Ich bin im Übrigen, nach etwas Grübelei über das thema Format auf folgendes gekommen: DVD-Audio --> 24 bit --> am besten noch 5.1
da wäre ich dabei.
Und warum bist du nicht dabei?
Physische digitale Datenträger (nicht nur im Musik-Bereich) werden letztlich wohl aussterben. Die Nachfolgeformate der CD haben sich bisher nicht durchgesetzt und werden es auch nicht mehr.
- weil eben physiahsce Datenträger immer weniger interessiert
- "Qualität besser als auf CD" interessiert außer ein paar audiophilen Freaks keine Sau (mich übrigens auch nicht, obwohl ich auf guten Klang stehe)
- zwei Konkurrierende Formate
- Mehrkanal wäre ein echter Mehrwert, aber ist letztlich zu speziell.
Mehrkanal ist eh so ein Thema für sich. In gewisser Weise ist es ein henne-ei-Problem. Als Produzent muss man sich die Frage stellen, wie man produziert. Ein Stereomix ist was vollkommen anderes als ein Surroundmix. Und wie soll man das überhaupt nutzen? Bei Klassik oder im weitesten Sinne live artigen Aufnahmen kann man Raumanteile oder Publikum von hinten kommen lassen. Bei irgendwelcher Ambient/Psychedelic/Electro/experimentelelr Musik köntne man recht stark mit Surround spielen. Aber bei klassischer Rock/Pop-produktionen? Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist, wenn irgendwelche Instrumente von hinten kommen. Hinzu kommt, dass ja die wenigsten eine Stereoanalge überhaupt korrekt aufbauen, und die wenigsten im Stereodreieck hören. Bei noch mehr Kanälen wird das noch schwieriger.
Vorher sagte jemand: Internetdirektzugriff wird erst interessant, wenn man ein 4 minuten-song in 3 sekunden runterladen kann. Das ist aber nicht nötig - es reicht, wenn man ihn in 4 Minuten runterladen kann. Amazon hat einen solchen Clouddienst glaueb ich schon länger, Apple geht jetzt auch in die Richtung. An sich kann man das ja auch für sich schon länger umsetzen, indem man zushause ein NAS mit Musik drauf hat, welches 24/7 läuft. Und dann gibt es auch entsprechende Apps, über die man dann mit seinem Mobiltelefon von der ganzen Welt aus darauf zugreifen und direkt von Streamen kann. Insgesamt halte ich das aber immer noch für Bandbreitenverschwendung. Flashspeicher wird immer größer und Billiger, da gibt eigentlich immer weniger Gründe, nicht seine komplette Musiksammlung auf dem Handy zu haben (oder sonst wie unterwegs dabei). Aber generell stellt sich da schon die Frage nach dem "Besitz" von Musik. Der wird ja immer weniger relevant. Die Musikindustrie redet glaube ich immer noch von "Raubkopieren", obwohl kopieren ja gar nicht mehr nötig ist, wenn man einfach nur Musik hören will. Ich muss die nicht besitzen, es ist egal, ob die Datei auf meinem eigenen PC oder irgendeinem Server liegt, solange ich sie jederzeit abspielen kann.
Etwas amüsant finde ich es immer, wenn da so von Kulturverlust die Rede ist und so getan wird, als wenn ein Alben-Tonträger die originäre Form von Musik sei und somit auch am künstlerisch wertvollsten. Musik aber gibt es schon seit Jahrtausenden, erst seit recht kurzer Zeit überhaupt wird Musik auch aufgenommen. Und erst später wurde die Tonaufnahme selbst zu einer Art Kunstform, also dass man da wirklich was Produziert hat (und nicht nur eine Art Live-Aufnahme reproduziert). Und lange ging es auch nur um Einzelsongs, die im Radio oder der Jukebox gespielt werden - der einzelzugirff ist also keine modener iPOD-mentalität. Sgt. Peppers war das erste Album, was sich besser als Singles verkaufte - erst mit dem Psychedelic Rock wurde das Album als ganzes zur "Kunstform". Letztlich auch nur wegen der Technik. Und technik hat sich nun wieder gewandelt, dadurch auch der Umgang mit Musik. So ist das halt.
Ich selber bin da aber noch noch so zwiegespalten. Ich bin erst sehr spät dazu gekommen mir CDs zu kaufen (bin Jahrgang 1981). Als Kind hatte ich Kassetten, auch sogar mal welche gekauft. Als Jugendlicher dann lange eigentlich nur Mixtapes (ich böser Raubkopierer), und meinen ersten CD-Player hatte ich erst, als es schon mit dem CD brennen losging - aber wo so eine gebrannte CD auch noch in gewisser Weise wertvoll war. Und dann kam zunehmend der PC als Musikabspielplattform. Meine CD-Sammlung ist recht klein, ich überleg oft, ob ich mir jetzt noch CDs kaufen soll oder nicht. oder wie ich das so langfristig machen werde. Momentan höre ich hier meist vom PC am Schreibttisch in meinem WG-Zimmer - da greif ich dann nie zum CD-Regel. CDs kaufen um sie zu rippen und dann zu archivieren ist irgendwie auch albern. MP3 Dateienge kauft habe ich bisher noch nie. Wenn ich mal ne größere eigene Wohnung hab und mehr Geld würde ich mir gern auch eine gute Anlage fürs Wohnzimmer holen. Dann würde ich wohl auch bewsster wieder CDs auflegen. Andererseits finde ich da so streamuing lösungen auch spannend. Und das muss noch nicht mal von der eigenen Festplatte kommen - Sonos z.B. bietet bei seinen wirklich sehr durchdachten Multiroom Streaming Lösungen auch Clients für die Napster-Flatrate. Hmm, wäre auch was....
Anderseits aber merke ich bei mir selber diesen Verlust von "Wertschätzung". Das hat eigentlich nichts damit zu tun, ob man nun für etwas bezahlt oder nicht. Sondern das durch den einfachen Zugriff auf die komplette Musik von überall zu jeder Zeit auch ein wenig der Zauber, die Vorfreude und Überraschung verloren geht. Weil man alles sofort haben und hören kann. Ich glaube beim neuen Opeth-Album werde ich es wieder so machen, dass ich mir die CD blind kaufe, und bewusst jegliche Vorabhörproben usw. aus dem Weg gehe