Tonstudio2's Antwort sagt es eigentlich aus. Mitunter sehe ich mich bestätigt darin, kein Statement abgegeben zu haben, bevor ich nicht auch die Anfragen gelesen habe.
Es ist ja jedem selbst überlassen, seine Emails, Briefe, Bewerbungen usw. so zu formulieren, wie er es für richtig hält. Auch kann der Umgang von Musiker zu Musiker/Händler durchaus mal etwas lockerer sein, aber die Art, wie Du nachhakst, sowie die Wortwahl, nachdem der Händler schon sein klares Statement abgegeben hat, ist meines Erachtens schon arg - zumindest bei einem Laden, die mich als Kunden noch nicht persönlich kennen. Wenn ich am Tag 50 Anfragen wegen Produkten via Telefon und Email beantworten muß, dann will ich nicht auch noch eine mühsame hin-und-her-Diskussion über den Preis via Email führen.
Spätestens nach der ersten Antwort sollte doch klar sein, daß der Händler eine gewisse Distanz und Seriösität aufbaut und auf Fakten wie Zahlungsbedingungen hinweist. Da sollte eigentlich spätestens klar sein, wie die Rahmenbedingungen von der Händlerseite sind: zustimmen oder ablehnen.
Bis Antwort 3 verhält sich der Händler einwandfrei und höflich. Da gibts nichts zu rütteln.
Deine Anfrage Nr.4: Wucherpreise und so. Der Händler behält aber noch die Contenance.
Daß Du dann nochmal ne Email nachlegst, ist natürlich der Hammer.
War jetzt zwischen der vorletzten und der letzten Antwort des Händlers noch was, was Du vergessen hast, zu posten? Irgendwie kommt es mir ungewöhnlich vor, daß ein Händler, bei dem sowieso den ganzen Tag das Telefon klingelt, nochmal von sich aus unaufgefordert ne weitere Email dazu schreibt. Die Musikhändler, die ich so kenne, halten sich da möglichst kurz. Und zwar alle!
Also:
bis zu der Wucherpreisgeschichte hat sich der Händler einwandfrei verhalten, mit der Bemerkung von Wucher hast Du Dir die Tür selbst zugeschlagen, sorry! Wucher ist in Deutschland eine strafrechtliche Sache und sowas läßt sich kein Geschäftsmann so vor die Füße schmeißen.
Wenn es um Zahlungen geht und man nur per Email Kontakt hat, hat man als Händler nicht viel in der Hand. Und so, wie die Email-Anfragen waren, ist es schon klar, daß Du dem Händler noch keine Gründe geliefert hast, etwas entgegenzukommen. Ich habe die Erfahrungen gemacht, daß preislich immer was geht, man aber eigentlich nur damit Erfolg hat, wenn man die Sache persönlich vor Ort regelt.
Die Sache ist in die Hose gegangen, weil Du die Sache von Anfang an vielleicht doch etwas zu flapsig angegangen bist.
Der Ton macht die Musik und mit einem entsprechenden Anschreiben öffnen sich Türen, die mit einem schluderigen vielleicht geschlossen bleiben.
Soll jetzt nicht belehrend klingen, denn wir geraten alle mal an den Falschen/die Falsche, aber letztendlich würde ich das Scheitern des Geschäfts auf die unterschiedliche Art und Weise der geführten Kommunikation zurückführen. Einfach mal Abstand dazu nehmen und nach ein paar Wochen nochmal durchlesen. Vielleicht hat sich da der Blickwinkel in eine andere Richtung verschoben.
LG