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Verbrechen im Namen Christi. Mission und Kolonialismus


Autor: Gert Franz-Joseph von Paczensky

Verlag: Orbis Verlag Publizistik (2000) - genehmigte Sonderausgabe
ISBN-10: 3-572-01177-9 ..../....ISBN-13: 978-3-572-01177-3
gebunden, 544 Seiten

der Originaltitel der Erstauflage:

Teurer Segen. Christliche Mission und Kolonialismus

Verlag: Albrecht Knaus Verlag (1. Aufl. 1991 / 2. Auflage 1995)
ISBN-10: 3-813-52255-5 …/….ISBN-13: 978-3-813-52255-6
gebunden, 544 Seiten

Fromm, gütig, segensspendend, fürsorglich, väterlich - so ist das traditionelle Bild christlicher Missionare in der farbigen Welt.

Doch der Schein trügt.

Missionare waren Verbündete des Kolonialismus, oft sogar grausame. Sie halfen, alte Kulturen zu zerstören, Menschen zu entwurzeln, Familien und ganze Völker zu spalten. Sie förderten und billigten ein System, das unzählige Millionen in drei Erdteilen verelenden ließ, ihnen Hunger und Krankheiten brachte. die vielgepriesenen Missionsschulen erzogen die "Heiden" zu Menschen zweiter Klasse, anstatt sie auf Selbstverantwortung, Unabhängigkeit und die moderne Welt vorzubereiten. An der Fehlentwicklung Lateinamerikas, Afrikas und Asiens, dem Hauptproblem der Gegenwart, tragen Missionare und Kirchen aller Richtungen und Konfessionen Mitschuld.

Gert von Paczensky gibt in seinem Buch einen Überblick über die Geschichte der christlichen Mission. Nicht immer ging sie mit der Kolonisation eines Landes einher, mancherorts waren die Missionare zuerst im Land und bereiteten die Kolonisierung vor, mancherorts kamen die Misionare mit den Besatzern oder aber im Gefolge von Kaufleuten. Oft, nicht immer, ging die Missionierung mit der Kolonisierung Hand in Hand, auch Missionare betätigten sich als Besatzer. Es wird geschildert, wie die "Landnahme" vor sich ging, mit welchen Methoden - hauptsächlich strengste Strafen und Folter - sich die Menschen gefügig gemacht wurden, wie restlos ihre Kultur, ihre Identität, letztlich auch ihr Land (beispielsweise durch willkürliche Grenzziehungen, gerade in Afrika) zerstört wurde.

Kapitel wie "Die moralische Botschaft" beschreiben, was nach Meinung der Missionare bekämpft werden mußte: kultisches "Heidentum", unsittliches Verhalten, Bekleidung oder vielmehr Nicht- Bekleidung der "Eingeborenen", Initiationsriten - alles mußte weggeputzt und durch das Christentum, europäische Vorstellungen von Arbeit, Moral und Sitte ersetzt werden.

Das Kapitel "Werke der Wohltäter" entlarvt auch das, was gerne als positiv an der Missionierung fremder Völker aufgeführt wird - endlich fester Schulbesuch, medizinische Wohltaten, Entwicklung und Versorgung - als Schein: der Schulbesuch - hauptsächlich natürlich Religionsunterricht - sollte keinesfalls der Bildung und Weiterbildung der Afrikaner dienen, sondern ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu billigen Arbeitskräften und willenlosen Untergebenen sein. Die vielgepriesene medizinische Hilfe war eine Farce schlechthin: schleppten doch die Siedler und Missionare viele der Krankheiten erstmal ein, die man dann "siegreich" bekämpfte!

Das Kapitel "Konkurrenzkampf um Seelen" ist besonders interessant: nicht nur Katholiken und Protestanten konkurrierten fortwährend um die Bekehrung der "Heiden" zum "richtigen" Glauben, auch einzelne Missionsstationen der gleichen Richtung oder Missionare einer Station lieferten sich Gefechte. So wurde den "Heiden" gleich ein endrucksvolles Bild von dem "einen Gott" vermittelt. Zumal die Afrikaner ja schon genug Probleme damit hatten, das Wissen um christliche und sittliche Lebensführung, Gnade und Vergebung, das ihnen im Unterricht vermittelt wurde, mit dem oft ganz und gar nicht im Einklang damit stehenden Verhalten der Missionare zusammenzubringen.....

Gert von Paczensky stützt sich in seinem Buch auf vielfältige Quellen, u.a. auf Missionsberichte und Tagebücher einzelner Missionare. Eine Zeittafel und eine ausführliche Literaturliste runden das Buch ab.

Rezension v. Horst Goldstein:

"Eine in der Tat erschreckende Bilanz, welche die Kirchen nur zu einem Schuldbekenntnis gegenüber Indianern und Afrikanern, Indern und Chinesen, Madegassen und Südseebewohnern bewegen kann. Christinnen und Christen, denen an einer ernsthaften, kritischen Betrachtung der Missionsgeschichte ihrer Kirchen liegt, werden schwerlich an dem vorliegenden Buch vorbeikommen".

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nachdem ich das Buch oben letzte Woche gelesen habe und schwer begeistert war, bin ich derzeit an diesem Buch von gleichen Autor dran: (beide Bücher kriegt man gebraucht für ganz wenige € - auch deshalb ein TOP-TIPP)

Die Weißen kommen. Die wahre Geschichte des Kolonialismus

Autor: Gert Franz-Joseph von Paczensky

Verlag: Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg (1. Aufl. 1970)
ISBN-10: 3-455-05900-7 …/… ISBN-13: 978-3-455-05900-7
in Leinen gebunden, 560 Seiten mit 6 Karten

überarbeitete Neuausgabe als Fischer-Taschenbuch Nr. 3418 mit dem Titel: Weiße Herrschaft (1979)
ISBN-10: 3-596-23418-2

Paczensky öffnet die koloniale Schreckenskammer und veranlasst den Europäer, hineinzuschauen. Die thematische Darstellung basiert auf einer erdrückenden Masse dokumentarischer Details und beweiskräftige Zeugnisse einschließlich direkter Zitate - keine schwammigen Redereien, kein effekthaschender Journalismus, kein Jammern, Moralisieren, Entschuldigen.

Die hervorragende Einleitung und eine ungewöhnliche, aber ausgezeichnete Gliederung der Kapitel bilden die Grundlage für ein Meisterwerk, das nicht eindringlicher und erschütternder sein könnte. Es beleuchtet die totgeschwiegene Kehrseite imperialer Größe: wieviel Blut wurde vergossen, in welchem Ausmaß wurden Asien, Afrika und Amerika von den Europäern ausgeplündert! Und um welchen Preis wurden Städte wie London, Brüssel, Paris und Amsterdam zu machtvollen Zentren des Reichtums, zu glanzvollen Metropolen?

Klappentext der gebundenen Ausgabe:

Die Zeit imperialer Größe gehört der Vergangenheit an: Die einst so mächtigen Kolonialländer England, Spanien, Frankreich, Belgien, Portugal und Deutschland (das in diesem Zusammenhang nur in der Zeit Bismarks und Wilhelms II. eine Rolle spielte), haben ihre weltbeherrschende Stellung verloren und ihre überseeischen Besitzungen ganz oder bis auf unbedeutende Reste in die Unabhängigkeit entlassen müssen.

Über die jahrhundertelange Zeit des Kolonialismus, in der Männer wie der Spanier Pizarro, der Engländer Cecil Rhodes, der Franzose de Brazza oder der Deutsche Carl Peters ihren Herrschern eine Welt zu Füßen legten, wissen wir aber noch heute nicht die volle Wahrheit. Klischeehafte Überzeugungen und Vorstellungen von der Überlegenheit europäischen Menschentums ersetzen noch immer das exakte, fundierte Wissen, das diesem Kapitel der Menschheitsgeschichte angemessener wäre.

Gert v. Paczensky, der bekannte Journalist und erste Moderator der Fernsehsendung "Panorama", legt hier ein reich dokumentiertes Werk vor, das mit vielen liebgewordenen Ansichten von der Glanzzeit der Alten Welt aufräumt.

In seinem von vehementer Leidenschaft getragenen Buch weist der Autor an einer Fülle eindrucksvoller Beispiele nach, daß die mit Gewalt und List erworbenen Kolonien seit ihrer Gründung nur mit Mühe gegen den erbitterten Widerstand der unterjochten Völker zusammenzuhalten war.

Wenn man erfährt, daß Länder von der Größe europäischer Staaten für billigen Tand den Besitzer wechselten, daß afrikanische Häuptlinge in blindem Vertrauen "Schutz"-Verträge unterschrieben, die von den Weißen entweder zerrissen oder nach Belieben ausgelegt wurden, daß die Kolonialvölker von ihren Herren sogar zum Kriegsdienst für fremde Rechnung herangezogen wurden, drängt sich die Frage auf: Wie war es möglich, daß diese auf tönernen Füßen stehenden Riesenreiche über Jahrhunderte hinweg Bestand hatten?

Gert v. Paczensky hat nach eingehenden Studien der internationalen Kolonialliteratur ein atemberaubendes Stück Geschichtsschreibung geschaffen, das der "anderen Seite", den unterworfenen Völkern der außereuropäischen Erdteile, endlich Gerechtigkeit widerfahren läßt.

Dieses längst fällige Buch vermittelt Erkenntnisse und Einsichten, ohne die viele der politischen Kämpfe der Welt von heute unverständlich bleiben müssen.


Inhalt:


Vorwort .9

Der Segen des Papstes .13
Die Worte der Weißen .15
Die weißen Helden .41
Plünderung - en detail .91 (in Tb-Version: Wilde)
Die weißen Herren .113

Plünderung - en gros .122
Mord - en gros, en detail .130 (in Tb-Version: Mord an Völkern und Menschen)
Raubbau am Menschen I - Sklaverei .176
Raubbau am Menschen II - Zwangsarbeit .207
Raubbau am Menschen III - Die Lasttiere .243

Die Sadisten I - Die Peitsche .258
Die Sadisten II - Die Folterknechte .274
Der Weg ins Elend I - Die Landräuber .312
Der Weg ins Elend II - Weiße Wirtschaft .365
Der Weg ins Elend III - So züchtet man Proletarier .388

Aber wir haben doch Kultur und Zivilisation gebracht .423
Das Erbe der Weißen: Hunger .462
Prost .469
Der Gewinn .475
Daten der Kolonialgeschichte .509
Kartenteil .521
● Der englische Machtbereich 1914
● Der französische Machtbereich 1914
● Der spanische Machtbereich 1783
● Der portugisische Machtbereich 1783 und 1900
● Der deutsche Machtbereich 1914
● Der italienische Machtbereich 1936

Quellenverzeichnis und Literaturhinweise zur Kolonialgeschichte .529
Register .544


Leseprobe aus dem Vorwort:

…Man wirft den Deutschen vor, sie hätten zu schnell verdrängt, was in der Hitlerzeit passiert ist. Darüber sind wir immerhin fast lückenlos unterrichtet. Weitgehend unbekannt und nirgendwo zusammenhängend dargestellt ist hingegen, was die Weißen den Farbigen angetan haben. Diese Unkenntnis hindert die meisten Weißen daran, zu verstehen, was in der Welt vorgeht.

Wenn heute in den reichen Industrieländern der weißen Welt die Armut der "Dritten Welt" bejammert, gegafft, bestaunt wird, dann kommt kaum jemand auf den Gedanken, an dieser Armut könnten die reichen Weißen schuld sein - nicht etwa Gottes Gebot, die Rasse oder das Klima. Wenn die wohlgenährten, gebildeten Leitartikler, Politiker, Wirtschafter und Techniker der weißen Welt über die Unfähigkeit der Führungsschichten in sogenannten Entwicklungsländern den Kopf schütteln, dann fällen sie in Wirklichkeit ein Urteil über die weiße Welt. […..] Die weiße Welt hat alles daran gesetzt, die übrigen Völker möglichst arm zu machen und möglichst dumm zu halten. Das Rezept, das die Nazis in Polen anwenden wollten, war schon vorher im Weltmaßstab ausprobiert worden. Auch das Ziel war nicht neu: auf der Armut der anderen den eigenen Reichtum zu gründen. Man kann der weißen Welt bescheinigen, daß sie es erreicht hat. Mit welchen Methoden und auf wessen Kosten - das hat sie verdrängt. […]

Leseprobe aus dem Kapitel: Die Worte der Weißen

Die Weißen können freundlich und höflich sein. Sie verstehen gut, mit Worten umzugehen, mit Versprechungen. Sie kennen einige Tricks, um Gebiete zu erwerben, ohne Gewalt anwenden zu müssen. Oder, um bessere Voraussetzungen für die Anwendung von Gewalt zu schaffen. Die Weißen betreiben eine Eroberung mit Worten. Sie lehren die farbige Welt weiße Vertragsmoral.[…]

Leseprobe aus dem Kapitel: Die weißen Helden

Die Weißen sind ungeduldig. Was sie mit Freundlichkeit und Geduld erreichen können, genügt ihnen nicht. Die Weißen verlassen verlassen sich lieber auf ihre Waffen. Mit denen sind sie allen anderen Völkern überlegen. Die Weißen begründen im größten Teil der Welt die Tradition, daß Macht und Gewalt vor Recht geht. Sie führen Ausrottungskriege, Eroberungskriege, Polizeiaktionen, "Befriedungskriege". […]

Leseprobe aus dem Kapitel: Mord - en gros, en detail (Mord an Völkern und Menschen)

Die Weißen empören sich über die Verbrechen des Hitler-Staates. Als die Sieger über Nazi-Deutschland das Nürnberger Tribunal vorbereiteten, haben die Kolonialmächte unter ihnen ebenso schwere Verbrechen des Völkermordes und des Sadismus hinter sich wie die Nazis. Die Missetaten der richtenden Nationen unterscheiden sich von denen der Deutschen nur durch eine andere Technik. Und durch die Opfer natürlich: Farbige. Ausrottung en gros, Mord en detail ist das Geschäft der weißen Kolonialmächte durch die Jahrhunderte hindurch - und noch lange, nachdem die Nazis verschwunden sind.

Leseprobe aus dem Kapitel: Die Sadisten II - Die Folterknechte

Die Weißen erniedrigen sich nicht nur, indem sie andere Menschen schlagen. Sie gehen noch weiter (zurück): Die Weißen foltern. Nicht heimlich und selten, in Ausnahmefällen, sondern massenhaft und offen. […]

… Die Umwelt vergißt nicht so schnell, das Opfer nicht so schnell wie der Täter. Daher ist es an der Zeit, daß sich die gesamte weiße Welt einmal deutlich vor Augen führt, wie wenig man Hitler und sein Verbrechensregime als Ausnahmefall betrachten kann. Er ist nur in drei Bereichen über das hinausgegangen, was die Weißen während der letzten Jahrhunderte als selbstverständlich traten: seine Ausrottungspolitik gegenüber fremden Völkern traf auch die weiße Rasse, und da wurde diese aufmerksam - ja: sie spannte sogar die Farbigen ein, um Hitler loszuwerden; er bediente sich einer höher entwickelten Technik, als sie bisher im Rassenkampf angewendet worden war. Das Totschlagen und Aushungern jedes einzelnen dauerte zu lange - daher wurden Gaskammern und andere technische Mittel eingesetzt. Und damit schafften es die Nazis, innerhalb kurzer Zeit eine Rekordzahl von Menschen umzubringen. Die Deutschen und die Israelis zählen da meist nur die ermordeten Juden. Ich möchte auch die ermordeten Polen, Russen, Rumänen, Jugoslawen, Tschechen, Holländer, Franzosen, Dänen, Norweger, Belgier usw. - und Deutsche ausdrücklich mit einschließen. [..]

Leseprobe aus dem Kapitel: Der Gewinn

Den Versuch, die Gewinne zu berechnen, die weiße Länder aus der farbigen Welt gezogen haben, müßten eigentlich ganze Gruppen von Fachleuten mit den modernsten Rechengeräten unternehmen. Es wäre eine wichtige und nützliche Aufgabe für eine der großen und reichen Stiftungen, die sich um Verständigung zwischen den Menschen bemühen. Am Verständnis zwischen der weißen und der farbigen Welt hapert es nicht zuletzt wegen der unehrlichen Verschleierung der Gewinne, zu denen die Farbigen, sehr gegen ihren Willen, den Weißen von Anfang an verholfen haben. Eine solche Untersuchung würde zweifellos Beträge von einer Höhe ergeben, die sich ein normaler Mensch nicht vorstellen kann. […]

Informationen zum Autor Gert von Paczensky:

bei Wikipedia - klick http://de.wikipedia.org/wiki/Gert_von_Paczensky
seine HP - klick http://vonpaczensky.de/

Gert_von_Paczensky_Die_Weißen_kommen.jpg
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Ich habe letzte Woche die Harry Potter Reihe ausgelesen. Man wird zwar manchmal komisch angeschaut, wenn man sagt, dass man das gerade liest, aber da muss an wohl durch. Mir gefallen die Bücher wirklich gut. Es hat mir unheimlich Spaß gemacht die Romane zu lesen. Manchmal kullerte auch das ein oder andere Tränchen meine Wangen runter :D

Jetzt quäle ich mich mit einem Buch für die Uni rum... na ja... den Spaß beim lesen hatte ich dieses Jahr ja schon :D
 
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Ross MacDonald - Der Drahtzieher (ein Lew Archer- Roman)

Mord und Totschlag. Das Übliche - aber sehr ordentlich aufbereitet. :great:

Alex
 
Bei mir hat sich - will hier keinen Glaubenskrieg auslösen, meine Erfahrung - mit einem Tablet-PC die "Hemmschwelle" gesenkt, zum Lesestoff zu greifen. Eeeendlich komm ich mal dazu, mir 20.000 Meilen unter dem Meer als Lesestoff rein zu ziehen :great: Das wollt ich schon immer mal.

Lese es auf englisch - also 20.000 Leages Under the Sea. Zum einen war es im Store der App nur auf englisch erhältlich, zum anderen kostenlos - allerdings bin ich immer bemüht, mir ein besseres Alltags-Englisch und allgemein einen flüssigeren Umgang mit der Sprache anzueignen, von dem her kam mir das gerade recht.
Okay, Alltags-Englisch ist das inzwischen auch nicht mehr ;) aber ich mag auch sehr die Ausdrucksweise von Emotionen im Englischen.

MfG, livebox
 
Okay, Alltags-Englisch ist das inzwischen auch nicht mehr

Die Veränderungen der Sprache sind manchmal sehr interessant.
Im Musical sagt Nemo zu seinen Leuten: "Leider müssen wir mit ihnen (den Riesenkraken) handgemein werden."
Über das Wort "handgemein" hat sich eine junge Darstellerin (Mitte Zwanzig) sehr gewundert... ;) :)

Nach 20000 Meilen sollte man, wie ich hörte, das Buch "Die geheimnisvolle Insel" vom selben Autor lesen.
 
Ich lese gerade "Drecksau" von Irvine Welsh, eben auf deutsch. Und wahrscheinlich kann man sowas nicht wirklich sinnvoll übersetzen, auch wenn man sich bemüht. Wenn ich z.B. an an typische Ruhrpott-Proll-Sprache und entsprechende Millieus denke, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man das so richtig in eine andere Sprache übersetzt bekommt bzw. das für Ausländer dann so wirkt, wie es für uns wirkt. Ich glaube "Drecksau" wirkt auf deutsch teilweise noch krasser als im Original. Denn offenbar ist "Cunt" ein recht verbreitetes Schimpfwort in Schottland, die wörtliche deutsche Übersetzung dagegen ist ja bei uns doch sehr speziell und krass. Zumindest wirkt es ziemlich befremdlich und übertrieben, wenn jemand (mag er auch noch so ein Arschloch sein) quasi jeden (unabhängig von Geschlecht, oder ob er ihn besonder mag oder nicht) als "Fotze" bezeichnet.
 
Ich lese gerade "Drecksau" von Irvine Welsh, eben auf deutsch. Und wahrscheinlich kann man sowas nicht wirklich sinnvoll übersetzen, auch wenn man sich bemüht. Wenn ich z.B. an an typische Ruhrpott-Proll-Sprache und entsprechende Millieus denke, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man das so richtig in eine andere Sprache übersetzt bekommt bzw. das für Ausländer dann so wirkt, wie es für uns wirkt. Ich glaube "Drecksau" wirkt auf deutsch teilweise noch krasser als im Original. Denn offenbar ist "Cunt" ein recht verbreitetes Schimpfwort in Schottland, die wörtliche deutsche Übersetzung dagegen ist ja bei uns doch sehr speziell und krass. Zumindest wirkt es ziemlich befremdlich und übertrieben, wenn jemand (mag er auch noch so ein Arschloch sein) quasi jeden (unabhängig von Geschlecht, oder ob er ihn besonder mag oder nicht) als "Fotze" bezeichnet.

Ich habe "Drecksau" nun nicht gelesen. aber ich muss trotzdem mal meinen Senf dazu abgeben. Man muss sich als Übersetzer natürlich entscheiden: Will man das "Feeling" des Originals in die Übersetzung rüberbingen, dann muss man gucken, dass man z.B. die Gossensprache aus dem Original in eine Gossensprache aus der Zielkultur übersetzt. Man sucht halt ein passenden Äquivalent. Wenn der Übersetzer das durchzieht und gut macht, dann merkt der Leser der Übersetzung gar nicht, dass es eine Übersetzung ist (das ist der Idealfall, aber nach meiner Meinung quasi unmöglich. Hier sagt man übrigens auch: Den Originaltext zum Leser bringen)
Ja, oder man denkt sich als Übersetzer: Ach Humbug, der Leser soll merken, dass es eine Übersetzung ist und somit einen besseren Einblick in die Ausgangskultur bekommen. Dann werden Schimpfworte halt direkt übersetzt (oder gar nicht und vllt nur mit einer Fußnote vermerkt. Da gibt es viele Techniken. Hier sagt man auch: Den Leser zum Original bringen)... na ja, das kann man leider nicht in 5 Sätzen erklären (also ich kann das nicht).
Das kann man natürlich nicht pauschalisieren. Es ist aber gerade bei Dialekten durchaus üblich, dass irgendein Dialekt aus der Zielkultur ausgesucht wird (mit ähnlichem sozialen Stand usw) um die gleiche Wirkung zu erzielen. Man kann es schließlich auch nicht wegfallen lassen oder sich gar was neues ausdenken. Das kommt beim Leser auch nicht an. In irgendeinem spanischen Buch mit vielen Andalusiern die andalusisches Spanisch reden (das Gesprochene wurde so geschrieben, wie die Andalusier reden, also nicht so, wie man es wirklich schreibt), wurde das Andalusisch ins Bayrische "übersetzt". Kann man ssich drüber streiten ob das gut oder schlecht ist. Ich finde es nicht schlecht.

Lange Rede, garkein Sinn: Du hast recht. Einiges kann man nicht wirklich übersetzen. Gerade Dinge die sehr "kulturell" sind nicht. Hier braucht der Übersetzer viel Wissen in beiden Kulturen um ein mögliches Äquivalent zu finden (was es auch nicht immer gibt). Ich kenne die Schotten nicht, aber vielleicht ist "Cunt" dort genauso rauh und unschön, wie die Deutsche Übersetzung (oder auch nicht). Immerhin weißt du nun, dass die Schotten gerne "Cunt" benutzen. Da hast du was über die schottische Kultur gelernt. Das ist doch auch nicht soooo schlecht, oder?:p
 
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Ich habe letzte Woche die Harry Potter Reihe ausgelesen. Man wird zwar manchmal komisch angeschaut, wenn man sagt, dass man das gerade liest, aber da muss an wohl durch. Mir gefallen die Bücher wirklich gut. Es hat mir unheimlich Spaß gemacht die Romane zu lesen. Manchmal kullerte auch das ein oder andere Tränchen meine Wangen runter :D
Tja, der gute Harry :) Bei ihm ist's gleich wie mit Fasching oder Zutaten beim essen: Man mag's, oder man hasst's ;) Mich hat der Harry nie auch nur annähernd berührt. Ich hab' von einer Kollegin damals den ersten Harry geschenkt bekommen weil sie meinte, dass ich als Vielleser da mal reinschauen sollte. Nach der Hälfte des ersten Buches hab' ich nie wieder ein Wort darüber gelesen oder verloren. Auch die Film-Reihe hab' ich nicht gesehen. Die find ich absolut kitschig :)

Alles Liebe,

Limerick
 
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Ich freue mich schon auf Heiligabend. Da liegt "Freiheit" von Jonathan Franzen unterm Baum, und das hier wartet auch noch auf mich. :)
 
Occupy Money
- Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind


Autorin: Prof. Dr. Margit Kennedy

Verlag: J. Kamphausen Verlag & Distribution GmbH, Bielefeld (1. Auflage 13. Dezember 2011)

ISBN 978-3-89901-595-9

Seitenanzahl: 112, Preis: 9,95 €

E-Book: 978-3-89901-575-1 / E-Book Preis: 6,99 €

Frau Prof. Dr. Margrit Kennedy, die renommierte Architektin und bekannte Geldexpertin, erklärt leicht verständlich, worin der Fehler liegt und was wir verändern können. Anhand praktischer und erprobter Beispiele zeigt sie, wie sich Geldsysteme einführen lassen, die den Menschen dienen und der globalen Krise ein Ende setzen können.


Inhalt:

Vorwort 11

1. Ein Systemfehler und seine Folgen ...17

● Der pathologische Wachstumszwang ..19
● Mit den Geldvermögen wachsen auch die Schulden ...25
● Auch ohne Schulden zahlen wir Zinsen ...29
● Die Reichen müssen immer reicher und die Armen immer ärmer werden ...30
● Die unaufhaltsame Geldentwertung ...32
● Die Macht des globalen Casinos ...33
● Unser Denkgefängnis - ein zentrales Problem ...35

2. Wege aus der Geldkrise ...37

● Zinsfreie Kredite - die Alternative im bestehenden System ...37
● Standgebühr statt Zinsen ...45
● Historische Lösungen und ihre Anwendbarkeit heute ...48
● Vielfalt statt Einfalt ..51
● Ethisches Investment und Transparentes Bankwesen ...53
● Erprobte Geldentwürfe für verschiedene Zwecke ...54
1. Zeitbanken ...56
2. Parallelwährungen …57
3. Regionalgeld …59
●Vorschläge für neue Geldentwürfe …69
1. Bildungswährungen …69
2. Gesundheitswährungen …73
3. Die globale Referenzwährung …75
4. Die CO2-Währung …78
●Gesetze - die Zwangsjacke des Systems …80

3. Es ist Zeit für wertbeständiges Geld! …85

● Wertbeständiges Geld braucht die Initiative Vieler …87
● Die Zauberformel lautet: kleinere Organisationseinheiten …88
● Neues wertbeständiges Geld braucht "altes" Geld …90
● Systemregeln für wertbeständiges Geld - die Quintessenz …92

Anmerkungen …96

Weiterführende Literatur …101

Danksagung …103

Über die Autorin …106

Leseprobe (Auszug aus dem Vorwort):

Geld regiert die Welt! Das ist heute offensichtlich. Doch wer regiert das Geld? Darüber sind sich selbst die Fachleute selten einig. Die weltweite Wirtschaftskrise belegt, dass diese Frage für die meisten Menschen zur Überlebensfrage geworden ist. Sie ist nicht die erste Banken- und Währungskrise, die wir in den letzten Jahrzehnten erlebten. Die Datenbank des Internationalen Währungsfonds (IMF) weist zwischen 1970 und 2007 "124 Bankenkrisen, 326 Währungskrisen und 64 Staatsverschuldungskrisen auf nationaler Ebene" auf. Nur dieses Mal trifft uns die Krise global statt nur national und ist damit von völlig anderer Wucht und Dauer. Überlassen wir es an diesem Punkt weiterhin den Spekulanten an den Börsen, den großen Investmentbanken und Versicherungen oder dem sogenannten "freien Markt" zu bestimmen, was unsere Währung wert ist?
Oder sind wir in der Lage, selbst zu bestimmen, mit welcher "Münze" wir wen bezahlen?

Vor genau dreißig Jahren lernte ich einen kleinen, aber bedeutsamen Konstruktionsfehler in unserem Geldsystem kennen, der mich bis heute beschäftigt: den Zins. Innerhalb von zwanzig Minuten verstand ich, dass ich als Architektin und Ökologin in diesem Geldsystem keine Chance hatte, ökologische Projekte im notwendigen Umfang finanziert zu bekommen, und das, obwohl es eine Lösung für dieses Problem gab. Ich brauchte sechs Monate, bis ich sicher war, dass dies stimmte. Und es dauerte fünf Jahre, bis ich dazu ein kleines Buch schrieb, das bis heute in dreiundzwanzig Sprachen übersetzt wurde.

Nachdem ich drei Jahrzehnte lang Vorträge gehalten und Bücher und Artikel darüber geschrieben hatte, durfte ich im Jahr 2008 - nach der Pleite von Lehman Brothers und dem Anfang der Occupy Money weltweiten Finanzkrise - erleben, dass die Menschen plötzlich betroffen zuhörten. Ich gab zahllose Interviews, und es schien, als bewege sich etwas in den Köpfen der Menschen. Mehr und mehr Ökonomen fi ngen an, den Neoliberalismus mit dem Credo "Der Markt wird alles richten" scharf zu kritisieren. Dennoch sprach kaum jemand über diesen Konstruktionsfehler im Geldsystem.

Parallel dazu wuchs die Menge der nicht rückzahlbaren Schulden und Finanzprodukte, die keiner mehr durchschaute. Statt Milliarden hatten wir es bald mit Billionen und Billiarden Euro oder Dollar zu tun. Größter Posten laut aktueller Statistik sind die Derivate mit ca. 601 Billionen, in Zahlen ausgedrückt: 601.000.000.000.000 USD. Wir kauften Zeit, indem wir die großen Banken retteten und den Crash hinauszögerten, denn wirklich fundamental änderte sich nichts. [……..]

Leseprobe (Auszug aus dem 1. Kapitel)
"
EIN SYSTEMFEHLER UND SEINE FOLGEN":

Geld ist aus meiner Sicht eine der genialsten Erfindungen der Menschheit; ohne Geld gäbe es keine Spezialisierung und damit auch keine arbeitsteilige Zivilisation. Aber wir haben ein völlig festgefahrenes Verständnis davon entwickelt, was Geld ist - als sei das heutige das einzig denkbare oder akzeptable Geld.

"Die Schaffung von Geld wird als Geldschöpfung bezeichnet, im umgekehrten Fall spricht man von Geldvernichtung. Die Geschäftsbanken können nur Giralgeld erzeugen, allein die Zentralbank kann Zentralbankgeld schaffen. Deshalb sind nur Zentralbanken berechtigt, Banknoten und Münzen - die gesetzlichen Zahlungsmittel - in Umlauf zu bringen. Durch Einsatz seiner geldpolitischen Instrumente kann das Eurosystem die Geldschöpfung der Geschäftsbanken beeinflussen und steuern."

Den weitaus größten Teil dessen, was auf diese Weise als Geld im Umlauf ist, schöpfen die Geschäftsbanken heutzutage nach bestimmten Vorschriften als Kredit auf der Basis von Einlagen bei der Zentralbank und bei ihren Kunden. Dieser Kredit ist immer zinsbelastet und setzt sich - vereinfacht ausgedrückt - im Wesentlichen aus vier Bestandteilen zusammen, nachfolgend beispielhaft für einen Kreditzins von 6% dargestellt:

1. der Dienstleistung der Bank (1,7%);
2. einer Risikoprämie (0,8%);
3. der Liquiditätsprämie (2,0%);
4. dem Inflationsausgleich (1,5%).

Von all diesen Kosten bleibt bei näherer Betrachtung nur die Bankmarge (für Personal, Risiko und Sachkosten) als gerechtfertigter Posten bestehen. Selbst die Risikoprämie - eine Versicherung, falls der Kredit ausfällt - ist als Zinsanteil nicht zwingend notwendig, wie ich später am Beispiel eines Kredits der JAKBank zeigen werde.

Die wesentlichen Bestandteile des Zinses, die den Konstruktionsfehler im heutigen Geldsystem bewirken, sind die Liquiditätsprämie und der Infl ationsausgleich als Belohnung für den Sparer, der sein Geld der Bank zur Verfügung stellt. Wenn ich im Folgenden von Zinsen spreche, beziehe ich mich damit auf diese zwei Posten. Beide führen immer zu exponentiellem Wachstum, das wiederum - allerdings erst nach längerer Zeit - eine verheerende Auswirkung auf unser Geldsystem hat. Kurzfristig ziehen diese Anteile in den Zinsen kein Problem für das Funktionieren des Geldsystems nach sich; mittelfristig nur bei hohen Zinssätzen; langfristig jedoch immer. Warum ist das so? [……]

Infos zur Autorin:

Prof. Dr. Margrit Kennedy ist Architektin, Stadt- und Regionalplanerin mit Schwerpunkt öffentliche und internationale Angelegenheiten. Sie arbeitete für verschiedene weltweite Forschungsprojekte der OECD und UNESCO.

Seit über 30 Jahren vermittelt sie in Vorträgen und Workshops, wie der ökonomische Analphabetismus überwunden und das Geldsystem so umgewandelt werden kann, dass es dem Wohle aller dient. Fokus ihrer Arbeit ist heute die Einführung und Erprobung komplementärer Währungen.

ihre Webseite: http://www.margritkennedy.de

spezielle Seite zum Buch: http://occupy-money.de/occupy-money

Margit_Kennedy_Occupy_Money.jpg
 
...dieses Thread :D

Hat den schon wer gebracht? Wenn ja sry! Lese derzeit nochmals Tolkiens "Hobbit" um mich aufs nächste Jahr einzustimmen wenn der Film kommt ;)
 
Hat den schon wer gebracht? Wenn ja sry! Lese derzeit nochmals Tolkiens "Hobbit" um mich aufs nächste Jahr einzustimmen wenn der Film kommt ;)
Das wiederum ist mir sehr sympathisch! ;) Das musste ich jetzt einfach kurz los werden. Viel Spass weiterhin!

Alles Liebe,

Limerick
 
100 große Philosophen - Ihr Leben und ihr Werk


Autor: Peter J. King

Verlag: Bassermann Verlag (2009)

ISBN-10: 3-8094-2529-X ../.. ISBN-13: 978-3-8094-2529-8


Klappentext:

Seit Jahrtausenden befassen sich Philosophen mit den existentiellen Fragen der Menschheit. Sie spüren dem Sinn des Lebens nach, ergründen das Wesen von Gut und Böse und suchen nach Wahrheit und Gerechtigkeit.

Dieses Buch führt in das Leben und Werk der hundert größten Denker aus aller Welt ein, deren Einsichten unseren Blick auf die Welt geprägt haben. In chronologischer Reihenfolge - vom alten China und Griechenland bis in die Neuzeit - werden die einflussreichsten Philosophen porträtiert und die Schwerpunkte, Erkenntnisse und Bedeutung ihrer Lehre in verständlicher Weise skizziert.


INHALT

Einführung ..6

ANTIKE ..10

  • Thaies von Milet ..14
  • Pythagoras ..15
  • Konfuzius (K'ung Fu-tzu) ..16
ÜBERBLICK: Chinesische Philosophie ..17

  • Laotse (Laozi; Lao-tzu) ..18
  • Heraklit ..19
  • Parmenides aus Elea ..20
  • Zenon aus Elea ..21
  • Mozi (Mo Di; Mo-tzu) ..22
  • Sokrates ..23
  • Piaton ..24
  • Aristoteles ..26
ÜBERBLICK: Menschliche Natur ..28

  • Menzius (Mengzi; Mang-tzu; Mengtse) ..29
  • Zenon aus Kition ..30
  • Epikur ..31
  • Hanfeizi (Han Feizi; Han Feizu) ..32
  • Wang Chong (Wang Ch'ung) ..33
ÜBERBLICK: Skeptizismus ..34

  • Sextus Empiricus ..35
  • Nägärjuna (Nagardschuna) ..36
  • Plotin ..37
  • Aurelius Augustinus ..38
ÜBERBLICK: Frauen in der Philosophie ..40

  • Hypatia ..41
MITTELALTER ..42

  • Anicius Manlius Severinus Boëthius ..46
  • Shankara ..47
  • Abu Yüsuf Ya'qüb ibn Ishäq al-Kindi ..48
  • Johannes Scotus Eriugena ..49
  • Abu Nasr Muhammad ibn al-Farakh al-Färäbi ..50
  • Avicenna (Abu AlTal-Hussain ibn Abdullah ibn Sfnä) ..52
  • Anselm von Canterbury ..54
ÜBERBLICK: Indische Philosophie ..56

  • Rämänuja ..57
  • Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad at-Tusi al-Ghäzali ..58
ÜBERBLICK: Philosophie und Religion ..59

  • Peter Abaelard ..60
  • Averroës (Abu al-Walid Muhammad ben Ahmad ibn Rushd) ..62
  • ZhuXi ..64
  • Maimonides ..66
  • Roger Bacon ..68
  • Thomas von Aquin ..70
  • William Oekham ..72
  • John Duns Scotus ..74
  • Nikolaus von Kues ..75
  • Niccolo Machiavelli ..76
  • Francisco Suárez ..77
FRÜHE MODERNE ..78

  • Sir Francis Bacon ..82
  • Thomas Hobbes ..84
  • Marin Mersenne ..86
  • Pierre Gassendi ..87
  • René Descartes ..88
  • Antoine Arnauld ..90
ÜBERBLICK: Geist und Körper ..91

  • Wang fuzi ..92
  • Lady Anne Finch Conway ..93
  • Baruch Spinoza ..94
  • John Locke ..96
  • Nicolas Malebranche ..98
  • Gottfried Wilhelm Leibniz ..100
  • George Berkeley 102
  • Anthony William Arno 103
  • Baron de Montesquieu ..104
ÜBERBLICK: Common sense ..106

  • Thomas Reid ..107
  • David Hume ..108
  • Jean-Jacques Rousseau ..110
  • Immanuel Kant ..112
  • Jeremy Bentham ..114
  • Mary Wollstonecraft ..115
19. JAHRHUNDERT ..116

  • George Wilhelm Friedrich Hegel ..120
  • John Stuart Mill ..122
  • Soren Aabye Kierkegaard ..124
  • Karl Heinrich Marx ..126
  • The Honorable Victoria, Lady Welby-Gregory ..128
  • Charles Sanders Peirce ..129
  • William James ..130
  • Friedrich Wilhelm Nietzsche ..132
  • Francis Herbert Bradley ..133
  • Gottlob Frege ..134
20. JAHRHUNDERT ..136

  • Edmund Gustav Albert Husserl ..140
  • John Dewey ..142
  • Bertrand Arthur William Russell ..144
  • Sir Allämeh Muhammed Iqbäl ..146
  • Sarvepalli Radhakrishnan ..147
  • Ludwig Wittgenstein ..148
  • Martin Heidegger ..150
  • Rudolf Carnap ..151
  • Feng Youlan (Fung Yu-Ian) ..152
  • Jean-Paul Sartre ..153
  • Sir Karl Raimund Popper ..154
  • Willard Van Orman Quine ..156
  • Sir Alfred Jules Ayer ..158
  • Richard Mervyn Hare ..159
  • Donald Herbert Davidson ..160
  • Sir Peter Frederick Strawson ..162
  • Gertrude Elizabeth Margaret Anscombe ..164
  • John Bordley Rawls ..165
  • Thomas Samuel Kuhn ..166
ÜBERBLICK: Wissenschaftsphilosophie ..167

  • Sir Michael Anthony Eardley Dummett ..168
  • Jacques Derrida ..170
ÜBERBLICK: Afrikanische Philosophie ..172

  • Kwasi Wiredu ..173
  • David Wiggins ..174
  • Thomas Nagel ..175
  • Saul Aaron Kripke ..176
  • David Kellogg Lewis ..178
  • Susan Haack ..180
ÜBERBLICK: Ethik ..181

  • Peter Singer ..182

Weiterführende Literatur ..184


Glossar ..186


Register ..188


Bildnachweis ..192



Rezension:

100 Philosophen, 10 Euro. Das klingt erst einmal nach einer Allerwelts-Publikation. Der Buchmarkt ist voller Bücher über Philosophie: Einführungen in die Philosophie, Geschichte der Philosophie, Anleitungen zum Philosophieren,…

Wahrscheinlich folgt diese Bücherschwemme einem allgemeinen Bedürfnis der Leser unserer Zeit nach Anleitung und Hilfestellung in einer Welt, in der Moral und Werte frei diskutierbar geworden sind und dem Einzelnen der Sinn seines Lebens nicht mehr anhand einer guten Erziehung in die Wiege gelegt wurde.

Die Frage nach dem Sinn und der Wunsch nach einer Beschäftigung mit den großen Fragen bleiben dem heutigen Menschen jedoch erhalten und führen zu seiner Suche nach Anleitung und Hilfestellung - siehe oben.

Peter J. King ist Philosoph und lehrt am Pembroke College in Oxford. Das vorliegende Buch erschien 2004 in Großbritannien und versammelt 100 Philosophen zwischen zwei Buchdeckeln. Das allein ist nicht der Rede wert. Aber bemerkenswert ist die Qualität der in diesem hübschen Büchlein versammelten Informationen.

Der Autor weiß, wovon er redet. Dies mag dem Leser vielleicht als eine Selbstverständlichkeit erscheinen, ist es aber in vielen Publikationen - gerade wenn es um "weiche" Themen wie Philosophie und Lebensführung geht - leider nicht. Peter J. King ist aber ein kluger Kopf und hat es geschafft, jedem Philosophen bis zu einer Doppelseite zu gewähren, mehr aber nicht. Und doch gelingt es ihm vortrefflich, die Essenz des Werks eines jeden Philosophen und seine Einzigartigkeit auf diesem kleinen Raum zu charakterisieren, was allein schon eine Meisterleistung darstellt.

Wie trifft man jedoch die richtige Auswahl? Welche Philosophen kommen ins Töpfchen, welche ins Kröpfchen? - Die absoluten Top 30 sind natürlich dabei: Pythagoras, Laotse, Heraklit, Sokrates, Platon, Aristoteles, Epikur, Augustinus, Boethius, Anselm von Canterbury, Bacon, Thomas von Aquin, Hobbes, Descartes, Spinoza, Leibniz, Montesquieu, Hume, Rousseau, Kant, Hegel, Kierkegaard, Marx, Nietzsche, Huserl, Wittgenstein, Heidegger, Sartre, Popper, Derrida. - Okay, das sind die "Best of Philosophers", die in keinem Lexikon oder Geschichte der Philosophie fehlen dürfen.

Wer aber sind die 70 anderen Philosophen?! - Und genau hier beginnt es, spannend zu werden. Wie gesagt, King ist Engländer, und so legt seine Zusammenstellung von "100 große Philosophen" natürlich einerseits ein besonderes Gewicht auf die angelsächsischen und amerikanischen Philosophen.

Aber das wirklich Interessante an dieser Kompilation ist Kings Bemühen, auch endlich den bedeutenden philosophischen Strömungen anderer Kulturen eine Plattform zu geben. So werden die chinesischen Philosophen genauso prominent vorgestellt wie afrikanische oder indische Philosophen.

Ein weiterer spannender Abschnitt dieses auch optisch schön gestalteten Buches macht den Leser mit wichtigen zeitgenössischen Philosophen bekannt. Allzu oft erliegen wir dem Trugschluss, dass sich "Geschichte" immer nur in der Vergangenheit abspielt und vergessen dabei, dass auch heute, hier und jetzt, bedeutende Philosophen mitten unter uns leben und wirken. Umso schwieriger wird die Aufgabe für den Autor, hier nicht dem nahen Blick der Aktualität zu erliegen, sondern einen Schritt zurück zu treten und die Spreu vom Weizen der Zeitgenossen zu trennen. Diese Aufgabe hat Peter J. King mit Bravour bewältigt.

In seinem Buch reiht der Autor nicht nur einfach Philosophen an Philosophen, sondern hilft dem Leser, die Übersicht zu behalten, indem er steckbriefartig aufführt, wann er gelebt hat und womit er sich in seinem philosophischen Arbeiten hauptsächlich beschäftigt hat. Wichtiger noch sind die Hinweise darauf, welche anderen Geistesströmungen den vorgestellten Philosophen in seinem Denken beeinflusst haben und auf welche späteren Philosophen er selbst durch sein Werk Einfluss genommen hat.

So entsteht vor dem geistigen Auge des Lesers ein ganzes Netzwerk aus gegenseitigen Verknüpfungen der philosophischen Strömungen - ein Bild, das der Wirklichkeit mehr entspricht als eine rein lineare, temporale Abfolge von nacheinander lebenden Philosophen.

Die Unterteilung der Geschichte der Philosophie in einzelne Abschnitte, die jeweils in einer kurzen, aber kompetenten Einführung vorgestellt werden, rundet das perfekte Gesamtbild dieses Buches ab. Es ist mit seiner guten Lesbarkeit und dem augenfreundlichen Satzspiegel ein in allen Belangen zu empfehlendes, einführendes Werk zur Geschichte der Philosophie. "100 große Philosophen - Ihr Leben und ihr Werk" wird alle begeistern, die sich für Philosophie im Allgemeinen und für das Verständnis einzelner Philosophen im Speziellen interessieren. Sowohl Einsteiger als auch Studenten der Philosophie werden mit Peter J. Kings Buch ihre wahre Freude haben. (Quelle: Kulturbuchtipps.de)

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Denker des Abendlandes - Eine Geschichte der Philosophie

Autor: Bertrand Russell

Verlag: Belser Verl. / Gondrom Verl. (2005)

ISBN-10: 3-8112-2515-4 …/… ISBN-13: ISBN: 978-3-8112-2515-4

gebunden, 448 Seiten

es gibt u.a. auch eine Taschenbuchversion im dtv-Verlag (2004)
ISBN-10: 3-4233-0019-1 …/…ISBN-13: 978-3-4233-0019-3

Russell blättert die Entwicklung des philosophischen Denkens anhand der herausragenden Persönlichkeiten der Philosophiegeschichte auf und bezieht dazu stets auch den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund mit ein.

Wer in sachlich bestechender, dabei leicht verständlicher und sehr anschaulicher Weise das Wesentliche erfahren will über Pythagoras, Thomas von Aquin, Spinoza, Descartes, Hume, Galilei, Kant, Leibniz, Fichte, Rousseau, Hegel oder Marx, wird dieses Buch jedes Mal aufs neue gerne zur Hand nehmen.

Russell versteht es wie kein anderer, die Leistungen und das Denken großer Gelehrter auf der Grundlage ihrer jeweiligen Gesellschaft zu beschreiben und ihre Bedeutung für unser heutiges Bewusstsein aufzuspüren. Bei aller Gründlichkeit der Darstellung beweist er stets Humor, Witz und einen untrüglichen Blick für das Eigenartige und das Einmalige, so dass man dieses Buch mal mit Spannung, mal mit Schmunzeln - aber immer mit großem Gewinn liest.

Russells Buch stammt ursprünglich aus dem Jahre 1950. Naturgemäß können daher Philosophen, die nach 1950 geschrieben haben, nicht erfasst sein.


Umschlagtext

Bertrand Russell (1872-1970) schildert in diesem Standardwerk die Entwicklung der Philosophie anhand der herausragenden Denker und vor dem Hintergrund der politischen und kulturellen Ereignisse. Anschaulich und pointiert schildert er Persönlichkeiten der Philosophie von Platon und Sokrates über Descartes, Rousseau und Kant bis zu Hegel und Sartre. Mit Blick für die Besonderheiten der Denker führt Bertrand Russell durch die wichtigsten Stationen des abendländischen Denkens und die Turbulenzen der europäischen Geschichte.


Inhaltsverzeichnis:

  • Vorwort ..7
  • Einführung ..9
  • Vor Sokrates ..12
  • Athen ..64
  • Der Hellenismus ..139
  • Das Frühchristentum ..164
  • Die Scholastik ..188
  • Der Anstieg der modernen Philosophie ..230
  • Der englische Emirismus ..289
  • Aufklärung und Romantik ..316
  • Utilitarismus und was dann kam ..358
  • Die Gegenwart ..393
  • Schlusswort ..431
  • Personenregister ..437

Leseprobe aus dem Vorwort:

Dieses Buch will versuchen, eine bündige und trotzdem umfassende Übersicht der abendländischen Philosophie zu geben, und zwar in einer solchen Weise, daß auch der Laie einen einfachen und direkten Zugang zum Verständnis der verschiedenen Systeme abendländischen Denkens erhält. Dies geschieht vornehmlich durch die Verknüpfung mit historischen Verhältnissen, die natürlich wichtige biographische Daten des jeweiligen Philosophen, sofern sie uns bekannt und überliefert sind, beinhalten. Denn jeder Mensch, und damit auch jeder Denker, ist immer Kind seiner Zeit. Selbst wenn seine Gedanken den gegenwärtigen geistigen und politischen Strömungen oft weit vorauseilen, sind sie doch oft das Produkt der eigenen vorherrschenden Lebensumstände.

Friedrich Nietzsche ist dafür ein gutes Beispiel. Seine immer wieder zitierte frauenfeindliche Haltung beruht vor allem auf seiner Unfähigkeit, unbefangen mit dem schönen Geschlecht umzugehen, obwohl oder gerade weil er seit frühester Kindheit ausschließlich von dominanten Frauen umgeben war. Zieht man den Kreis etwas weiter und berücksichtigt noch gesellschaftlich-politische Entwicklungen, so kommt man sehr schnell zu der Erkenntnis, daß auch Karl Marx seine Gedanken von der »Entwertung der Menschenwelt« nie so radikal hätte formulieren können, wenn nicht der Frühkapitalismus die Massen derart ausgebeutet und in die Verelendung getrieben hätte. Somit wird deutlich, daß geschichtliche Ereignisse und philosophisches Gedankengut einander bedingen und beeinflussen. Daraus folgt, daß die Auseinandersetzung mit den Denkern des Abendlandes keine trockene, langwierige Angelegenheit ist, sondern ein Vertrautwerden mit all den Turbulenzen unserer europäischen Geschichte.

Aber noch eine zweite wichtige Komponente kommt hier zum Tragen, nämlich die Entwicklung der exakten Wissenschaften. Sie sind eine weitere Quelle des philosophischen Denkens. Beide Strömungen haben ihren Ursprung im alten Griechenland, sodass man mit Fug und Recht behaupten kann: »Es gibt keine Kultur, außer der griechischen, in welcher die Philosophie mit wissenschaftlicher Tradition Hand in Hand geht.« Genau diese Tradition ist es aber, die der ganzen abendländischen Kultur den Stempel aufgedrückt hat. […]


Leseprobe aus der Einführung:

Was machen die Philosophen, wenn sie arbeiten? Eine seltsame Frage! Zuerst versuchen wir, durch das Hervorheben desse, was sie nicht tun, eine Antwort zu finden. Es gibt viele Dinge in der Welt um uns herum, die sich gut verstehen lassen. [..]

Aber all diese uns umgebenden Erkenntnisgebiete grenzen doch an das Unbekannte. Und wenn jemand in diese Grenzgebiete oder dahinter eindringt, gelangt er von der exakten Wissenschaft in die Späre des Spekulativen. Diese spekulative Tätigkeit ist eine Art Forschung, und gerade das - unter anderem - nennen wir Philosophie. Wie wir später sehen werden, begannen die verschiedenen exakten Wissenschaften mit der in diesem Sinne verstandenen philosophischen Forschung. Wenn eine Wissenschaft fest gegründet ist, verfährt sie mehr oder weniger unabhängig, außer bei Grenzproblemen und Fragen der Methode, das heißt der exakte Forschungsprozess findet eine neue Tätigkeit.

Gleichzeitig müssen wir aber die Philosophie auch von anderen spekulativen Überlegungen unterscheiden. Die Philosophie an sich bedeutet nämlich weder die Lösung unserer Schwierigkeiten noch die Rettung unserer Seelen, sondern - wie die Griechen sie auffassen - eine Art abenteuerlicher Unternehmung. So ist sie im Prinzip keine Angelegenheit von Dogmen, Riten oder geheiligten Weisheiten gleich welcher Art, wenn auch manche Philosophen hartnäckig dogmatisch denken. […]

Informationen zu Bertrand Russell auf Wikipedia - klick hier

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The Genetics of Horror: Sex and Racism in H.P. Lovecraft's Fiction
 
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Zucker – der süße Verführer

Autoren: Franz Binder /Josef Wahler

Verlag: VAK Verlags GmbH, Kirchzarten

ISBN 978-3-935767-37-8

4. Auflage 2011, 176 Seiten mit zahlr. Tabellen, € 12,95 EUR


Klappentext:

Rund 45 Kilo raffinierten Zucker nimmt der deutsche Durchschnittsverbraucher jedes Jahr zu sich! Zucker macht nicht nur dick, sondern bedroht auch unsere Gesundheit. Er entzieht dem Körper lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe und fördert beispielsweise das Entstehen von Diabetes und Arteriosklerose - von der Volkskrankheit Karies ganz zu schweigen.

Wer seinen Zuckerkonsum auf ein annehmbares Maß reduzieren möchte, liegt mit diesem Gesundheitsratgeber genau richtig. In nur sieben Schritten zeigen die Autoren, wie man mit ihrem praktischen Anti-Zucker-Programm lernen kann, mit weniger oder sogar ganz ohne den süßen Verführer auszukommen. Hilfreiche Tipps und Tricks, vom Einkauf im Supermarkt bis hin zur Verwendung süßer Alternativen, erleichtern die Umstellung und lassen garantiert keine Verzichtgefühle aufkommen.

Umfassende Informationen auf Basis der neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse und zahlreiche Tabellen, die den versteckten Zuckergehalt vieler Lebensmittel angeben, runden das Anti-Zucker-Programm ab.

hier gibt es die sehr detaillierte Inhaltsübersicht und den empfehlenswerten Einleitungstext: klickt bitte hier und dann ganz runter scrollen

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Ich lese gerade Daniel Defoes Robinson Crusoe - original auf Englisch. Bin aber fast fertig. Danach werde ich wieder dazu übergehen, meine Reclam-Sammlung weiterzulesen.
 
Der nackte Affe

Autor: Desmond Morris

Verlag: Droemersche Verlagsanstalt München (1968)

ISBN: 3-426-00224-8, gebunden, Leineneinband, 391 Seiten

oder als Taschenbuch / broschiert bei Droemer / Knaur, ISBN: 3-426-03224-4

Der nackte Affe (engl. The Naked Ape. A Zoologist's Study of the Human Animal.) ist ein 1967 erschienenes Buch des britischen Zoologen Desmond Morris. Morris beschreibt darin wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entwicklungsgeschichte und das Wesen von Menschen laienverständlich. Es wurde in 23 Sprachen übersetzt und ist längst zu einem Klassiker geworden.

Ich lese es sich zum 3. Mal in den verg. 30 J. und die Erkenntnissse faszinieren immer wieder aufs Neue. Achtung: manche Verkäufer verlangen 20-30€, also schau nach günstigeren Alternativen. Preise bis max. 15€ sind noch ok.

In der Einleitung vergleicht Morris den Menschen mit den 192 bekannten Primatenarten und stellt fest, dass dessen nächste Verwandten die grossen Menschenaffen sein müssen. Nach dem Vergleich der auffälligsten äusserlichen Unterschiede konstatiert der Zoologe weiter, dass der Mensch im Vergleich zu anderen Primaten fast vollständig nackt sei, mit Ausnahme nur einiger weniger auffallender Stellen, wie Kopf, Achselhöhlen und dem Genitalbereich. Nach dieser bewusst nüchtern gehaltenen Bestandsaufnahme beschreibt Morris in acht Kapiteln den Menschen mit den Augen eines Zoologen.

Inhaltsverzeichnis: ( jedes der Kapitel entspricht einem elementaren Bereich)

Dank des Autors ..…6
Warum dieses Buch geschrieben wurde …..8
1 Herkunft ..…14
2 Sex …67
3 Aufzucht …..135
4 Neugier …..168
5 Kämpfen …..190
6 Nahrungsaufnahme ..…251
7 Körperpflege ..…268
8 Beziehungen zu Tieren ..…292
Literaturnachweis …..330
Bibliographie …..335
Über den Autor …..343

Im Schlusskapitel zeigt Morris überdies noch das Verhalten des "nackten Affen" auf, das dieser gegenüber anderen Tierarten an den Tag legt. An Beispielen demonstriert der Wissenschaftler, dass sich trotz der langen Evolution viele Verhaltensweisen des Menschen von entsprechenden Verhaltensmustern seiner tierischen Vorfahren ableiten lassen.

Die Erkenntnisse in diesem Buch sind erstaunlich, oft geradezu verblüffend naheliegend und führen immer zu einer erweiterten Sicht auf die Dinge. Es mag nicht alles der Weisheit letzter Schluss sein, auch im Hinblick auf das Alter dieses Werks, aber das Konzept an sich ist faszinierend und es ist erstaunlich, wie sehr dieses Werk auch noch heute den Leser verblüffen kann, selbst wenn er sich selbst für aufgeklärt hält.

Dieses Buch ist auch meiner Meinung nach ein Muss für jeden, der sich dafür interessiert, woher der Mensch kommt und warum er wurde wie heute ist. Auch der Leser, der den Überlegungen Morris' nicht folgen mag, wird dennoch etwas mitnehmen. Eine etwas andere Sicht auf die nackten Affen um uns herum - und letztlich auch auf sich selbst.


Rezension von Klemens Taplan, Ahaus:

Wenn ein Mensch aus dem Blickwinkel eines Zoologen und Verhaltensforschers beobachtet wird, sind amüsante Antworten zu erwarten. Aus zoologischer Sicht ist der Mensch die einzige von 193 Affenarten, die nackt ist. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Neben diesem ins Auge stechenden Detail gibt es Gemeinsamkeiten mit den Primaten, die verblüffend sind.

Desmond Morris untersucht in seinem Buch "Der nackte Affe" die Herkunft und die Verhaltensweisen der Gattung Mensch. Er schlägt Brücken zur Tierwelt, wo sie aus dem Blickwinkel der Evolution geboten sind. So vergleicht er die Menschen mit seinen nächsten Verwandten, den Menschenaffen. Bei den Untersuchungen wird deutlich: Die gleichen biologischen Grundlagen führen zu ähnlichen Verhaltensweisen.

Autor Morris ist seiner Zeit weit voraus, so schreckte er 1967 nicht davor zurück, die menschliche Sexualität aus zoologischer Sicht emotionslos zu analysieren. Nicht nur, aber auch durch diesen Tabubruch wurde das Buch bekannt. Es ist längst zu einem Klassiker geworden. Morris' Einsichten führen auch bei aufgeklärten Menschen unweigerlich zu einer anderen Wahrnehmung.

Ernüchternd auch die Erkenntnis, wie die Religionen aus evolutionärer Sicht entstanden sind. Als Folge des Übergangs von einer absoluten Autokratie eines Führers einer Gruppe (Affenhorde) hin zu einer beschränkten Herrschaft, musste Ersatz geschaffen werden. Diese Lebensweise lässt eine Lücke offen, die durch die Erfindung eines Überwesens geschlossen wurde. Die Religion wurde geboren und zu einer wertvollen Hilfe für den sozialen Zusammenhalt einer Gruppe.

Desmond Morris bringt auf den Punkt, was den Menschen ausmacht. Ich habe noch in keinem anderen Buch eine solche sachliche aber auch unterhaltsame Analyse über die Verhaltensweisen des Menschen aus dem Blickwinkel der Evolution gelesen. Morris muss nicht mit allem was er schreibt recht haben, aber er ist ein guter Beobachter und es Bedarf starker Hypothesen, ihn zu widerlegen. "Der nackte Affe" ist auch heute noch unbedingt zu empfehlen. (K.T.)

eine Informationsseite von Desmond Morris: (engl.) - klick hier

Desmond_Morris_Der_nackte_Affe.jpg
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Desmond_Morris_Der_nackte_Affe_gb.jpg
 

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