Was ist eigentlich "zu digitaler Klang"? Warum beschwert sich niemand über "zu analogen Klang?"

Dieser Sound, der sich seit den 80ern / 90ern kaum entwickelt hat, ist ein wichtiger Grund warum Schlagzeuger lieber bei ihren Baumstämmen bleiben.
...mh, ich kannte auch schon in den Mitt80ern Drummer, die beide Welten in übergangslose Einheiten verwandeln konnten. ( https://sonichits.com/video/Kastrierte_Philosophen/Toilet_Queen )
Normale FellZylinder und Kunststoffflächen mit Triggern, die an Sampler gekoppelt waren, deren Inhalt aber eben keine Trommelkopie enthielt, sondern beliebige perkussiv nutzbare Klänge. Die Antwort auf die Frage, ob Drummer nur auf Trommeln spielen dürfen, oder gar auf dem, was sich "Schlagzeug" nennt, also ein vorgegebenes Instrumenten-Sammelsurium, liegt sicher beim Künstler. Und die Antworten liegen in Bereichen von behämmerten Stahlträgern bis zu naturfellbespannten Holztrommeln, selbst im "analogen" Sortiment. Was zählt ist ja eigentlich der Rhythmus, nicht der Klang. Das weiß jeder Tischkanten -und Kissentrommler :D
 
Zuletzt bearbeitet:
2) gute Musiker waren immer Protagonisten der neusten Technik (Bach, das wohltemperierte Klavier, Jimi Hendrix Strat und Marshal fullstack…)
Dem Stimme ich nicht zu. Natürlich stehen einige wie Bach mit ihren Werken mehr im Blickpunkt als Milliarden andere Musiker, aber es gibt auch genügend Beispiele die genau das Gegenteil zeigen. Nimm als Beispiel das sehr bekannte Advents und Weihnachtslied Maria durch ein Dornwald ging. Ein verhältnismäßig sehr modernes Lied welches perfekt auf alt getrimmt wurde. Wenn man das Lied aus dem 19 Jahrhundert hört und spielt und nicht weiß das es ein großer Bluff ist, dann würde man annehmen das Text und Lied vermutlich aus dem 14-15 Jahrhundert kommt. Die Komponisten haben da ein Stück ihn Perfektion auf alt getrimmt. Davon abgesehen hat jeder seine Vorlieben, viele Musiker laufen den Mainstream nach, diejenigen die Musik weiterbringen sind eher die Rebellen, die neues probieren. Bach war eben ein Punk und vermutlich verrückter der damaligen Zeit. Ich zum Beispiel mag an der Orgel vor allem die Stücke aus dem 15-16 Jahrhundert will sie mir klanglich am besten gefallen. Mit modernen Pop kann ich hingegen nichts anfangen. So hat jeder eben seins.
 
Abgesehen von vielen, hier auch schon genannten, psychologischen Gründen, liegt das auch daran, dass deine ganzen hier aufgestellten Thesen für den Schlagzeug-Bereich absolut zutreffend sind: Bei elektronischen Schlagzeugen gab es seit Jahrzehnten keine richtigen Innovationen mehr, es wird im Wesentlichen veraltete Technik genutzt und das Ergebnis ist weit entfernt von der meist gewünschten Akustik-Kopie. Im Gegensatz dazu scheint es z.B. im Gitarren- oder Tastenbereich eher um Nuancen oder Geschmack bzw. Glaubensfragen zu gehen.
Eigentlich ist alles verfügbar, was man braucht: Die Triggereigenschaften, also die Schlagzeug-Hardware, ist schon seit 30 Jahren hervorragend. Mit VSTs sind auch extrem realistische Klänge möglich. Mit Buttshakern oder ähnlichem kann man das Schlagzeug auch spüren, obwohl es keinen direkten Ton von sich gibt. Mittlerweile ist es auch möglich, elektronische Schlagzeuge zu spielen, die optisch von einem akustischen nicht mehr unterscheidbar sind. Und Rechenleistung und Speicherplatz entwickeln sich so schnell, dass man die sehr aufwändige VST-Technik problemlos in ein Drum-Modul packen könnte. Anstatt das aber zu nutzen, werden weiterhin synthetisch klingende Drummodule auf den Markt geworfen. Dieser Sound, der sich seit den 80ern / 90ern kaum entwickelt hat, ist ein wichtiger Grund warum Schlagzeuger lieber bei ihren Baumstämmen bleiben.

Jetzt stellt sich die Frage, warum nicht alle Möglichkeiten genutzt werden und ein Plug&Play Consumer Schlagzeug angeboten wird, das wirklich "realistisch" klingt (das Pearl Mimic Pro geht erstmals in diese Richtung). Die Antwort ist vermutlich, weil es sich nicht lohnt und der Markt zu klein ist. Ähnlich wie beim Musikgenuss über Handylautsprecher ist die 30 Jahre alte Klangtechnik insbesondere für den günstigen Bereich absolut ausreichend. Und in diesem Bereich findet der Absatz statt und wird wohl das Geld verdient. Sehr schade, weil so ein Schlagzeug so viele Probleme lösen würde. Bisher bleibt einem dann nichts anderes übrig als selbst zu "basteln" und mit Laptop auf die Bühne zu gehen.
Bitteres Fazit. Ich hatte immer noch gehofft es gäbe einen Königsweg für die Drummer, nur meine Kumpel hätten ihn noch nicht gefunden. Beats basteln am Computer…
Das macht von denen keiner

Schade

Aber vielen Dank für diese erhellende Zusammenfassung

Olaf
 
Wobei es eben doch ein Unterschied ist ob man ein digitales oder analoges Instrument hat. Ein digitales Instrument ist nichts lebendiges, es hat seinen im Idealfall perfekten Klang und fertig. Ein echtes Instrument hingegen ist Schwankungen und Ungenauigkeiten unterworfen und wirkt daher auch meist sehr viel lebendiger. Außerdem egal wie gut die Technik ist, eine hundertprozentige Simulation eines Instrumentes wird nie funktionieren. Es gibt also durchaus berechtigte Gründe warum jemand mit seiner 60 Jahren alten Gitarre oder ähnlichen spielen möchte. Man kennt das Instrument und kann damit Dinge tun die ein digitales nicht kann.

Wobei natürlich eine Flöte nimmt man einfacher in einem Koffer unterwegs mit als ein komplettes Schlagzeug :) Beide Gattungen ob analog und Digital haben ihre Berechtigung.
 
Dem Stimme ich nicht zu. Natürlich stehen einige wie Bach mit ihren Werken mehr im Blickpunkt als Milliarden andere Musiker, aber es gibt auch genügend Beispiele die genau das Gegenteil zeigen. Nimm als Beispiel das sehr bekannte Advents und Weihnachtslied Maria durch ein Dornwald ging. Ein verhältnismäßig sehr modernes Lied welches perfekt auf alt getrimmt wurde. Wenn man das Lied aus dem 19 Jahrhundert hört und spielt und nicht weiß das es ein großer Bluff ist, dann würde man annehmen das Text und Lied vermutlich aus dem 14-15 Jahrhundert kommt. Die Komponisten haben da ein Stück ihn Perfektion auf alt getrimmt. Davon abgesehen hat jeder seine Vorlieben, viele Musiker laufen den Mainstream nach, diejenigen die Musik weiterbringen sind eher die Rebellen, die neues probieren. Bach war eben ein Punk und vermutlich verrückter der damaligen Zeit. Ich zum Beispiel mag an der Orgel vor allem die Stücke aus dem 15-16 Jahrhundert will sie mir klanglich am besten gefallen. Mit modernen Pop kann ich hingegen nichts anfangen. So hat jeder eben seins.
Kann Deinen Widerspruch nicht erkennen. Es gibt eine Menge Beispiele: Konzertgitarre Segovia, Jeppes
Das Saxophon, ohne das ein Coltrane seine Musik nicht gemacht hätte
Aber auch die Erfindung der Orgel selber war eine technische Innovation die vielen Musikergrössen als Plattform diente …

Doch Musiker haben immer nach der Besten Technik gefragt und wenn sie da war hat es immer Tolle Genies gegeben die damit eine neue Dimmension in die Musik gebracht haben.

Es gab natürlich auch immer die anderen, deine das was da war gereicht hat. Aber die haben die Musikentwicklung, die immer ganz wesentlich eine technische Entwicklung war, nicht weiter gebracht.

Oder hätte irgend ein selbstgefälliger Flötenspieler jemals nach einer Orgel verlangt?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

digitales Instrument ist nichts lebendiges, es hat seinen im Idealfall perfekten Klang und fertig.
Mein Vater sagte vor 40 Jahren: Eine E-Gitarre ist ein totes Stück Holz mit einem Haufen lebloser elektronischer Bauteile

Als das Hammerklavier in wohl temperierter Stimmung erfunden wurde wurde es als falsches Instrument geächtet …

Wenn ich heute Musik mit den Modernen Klangerzeugern höre kann ich nichts totes oder auch nur lebloses erkennen.

Nur die digitalisierte Bearbeitung analoger Klangerzeugung Gitarre, Vocsls, Drums hinkt den Möglichkeiten so weit hinterher, dass es diese Diskussion über Haupt gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gab natürlich auch immer die anderen, deine das was da war gereicht hat. Aber die haben die Musikentwicklung, die immer ganz wesentlich eine technische Entwicklung war, nicht weiter gebracht.
Naja so schwarz oder weiß würde ich das nicht sehen. Ein Bach hat viele Maßstäbe für die Zukunft gesetzt, aber Millionen von Musiker haben diese Maßstäbe verfeinert und weiterentwickelt und irgendwann hatte einer das Glück im Rampenlicht zu stehen. Die großen Komponisten die wir kennen sind eben die Einzelperson die am meisten Aufmerksamkeit bekommen hat. Das Umfeld wird genau so viel, wenn nicht sogar mehr dazu beigetragen haben als die einzelne Person. Ein Bach hätte überhaupt nicht mit neuen Stimmungen und Techniken experimentieren können, wenn vor ihm nicht schon die Grundlagen dafür von anderen geschaffen worden sind.

Dann stellt sich auch die weitere Frage, wer entwickelt Musik eigentlich weiter? Ein Musiker oder die Zuhörer? Wenn ich als Musiker eine neue Harmonielehre entwerfe die besser ist als alles davor, aber der Klang in der breiten Masse keinem gefällt, dann werde ich nicht wirklich was damit erreichen. Der Zuhörer hingegen wird aber ohne Expertise nicht merken, dass ihm etwas anderes was er nicht kennt vielleicht besser gefallen würde. Man kann also recht sicher behaupten das die Weiterentwicklung in der Musik gemeinsam von einem Musiker der etwas neues Versucht und einem Zuhörer dem das was er dort tut auch gefällt getragen wird. Einer alleine wird nichts erreichen.

Oder hätte irgend ein selbstgefälliger Flötenspieler jemals nach einer Orgel verlangt?
Für mich hört sich das so an, als ob dir diejenigen ein Dorn im Auge sind, die nicht immer weiter höher und besser wollen. Was ist denn daran verwerflich wenn ein Flötenspieler oder anderer Musiker einfach seine Stücke die er mag spielt und damit glücklich ist? Nicht jeder hat den den Anspruch etwas großes zu vollbringen. Die meisten von uns musizieren weil sie Spaß dabei haben, weil sie die Klänge ihrer Stücke lieben und Freude dabei haben diese Töne erklingen zu lassen. Ich finde so was sollte man nicht Herabwürdigen.
 
Was zählt ist ja eigentlich der Rhythmus, nicht der Klang. Das weiß jeder Tischkanten -und Kissentrommler :D
Danke, das schmiere ich meinem Drummer am Sonntag bei der Probe aus Brot (Snarefell)
 
Ich denke für uns Musiker ist es eher relevant wie es Live klingt, alles andere auf Tonträgern ist ja zumindest für Live Bands eher Nebensache.
Und gerade live soll eine technische Weiterentwicklung von 48kHz auf 250 oder noch mehr eine gewünschte Verbesserung bringen? Dort, wo doch eh fast alles über Problem mit Raumakustik, von Interferenzen, Dämpfung durch's Publikum, durch den Geräuschpegel des Publikums etc. beeinträchtigt wird?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Und gerade live soll eine technische Weiterentwicklung von 48kHz auf 250 oder noch mehr eine gewünschte Verbesserung bringen?
Wohl eher nicht. Die beste Technik hilft einem in einem großen Gewölbe auch nicht weiter, außer in der Art, dass man dort vielleicht noch mehr regeln kann. Meine Erfahrung ist auch wenn man in einer Kirche als Beispiel mit viel Hall konfrontiert ist, dann hat man meist die besten Ergebnisse mit so wenig Technik wie möglich. Da kann sich eine Akustik Gitarre ohne irgendwelche Technik um Welten besser anhören als mit den besten Effekten und Tool daran. Auf einer Open Air Wiese die 1.000 m² groß ist wir man so aber keinen Blumentopf gewinnen...

Ich sage immer die passende Technik für den passenden Einsatz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was mir zu oft außer Acht gelassen wird, ist das Preis-Leistungsverhältnis zwischen Analog und Digital.

Zwischen VST-Plugin und dem äquivalenten Outboard-Gear gibt es nicht selten einen Preis-Unterschied um den Faktor 10. Für ein vages "das klingt schon etwas besser, wenn man richtig audiophil ist", 90% mehr Geld auszugeben, ist m.E. finanzieller Leichtsinn. Besonders wenn sich Schüler oder Mindestlöhner durch einen Vintage-Kult dazu animiert fühlen, viel Geld in etwas zu investieren, das es unterm Strich in genauso gut und viel günstiger gäbe.

Klar haben teure Weine, gehobene Kleidung oder edles Kunsthandwerk ihre Daseinsberechtigung. Aber wer Luxusartikel konsumiert, dem ist (hoffentlich...) in der Regel auch klar, dass das Besondere an solchen Dingen oftmals eben einfach Preis und Placebo ist - und optional. In der Musik hingegen wird oft ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass jede noch so kleine klangliche Verbesserung jeden Preis wert ist. Schließlich möchte ja niemand derjenige sein, dessen minderwertiges Gehör mit billigem Digital-Kang befriedigt wird.

Da ziehe ich den Hut vor meinem Gitarristen, der im Direkt-Vergleich Röhre<->AmpSim einfach zugeben konnte, dass der Kaiser keine Kleider trägt. Denn ich stelle mal die freche Behauptung auf, dass viel Sunken-Cost-Fallacy in der alten Diskussion steckt. Ich habe Geld für einen Vintage-Gral ausgegeben, also kann ich mir nicht eingestehen, dass dieses Teil jetzt obsolet ist. Und deswegen muss ich auf immerdar meine Bandmitglieder mit meiner immer verstimmten Les Paul nerven ;)

Und natürlich die alte Farce, dass mit dem Equipment von damals das Mojo kommt. Dabei hat BB King einen Transistor-Verstärker genutzt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was mir zu oft außer Acht gelassen wird, ist das Preis-Leistungsverhältnis zwischen Analog und Digital.
Zusätzlich bietet auch nur Analog die Möglichkeit auf einfachen Wege eigene Veränderungen vorzunehmen. Viele Musiker bauen oder modifizieren ja Effektgeräte. Bei analogen Geräten ist das mit Lötkolben und etwas Ahnung was man tut sehr leicht, bei einem digitalen Gerät ist so was quasi Unmöglich für einen nicht Informatiker.
 
So unterschiedlich die Geräte, so unterschiedlich die Nutzer. Ich bin selbst Informatiker, der sich mit allen Geräten wohlfühlt, die man an einen Laptop anschließen kann. Aber mit dem Lötkolben bin ich hilflos.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei analogen Geräten ist das mit Lötkolben und etwas Ahnung was man tut sehr leicht, bei einem digitalen Gerät ist so was quasi Unmöglich für einen nicht Informatiker.
Sorry, bei Fractal Audio kannst Du so viele Parameter der Schaltung einfach tweaken, ohne zu Löten, und ohne zu Programmieren. Und wenn man sieht was manchmal fabriziert wird, wenn Laien einen Lötkolben in die Han nehmen. Dann vielleicht doch lieber so?
 
Auch nach knapp 50 Posts seit dem ersten recht harschen kritischen Einwurf von dir, @jeradachs, ist mir immer noch nicht klar, worauf du in technischer Hinsicht hinaus willst. Und was dir an den aktuellen digitalen Audio-Gerätschaften wirklich im Detail fehlt. Was sind die von dir geforderten Innovationen, zu was sollen sie dienen und in welchem genauen Kontext?

Es findet sich zwar der eine oder andere Hinweis und "Seitenhieb" in deinen Posts, aber klare Aussagen, strukturierte Zusammenhänge und wirklich konkrete Beispiele aus dem Musiker- und Tontechniker-Alltag vermisse ich.

Und 48khz war wirklich inakzeptabel.
Hier z.B. möchte ich fragen, was bei den 48 kHz Samplerate konkret und objektiv inakzeptabel war.
Und wo soll denn genau der Vorteil von den erwähnten 64bit/256 kHz Samplerate liegen?
Nebenbei: Wandler mit 32 bit/768 kHz gibt es schon, zwar vorwiegend für hochwertige (Audio-)Messtechnik, aber sogar auch als Wandler für HiFi-Freaks

Sind unsere Ohren so viel weniger wert als Augen und Hände? Unsere Videospiele und Fernseher haben sich ständig verbessert. Unsere Autos und Kleidung fasst sich besser an. Und alles ist ständig preiswerter geworden.

Nur bei der Akustik, hast Du selber beschrieben, haben wir eine ständige Verschlechterung akzeptiert.
Ich habe es genau anders erlebt, wobei ich mich weniger mit Effektgeräten als mit Aufnahme- und PA-Technik beschäftige. Wenn ich betrachte, in welcher hervorragenden Qualität heutzutage ein kaum mehr als Handteller-großer Recorder z.B. von Tascam aufnimmt, sogar schon mit den eingebauten Mikros (erst recht mit guten externen Studio-Mikrofonen), dann kann ich nur meine Freude darüber ausdrücken, wie extrem günstig solche Top-Technik (nicht erst) heute geworden ist.
Bei meinen X32-Rack (19" 3 HE) stelle ich mir manchmal vor, wieviel Zentner Rack und Mischpult man früher mit schleppen musste, um halbwegs dasselbe machen und erreichen zu können. Und was das früher gekostet hat ...


Wann geht es weiter? Wozu noch Kabel, wozu Mischpulte. Warum nicht eine durchgängige digitale Signalkette auf technisch höchstem Niveau?
Mikrofone mit eingebauten Wandlern in Studioqualität (!) gibt es nun auch schon einige Jahre auf dem Markt. Außerhalb von eher speziellen Anwendungen wie Aufnahmeräume und -Säle etwa in Rundfunkanstalten habe ich die aber noch nicht angetroffen.
Und auf Kabel zu verzichten hieße, Funktechnik einzusetzen. Dazu befrage mal einschlägige PA-Experten in diesem, aber auch anderen Foren (z.B. "paforum.de"). Hinsichtlich Betriebssicherheit gelten Funkanwendungen nicht unbedingt als der Goldstandard, schon gar nicht in Zeiten der immer mehr um sich greifenden Mobilfunk-Netze.

Wie gesagt, ist mir nicht klar, worauf du konkret hinaus willst, weshalb ich um Aufklärung bitten möchte.


Ansonsten möchte ich noch auf einige historische Beispiele hinweisen, wo schon in analogen Zeiten außergewöhnliche Innovationen in Richtung elektronischer Musik zu verzeichnen waren:
Das "Theremin" (1920), die "Ondes Martenot" (1928), die Synthesizer von Moog (ab 1950/1960).
Auf die elektronischen klangtechnischen Pioniertaten u.a. von Stockhausen (ab 1952) möchte ich ebenfalls hinweisen, obwohl ich zugebe, dass ich kein echter Fan seiner Werke bin. Dennoch muss man neidlos anerkennen, dass seine elektronischen Klangexperimente und Produktionen absolut bahnbrechend für dieses Genre waren, und dabei (sicher nicht beabsichtigt) bis in die Popmusik ausstrahlten, wie etwa einige von den Beatles eingesetzte Tonband-Verfremdungen zeigen.
Klanginnovation auf der Ebene elektronischer musikalischer Techniken war und ist keineswegs an die Digitaltechnik gebunden und wurde schon gar nicht von ihr initiiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
..sicher? Auch Parameter einstellen ist ja bei genauer Betrachtung ein Programmiervorgang ...
Kann man so sehen. Ich drehe ja auch lieber an einem eindeutig zugeordneten Regler. Das müsste man dann aber genau genommen auch als handwerklichen Eingriff titulieren?

Wie dem auch sei, eine misslungene Parameteränderung/Programmierung lässt sich durch einen Reset 100% rückgängig machen. Eine unbedarft ausgeführte Lötarbeit vielleicht nicht mehr so ohne Weiteres…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dazu befrage mal einschlägige PA-Experten in diesem, aber auch anderen Foren (z.B. "paforum.de"). Hinsichtlich Betriebssicherheit gelten Funkanwendungen nicht unbedingt als der Goldstandard, schon gar nicht in Zeiten der immer mehr um sich greifenden Mobilfunk-Netze.
Was ich will? Protestieren gegen ein kollektives Versagen der Musik Industrie ( Fr alle anti-Verschwörungstheoretiker und Marktliberale Fanatiker: es gibt das völlige Versagen von Kollektiven, Teams, Gruppen, Familien, Teams, Unternehmen sogar Staaten und eben auch Märkten, ohne dass es eine Wie schon beschrieben keine Verschwörung geben muss, es geschieht einvernehmlich das Falsche weil man darüber ein Einvernehmen hat.)

Wann hast Du auf irgend einer relevanten Bühne dieser Welt das letzte Mal ein Kabel an einem Mikrofon gesehen?

Die aufgerufenen PA-Experten nehmen also die schlechte Technik und beschallen damit das Universum und das offensichtlich nur, weil Show wichtiger ist als Musik.

Warum gibt es überhaupt noch analoge Funkstrecken, wo doch digitale Lösungen viel besser wären, wenn sie nicht auf Grund von schwachen Rechnerleistungen auf billige Tricks wie Kompressoren und Expander angewiesen wären, und wenn sich nicht das Nutzerkollektiv von dem Anbieterkollektiv darauf beschwätzen liesse, dass der Zerhackerstandard der für eine CD ausreicht auch für alle anderen Audioanwendungen gut ist. (Wozu anstrengen, wenn unser Schöner
Schrott auch reicht um Geld zu verdienen)

Wie können diese superschlauen PA-Experten es akzeptieren, das Die Stimme der Musikerinnen drei mal analog-Digital umgewandelt werden bis sie über Lautsprecher an das Publikum adressiert werden?

Mich wundert die Diskussion über Analog vs Digital nicht. Das ist Teil des kollektiven Marktversagens: heute kaufe ich für wenig Geld bessere Röhrenamps, als unsere Väter sich erträumen konnten, gemessen an dem Transistorschrott mit dem worin den Letten 50 Jahren beschmissen worden sind sind amp1 oder andere Analoge top-Technologie der Hammer. Der Digitalkram hat sich von den Anfängen von Digitec (hatte mal ein GNX3) bis zu Axe Fx, Kemper und jetzt Quad Cortex rasant entwickelt ( auf der Softwareseite) aber der Entwicklungsstand ist der eines Jugendlichen verglichen mit der Erwachsenen Transistortechnik und der reifen Röhrentechnik. Was also soll der Vergleich zwischen analog und digital?

Mein Sohn sieht besser aus als ich, ist inzwischen größer und stärker. Trotzdem würde mein Arbeitgeber ihm die Aufgaben noch nicht geben, die ich für Ihn löse.

Also was soll diese Diskussion?

Wenn ich in ein Musikgeschäft gehe beschwere ich mich laut bei den Verkäufern über den Schrott den sie uns verkaufen wollen, in Foren versuche ich Leute zu überzeugen sich nicht mit dem was uns hier angeboten wird zufrieden zu geben. Ich habe mich auch schon beim Marketing von Dynacord beschwert, warum es noch immer keine Powermate mit tabletsteuerung gibt.

Es ist unser Geld, das in den Unternehmen verbraten wird, und unsere Musik, die besser klingen könnte, wenn die Macher in den Firmen machen würden.

Noch einmal: warum bekomme ich keine Anlage angeboten, bei der das Analoge Signal meiner Gitarre oder meines Mikrofons direkt nach der Erfassung im Wandler Pickup oder Kapsel in bester Qualität AD-gewandelt wird, dann (kabellos) in ein Gerät gelangt, dass das komplette Processing übernimmt und dann direkt an Ort und Stelle der Ausgabe zurückgewandelt, verstärkt und abgegeben wird.

Solch ein System für 12 Kanäle, Ausgsbeleistung von 2000 Watt würde für 15 bis 20 tausend Euro das aequipment ersetzen das eine normale 4 Köpfige Band als Amps und Anlage zu normalen Auftritten mitschleppt.

Her damit!

Olaf
 
...relevanten Bühne...
Bitte definiere relevante Bühne.

dem worin den Letten 50 Jahren beschmissen worden sind
?? Letten??

versuche ich Leute zu überzeugen sich nicht mit dem was uns hier angeboten wird zufrieden zu geben.
Bin zufrieden. Könnte mich zur Not für mich selbst beschweren.

... Musik, die besser klingen könnte...
Das ist der Knackpunkt, wo ich nicht weiß, was du eigentlich meinst.

Also was soll diese Diskussion?
Du diskutierst doch fleißig mit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mikrofone mit eingebauten Wandlern in Studioqualität (!) gibt es nun auch schon einige Jahre auf dem Markt. Außerhalb von eher speziellen Anwendungen wie Aufnahmeräume und -Säle etwa in Rundfunkanstalten habe ich die aber noch nicht angetroffen.
Genau, es gibt viel besseres Material, als uns Normalmusiker verkauft wird. Warum lassen wir uns mit veraltetem Schrott unter bunten Displays abspeisen?

Olaf
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ja, das passt: Albert Camus hat sich auch damit begnügt das Absurde zu diagnostizieren, Sartre hat sich sufgelehnt.

Olaf
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben