Geht auch "Fachliteratur"?
Hier ein paar Bücher von Autoren von denen ich immer wieder Artikel gelesen hab und mir dachte "ach vielleicht sind die Bücher unterhaltsam" und mein Regal muss ich eh mal mit Büchern füllen.
Also hier mal meine vier (wobei ich erst 2 davon angefangen habe)
1) Dan Ariely - Predictably Irrational
In der klassischen Ökonomie wird allgemein davon ausgegangen, dass der Mensch rational sei. Jedoch haben viele psychologische Experimente dazu beigetragen an dieser Annahme zu sägen - Menschen handeln nicht immer rational sondern oft irrational. Das sogar in einer Weise, die man auch vorhersehen kann. Dieses Buch kümmert sich weitestgehend um die negativen Aspekte solcher Biases. Interessant geschrieben - sowieso ist Ariely ein hervorragender Autor und Redner - für Leute vom Fach aber auch nichts wirklich Neues.
2) Dan Ariely - The Upside of Irrationality
Quasi die Fortsetzung von Predictably Irrational - und kümmert sich um den Nutzen von solchen Biases. Mehr kann ich noch nicht sagen, da ich erst reingelinst hab
3) Daniel Kahneman -Thinking Fast & Slow
Nobelpreisträger und wohl einer der bekanntesten Psychologen der Welt mit seinem Bestseller. Klassiker der das Risikoverhalten von Menschen behandelt. Kahneman teilt die Denkweise in schnell und langsam ein (also 2 verschiedene Systeme). Ich selbst bin da nicht so ein Fan von, die Denkweise ist mir für das menschliche Hirn zu simpel.
4) Richard Thaler & Cass Sunstein - nudge: Improving decisions about health, wealth and happiness
Schließt gut an die Bücher von Ariely. Ein praktischer Nutzen von der "limitierten" Kapazität des menschlichen Hirns. Via nudging kann das Verhalten einer Person bis zu einem gewissen grad beeinflusst werden. Dabei macht man sich zB solche Biases (wie bei Ariely behandelt) zu Nutzen oder gibt kleine Signale - jetzt bitte nicht an Psychotricks denken, wir bleiben hier ganz wissenschaftlich
Ein kleines Beispiel aus meiner Uni: Das Treppenhaus steht direkt gegenüber zweier Fahrstühle. Wie jedermann weiß ist es aber schon gesünder (man bedenke auch das ältere Personal, welches an der Uni arbeitet und forscht) regelmäßig die Treppe zu benutzen und mal vom 1. in den 4. Stock zu gehen anstatt den Lift zu nehmen. Der Mensch denkt sich aber meist "och ne - ist doch angenehmer mit dem Lift" - zu wenig Menschen nutzten also die Treppe. Und man hat kleine nudges installiert (Fußabdrücke auf den Boden geklebt die direkt zu den Treppen führten, positive Verstärker wie "Treppen laufen ist gut für's Herz" etc.). Nach der Einführung dieser nudges hat man festgestellt dass signifikant mehr Leute die Treppe nutzen.
Wer Interessa hat kann sich mal ins Behavioural Insights Team der Britischen Regierung einlese. Solch ein Team wurde vor kurzem auch in Deutschland eingerichtet.
Ganz interessant für alle die ein wenig in Behavioural Economics interessiert sind.