Erstmal vielen Dank für die gewaltig vielen Antworten in der kurzen Zeit
Kurz zu mir: Ich bin 25 und aktuell im 5. Semester meines Studiums. Wenn alles glatt läuft gehts auch in Regelstudienzeit über die Bühne, also in fünf Semestern stehe ich mit Master da (hoffentlich).
Als Kind hat mich der Strom schon immer fasziniert. Es ist also nicht so, als würde mich das nicht interessieren. Aber ich versuche momentan irgendwie, Schnittmengen zwischen Studium und der Musik auszumachen. Und da sehe ich eher wenig Zukunft drin.
Obwohl bei uns um die Ecke Hughes&Kettner sitzt. Momentan arbeite ich in einem anderen Betrieb in der Elektronikentwicklung, aber vielleicht werde ich dort früher oder später mal anfragen.
Zum Spielen: Natürlich sitze ich nicht hier und versuche nur so schnell wie irgend möglich zu spielen. Dass diese Geschwindigkeit eben nicht unbedingt was mit musikalischem Ausdruck zu tun hat, ist mir ebenso klar, aber ich bin der Meinung, dass ein schnelles Solo eben auch was für sich hat und sehr wohl sehr gut klingen kann.
Ich improvisiere sehr viel und versuche auch, mich musiktheoretisch weiterzubilden, Songwriting steht auch immer fest auf meinem Plan. Das ist allerdings ohne Band oft sehr frustrierend. Mir fehlen da die Leute, die etwas Input bringen (ich hatte dazu hier vor einigen Monaten schonmal einen Thread erstellt). Andererseits fehlt mir für besagte Leute auch einfach die Zeit.
Momentan beschränke ich mich daher auf das, was ich in meinen Augen am meisten "trainieren" kann. Natürlich ist die Gitarre kein Leistungssport, ich komme eher aus der Ecke Opeth und Wolves in the Throne Room (und alles, was irgendwie aus dem Bereich Black Metal kommt und sehr starke Atmosphäre aufbaut - z.B. Altar of Plagues). Dort wird man seine Probleme haben, technisch anspruchsvollere Gitarrensoli zu finden, je nach Band gibts da überhaupt keine Gitarrensoli.
Letztlich ist das auch die Musik, die ich machen möchte - das paradoxe daran ist also, dass ich dieses technische Zeug da eigentlich garnicht brauche.
Angefangen habe ich allerdings mit der E-Gitarre wegen der Band Children of Bodom. Als ich 12 war bin ich zum ersten mal darauf gestossen. Damals war die Musik auch noch total eigenständig und was mich am allermeisten faszinierte, waren die Gitarrensoli. Seither dachte ich mir immer: "sowas musst du auch können". Vermutlich kommt dort dieser Leistungsgedanke her?
Natürlich betrachte ich das wohl zu kritisch und mache mir viel zu viel Gedanken und Stress. Vermutlich liegt der Hund dort begraben, ich hab mich da irgendwo festgefahren. Das hab ich jetzt etwas klarer, aber an der Lösung muss ich noch ein wenig arbeiten.
Was mich allerdings freut, sind eure Kommentare, die mir wieder ein wenig Aussicht verschafft haben, dass ich auch noch in 30 Jahren da sitze und Riffs schreiben kann. Eigentlich wollte ich auch jedem hier einzeln antworten, aber das würde bei der Anzahl an Beiträgen bereits jetzt den Rahmen sprengen.
Daher bedanke ich mich vorerst im Allgemeinen für eure Kommentare
Auf eins möchte ich aber gesondert eingehen, weil mir gerade noch etwas klar wurde:
@fantasy2113: Dass man so lange täglich üben muss kann ich jetzt so nicht bestätigen. Sicherlich gibt es Leute, die jeden Tag stundenlang da sitzen und üben, damit sie irgendwelche Läufe spielen können. Aber meiner Meinung nach ist das eher ein Technikproblem, denn ich persönlich muss komplett entspannt sein, wenn ich sowas spiele. Bei mir hats irgendwann "klick" gemacht. Dafür musste ich nicht stundenlang üben.
Ich sehe das Problem eher darin, dass man sich vorher richtig aufwärmen sollte, damit die Finger und Gelenke die nötige Lockerheit und Entspannung mitbringen.
Daher scheint es bei mir vielleicht doch eher ein Problem des Kopfes zu sein. Ich glaube im Nachhinein sogar, die größte Verbesserung hab ich in Zeiten erzielt, wo ich nicht mal so aktiv an der Gitarre war, aber halt wenn dann "richtig" bzw. die "richtigen" Songs/Soli geübt habe.
Was ich jedoch NIE gemacht habe, war stupides Technik üben im Sinne von Petrucci-Übung oder sonst was. Mein ehemaliger Lehrer meinte auch immer, er hätte nie irgendwelche Übungen gemacht, sondern immer nur das gespielt, was ihm Spaß machte. Letztendlich steckt dort ja genau das drin, was man dazu braucht.
Falls daran Interesse besteht, werde ich irgendwann mal ein Video-Tutorial machen, wie man schneller wird. Auf Deutsch gibts da glaube ich, zumindest in Videoform, nichts.
Ich weiß, viele Leute stehen schnellem Spiel eher abgeneigt gegenüber, aber prinzipiell kann doch jeder tun, was er möchte