Ich möchte zur Abwechslung mal einen fiktiven Drumcomputer/ Drumsynthesizer vorstellen. Er wäre samplebasiert und der Großteil des Roms elektronischer (und da überwiegend analoger) Herkunft. Ich würde aber nicht so sehr die üblichen Orignal-Kisten wie Rolands TR-Reihe, sondern verstärkt diverse analoge Synthesizer absampeln, denn die sind mit ihren schnellen Hüllkurven geradezu für so etwas prädestiniert. Neben herkömmlichen Drum- und Percussion-Standards würde ich auch diverse Effekt-Sounds mit reinnehmen.
Eine Besonderheit bei dem ganzen Konzept wäre zudem, dass jeder einzelne Sound in dreifacher Round-Robin-Variante vorliegt, auch die akustischen Drums und Percussion-Instrumente. Letztere wären nicht ganz so zahlreich wie ihre elektronischen Varianten vertreten, dafür aber in guter Qualität. Pro Einzelinstrument gäbe es zwei oder drei Haupt-Dynamiksamples, zwischen denen jeweils phasensynchron ineinander übergeblendet wird. Zusammen mit den besagten Round-Robin-Elementen ergäbe das dann bis zu neun Einzelsamples pro Instrument.
Jeder der acht Parts (von denen ein einzelner wieder aus verschiedenen Teilinstrumenten bestehen kann) hätte seine eigene Effekt-Abteilung mit Delay, (Gated) Reverb, Verzerrer und Dezimator/ Bit-Crusher. Davor wäre noch eine Klangformung mit Analog-Modeling-Filter geschaltet. Bei den Effekten könnte man nicht immer alle auf einmal benutzen, um den Prozessor zu schonen - so schließen sich Delay und Reverb auf der einen und Verzerrer und Dezimator auf der anderen Seite jeweils gegenseitig aus.
Da das Instrument auch ein Drum-Synthesizer sein soll, lassen sich zwei beliebige Sounds phasensynchron überlagern bzw. ineinander überblenden. Zusätzlich zu den Naturimitaten könnte man z.B. so eine runde, analoge Bassdrum in eine akustische Kick übergehen lassen. Mit dem Bit-Crusher lassen sich die hochwertigen Akustik-Samples (dann nur mit der höchsten Dynamik-Stufe) in amtliche Retro-Drumsounds im Stil der 80er Jahre verwandeln, inklusive der fast totalen "Zerbröselung" beim Runterpitchen.
Einen Ram-Speicher zum Hinzufügen eigener Samples würde ich auch noch integrieren, aber der Rom und die Synthese-Möglichkeiten decken wie gesagt schon ein sehr breites Spektrum ab.
Für den Sequenzer würde ich die klassische Lauflicht-Variante nehmen, allerdings mit extrem feiner Auflösung. Selbst kurze Rhythmus-Muster klängen alles andere als statisch, da neben den Round-Robin-Samples auch noch eine leichte Zufalls-Variation von Note-on-Event und Velocity erfolgen kann ("Analog" bzw. "Human Feel", letzteres gab es schon vor 25 Jahren). Das Einspielen könnte mithilfe der acht integrierten Gummi-Pads oder über externe Drum-Pads erfolgen. Man könnte sogar einen Drumtrack komplett ohne kürzere Patterns in nur einem Rutsch einspielen, der Sequenzer würde jede einzelne Nuance eines guten Schlagzeugers exakt wiedergeben, aber auch eine nachträgliche Quantisierung wäre in Prozentschritten möglich.