Was kostet eine Gitarre, was ist sie wert?

  • Ersteller OldRocker
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Es hängt auch vom Lohnniveau der Herkunftslandes ab. Made USA ist teurer als made in China.
 
Da sollte ja zwischen USA und Japan kein bedeutender Unterschied existieren.
 
das ist weniger die frage. die murphy lab modelle sind so teuer. ich frage mich, warum sie so teuer sind, bzw. wie gibson argumentiert.
...weil es sich auf das Prestige der Marke auswirkt, wenn so teure Gitarren verkauft werden. Wenn eine Gibson Les Paul 20.000,-- kostet, färbt das Image auch auf Brot und Butter-Les Pauls um 2-3000,-- ab.

Die wenigen teuren Stücke zu verkaufen geht immer. Manche kaufen nicht, obwohl sie teuer sind, sondern WEIL sie teuer sind.

Warum macht z.B. Rolex künstliche Verknappung der Daytona? Weil dann alle geil drauf sind, wenn sie nicht lieferbar ist und schon wird es ein Objekt der Begierde.

Ist nicht rational, aber das sind Luxusgüter nie.
 
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Also geht es da nur um Luxus ohne objektive technische Vorteile? Check
 
@Pinkamena : das alles einfach als Luxus abzutun, ist mir ein bisschen zu kurz gedacht:

...es geht um Handarbeit, exklusiven (kleinen/kleineren) Stückzahlen gepaart mit einem hohen Lohnniveau. Das geht i.d.R. einher mit qualitativ sehr guten Instrumenten (....Uhren, Autos, etc)
Dazu kommt der etablierte Markenname (Ferrari, Rolex, MartinGuitars, Gibson, Fender...)
Dann kommt das individuelle "haben wollen", wiederum gepaart mit dem sich leisten wollen (können).

Und ja, die China (Korea/Indonesien, davor Japan/MiM...etc) gefertigte Gitarre für unter 500€ ist i.d.R. dennoch ein sehr gutes Instrument - aber eben Massenfertigung. Möchte man etwas exklusiveres, dann greift man dann doch wohl tiefer in die Tasche.

Für eine MurphyLab nimmt der Gitarrenbauer, der sie überarbeitet ja nicht die Gurke aus dem Regal, sondern ein Instrument, dass Ihn anspricht. So wird aus einem guten Instrument ein besseres (und für mich persönlich optisch verhunztes) Instrument. Aber Optimal eingestellt, und überarbeitet. Das kostet dann auch gerne mal "etwas" mehr. Die anderen aus dem Regal gehen einfach so in den Verkauf - vlt. eben nicht 100% abgestimmt.

Wenn Ferrari oder Lambo ein neues extrem limitiertes Modell baut, dann fragt niemand, der sich auf die Warteliste setzten lässt, ob 2Mio wirklich den Wert der Einzelteile widerspiegelt - Ja, das ist Luxus. Bei Thomann steht in einer Vitrine in der Gitarrenabteilung eine Martin mit Uhrendesign für 150.000 - die es dann mit passender Luxus-Uhr gibt. Ist sie das Wert? Klingt sie besser? keine Ahnung. Sieht sie gut aus? Geschmackssache! Ist sie außergewöhnlich? Sicher! Wird sie jemals eine Bühne sehen? Kann ich mir nicht vorstellen.

Niemand (Amateur) "braucht" mehr als 5 Gitarren, oder Amps - ist doch immer nur eines gleichzeitig zu bedienen, und geht es da auch nur um Nuancen. Aber "Haben" ist auch nett.....

In der Range bis 3000€ gibt es m.E. noch signifikante Unterschiede bei Gitarren. Darüber würden die allermeisten hier im Board bei einem Blindtest keinen nennenswerten Unterschied erkennen. Aber möglicherweise inspiriert ein teureres Instrument zu ganz anderen Ideen. Andere verschieben diese Grenze für sich hin zu 1500€ - und wiederum andere sehen erst ab 5000€ Instrumente überhaupt erst an. Ein guter Gitarrist bekommt auch aus einem preiswerten Instrument einen phantastischen Ton - einem schlechten Spieler kannst Du das edelste Material hinstellen - Shit in - Shit out.

Noch eines: KUNST (Malerei/Bildhauerei...) ist so überhaupt nicht zu fassen. Gut dass wir da echtes Werkzeug, ob teuer oder billig, in den Händen halten, mit denen man anderen und sich Freude bereiten kann...

Gruß Dirk
 
Grund: Rechtschreibung
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Also geht es da nur um Luxus ohne objektive technische Vorteile? Check
... wenn man rein die sehr rationale Sichtweise eines Ingenieurs einnimmt, könnte man darauf kommen und dies für ein echt gutes Argument halten, mit dem man ganz nonchalant die gesamte Geschichte einordnet (und auch ein Stück abqualifiziert).

Du wirst nie so richtig einen objektiven Preispunkt finden, bei dem die kommerzielle UND die technische Sicht aufeinander passen. Dafür muss man gar nicht mal irgendwelche "Voodoo"-Geschichten ins Feld führen. Es gibt in diesem Bereich einfach die beiden Lager. Die einen halten es für bekloppt, etwas künstlich zu altern und die anderen finden genau das als den letzten Kick, um richtig inspiriert zu werden.

Ich bin da auch immer hin und hergerissen. Mir ist auch kein anderes "Ding" bekannt, bei dem man bewusst Rost, Patina und Lackschäden provoziert, um sich besser zu fühlen. Mein absolutes Traumauto ist eine 1957er Chevrolet Corvette in Rot/Weiß. Kein Mensch würde einen Oldtimer kaufen, den irgendjemand künstlich gealtert hat. Oder eine Uhr oder oder oder.

Bei Gitarren ist das aber so. Da bringt Deine nüchterne Betrachtung auch niemandem einen Erkenntnisgewinn oder führt zu fallabschießenden Erkenntnissen.

Was mir mittlerweile tierisch auf den Zeiger geht, ist diese Diskussion, ob es "was bringt". Vielleicht kann man einfach einmal anerkennen (und sich dann wieder beruhigt seinen eigenen Instrumenten widmen), dass Menschen einfach unterschiedliche Geschmäcker haben. Wir diskutieren doch auch nicht ständig aufs Neue mit unserem Umfeld, wenn da jemand sagt "danke, ich trinke keinen Alkohol" oder "ich persönlich esse nicht gern Kartoffeln, sondern lieber Reis" - nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich, aber vielleicht hilft es bei der Betrachtung doch weiter.
 
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Bei mir ist das so das ich Luxus nie verstanden habe. Da wird teilweise extrem hässliche Ware, die keinerlei Vorteil bietet für perverse Mengen Geld gekauft. Ich denk da wohl zu technisch/autistisch - Wo liegt der Mehrnutzen?

Und ja ich muss mir im Session/Frankfurt jedesmal das Lachen verkneifen wenn ich die Wand des Schrotts sehe und was Leute bereit sind dafür zu zahlen... Wenn daneben glizernde neue Gitarren ohne Relic stehen.
 
...... diese Diskussion, ob es "was bringt". ...
als ich meine custom shop gitarren erworben habe, machte ich den test...von der stange gitarren gegen custom shop.
eigentlich hatte ich nicht vorgehabt eine CS gitarre zu kaufen....aber der vergleich der gitarren (6 von der stange gegen 4 CS gitarren), da hatten alle CS modelle klanglich einen deutlichen vorsprung.

da konnte ich nicht anders als das portemonnaie aufmachen.
 
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Ging mir bei der Murphy Lab genauso.
(wobei ich noch keine gekauft habe. Ich musste nur feststellen, dass mich die Standards überhaupt nicht beeindrucken und es wohl auf eine ML hinauslaufen wird.)

Teuer ist übrigens nicht gleich Luxus ;).
 
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Mir ist auch kein anderes "Ding" bekannt, bei dem man bewusst Rost, Patina und Lackschäden provoziert
Wie Jeans geaged. Mit Löchern, Flecken und Fransen. Sollen Wildheit und Lebenserfahrung vortäuschen, die der Träger gerne hätte. Dabei sitzt er Tag für Tag im Büro und geht am Wochenende mit den Kids in den Heidepark.
Bei Gitarren regen sich manche auf wegen einem Millimeterkratzer auf der Rückseite, während andere Road Worn-Modelle und mit der Flex gestreichelte geil finden.
Bei mir ist das so das ich Luxus nie verstanden habe. Da wird teilweise extrem hässliche Ware, die keinerlei Vorteil bietet für perverse Mengen Geld gekauft.
@d-uwe: (...) wiederum andere sehen erst ab 5000€ Instrumente überhaupt erst an.

Nicht so schlimm, ist Kaufkraftabschöpfung.
 
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Jau... Das denken auch andere über Anime- und Cosplaykrams. Daher mit solch harter Betitelung vorsichtig sein 😉 Alles ist immer eine Sache der Perspektiven und Interessen, gerade bei Hobbies. Des einen Klampfe, des anderen Kostüm, der nächste mit Traktoren... Easy. Alles Menschen, alles Hobbies... Aber Schrott?! Nur weil man es persönlich nicht nachvollziehen kann? Das ist Steinewerfen im Glashaus.
 
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naja, man sollte immer den historischen vergleich sehen.
Kann man machen, aber da hast Du etwas wichtiges vergessen:
heute kostet ein vergleichbares auto wie ein damaliger käfer ca. 20.000€
eine telecaster ca. 3500€
das ist etwa 1/5 - 1/6
Eine gute Tele kostet heute nicht zwangsläufig 3.500 €
das bedeutet, es hat sich nichts verändert.

380 € sind 1/50, ich würde sagen, da hat sich eine Menge verändert.
 
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finde ich nicht, da müsste man die Gesamtlage im Auge haben. Die Ausgaben, die man vor sechzig Jahren hatte, bewegten sich im Verhältnis in ganz anderen Bereichen als heute, Miete, Lebensmittel, usw.. Da dann den Preis von Gitarren oder Autos mittels einer mathematischen Formel mit einander in Bezug zu setzen, finde ich nicht so ganz gerechtfertigt.
Ausserdem, E-Gitarren für 20000€ oder Dollar gab es damals gar nicht. Die, die es damals gab, rechtfertigen für mich heute auch nicht so einen hohen Preis, aber das sieht ja jeder ein bißchen anders.
 
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Ich finde die Entwicklung, dass man Leute die eher zu teuren Instrumenten tendieren, als mojo-verträumte Deppen abtut, ziemlich schräg. Und dann noch "Relic" laut aussprechen und man ist reif für die Klapse. Es herrscht einerseits kein Kaufzwang und andereseits ist für jedes Budget ein passendes Instrument auf dem Markt.
 
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als mojo-verträumte Deppen abtut
reif für die Klapse
Bei mojo-verträumt kann man mitgehen, das klingt bissi Klangvoodoo-esk. Aber Deppen und Klapse ist schon etwas derb und ziemlich schräg. Wer hat das denn genau so bezeichnet? Oder empfindest du das nur so?
 
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da müsste man die Gesamtlage im Auge haben.
Da hast Du absolut Recht.

Da könnte man viele Beispiele anführen. In den 60ern war es beispielsweise noch möglich, dass ein allein verdienender Fabrikarbeiter ein Haus baute und die Frau bei den Kindern zu Hause war. Heute schaffen es viele durchschnittlich verdienende Paare gemeinsam nicht, das Geld dafür aufzubringen.

Aber das führt jetzt vom Thema weg.

Mir ging es lediglich darum anzumerken, dass das Verhältnis bei weitem nicht gleich geblieben ist.
 
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Was eine Gitarre kostet und was sie wert ist, kann jeder leicht austesten in einer Versuchsreihe:
Gitarre für 100€, Gitarre für 200€, 400€, 800€, 1600€, 3200€, 6400€, 12800€, 25600€ spielen, anfassen, anschauen. Für jede Gitarre die Qualität bzw. den Qualitätsnutzen auf einer Skala von 0 bis 99,999999 bewerten.
Dann legt man fest, welcher Qualitätsnutzen für erforderlich gehalten wird. Der Qualitätsnutzen 100 wird bei einer unendlich teuren Gitarre erreicht. Mir reichen kleinere Werte. Schöne Instrumente.
 
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Ausserdem, E-Gitarren für 20000€ oder Dollar gab es damals gar nicht. Die, die es damals gab, rechtfertigen für mich heute auch nicht so einen hohen Preis, aber das sieht ja jeder ein bißchen anders.
ja, man muss den heutigen Hype schon sehr nüchtern betrachten. Damals haben die Stars, die Heroes, ihre Gitarren von der Stange gekauft, aus dem Secondhand-Laden, von einem Kumpel, für einige wenige hundert Dollar.
Ja, die Preisentwicklung, oft als Inflation getarnt betrachtet, rechtfertigt das allemal.
Wenn eine Gitarre mit "historischem Hintergrund", als CS usw, angeboten wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer auch noch für eine Gitarre einen immensen Aufpreis bezahlen will, die historisch "zerkloppt" ist, muss auch jeder für sich entscheiden (ja, ich hatte mich schon mal damit unbeliebt gemacht).
Ist solch eine Gitarre das Wert? Klar!
Eine ganz entscheidend andere Frage ist: ist diese Gitarre es auch Wert, weil sie mit Sicherheit auch so klingt, wie damals? Keine Ahnung, ob die Gitarren von Damals geklungen haben. So wird es "verkauft".
andereseits ist für jedes Budget ein passendes Instrument auf dem Markt.
so siehts aus, der Markt hat hervorragende Gitarren, die super klingen, ohne historischen Hintergrund.
 
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Ausserdem, E-Gitarren für 20000€ oder Dollar gab es damals gar nicht. Die, die es damals gab, rechtfertigen für mich heute auch nicht so einen hohen Preis, aber das sieht ja jeder ein bißchen anders.
sicherlich gab es die damals nicht, weil die rockmusik und deren stars noch nicht erfunden waren.
bei anderen instrumenten gab es exorbitante preise aber schon.....stradivari geigen, steinway flügel von berühmten pianisten, usw.
 

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