Jevers Finest
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Hallo zusammen,
ich schwöre ich habe 2x die SuFu bedient, aber ich bin auf keinen Thread gestoßen der obiges Thema konkret aufs Mischen bezieht und nicht irgendwelche Fragen wie "Mischen lernen mit Buch XY" beinhaltet.
In der Plauderecke scheints mir am besten aufgehoben: ich würde mich freuen wenn viele von euch einfach mal frei von der Leber weg erzählen, wie ihr eigentlich das Mischen gelernt habt. Klar durch Übung. Aber wie sah euer Weg aus?
Um das Ganze zu verdeutlichen, einige Dinge die mich persönlich interessieren würden:
Warum frage ich das? Ich stehe selber noch am Anfang (und mache hiermit auch den Anfang des hoffentlich reichen Austauschs):
Als Autodidakt will ich nicht in die Falle laufen, in einer Art Bubble zu lernen. Zu denken ich kanns, um dann festzustellen das es eigentlich ganz anders geht. Das Feedback-Unterforum ist ein gutes Element um zumindest andere Meinungen zu bekommen. Aber mich interessiert die "didaktische" Perspektive - eure Art, das Mischen zu lernen (oder wie ihr es gelernt habt).
Als in mir Anfang des Jahres der Wunsch aufkeimte wieder zur Musik zurückzukehren und mich ausführlich mit dem Home-Recording zu befassen, habe ich aufgrund meiner begrenzten Vorerfahrung (=Hobbybassist mit durchschnittlicher Liveerfahrung, nie im Studio gewesen) begonnen, mich mit der DAW und Guitar Rig auseinanderzusetzen. Die ersten Aufnahmen bestanden also aus einem rohen Signal, welches durch das Plugin gejagt wurde. EZ Drummer-Beat drunter und fertig. Effekte waren ja im Plugin, so zumindest meine Logik. Natürlich waren mir Effekte wie Equalizer und Kompressor bekannt. Irgendwann habe ich dann angefangen diese Dinge in die Effektkette der Spuren zu laden. Routing? Fremdwort. Abmischen bestand für mich zu dem Zeitpunkt aus einpegeln und komprimieren. Das die Ergebnisse frustrierend klingen kann sich jeder vorstellen Und tatsächlich kam mir nach wenigen Tagen schon der Gedanke es einfach wieder sein zu lassen (so wie mein kläglicher Versuch im ersten Corona-Lockdown Zeichner zu werden...). Try-and-Error ist für mich obligatorisch in der Musik. Aber ich hatte einfach die Schnauze voll und entschied mich für einen anderen Ansatz.
Ich hab den Anfang gesucht und mich mit Songwriting und besonders Arrangement auseinandergesetzt. Stichwort Ausmisten. Was braucht ein Song, was braucht er nicht? Was mir dabei tatsächlich am meisten geholfen hat, war die Investition in vernünftige Studiokopfhörer und das ganz bewusste Hören von der Musikrichtung, die ich machen wollte. Weniger ist mehr kennt jeder, verstanden hatte ich es bis dato offenkundig nicht.
Im zweiten Schritt habe ich mir ein Buch bestellt, welches ich vor Jahren mal in der Hand hielt: "Mischen wie die Profis" von Bobby Owinski. Der Titel ist zum Kotzen, aber ich fand den Inhalt damals schon ansprechend strukturiert. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, primär mit diesem Buch zu lernen, um eine vorgegebene Struktur zu nutzen. Man mag Bücher für ein veraltetes Medium halten und ich sehe den Vorteil von Portalen wie Youtube - man kanns halt direkt hören und muss sich nicht vorstellen wie z.B. ein Kompressor etwas verdichtet. Da bin ich vielleicht stur Das Themengebiet stand und steht also durch die Struktur des Buches. Besonders interessant fand ich den Ausflug in die Mixing-Schulen der 60iger bis 80iger, als die Welt noch größer war und beispielsweise ein Unterschied zwischen dem "L.A.-Sound" und dem "New-York-Sound" zu hören war. Deshalb auch mein Interesse daran, ob ihr euch bewusst an Schulen orientiert oder eher an eigenen Hörgewohnheiten oder anderem.
Zurück zu Thema: Folglich gehe ich derzeit so vor, dass ich versuche die Fundamente zu erlernen. Für mich sind das im Pop/Rock-Bereich die Abstimmung der Rhythmussektion, insbesondere von Bass und Schlagzeug, die Verteilung der Elemente im Frequenzbild und Panorama und die Kontrolle der Dynamik. Ich schreibe dafür einfache Songs, die ich auf Gitarre und Bass möglichst solide Einspielen kann, stümper dann gesanglich drüber und versuche das Fundament zu formen. Zusätzlich zum Buch gleiche ich die Informationen mittlerweile auch mit anderen Quellen ab Damit habe ich zumindest aktuell das Gefühl, dem absoluten Anfängerstatus mit Störgeräuschen und Ohrenbluten entwichen zu sein. Nicht immer im Ergebnis, aber im Bemühen Dieser Weg bedeutet natürlich das Risiko im eigenen Trott zu bleiben. Alles selbst einspielen und mischen bedeutet auch in eigenen Mustern zu bleiben. Zurzeit finde ich das hilfreich, weil es mir hilft Grundlagen des Sounds zu entwickeln, aber perspektivisch deshalb auch schon der Thread von mir: Abmischen üben anhand fremden Materials aus dem Internet - Quellen (Beteiligung auch dort gewünscht)
Seitdem kamen auch schon ein paar AHA-Erlebnisse. Ich will nicht behaupten Kompressor und EQ wirklich verstanden zu haben, aber ich arbeite zumindest nicht mehr mit den Presets und Werkseinstellungen, sondern orientiere mich am entstehenden Klang Und es keimt ein gewisses Verständnis vom Gesamtbild des Sounds, den ich gerne erreichen will. Ich lade die Effekte zugegebenermaßen immer noch direkt in die Spur, statt mit der Routingmatrix zu arbeiten - aber da ich im nächsten Schritt auch Reverb und Delay einsetzen möchte, sehe ich mich sehr zeitnah in der Matrix. Es gibt aber auch einige Bocken: ich kriege den Sound der Akustikgitarre noch nicht ausreichend gebogen, allerdings sind meine Räumlichkeiten und technischen Möglichkeiten zurzeit noch begrenzt, was schon die Aufnahme erschwert. Die noch fehlenden Gesangsfähigkeiten (Unterricht incoming) machen es für mich selbst teilweise unangenehm das Material zu bearbeiten Aber ich will das gerne drin haben um einen für mich ganzen Song zu haben. Und ich sehe mich noch weit entfernt von einem semi-professionellen Ergebnis, wo vielleicht auch andere mehr als einmal hinhören würden. Dann fragt man sich als Autodidakt ab und an, ob man das Ding grad nicht eigentlich komplett verhunzt Hobbys müssen für mich nicht erfolgreich im Sinne von Bekanntheit, Geld oder ähnlichen Dingen sein, aber erfolgreich im eigenen Empfinden des Fortschritts. Um den fürchte ich als Autodidakt manchmal und eine professionelle Ausbildung kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.
Zum Ende ist es jetzt etwas philosophisch geworden und meine Fresse, ich merke das ich seit 10 Jahren nichts vernünftiges mehr in einem Forum geschrieben habe. Das ist wahrscheinlich viel zu lang
Aber ich hoffe die Fragen regen euch zumindest zu kurzen Einblicken an, ich Newbie brauche Inspiration
ich schwöre ich habe 2x die SuFu bedient, aber ich bin auf keinen Thread gestoßen der obiges Thema konkret aufs Mischen bezieht und nicht irgendwelche Fragen wie "Mischen lernen mit Buch XY" beinhaltet.
In der Plauderecke scheints mir am besten aufgehoben: ich würde mich freuen wenn viele von euch einfach mal frei von der Leber weg erzählen, wie ihr eigentlich das Mischen gelernt habt. Klar durch Übung. Aber wie sah euer Weg aus?
Um das Ganze zu verdeutlichen, einige Dinge die mich persönlich interessieren würden:
- Konntet ihr jemandem über die Schulter schauen, der euch die ersten Schritte gezeigt hat? Oder seid ihr den autodidaktischen Weg gegangen?
- Habt ihr euch für eine bestimmte Schule des Mischens entschieden oder habt euch davon besonders beeinflussen lassen?
- Was waren eure ersten eigenen Mixing-Projekte? Welche Projekte sind euch besonders in Erinnerung geblieben? Habt ihr eigenes Material gemischt?
- Welche Themen habt ihr euch als erstes vorgenommen? Aufnahmetechnik? Equalizer? Hardware? Was waren eure Themen am Anfang?
- Mit welchen Medien habt ihr gelernt?
- Welches Buch/CD/DVD würdet ihr an jemanden verschenken, der mit dem Mischen beginnen möchte?
- Habt ihr digital oder analog gelernt? Warum sollte jemand, der ausschließlich digital mischt, sich eurer Meinung nach auch in der analogen Welt umsehen?
- Was waren eure AHA-Erlebnisse, insbesondere am Anfang?
- Wie oft habt ihr daran gedacht aufzugeben? Warum habt ihr weiter gemacht?
- Wann hattet ihr das Gefühl: "jetzt hab ichs!"?
Kleine Anmerkung: Mischen ist hier das Synonym für alles was mit dem Recording zu tun hat. Ob live, Studio, Home-Recording, Tonmeister der Kirchenkapelle oder die Leute, die diese verrückten Filmsounds machen - ganz egal. Je mehr unterschiedliche Erfahrungen desto besser.
Warum frage ich das? Ich stehe selber noch am Anfang (und mache hiermit auch den Anfang des hoffentlich reichen Austauschs):
Als Autodidakt will ich nicht in die Falle laufen, in einer Art Bubble zu lernen. Zu denken ich kanns, um dann festzustellen das es eigentlich ganz anders geht. Das Feedback-Unterforum ist ein gutes Element um zumindest andere Meinungen zu bekommen. Aber mich interessiert die "didaktische" Perspektive - eure Art, das Mischen zu lernen (oder wie ihr es gelernt habt).
Als in mir Anfang des Jahres der Wunsch aufkeimte wieder zur Musik zurückzukehren und mich ausführlich mit dem Home-Recording zu befassen, habe ich aufgrund meiner begrenzten Vorerfahrung (=Hobbybassist mit durchschnittlicher Liveerfahrung, nie im Studio gewesen) begonnen, mich mit der DAW und Guitar Rig auseinanderzusetzen. Die ersten Aufnahmen bestanden also aus einem rohen Signal, welches durch das Plugin gejagt wurde. EZ Drummer-Beat drunter und fertig. Effekte waren ja im Plugin, so zumindest meine Logik. Natürlich waren mir Effekte wie Equalizer und Kompressor bekannt. Irgendwann habe ich dann angefangen diese Dinge in die Effektkette der Spuren zu laden. Routing? Fremdwort. Abmischen bestand für mich zu dem Zeitpunkt aus einpegeln und komprimieren. Das die Ergebnisse frustrierend klingen kann sich jeder vorstellen Und tatsächlich kam mir nach wenigen Tagen schon der Gedanke es einfach wieder sein zu lassen (so wie mein kläglicher Versuch im ersten Corona-Lockdown Zeichner zu werden...). Try-and-Error ist für mich obligatorisch in der Musik. Aber ich hatte einfach die Schnauze voll und entschied mich für einen anderen Ansatz.
Ich hab den Anfang gesucht und mich mit Songwriting und besonders Arrangement auseinandergesetzt. Stichwort Ausmisten. Was braucht ein Song, was braucht er nicht? Was mir dabei tatsächlich am meisten geholfen hat, war die Investition in vernünftige Studiokopfhörer und das ganz bewusste Hören von der Musikrichtung, die ich machen wollte. Weniger ist mehr kennt jeder, verstanden hatte ich es bis dato offenkundig nicht.
Im zweiten Schritt habe ich mir ein Buch bestellt, welches ich vor Jahren mal in der Hand hielt: "Mischen wie die Profis" von Bobby Owinski. Der Titel ist zum Kotzen, aber ich fand den Inhalt damals schon ansprechend strukturiert. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, primär mit diesem Buch zu lernen, um eine vorgegebene Struktur zu nutzen. Man mag Bücher für ein veraltetes Medium halten und ich sehe den Vorteil von Portalen wie Youtube - man kanns halt direkt hören und muss sich nicht vorstellen wie z.B. ein Kompressor etwas verdichtet. Da bin ich vielleicht stur Das Themengebiet stand und steht also durch die Struktur des Buches. Besonders interessant fand ich den Ausflug in die Mixing-Schulen der 60iger bis 80iger, als die Welt noch größer war und beispielsweise ein Unterschied zwischen dem "L.A.-Sound" und dem "New-York-Sound" zu hören war. Deshalb auch mein Interesse daran, ob ihr euch bewusst an Schulen orientiert oder eher an eigenen Hörgewohnheiten oder anderem.
Zurück zu Thema: Folglich gehe ich derzeit so vor, dass ich versuche die Fundamente zu erlernen. Für mich sind das im Pop/Rock-Bereich die Abstimmung der Rhythmussektion, insbesondere von Bass und Schlagzeug, die Verteilung der Elemente im Frequenzbild und Panorama und die Kontrolle der Dynamik. Ich schreibe dafür einfache Songs, die ich auf Gitarre und Bass möglichst solide Einspielen kann, stümper dann gesanglich drüber und versuche das Fundament zu formen. Zusätzlich zum Buch gleiche ich die Informationen mittlerweile auch mit anderen Quellen ab Damit habe ich zumindest aktuell das Gefühl, dem absoluten Anfängerstatus mit Störgeräuschen und Ohrenbluten entwichen zu sein. Nicht immer im Ergebnis, aber im Bemühen Dieser Weg bedeutet natürlich das Risiko im eigenen Trott zu bleiben. Alles selbst einspielen und mischen bedeutet auch in eigenen Mustern zu bleiben. Zurzeit finde ich das hilfreich, weil es mir hilft Grundlagen des Sounds zu entwickeln, aber perspektivisch deshalb auch schon der Thread von mir: Abmischen üben anhand fremden Materials aus dem Internet - Quellen (Beteiligung auch dort gewünscht)
Seitdem kamen auch schon ein paar AHA-Erlebnisse. Ich will nicht behaupten Kompressor und EQ wirklich verstanden zu haben, aber ich arbeite zumindest nicht mehr mit den Presets und Werkseinstellungen, sondern orientiere mich am entstehenden Klang Und es keimt ein gewisses Verständnis vom Gesamtbild des Sounds, den ich gerne erreichen will. Ich lade die Effekte zugegebenermaßen immer noch direkt in die Spur, statt mit der Routingmatrix zu arbeiten - aber da ich im nächsten Schritt auch Reverb und Delay einsetzen möchte, sehe ich mich sehr zeitnah in der Matrix. Es gibt aber auch einige Bocken: ich kriege den Sound der Akustikgitarre noch nicht ausreichend gebogen, allerdings sind meine Räumlichkeiten und technischen Möglichkeiten zurzeit noch begrenzt, was schon die Aufnahme erschwert. Die noch fehlenden Gesangsfähigkeiten (Unterricht incoming) machen es für mich selbst teilweise unangenehm das Material zu bearbeiten Aber ich will das gerne drin haben um einen für mich ganzen Song zu haben. Und ich sehe mich noch weit entfernt von einem semi-professionellen Ergebnis, wo vielleicht auch andere mehr als einmal hinhören würden. Dann fragt man sich als Autodidakt ab und an, ob man das Ding grad nicht eigentlich komplett verhunzt Hobbys müssen für mich nicht erfolgreich im Sinne von Bekanntheit, Geld oder ähnlichen Dingen sein, aber erfolgreich im eigenen Empfinden des Fortschritts. Um den fürchte ich als Autodidakt manchmal und eine professionelle Ausbildung kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.
Zum Ende ist es jetzt etwas philosophisch geworden und meine Fresse, ich merke das ich seit 10 Jahren nichts vernünftiges mehr in einem Forum geschrieben habe. Das ist wahrscheinlich viel zu lang
Aber ich hoffe die Fragen regen euch zumindest zu kurzen Einblicken an, ich Newbie brauche Inspiration
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