Wenn die Leidenschaft zur Last wird...Oder: Wenn die Zeit fehlt

Noch mal eben aus der Perspektive der Altersmilde und der grauen Haare... - Der Brotjob ermöglicht mir / uns ein recht entspanntes Familienleben. Irgendwann haben wir den Kindern beim Krabbeln ein paar Instrumente in den Weg gelegt. Daraus sind bei beiden Kindern aus "geschubstem Eigeninteresse" (wir haben sie etwas dahingestubst, auch aufgepasst, dass sie eine Zeitlang dabei bleiben, ohne Zwang, aber mit Überwinden und Ertragen von Durststrecken) "Lebensläufe" entstanden mit jeweils Klavier und einem weiteren Instrument, jeweils Chor und jeweils Komposition. (Kosten pro Monat vorübergehend bis zu ca. 400€ mit Wegekosten; das ermöglichte der Brotjob...)

Dabei bin ich dann auf interessante Leute (LehrerInnen der Kinder, Ensemblemusiker) gestoßen, die für mich wieder neue Anregungen zur Musik gebracht haben, und zwar ganz andere, als wenn ich im Gitarristenmustopf weiter gemacht hätte. - Und in eine meiner jetzigen Gruppen bin auf der Arbeit mitgeschnackt worden. Den Job hätte ich ohne Studium nicht:) => Der Master lohnt sich auf jeden Fall.
 
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Tja, ich weiss nicht ob das hier richtig ist, ich sage es aber dennoch..Nur damit ihr auch mal die andere Saite :) seht..
ich hatte oder habe burnout, währenddessen ist meine Frau mit unseren Kindern verschwunden, ich war bei der Polizei etc. In der Schule und Kindergarten krankgemeldet.. Danach Ferien,ich bin fast durchgedreht, danach Aussage der Schule, Frau im Frauenhaus..Keine Aussage wieso warum.. Im Verfahren wurde nicht auf meine und die Aussagen der Kinder eingegangen, ich habe bis jetzt meine Kinder nur betreut gesehen, durfte sie jetzt 2 mal 3 Stunden dort treffen und auch zweimal für 6 Stunden mitnehmen.. In fast 11 Monaten. Trotz über 5000€ Anwaltskosten, Aussagen der Kinder dass ich ihnen nie etwas getan habe.. Auch gegenteilige Aussagen über ihre Mutter..
Sie sind immer noch im Frauenhaus.
Das ganze auszuführen sprengt alle Rähmen, aber worauf ich hinauswill, ich war oder bin wirklich ganz, ganz unten,psychisch, physisch, finanziell. In den letzten Monaten ist die begrenzte Hoffnung meine Kinder wieder sehen zu können und die Musik das einzige in meinem Leben, ohne die Musik würde ich wohl nicht mehr leben. Hätte ich früher aufgegeben, da gab es Jahre in denen ich vielleicht 2 Stunden gespielt habe, oder hätte ich mein Equipment verkauft, könnte ich das niemals durchstehen (richtig durchstehen kann man das nicht) und mich in gewissen Momenten ablenken. Motivation war natürlich teilweise ziemlich low.. Aber ich habe zuvor angefangen meinem Sohn Gitarre beizubringen, das ist so das letzte was ich richtig mit ihm machen konnte, daher will ich das nicht aufgeben.
Ich spiele jeden Tag mehrere Stunden Bass und Gitarre, ich habe jetzt ein paar Wochen Probleme mit meinem kleinen Finger der öfter zwickt, aber MRT alles okay.. Ich war wirklich geschockt dass ich vielleicht nicht mehr spielen kann. Liegt wohl eher an meiner Ernährung etc. Ist natürlich alles momentan nicht so schön...
So wie bei mir sollte es natürlich nicht sein dass die Gitarre dermassen zum Lebensinhalt wird, aber wie gesagt, ich weiss nicht was ich sonst hätte machen können um zu versuchen mich abzulenken... Leider spiele ich dennoch beschissen:D vielleicht ja auch deshalb, wer weiß..
 
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Du hast zumindest die perfekte Story für einen ordentlichen Bluesmusiker. ;)

Und es stimmt, auch negative Erlebnisse können eine Motivation sein. Für mich war der Tod meiner Mutter vor 2 Jahren ein ziemlicher Ansporn jetzt noch mal durchzustarten.
 
Ich hatte auch oft derartige Phasen, wie die, die du gerade durchmachst. Und auch ich hatte das Gefühl, dass ich technisch schleife etc.
Allerdings muss ich sagen - es hat sich alles als Humbug rausgestellt, aber das brauchte Jahre, bis es ankam.

Meine Grundsituation war ähnlich wie die deine, nur war es bei mir die Hochzeit, der Job und der damit letztendlich verbundene Umzug. Allerdings habe ich nie meinen ganzen Kram verkauft oder ähnliches, sondern habe es lediglich ruhiger angehen lassen.

Ich merke, dass ich wieder viel Spaß daran habe, an der Gitarre zu hängen, allerdings übe ich weniger, sondern spiele einfach ein paar Songs, fidel rum oder ähnliches. Dennoch ist mein Spiel besser und interessanter geworden. Warum? Ich denke, weil mein innerlicher Reifungsprozess auch dazu beitrug, das Instrument, mein Können etc. anders wahrzunehmen und einzusetzen.

Mein Punkt ist: lass dich von solchen Phasen nicht entmutigen. Zieh einfach weiter durch, und mach dir keine Sorgen über "wegschmelzendes Können". Das kommt irgendwann doppelt und dreifach wieder!
 
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allerdings übe ich weniger, sondern spiele einfach ein paar Songs, fidel rum oder ähnliches
So ist est bei mir auch. Manchmal leider, aber meistens ist es mir auch egal :) Ich übe nicht mehr gezielt, sondern spiele einfach worauf ich bock habe. Meistens in der Küche mit der Westerngitarre, ich habe keinen Bock mich in mein "Zimmer" zu verziehen und eine "probe" zu simulieren, wo ich dann alleine mit E-Gitarre spiele :) Die Lieder, die wir mit der Band covern, versuche ich natürlich weiterhin zu beherrschen. Mehr oder weniger. Da wir aber jetzt 2 Monate pausiert haben, bin ich mal gespantn wie die Probe nächste Woche wird :) es bleibt spannend. Aber macht auch -meistens- Spass. Nicht immer, das ist nun mal überall so.
 
Ich hatte auch oft derartige Phasen, wie die, die du gerade durchmachst. Und auch ich hatte das Gefühl, dass ich technisch schleife etc.
Das geht den meisten (allen) so ..
Ist es nicht so : Man lernt Songs , Modales Improvisieren oder irgendwelche Licks /Riffs /Tonleitern die einem Gefallen , btw. man wacht auf und sagt sich "Man heute will ich wir John 5 klingen " (ein Beispiel , ist mir nicht passiert ..)
Dann , hat man Momente wo man sich sagt "eigentlich bin ich nicht schlecht" und sieht dann einen tag späterEric Johnson auf Youtube oder ähnliche Sachen ...man vergleicht sich mit vielen anderen und solange man eben noch nicht "rausgekommen " ist ..steckt man in dieser "Falle" (übertrieben gesagt )

Übrigens : Vielleicht noch ein Tipp für leute ,die keine Zeit finden zum üben ..man muss sich eben ungewöhnliche Plätze suchen , vor dem TV , natürlich ohne verstärker ,intensiv lessons vor dem PC ...DieGattin beim Abwasch in der Küche musikalisch begleiten , die Gitarre in die Hand nehmen wann immer es sich anbietet und vorher vielleicht schon Gedanken machen was man heute üben/spielen will ..einfach immer weitermachen
 
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... und auch ohne Instrument üben: Zur Musik im Radio (andere Stimmen, Bassläufe, Soli, ...) singen, Fingergymnastik, evtl. auch mal vor dem EinschlaFen Noten (oder notfalls Tabs) lesen und im Gedanken mit Fingersätzen durchspielen usw. usf. Überlegen, was einen bei der Produktion xyz nicht gefällt, wie man vielleicht etwas anders phrasieren würde, ...
 
Grund: Teppfuhler: muss Einschlafen statt Einschlagen heißen ...
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Meine Bürogitarre habe ich nun einige Wochen und sie hat sich voll bewährt. Fast täglich lässt sich ein halbes Stündchen der Mittagszeit zum Spielen nutzen. Da kommt auch was zusammen.
Außerdem ist es ein schöner Anblick, vom Schreibtisch aus eine Gitarre zu sehen.
 
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Das geht den meisten (allen) so ..
Ist es nicht so : Man lernt Songs , Modales Improvisieren oder irgendwelche Licks /Riffs /Tonleitern die einem Gefallen , btw. man wacht auf und sagt sich "Man heute will ich wir John 5 klingen " (ein Beispiel , ist mir nicht passiert ..)
Dann , hat man Momente wo man sich sagt "eigentlich bin ich nicht schlecht" und sieht dann einen tag späterEric Johnson auf Youtube oder ähnliche Sachen ...man vergleicht sich mit vielen anderen und solange man eben noch nicht "rausgekommen " ist ..steckt man in dieser "Falle" (übertrieben gesagt )

Übrigens : Vielleicht noch ein Tipp für leute ,die keine Zeit finden zum üben ..man muss sich eben ungewöhnliche Plätze suchen , vor dem TV , natürlich ohne verstärker ,intensiv lessons vor dem PC ...DieGattin beim Abwasch in der Küche musikalisch begleiten , die Gitarre in die Hand nehmen wann immer es sich anbietet und vorher vielleicht schon Gedanken machen was man heute üben/spielen will ..einfach immer weitermachen


Absolut! Das wichtige ist einfach, dass man sich mit dem Gefühl vertraut macht, damit man nicht völlig überrumpelt wird von der Erfahrung, nicht zufrieden mit sich selber zu sein. ;-) Für mich ist das ein völlig normales Gefühl und gehört zum Reifungsprozess eben dazu. Man muss es annehmen und damit arbeiten, manchmal kommen dabei bessere Sachen raus, als wenn man dieses Gefühl in erster Linie nicht gehabt hätte!
 
Schließe dich einer Gruppe an, dann hast du den Druck und die "Ordnung/Räson" innerhalb der Übungszeit oder, bleibst zumindest bei deinem Lieblingshobby!
 
Versuch dich einfach mal loszulösen erstmal vom Zwang viel übern oder spielen zu können/müssen. Versuch die positiven Seiten zu sehen, dass du die Möglichkeit hast zu spielen, dass du gesund bist, dass du Spass an der Sache hast, dass du studierst und arbeitest und dir den Grundstein für die nächste Lebensphase legst, um dann später wenn sich alles setzt, wieder durchstarten kannst.
Ausserdem gibt es viele Wege nach Rom, versuch auch zu überlegen wo du Zeiten einsparen kannst und wie? Z.Bsp Ernährungsumstellung ketogene Ernährung um Immunsystem zu stärken-> weniger krank im jahr, Dadurch auch weniger Schlaf nötig. Du bist geistig fitter, brauchst weniger zu üben.

Wie gesagt erstmal ein Step Back , Brainstorming und dann 2 Steps nach vorne.
Und denk dran , den Profis gehts genauso wie dir. Sie haben auch unterschiedliche Phasen, das macht das ganze auch lebendiger und für dich selber interessanter. Wie schlimm wärs doch wenn du jeden tag x Stunden üben müsstest, das wäre monoton und irgendwann auch langweilig.
 
Nun ich kann dir mal meine Erfahrungen schildern.

Ich stand ähnlich wie du am selben Punkt. Ich spiele Gitarre seit ich 9 Jahre alt bin. Heuer werde ich 30. Mein "Traum" war es immer, Musik zu studieren, irgendwas mit musik zu machen. Musikpädagogik oder what ever. Ich wollte Musik als totalen Lebensinhalt. Wenn man dann mit 13, 14 oder von mir aus auch 15 noch genügend Zeit hat, da es außer Schule, essen und atmen eigentlich auch nicht so viel anderes gibt, ist die Vorstellung auch toll.

Irgendwann wird man dann halt älter und - das liegt in der Natur der Dinge - die persönlichen Interessen und auch die Verpflichtungen ändern sich.

In der Zeit, in der ich mich für's "Vor"Studium vorbereiten wollte habe ich mal locker flockig 5 Stunden jeden Tag gespielt bzw mich mit Musik befasst. Das ging nur nicht lange gut, nach dem ich feststellen musste, dieses Vorhaben mangels Masse sausen zu lassen. Tja, was machste dann? Gymnasium bzw. Studium wäre rein "vom Hirn" locker drin gewesen, es gab nur wohl kaum eine faulere Sau als mich und insofern hab ich's mir halt selber verbaut. So hat man dann eben "nur" seinen mittleren Bildungsabschluss und hoffte auf eine halbwegs annehmbare Ausbildung.

Das Leben geht ja weiter also macht man sein Ding um irgendwann mal selbstständig sein zu können.

Zwischenzeitlich wurde es sehr, sehr ruhig um mich und die Musik. Ich nahm die Gitarre zwar jeden Tag in die Hand. Aber meist reichte die Motivation für 2 Songs. Diese auch nur halbherzig und unsauber daher gefummelt und dementsprechend noch demotivierter gewesen.

Andere Hobbys/Sachen waren dann irgendwie "wichtiger" oder haben einen angenehm abgelenkt, ich weiß es auch nicht. Ich war schon immer ein sehr sprunghafter und impulsiver Mensch. Musik zieht sich zwar wie ein roter Faden aber der Faden riss halt mal zwischendrinn ab.

Vor 2 Jahren dann war ich finanziell endlich so "unabhängig" sagen zu können ich kauf mir mal eben eine teure Gitarre. PRS brachte zu diesem Zeitpunkt eine Neuauflage der Classic Electric raus. Seit ich vor 10 Jahren beim Meindl Musik Festival PRS angespielt habe, mit Paul Smith persönlichen reden durfte, Andy Timmons zusehen konnte und mit Steve Vai gejammt habe, hat sich dieses Instrument in mein Gehirn gebrannt. Keine "Nur" SE - nein, eine "richtige" PRS.

Du kannst dir vorstellen, dass ich voller Tatendrang war.

Weißt du was dann passiert ist? Ich habe - glaube ich - circa 2 Wochen gespielt, circa 1 Stunde am Tag und danach 1 Jahr absolut garnicht. Wirklich null. Ich kann dir sorgar nicht mal sagen warum. Ich kann dir aber sagen, was daraus entstanden ist.

Ich hatte eine "kreative Schaffenspause". Ich habe oder konnte mich einfach mal von allem distanzieren. Dem Druck, so und so gut sein zu wollen. Dem andauernden Vergleichen nicht so gut zu sein wie XYZ usw usw.


Jetzt, seit 3 Monaten bin ich wieder in der Materie drin. Versuche mir aktuell, ganz viele Fingerübungen usw zu suchen um technisch wieder auf den Stand von vor 10 Jahren zu kommen. Allerdings habe ich jetzt ein viel größeres Interesse an Harmonielehre. Der ganzen Theorie die dahinter steckt. Ich versuche, mein Instrument und die Musik wieder wie früher zu nutzen, um ein Ventil für mein inneres Ich, meine Gefühle und meine Sorgen zu haben. Da taste ich mich gerade langsam wieder dran. Auch habe ich gemerkt, dass es extrem wichtig ist, mit anderen zusammen Musik zu machen - immer nur allein im Kämmerchen mit sich selber ist auf Dauer auch nicht das Wahre.

Alle hier haben oder hatten mal so eine Phase. Ich beneide all jene, die Ihre Kinder schon groß gezogen haben - unsere besten Freunde haben seit 1 Jahr ein Kind - als ihr "lieblings-onki" merke ich ab und an mal wie zeitraubend das Ganze ist. Dazu dann noch einen Job, wo soll da Zeit für sowas bleiben? Vll. ja nachts - mit Kind pennt man - laut Erzählungen - ja eh nie :D .

Um es auf den Punkt zu kriegen:
Ich glaube aber, dass einem das sogar in gewisser Weise gut tun könnte. Beschränkt man sich wirklich aufs Wesentliche, ist man deutlich fokussierter. Häng deine Gitarre doch einfach mal bewusst 2-3 Tage weg. Versuche dich selber frei zu machen von diesem "Ich muss jetzt aber weil das war ja immer so" - wenn dein Hirn nur unter Strom steht kann es nicht wie es soll - dein Körper hat dann einfach keinen Bock mehr und drückt nen Stempel rein. Bringt dir nichts - demotiviert dich nur noch mehr und ist ein Teufelskreis.

Kack doch auf 10 oder 20 BPM weniger Speed, hab Spass am spielen! Genieße die Zeit, die du dafür aufbringen kannst und nimm das Ganze bewusster wahr. Am Ende reduziert es sich nur darauf, was du daraus für dich holen kannst. Und innere Ruhe und Zufriedenheit sind im Leben mMn inzwischen weitaus wichtiger als der nächste Guthrie Govan zu werden.


Ich drück dir ganz feste die Daumen!
 
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Ich hatte eine "kreative Schaffenspause". Ich habe oder konnte mich einfach mal von allem distanzieren. Dem Druck, so und so gut sein zu wollen. Dem andauernden Vergleichen nicht so gut zu sein wie XYZ usw usw.

Irgendwie scheint das sehr "beliebt", sich zu vergleichen mit den ganz großen Größen. Sicherlich ist es nicht falsch, sich die ganz großen anzuschauen, zu hören und zu sehen, wie die spielen. Aber hey, das sind nur wenige, die so bekannt und so gut sind. Und sie sind nicht mal nur deswegen bekannt, weil sie gut sind. Wenn man das zu exzessiv betreibt, macht man sich echt kaputt.

Ich spiele Bass, und ich kenne so viele Leute, die mir auswendig runterbeten können, welcher Star-Bassist wann was wie gemacht hat. Es scheint mir, dass sich manche Leute mehr mit anderen Bassisten als mit sich selbst als Bassist beschäftigen. Einmal war ich bei einem Konzert von Hattler und jemand im Publikum kannte mich (woher auch immer) und sagte zu mir: "Siehst du, der kann das auch ohne Fünfsaiter, der hat das nicht nötig, so wie du!" – ich war perplex. Hellmut Hattler ist zweifelsohne ein superguter Bassist, aber was hat das mit mir zu tun und meinem Fünfsaiter? Eigentlich nichts.

Seit ich in Konzerten anderer das Geifern aufgehört habe ("boar sind die gut und ich bin so schlecht"), kann ich diese Konzerte auch richtig genießen.

Vorbilder (als Musiker, nicht nur Basser) gab es für mich immer nur regional und sie gibt es immer noch. Ab und zu merke ich, dass ich einen großen Schritt getan habe, wenn ich mit einem dieser Vorbilder auf einmal auf einer Bühne stehe.

Musik und Druck geht halt schlecht zusammen, wenn man versucht, Musik mit Seele zu machen. In unserer Leistungsgesellschaft ist Druck aber das Mittel der Wahl für alles. Mehr zu bekommen, indem man weniger will, das ist einfach zu paradox für uns Westler. Mittlerweile sind die Ausgaben der Krankenkassen für psychische Erkrankungen fast auf einer Höhe mit Herz-Kreislauf (laut Statistik von 2015, mittlerweile vermutlich drüber).
 
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@GibsonFreak : Kenn ich irgendwo her :) Alles war immer wichtier, Gitarre spielen nicht. Bzw Theorie sowieso nie. Wenn bitteschön will sofort alles können, am besten ohne zu üben :) So ist das bei mir auch. Bis die Band kam, war ich so richtig faul was üben und spielen angeht. War eben nur ein Hobby nebenbei. Musik war immer gaaaaaaanz oben bei mir, aber meistens eben hören und abgehen aber nicht selbst machen. So ist das eben...Mittlerweile bin ich wieder eher der faulere Typ. Ich "kann" ja die 40 Lieder die wir covern. Bin auch ein bisschen besser als "Damals". Reicht ja auch :) Ich spiele quasi nur 1x die woche auf der Probe (Die seit mehr als zwei monaten wegen krankheiten usw nicht stattfindet), mehr oder weniger mal zu Hause mit der Western in der Küche, ich übe gezielt nur sehr sehr selten.
 
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Wenn bitteschön will sofort alles können, am besten ohne zu üben
Woher kenne Ich das nur? :D
War bei mir genauso.Nur jetzt,wo Ich älter bin(die 50 schon durch..),hab Ich den Drang möglichst viel können zu müssen.Man kann das irgentwie als Beweispflicht mir gegenüber erklären.
So nach dem Motto,jetzt übe gefälligst,damit Du noch was auf die Reihe bekommst,bevor die Kiste zugemacht wird.
Jahrelang war mir die Gitarre und das musikmachen allgemein völlig egal und Ich hatte andere Interessen,zB. Motorsport.
Jetzt komm Ich auf den Trichter mir bspw.noch eine Bassgitarre kaufen zu müssen,weil Ich eben noch keine habe.Ob Ich damit groß was mache,keine Ahnung,die muss
eben auch noch in der Ecke stehen.
Da Ich leider an einer Krankheit leide,die mir eh nicht erlaubt das statistische Lebensalter eines Mannes zu erreichen,muss Ich wenigstens was für meine Nachwelt dalassen
und zwar in Form von handgemachter Musik,die sich meine Leute noch in 50 Jahren anhören können.
Und deshalb bin Ich verbissen dabei in meinem kleinen HomeStudio-Kämmerlein mit bescheidenen Mitteln zu üben,üben,üben und nochmal üben.
Ende des Jahres sollen 2-3 gute Songs dabei rauskommen.Damit bin Ich schon zufrieden.

Angefangen zu spielen hab Ich 1982.Auslöser war ein Queen-Konzert im April 82 in der Westfalenhalle Dortmund.Danach war klar:
Das will Ich auch machen.Nichts war mir wichtiger als Gitarre zu spielen,bzw zu lernen.Obwohl Ich Schlagzeug wie aus dem FF konnte ohne groß zu üben,musste es aber die Gitarre sein.
Der Frust kam sehr schnell auf und das wars erstmal.Erst Mitte der 90er konnte Ich sagen,einigermaßen spielen zu können.
Ich hab meine Prioritäten falsch gesetzt und spüre genau Heute die Folgen.
Jetzt geht nicht mehr viel.Ich bin aber zufrieden,so wie es läuft.Ich hab durch meine Krankheit und die dadurch enstandenen finanziellen Probleme keine Möglichkeiten weit zu springen,aber da hilft mir das große "T"
mit seinen günstigen Preisen.Bei mir geht eben nicht Fender oder Gibson,sonder nur HB....so isses nunmal.
:cool:
Rock on,Freunde!
 
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sonder nur HB....so isses nunmal.

Mehr braucht's heute auch nicht mehr. Ich habe zwar im Laufe der letzten Jahre ca. 40 verschiedene Saiteninstrumente gekauft, darunter eine Reihe von höherpreisigen. Ich freue mich, dass ich die habe, die machen Spaß, aber ich habe aber in den letzten Jahren auch regelmäßig Cheapos in den Fingern gehabt oder auch selbst gekauft. Die Qualität ist so, dass ich mich regelmäßig damit auch auf eine (Amateur-) Bühne begeben würde. Bei Gitarren kann man außerdem viel mit wenig Geld tunen: Saiten und ggf. mal günstigen Pickups, Potis oder auch nur ein neue Plektrum oder eine andere Fingernagelform.
 
Man kann das irgentwie als Beweispflicht mir gegenüber erklären.
So nach dem Motto,jetzt übe gefälligst,damit Du noch was auf die Reihe bekommst,bevor die Kiste zugemacht wird.
Das kenne ich irgendwo her...:D
Jetzt komm Ich auf den Trichter mir bspw.noch eine Bassgitarre kaufen zu müssen,weil Ich eben noch keine habe.
Ich bin gerade auf den "Trichter" Westerngitarre aufgesprungen und habe innert 4 Wochen schon 2 gekauft. Spiele allerdings auch fleissig. E-Gitarren fristen daher z.Zt. stiefmütterliches Dasein. Und ja, mit 56 stellen sich schon mal die kleinen Zipperlein ein und man weiss nicht wie lange es noch so flüssig von statten geht.:D
Aber es ist 'n Hobby, man gibt ihm die Zeit die man hat, und wenn man sich ab und zu mit was neuem belohnt, erfreut, motiviert, dann ist's nur recht und billig.
 
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Ich glaube, es gibt nur wenige, die wenn sie wirklich ehrlich zu sich sind behaupten können, ihre Zeit in der Vergangenheit immer so genutzt zu haben, dass sie auch heute noch voll dahinter stehen.

Ich habe jedenfalls schon mehr als genug Zeit mit Dingen verdaddelt, wo es mir aus heutiger Sicht um die Zeit leid tut. Ich glaube, wenn man noch sehr jung ist, in der Jugend und den Jahren danach, denkt man einfach noch nicht darüber nach, dass man seine Zeit nicht mit totschlagen verplempern sollte. Es stehen ja alle Türen offen, man könnte ja theoretisch noch alles tun was man sich vorstellen kann. 10 Jahre später stellt man fest: ja, hätteste wirklich alles machen können. Haste aber nicht.

Als Schule und Studium vorbei waren stellte ich erst fest, wie kostbar Freizeit eigentlich ist. Dem Threadersteller will ich an der Stelle nun zwar keine Angst machen, kann aber mit ziemlicher Sicherheit sagen: wenn du mit dem Master fertig bist und voll im Berufsleben steckst, wirst du feststellen, dass du im Studium noch richtig viel Zeit hattest... ;)

Wenn du eine 40-Std-Woche hast und ggf. pro Tag noch insgesamt ne Stunde Arbeitsweg hast, bist du schon an die 10 Std wegen der Arbeit auf Achse. Und dann haste noch keine Überstunde gemacht, die du häufiger leisten wirst als dir lieb ist, weil du Ingenieur bist. Dann fallen Dinge an, die erledigt werden müssen (Einkaufen, Haushalt, Tankstelle). Deine Freundin/Frau will auch ihren Anteil von deiner Freizeit. Und wenn du dann noch Kinder hast...

Naja. Was dann noch übrig ist, kannst du in die Gitarre investieren. Es gibt genug Abende, an denen ich zu meiner Freundin sage: "Ich muss jetz noch ne Stunde üben, übermorgen ist wieder Klimperstunde. Ich muss das bis dahin können" - ganz genau, der Wortlaut ist "ich muss". Von Lust haben ist da manchmal gar keine Rede mehr. Hätte ich den Unterricht nicht, mit dem festen Termin 1x pro Woche, würde ich sicherlich öfter mal sagen "Ach komm, ich bin müde, morgen ist auch noch'n Tag..."

Und irgendwann wäre die Gitarre das musikalische Äquivalent zu der Mitgliedschaft im Fitnessstudio, die ich 2 Jahre lang bezahlt habe. Da war immer morgen auch nochn Tag. Jeden Tag. Für 2 Jahre. :D
 
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