findet da auch in den allerseltensten Fällen statt... :D, dennoch kommt man auch in der Klassik im Mixing um Nacharbeiten nicht herum.

Unabhängig von der gewählten Musikrichtung gilt fürs Mixing eigentlich immer:
- Der Mixer bzw. die DAW ist keine Kläranlage. Man achte auf bestmögliche Eingangssignale...
- Mixing muß man genauso üben wie ein Instrument. Man spielt halt Automation, Schnitt, Plugins... :D

Viele Grüße
Klaus
 
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in den frühen 80er Jahren. Später Uli Eisners Mixing Workshop. Mittlerweile Autodidackel mit Midas M 32 R mit Routing über Youtube Kanäle
 
Ich habe mein Homerecording mit einem Tascam Partastudio (4-Spur-Kasette) und dem Basiswissen aus dessen Handbuch begannen. Mit Boss-Drumcomputer, Bass, Gitarre und eigenen Vocals über ein billiges Mic konnte ich damit Songideen festhalten und auch eine Deokasette aufnehmen. Einige Zeit später, Anfang der 2000er, erfuhr ich ungläubig, dass man jetzt auch zuhause am Rechner recorden könne und es folgten die ersten Aufnahmen in Magix Music Studio. Bei Magix DAWs bin ich bis heute hängengeblieben und nutze aktuell Samplitude Pro X4. Die Drums kommen vom ezDrummer und die Gitarre und Bass werden komplett in Ampsims (meist Overloud TH-U) "verstärkt".

Das Wissen ist über die Jahre u.A. durch professionelle Studioaufnahmen mit der damaligen Band und über-die-Schulter-gucken beim Produzenten gewachsen. Ein Buch zum Thema Recording habe ich nie gelesen, sondern hauptsächlich über das iNet gelernt. Und deshalb möchte ich hier auch mal eine Lanze dafür brechen. Es gibt wunderbare Online-Tutorials, meist sind die der Software-Hersteller auch die nützlichsten. Zum Beispiel bei iZotope und Overloud. Der Vorteil ist, dass man anders als beim Lesen only sofort hört und sieht was erklärt wird. Und das man genrespezifisch lernen kann, das sollte man nicht unterschätzen. Schaden kann einem ein Buch aber nie (, aber auch Halbwissen oder Unwahrheiten sollen schon gedruckt worden sein).

Aha-Erlebnisse gibt es bis heute. Mit dem Thema Kompressoren habe ich mich viel zu spät intensiver befasst, deren Presets genutzt und das selbe mit dem Reverb. Neulich bin erst durch ein Video-Tutorial (natürlich wollen die auch GAS erzeugen) darauf gekommen, dass man ja auch mehrere Reverbs hintereinander schalten kann und siehe da ... es war für mich sehr hilfreich- auch wenn ich nicht in Besitz dieses Plugins bin.

Zum Thema Eingangssignale. Natürlich sollten die schon so optimal sein, dass man beim Abmischen wenig wie möglich zu editieren hat und das setzt natürlich die Beherrschung der Instrumente vorraus. Aber ich schrecke auch nicht davor zurück mal hier und da die Gitarrenspuren anzupassen, d.h. ehe ich 3 Stunden an einem Take verzweifle rücke ich auch mal einzelne Anschläge zurecht oder benutze Spectral Cleaning um ein Störgeräusch zu entfernen.

Den ezDrummer u.ä. sollte man in der DAW wie ein echtes Drum behandeln (was es ja eigentlich auch ist), das heißt die Einzelspuren aus dem ezDrummer-Mixer auf Einzelspuren in der DAW schicken und dort "verfeinern", Bus(e) anlegen usw. Ich habe den Eindruck das viele Youtuber genau das nicht machen und hier viel Sound-Potential hergeben. Bei vielen Leuten die Beats selbst programmieren hört man raus, dass sie die Velocity ignorieren und die Magnetfunktion im Midi-Editor aktiviert haben. Dadurch klingt es dann natürlich wieder nach Drumcomputer.
Das selbe mit den Gitarren-AmpSims. Wenn man sich damit befasst wie genau die Vorbilder ihre Gitten einspielen (sofern bekannt) kommt man auch recht nah an deren Sound heran, d.h. oft nicht einfach nur deren Amps/Cabs simulieren und dann jewails 2 mal einspielen, sondern auch mal 2, 3, ... verschiedene Amps/Cabs pro Gitarre nutzen. Nicht einfach nur auf IR's verlassen, sondern mal die einfach die Cabsims mit den richtigen Speakern bestücken, Micros ordentlich im Raum positionieren usw. Die non-destruktiven Aufnahmemöglichkeiten machen das ja heutzutage recht leicht.

So, das waren meine 5ct.
 
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Ich war in den Bands immer der, der die Handbücher gelesen hat und den Kram verkabeln mußte. So richtig Gehör hatte ich keins, aber das kommt mit der Zeit.
Das Ziel vom Mischen scheint zu sein, daß man das Ausgangsmaterial hören und beurteilen kann und danach weiß wie man vom Ausgangsmaterial zum gewünschten, stilistisch passenden Endergebnis kommt. Das Zauberwort ist beurteilen. Der schwierige Teil ist eben nicht, wie man etwas hinbiegen kann, von dem man weiß daß es so nicht paßt - leider ist das der Teil, der in vielen Infos/Videos am meisten beackert wird - das ist grobe Täuschung und vielleicht auch der Grund, warum viele Videos für Hilfesuchende zwar Aha-Erlebnisse sein können, aber letztlich nutzlos sind. So als ob du mit einer Straßenkarte von Dinslaken versuchst in Oberammergau den Bahnhof zu finden.

Wie biege ich das hin - das kann man lernen. Wie beurteile ich gehörtes - das kann man so nicht gelernt bekommen, daß mußt du dir selbst erarbeiten. Hast du wen, der dir Unterschied live und vor Ort vorführen kannst, lernst du viel, viel schneller. Der Typ im Video kann dich nicht da abholen wo du bist und du weißt nicht, welches Video du dir dafür anschauen sollst.

Zu den einzelnen Fragen: Ja ich hatte wen, den ich fragen und über die Schulter hören konnte.

Angefangen hat das mit nem kleinen Cassetten 4-Spur, aber dieser Ausgangspunkt ist eher wurscht. Ich hatte Glück, eine meiner ersten Aufnahmen (und so gut war sie ja wirklich nicht, glaubt mir) hat einen Preis beim Bayrischen Rundfunk Songwettbewerb gewonnen. Aber nicht wegen meiner Leistung, sondern wegen der Leistung der Musiker.

Live mischen war der Anfang, d.h. Sound im Proberaum und dann Bühnen. P.A. Anlagen gab es nicht überall und viele waren Grotte. Zeit war immer wenig, ich mußte halt mit dem was da war irgendwie irgendwas hörbares hinpfuschen. Idealerweise wäre, mit Klangquellen und Gerät höchster Qualität zu arbeiten, damit sich das Ohr schnell an gute Referenzen erinnern kann (= siehe Beurteilen oben)

Welches Buch würde ich verschenken für den Job? "Get in the van" von Henry Rollins. Hat mit Sound nichts zu tun, aber mit dem Alltag auf Tour. Habe den Verdacht, daß man das (also hören, Sound, Musiker mitfühlend verstehen und im Bandkontext zwischen Musikern vermitteln) so wie Fahrradfahren oder Schwimmen nicht aus Büchern oder Videos lernen kann, sondern mit persönlichem Einsatz, idealerweise begleitet.

Analog oder digital = Egal. Klingt gut, ist gut. Scheiße Sounds gibts aus beiden Welten. Nur die Probleme sind anders gelagert, auf der Hut sein mußt du immer. Bin froh, daß ich vor den Aufnahmen nicht vierstellig für Bandmaterial ausgeben muß, würd heute ja kein Mensch bezahlen wollen. Es ist nicht eine Bandmaschine, die den Sound macht. Es ist die Methodik. Analog ist vielleicht konsequenter, digital (wegen idiotischen Menüs und halbgarer Software) stellenweise Irrgarten, aber da sind nicht die Maschinen schuld, sondern die Leute hinter den Konzepten.

Aha- Erlebnis: die Klangfarbe ist wichtig, nicht das letzte Quentchen Details. Habt ihr das verstanden? Lieber einen sehr guten Drummer mit Billigtechnik aufnehmen als einen hilflosen, aber sympathischen Mensch mit so-lala-gestimmten/gespielten Drums mit Supertechnik in einem teuren Raum. Ein Fotograf mit einem Model, das zu häßlich ist, nimmt ja auch nicht als Lösung einen teureren Fotoapparat. Da bekommt er nur mehr häßliche Details. Klangfarbe, Motherfuckker. Da hängt der Hammer. Hast du ein Billig-Interface, sag dir: "Scheiß drauf". Hast du dann irgendwann Gerät, das teurer ist als dein Auto, dann sagst du das hoffentlich immer noch, aber weil du weißt daß es woanders brennt. Es ist auch wichtig, die Musik zu verstehen. Auch verstehen im Gefühl darin.

Wann ich das Gefühl hatte, daß ich es "jetzt draufhab"? Vielleicht, als die Gitarristin dieser international tourenden Band mich nach dem Soundcheck heiraten wollte. (Nicht weil ich aussehe wie Brat Pit...) Andererseits "jetzt draufhab", gestern wieder nicht - weil ich diesen verpfuschten Sound des Gitarristen nicht mit Einhornstaub noch Trickserei irgendwie hinbiegen konnte so daß das Publikum das schön und deutlich im Bandgefüge hören kann. Ich weiß auch genau wo das Problem lag. Die Nennung verkneife ich mir, hatte 6 Buchstaben.

Sucht euch wen, der ein alter Sack ist und den Technikkram rumstehen hat. Macht euch nützlich, seid zuverläßig, zickt nicht rum, hängt nicht am Handy. Mach. Euch. Nützlich. Seid super-zuverlässig. Der Alte Sack geht in den nächsten Jahren in Rente und macht sich vielleicht Sorgen, daß sein ganzer Kram dann für nen Fuffi auf Ebay landet. Vielleicht ist der froh, daß er wenn gefunden hat, der das alles mit Freude weitermachen will. Dann zeigt er euch auch ein paar Tricks. Das gilt für Live und für Aufnehmen.
 
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Yamaha MT100, vier Spuren auf CompactCassette
Ja, das hatte ich auch mal. Abgemischt auf ein relativ gutes Stereo Tape Deck. Bis ich drauf kam, dass die höhere Geschwindigkeit mehr Gleichslaufschwankungen macht ... war bei Gitarre und Klavier grausam. Danach habe ich immer mit Normalgeschwindigkeit gearbeitet.
War ich froh, als es digital werden konnte. Dann war das Problem der Gleichlaufschwankungen endlich weg.

Ich habe noch meinen TraxData CD Recorder, der die teueren speziellen CDs braucht. Damit habe ich Live Mitschnitte gemacht per Mindprint AnDi Interface.

Später kam ein Roland VS890 8-Spur Festplattengerät dazu, das ich zunächst auf den CD Recorder abgemischt habe, damit ich auch die 8 Spuren nutezn konnte.
War das dann schön, als man das dann auf den PC abmischen konnte (eine Vorgängerversion von Audacity). Da war dann Normalisieren + Zuschneiden der Tracks auf dem PC viel einfacher.

Parallel habe ich live gemischt, vor allem unsere Accappella Gruppe.

So kam eben immer mehr dazu. Ich weiß wie ein analoges Mischpult funktioniert, vor allem um die Busse (denn da haben viele Verständnisschwierigkeiten und denken, dass ein Hallgerät jeweils einzeln auf die Kanäle wirkt anstatt auf das Summensignal des Effektbusses)

EQ ist ohnehin klar.

Ich bin eben auch Musiker, beruflich Elektroingenieur, so dass mir Frequenzen, dB ... etwas sagen.
Ach so, ja mein erster Mischpult - ganz einfach - habe ich mir auch selber gebaut. Als Schüler war das damals unerschwinglich.
Da hatte ich auch als Schüler etwas einfache Literatur.

Und dann macht es die Erfahrung. So über viele Jahre.

Wenn ich heute mit Digitalmixer und DAW arbeite, habe ich die Grundlagen schon im Rückenmark.

Und natürlich achte ich auf ein gutes Eingangssignal (Sowohl Signal/Noise als auch qualitativ gut von der Interpretation)

Dann kann man mit relativ wenig Mühe ein annehmbares Ergebnis erzielen.

Wenn man Perfektionist ist, kann man nahezu beliebig viel Aufwand reinstecken.

(Und ich bin der Meinung, viele Amateure fangen an mit Auflösungen und Sampling Raten hoch einzusteigen, während das eigentliche Problem - die Interpretation und Darbietung - mehr Aufmerksamkeit bräuchte für ein gutes Gesamtergebnis.)
 
ich habe in der zweiten Hälfte der 70er als Tintechniker bei einer Schülerband begonnen, in der ich dann später auch Bass gespielt habe. Das war allerdings eher rudimentär noch mit einem 6-Kanal Pult von Marlboro und später noch etwas mit einer alten Echolette.
Dann hatten wir zuerst ein acht-Kanal Pult von Peavey und auch mal eines dieser unsäglichen bräunlichen Craaft Pulte, die direkt in ein Case verbaut waren. Die rauschten alle wie S.. aber damit hatten wir trotzdem die Möglichkeit mit Cassetten-Decks Aufnahmen zu machen. Da hatten wir dann schon probiert mit quasi Overdubbing, also z.B erst mal Drums und Bass aufnehmen, das dann mit einem zweiten Tape-Deck abspielen und Gitarren dazu usw. Trotz Dolby (damals gabs gerade mal Dolby B) war es am Ende eine echte Rauscherei, nicht zuletzt eben wegen dem Pult.
Meine damalige Informationsquelle waren zum einen das Fachblatt (Dirk Weddel war mein Hero damals), zum andeen eben das Tun und auich mal bei anderen Technikern über die Schulter schauen, wenns denn ging.
Aber ich habe Blut geleckt und dan so Mitte der 80er habe ich, zusammen mit einem Bandkollegen, eine für uns heftige Investition getätigt und uns ein Studiomaster Pult 20-16-2 (die waren noch so leistbar) und eine Fostex B16 gekauft. Da kam dann später noch die Fernsteuerung dazu damit wir den C-Lab Sequenzer am Atari synchronisieren konnten.
Einige der Dinge, die wir damals so angeschafft haben habe ich sogar noch. Ein paar Mikros, das original SPX 90 (m.M.n noch immer das beste SPX) , ein Ibanez SDR1000+ (extrem scheußlich zu bedienen aber gar nicht mal so schlecht vom Effekt), Drawmer Kompressor, NS10, B77 usw. sind nicht irgendwann verkauft worden. War schon cool, weil damit konnten wir nicht nur selbst sondern auch für andere Bands schon recht passable Aufnahmen machen. Auch einige LPs wurden da aufgenommen. Das ganze war ein einem alten Kühlhaus eingebaut und hatte einen echt rustikalen Charme, um es mal vorsichtig positiv zu sagen.
Hie rein paar Fotos aus der Zeit:
1635700733111.png

The Beginnings
1635700784813.png

Das war so inmitten einer Produktion bei der ein Freund aber mit einem, ich denke das Teil war von Akai, 14 Spur Recorder/Mischpult quasi die Preproduction gemacht hat und bei mir der Rest aufgenommen wurde. Da steht auch noch Zeug rum, die zwischengelagert waren, weil ein anderer Freund gerade keine Wohnung hatte und nicht wusste wohin damit.

hier noch das Rack im Detail:
1635700996338.png



Irgendwann ist dann die ADAT Welle auch über mich herein gebrochen, das "Studio" als solches gabs dann nicht mehr, und ich hatte ein Mackie 8 Bus und zwei ADATs Blackface, später ersetzte ich das Mackie durch ein 02R
Allerdings habe ich irgendwann für mich begriffen dass ich für das Arbeiten im Studio nicht die richtigen Skills hatte. Mir fällt es schwer mich stundenlang mit irgendwelchen Details zu beschäftigen um das ganze rund zu schleifen. Da passte und passt das spontane und direkte von Live-Sound Technik um einiges besser zu meinem Naturell. Das heisst aber dass ich mich nicht noch nach wie vor an theoretischen und praktischen Aspekten meiner Arbeit als Tontechniker sehr interessiere und versuche immer neues zu lernen und es dann auch umzusetzen. Aber ein grenzgenialer Studiotechniker werde ich nimmer werden.
 
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Hallo,

"digital" bin ich so ab Mitte der 90er (glaube ich... ob's nicht "Ende" war, bekomme ich nicht mehr genau auf die Reihe...), da kam das erste Festplatten-Recording-System, ein gebrauchtes Digidesign Session 8. Spuren schon unbegrenzt, aber immer nur 8 gleichzeitig, benötigte separate SCSI-Festplatte für die Audiodaten und einen ganz langen ISA-Steckplatz für die Karte. Ein riesiger Fortschritt für Studiobasteleien, da ich jetzt auch non-destruktiv arbeiten konnte.

Mobil wurde ich etwas früher digital, nämlich mit einem Tascam DA38-Recorder (8 Spuren auf DTRS-Band) und später noch einem DA88, beide gebraucht erstanden - die waren sehr oft im Einsatz. Habe ich auch immer noch, und sie laufen auch immer noch, wenn ich mal wieder alte Bänder in den Rechner lesen muß.

Das Arbeiten mit DAW ist bei mir noch von der analogen Lehrzeit geprägt - solche sekundenlangen Zusammenschnipseleien, dann noch schiefe Vocals einfach mit Melodyne geradeziehen, das gibt's bei mir nicht (oder nur in gaaaaanz wenigen, wohlbegründeten Ausnahmefällen). Ich ziehe lange Takes vor (live geht's ja sowieso kaum anders...) und halte die musikalische Qualität möglichst noch im Blick.
Da ist mir auch ein nicht ganz getroffener Ton oder eine leichte Unsauberkeit egal, wenn der Take ansonsten überzeugt und "was hat"... :D

Viele Grüße
Klaus
 
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Erstmal vielen Dank für eure Eindrücke. Spannend auch von denen zu lesen, die analog begonnen haben. Kann mir vorstellen, dass das Lernen damals viel Zeit- und kraftraubender war.

Die nächste Wahrheit ist, dass das Mixing am Ende vielleicht 20-30% der Arbeit ist.
70-80% gehen für die Vorarbeiten und das Editing drauf! Ohne sauberes Editing wird der Mix am Ende nicht so gut dastehen. Das Editing hinzubekommen ist sehr, sehr wichtig, aber auch sehr, sehr langweilig...

Editing ist ein Punkt, den ich bisher immer versuche zu zeitsparend wie möglich zu gestalten. Effizientes Editieren steht sicherlich noch auf meiner Lernliste. Außer ein bisschen Spuren schneiden kann ich nämlich noch nicht viel :D

Den ezDrummer u.ä. sollte man in der DAW wie ein echtes Drum behandeln (was es ja eigentlich auch ist), das heißt die Einzelspuren aus dem ezDrummer-Mixer auf Einzelspuren in der DAW schicken und dort "verfeinern", Bus(e) anlegen

Guter Hinweis. Ich versuchte mich bisher ein bisschen davor zu drücken, weil ich um die Übersichtlichkeit fürchte und als Anfänger vielleicht Gefahr laufe mich zu überfordern. Merke aber auch schon an Grenzen zu stoßen. Einen EQ aufs ganze Schlagzeug anzuwenden ist halt auf Dauer wohl nicht ausreichend:ugly:

Es gibt wunderbare Online-Tutorials, meist sind die der Software-Hersteller

Hab mir deine Links mal angesehen und direkt gespeichert. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, auf Herstellertutorials bin ich bisher noch nicht gekommen (außer Reaper selbst)

Aha- Erlebnis: die Klangfarbe ist wichtig, nicht das letzte Quentchen Details

Die Aussage fühle ich. Kollidiert manchmal mit meinem leichten Hang zum Perfektionismus (was noch nichts besser gemacht hat)
Hat eine gewisse Romantik, danke fürs Teilen :D :great:
 
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