Wer spielt ohne Pedale, direkt in den Amp und wieso?

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. Oder anders herum – wenn du seine Anlage spielen darfst wirst du trotzdem nicht wie er klingen.

sorry, aber: bullshit...
ich stimme zu, dass man bei den meisten einigermaßen hören kann wer es ist, das liegt aber weniger am sound, sondern eher am (anschlag)charakter, der stilistik und spielweise.
wenn ich sachen nachspiele (sagen wir jetzt mal von JB), dann spiele ich mit dem gleichen (anschlag)charakter und der gleichen stilistik. und dann wird es auch so klingen.
wenn ich mein eigenes zeug spiele, spiele ich wiederum anders.

also ton aus den fingern: (bedingt) ja, ist aber auf jeden fall imitierbar. und der grund-ton-charakter bleibt auch gleich.
 
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Nojo wenn man Jahre investiert(/verschwendet) um sich den eigenem Stil abzugewöhnen und einen anderen 1:1 zu kopieren kann das Ergebnis schon zu 98% stimmen.

Pedale oder direkt in den Amp? Kommt auf Musik, Band und Song an. Manchmal ist purismus geil, manchmal braucht die Musik viele klamgfacetten welche ein volume/tone-poti nunmal nicht hergeben.

Glaube da sollte kein Musiker stur sein song durchziehen sondern das machen was am song&Band dienlichsten ist.
 
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Umgekehrt würde mich interessieren, wieviele von den Ohne-Pedale-Spielern reine Wohnzimmer-Gitarristen sind, die sich zuhause ganz und gar ihrem one and only Lieblings-Sound hingeben können.

Ich spiele in der Band ohne alles, wie gesagt bald mit Timeline. Mein Bandkollege hat einiges mehr, wir sind aber so sehr zufrieden mit unserem Klang.

Nicht mal wirklich. Wir machen Rock-Pop-Soul-Cover, querbeet von den 60ern bis heute. Aber ohne den Anspruch auf 100% Reproduktion, sondern wir versuchen immer was eigenes draus zu machen.
Die Sache ist einfach, dass ich bei ~40 Songs am Abend nicht nur "den einen" Sound haben möchte. Auf dem Trip war ich, als ich so für mich, oder in Bands mit einer überschaubaren Anzahl eigener Songs, gespielt hab, aber auf 3,5 - 4h Programm ist das einfach etwas langweilig und nutzt sich mMn ab.
Trotzdem (ich komm ja immer noch von der klassischen Gitarre) setze ich Effekte eher dezent ein. Viel macht einfach mein Amp, der jeweils zwei Clean, zwei Crunch und zwei Highgain-Kanäle hat und so schon diverse Sounds zur Verfügung stellt, und ich bin exzessiver Nutzer des Pickup-Wahlschalters. Ich nutze da wirklich alle 5 Stellungen, quasi als Instant-Höhenblende.

Ich spiele keine 3,5-4 h auf einer Bühne und dennoch auch bei längeren Proben geht mir der Klang nicht auf die Nerven. Aber ich glaube auch, dass man beim Covern auch eher darauf angewiesen ist anders klingen zu können.
Was für einen Amp spielst du?
So ist halt jeder unterschiedlich in seine Ansprüchen und Vorlieben. Mein Bandkollege hat eine Zeitlang auch ganz schön viel geschraubt an Pedalen und Amp. Mittlerweile ist er drüber hinweg und zufrieden mit dem Klang.
 
Ich spiele in der Band ohne alles, wie gesagt bald mit Timeline. Mein Bandkollege hat einiges mehr, wir sind aber so sehr zufrieden mit unserem Klang.

So war das bei mir ja auch lange: Wenn man zwei Gitarristen hat, ist es durchaus ne geschickte Lösung, wenn einer die effektlastigen Sachen übernimmt, und einer pur spielt. Dann kommt man sich auch fast nie ins Gehege. Aber dadurch, dass ich nun alleine bin, muss ich halt beides übernehmen. (und Solos..)

Was für einen Amp spielst du?

In der Band einen H&K Triamp MK I. Wenn man den Grundsound mag (recht 'modern') ist das ein superflexibles Gerät, und mittlerweile kriegt man die nachgeworfen, weil's ja schon den MK III gibt.
Hier zuhause hab ich son Rack, mit nem alten Mesa Boogie Quadamp, nem Sansamp und ner KT-88 Endstufe. Das ist noch flexibler, wiegt aber gefühlt ne Tonne :)

Aber ich geb dir recht: jeder hat halt seine Ansprüche. Manch einer kommt mit einem Sound aus, ich wollte schon immer ne ganze Bandbreite, auch was Grundsounds angeht. Ein Clean reicht mir nicht, und verzerrt hab ich auch gerne verschiedene Stufen schaltbar.
 
Um es mal aufzugreifen, was hier jemand gesagt hat: Ist ein Pedal aus und im true-bypass, klaut es einfach überhaupt garkeinen Sound. Die 5 cm mehr Litze machen da einfach garkeinen Unterschied, nichtmal messbar. Nicht vernachlässigen sollte man natürlich, dass dann noch x Meter hinzukommen weil man nicht direkt in den Amp sondern erst zum Pedal geht.
Ich spiele auch mit (sehr wenigen) Tretern. Wah, Fuzz, Overdrive, Booster, Tuner und Reverb. Aber das auch nur weil ich für Covermusik per Knopfdruck wechseln können muss, sont würde ich nen Treblebooster direkt in den Amp spielen und sonst nichts.
 
Um es mal aufzugreifen, was hier jemand gesagt hat: Ist ein Pedal aus und im true-bypass, klaut es einfach überhaupt gar keinen Sound.
Nicht richtig. Wenn ein Pedal überhaupt gar nichts klaut, klauen 10 Pedale auch noch keinen Sound. 10 x 0 ist immer noch 0.

Du hast recht, bei einem Pedal sind die Unterschiede nicht relevant (aber messbar), das wolltest Du vermutlich damit sagen. Bei 3 ist schon ein Unterschied hörbar. Bei einer Strat bleiben da schon einige Höhen auf der Strecke. Inputbuffer ist da die Hilfe. Ich hatte mal für eine Demo einen Okko VIB vor 8 (!) Pedale im True Bypass gehängt. Während des Spielens schalte ich den Buffer ein und aus.

Tag und Nacht!
 
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Deshalb empfiehlt sich als Anfang der Effektkette ja auch, statt der vielgepriesenen True Bypass-Tuner, wie dem PolyTune, ein BOSS TU-3 mit seinem Buffer.
 
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Es gibt es nicht nur im Blues oder bei den Stones, auch Angus Young oder
Kerry King von Slayer sind Gitarristen, die ihre übersteuernden Röhren ihrer
Verstärker einfach extrem boosten und/oder High Gain Pick up's verwenden.
Klingt geil, muss ich Respekt vor haben. Auch ich stehe unbedingt auf den Klang
von Röhren. Ich würde mit meinem Muff-Fuzz nicht einen Transistoramp ansteuern
wollen.
Jedoch ist bei mir aus oben genannten Gründen von Verlusten im Signalweg auch bei
2-3 Pedalen Schluss. Treble Booster - eventuell Compressor - Big Muff => Verstärker.

Um noch mehr fachsimpeln zu können reicht es nicht mal, sich nur die Sinuskurven anzusehen.
Röhren übersteuern anders, als die kleinen Transistordinger in einem Fuzz. Vor allem die
Germanium Varianten haben ihren eigenen Twang. Ich finde Transistorfuzz in crunchigen
Röhrenverstärker einfach genial. Man ist so unglaublich variabel, den Gesamtsound an
die Tagsform oder auch die verwendete Gitarre anzupassen.

Obgleich sowohl Amp, wie auch Muff bereits komprimieren, möchte ich oft nicht auf einen
externen, transistorbasierten Compressor verzichten.
Booster oder Compressor, auch ein Fuzz sind einfach transistorbasierte Schaltungen, wie sie
in der Vorstufe eines Verstärkers nicht existieren.
Darum gillt für mich auch nicht das Argument, dass es reicht, sich einen Amp auszusuchen,
der bereits alles kann.
 
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Nicht richtig. Wenn ein Pedal überhaupt gar nichts klaut, klauen 10 Pedale auch noch keinen Sound. 10 x 0 ist immer noch 0.

Du hast recht, bei einem Pedal sind die Unterschiede nicht relevant (aber messbar), das wolltest Du vermutlich damit sagen. Bei 3 ist schon ein Unterschied hörbar. Bei einer Strat bleiben da schon einige Höhen auf der Strecke. Inputbuffer ist da die Hilfe. Ich hatte mal für eine Demo einen Okko VIB vor 8 (!) Pedale im True Bypass gehängt. Während des Spielens schalte ich den Buffer ein und aus.

Tag und Nacht!
Nein, da muss ich widersprechen. Die 10 Pedale, würden bei jeweils im inneren 2cm Litzen und true bypass im ausgeschalteten Zustand, genauso viel Sound klauen wie ein Gitarrenkabel, was 20 cm länger wäre. Ich schrieb, dass dadurch ja auch nochmal x Meter Kabel dazu kommen, also quasi Anstelle Git -> Amp dann Git -> Pedal -> Amp. Das hört man dann natürlich schon, wenn sich auf einmal der Weg verdoppelt. Dann hast du allerdings recht, dass sich das mit einem Inputbuffer beheben lässt. Danach ist die Kabellänge faktisch egal.
 
Nein, da muss ich widersprechen. Die 10 Pedale, würden bei jeweils im inneren 2cm Litzen und true bypass im ausgeschalteten Zustand, genauso viel Sound klauen wie ein Gitarrenkabel, was 20 cm länger wäre. Ich schrieb, dass dadurch ja auch nochmal x Meter Kabel dazu kommen, also quasi Anstelle Git -> Amp dann Git -> Pedal -> Amp. Das hört man dann natürlich schon, wenn sich auf einmal der Weg verdoppelt. Dann hast du allerdings recht, dass sich das mit einem Inputbuffer beheben lässt. Danach ist die Kabellänge faktisch egal.
Nach meiner Erfahrung, mit Versuchsaufbau und Hören und per mp3 hörbar, machen 8 Pedale im Signalweg (alle True Bypass) wesentlich mehr aus als wenn ich z.B. ein 6m Kabel verwenden würde.
Meine Vermutung, m.a.W. also nicht belegt oder gemessen, ist, daß die Stecker (im oberen Fall George L) und Schalter im Inneren der Pedale einen gehörigen Anteil am Höhenklau haben.

Aber im Grunde sind wir uns einig: Ein bis zwei True Bypass-Pedale vor dem Amp sind egal und im Livebetrieb nicht feststellbar.

Bei drei Pedalen fange ich an, es zu bemerken. Live kann das allerdings sogar einen Vorteil bieten, weil man u.U. nicht mehr im Frequenzbereich des Sängers räubert. Aber, um zurück zum Thema zu kommen, der Charakter des Amps wird verändert.
 
Ich spiele meistens direkt und ohne Effekte. Ich finde, dass gewisse Pedale, z.b. das viel benutzte NS-2 klaut einfach Sound. Es klingt definitiv dünner, und ich bin nicht einer der das Gras wachsen hört. Ausserdem verändert der Effektloop bei einigen Amps auch den Sound, deswegen verzichte ich oft auf Effekte.
 
... dann höst Du halt die Effektkette mit raus. Schlimm? Manchmal frage ich mich, ob der Ampsound wirklich so eine Heilige Kuh ist, die nicht geschlachtet werden darf. Ob die Effektkette nun was mit dem Ton macht, oder nicht, ist doch eigentlich nicht unbedingt relevant, denn man bekommt ja etwas Neues dafür - und umgekehrt gedacht, ist der Sound am Ende dann *ohne* Effekte ein anderer. Je nach Standpunkt, würde *das* dann der eine, oder andere sogar als *seines Charakters beraubt* empfinden - ich auf jeden Fall!
Wie gesagt, für geklaute Höhen gibts Buffer - z.B. in Boss-Tunern und notfalls EQs. Aber für mich ist der Sound meines Amps *nach Durchlaufen* einer Effektkette, so wie er ist, immer *mein* Sound und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich den ohne Effekte überhaupt leiden mag. ... müsste ich mal ausprobieren

@jukexyz - Sorry, wie kann man sich ein Noisegate reinhäkeln und hinterher ernsthaft einen Soundverlust beklagen?
 
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Im Prinzip sind Gitarrenamps auch nur Lautmacher gewesen und wegen physikalischen Gegebenheiten klingen sie so wie sie es tun (eben Klangfärbend). Wenn man jetzt eben noch eine Schaltungsebene davor setzt, verändert das zwar evtl den Klang, aber gerade das ist doch gewünscht wenn man sich was vor dem Amp schaltet (bzw. in den Loop).
Will man natürlich keine Effekte, dann ist das was anderes. Aber da dreht man sich halt mit der Argumentation im Kreis. Es gibt eben keinen Effekt, der das Signal nicht beeinflusst (weil er sonst ja auch absolut dumm wäre und obsolet). Selbst ein Booster, der 100% neutral sein sollte verändert den Charakter trotzdem (denn er macht ja lauter, bzw. mehr Output).

Ich sehe Pedale wie Werkzeuge. Wer sie nicht benutzen möchte okay, man kann auch ne Mutter mit der Kombizange abdrehen...
 
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Ohne alles...joa, ab und zu. Marshall auf vollgas und ab geht die Post. Klar macht es Spaß, nicht auf dem Boden rumtreten zu müssen.

Dann ist es aber auch wieder schön, wenn man mal Delay und Chorus hat ;)
 
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Laß die Treter Höhen klauen, ich dreh die am Amp sonst eh raus ... :engel:

Wie bereits gesagt wurde: Kommt auf die Musik an !

Für mich persönlich gilt:

Punkrock, Kick Ass, Schweinerock, ... : Gitarre-Kabel-Amp

Alternative, Doom ,Stoner, Psychedelic, ... : Wah, Fuzz, Overdrive,Chorus, Delay, Hall (vor dem Amp, in dieser Reihenfolge ;) )
 
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Ich denke nicht, dass man mit der Frage evtl eine Tendenz finden kann. Jeder macht das so wie er Lust und Geld hat, sowie den Sinn und Zweck(Proberaum, zu Hause, Studio, Live) darin sieht.

Aber fehlt nicht manchmal irgendwie die Würze? Ein klein wenig Slapback, etwas Compressor, etwas Chorus und ein bisschen Boost, wenn das Solo laut und tragend werden soll? Nur mit dem Volumenpoti ist die Lautstärkesteigerung relativ begrenzt, wenn man ohnehin schon im Crunch unterwegs ist.

Es kommt doch immer auf die Band darauf an, was man mit dem Material macht. Man kann ohne Effekte genauso tragende Sounds erstellen. Man muss nur wissen wie und vor allem, muss man wissen wie man sich auch anhören möchte. Möchte man sich eher nach Garage bzw. roh anhören oder nach Sophisticated Rock, experimentell?
Man kann auch ohne einen Effekt mit einem 2 Kanalverstärker 4+Sounds abrufen. Das geht beispielsweise mit Probanden, die einen FX-Loop haben und einen Returnregler im Loop. Heißt schon mal zwei Lautstärke-Modi pro Kanal. Mit einer Gitarre mit zwei Volumepotis und einem 3-Wegeswitch hat man pro Kanal noch einen Cleankanal oder einen zurückgedrehten Semi-Crunch. Das ist schon mehr als viele tatsächlich benutzen.

Einen Amp zu boosten bringt mit den modernen Amps eigentlich nix. Kolorierung ja, evtl auch Bass-Cut(Tubescreamer). Jedoch ist der Booster aus einem ganz anderen Grund entstanden, weil einfach die Zerrintensität damals gefehlt hat, dass dabei neue und kolorierte Sounds entstanden sind, liegt doch eher dem Zufall nahe.
Ich benutze einen Booster um das Gain gewisser Gitarren auszugleichen und eine gleiche Zerrintensität zu bekommen.

Fuzzes werden auch oft recht "falsch" gehandhabt und vor einen cleanen Amp gespeist. Wie man das macht bleibt sicherlich jedem überlassen, aber einen erdigen dicken Fuzzsound geht einfach nur im Distortionkanal, man muss einfach nur das Volume und Gain der Vorstufe runtersetzen.

Ich bin so der Typ, der schon ganz zu anfangs viel mit Multi-Effekten herumexperimentiert hat. Ebenso viel mit Fuzzboxen. Aber bin immer wieder zurückgekommen auf den rohen Sound des Amps, ohne Effekte. Heute benutze ich aber Systeme wie das Soundsculpture Switchblade GL, um meinen Sound so pur wie möglich zu halten und das im Bi-Ampingmodus, um einen Signatureton zu bekommen. Aber meine Effekte, die ich dann noch zusätzlich dazu schalten kann, nicht missen möchte. Weil auch ein Delay ein Instrument sein kann, indem man es rhythmisch anpasst. Auch mein Hush Ultra route ich nicht bei Clean in den FX-Loop der Amps. Ich habe somit zwei Welten, die ich abrufen kann. Das ist Luxus, aber ich möchte es nicht missen. Ebenso dient mir die db-Anpassung des Switchblades und ein Xotic RC für Cleansounds und Pegelanpassungen, weil immer zwei Amps an sind und einer davon zwei Distortionkanäle hat.
 
Hi,
Kannst du näheres dazu erzählen?

Viele Grüße Matze


Bierschinken ist so nett und bastelt mir derzeit davon einen Preamp zusammen, da ich keine großen Topteile mag und gerne auch mal mit Impulse Antworten spiele.
 
@DerZauberer Danke sehr informativ!
 

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