Auch nach knapp 50 Posts seit dem ersten recht harschen kritischen Einwurf von dir,
@jeradachs, ist mir immer noch nicht klar, worauf du in technischer Hinsicht hinaus willst. Und was dir an den aktuellen digitalen Audio-Gerätschaften wirklich im Detail fehlt. Was sind die von dir geforderten Innovationen, zu was sollen sie dienen und in welchem genauen Kontext?
Es findet sich zwar der eine oder andere Hinweis und "Seitenhieb" in deinen Posts, aber klare Aussagen, strukturierte Zusammenhänge und wirklich konkrete Beispiele aus dem Musiker- und Tontechniker-Alltag vermisse ich.
Und 48khz war wirklich inakzeptabel.
Hier z.B. möchte ich fragen, was bei den 48 kHz Samplerate
konkret und
objektiv inakzeptabel war.
Und wo soll denn genau der Vorteil von den erwähnten 64bit/256 kHz Samplerate liegen?
Nebenbei: Wandler mit 32 bit/768 kHz gibt es schon, zwar vorwiegend für hochwertige (Audio-)Messtechnik, aber sogar auch als Wandler für HiFi-Freaks
Sind unsere Ohren so viel weniger wert als Augen und Hände? Unsere Videospiele und Fernseher haben sich ständig verbessert. Unsere Autos und Kleidung fasst sich besser an. Und alles ist ständig preiswerter geworden.
Nur bei der Akustik, hast Du selber beschrieben, haben wir eine ständige Verschlechterung akzeptiert.
Ich habe es genau anders erlebt, wobei ich mich weniger mit Effektgeräten als mit Aufnahme- und PA-Technik beschäftige. Wenn ich betrachte, in welcher hervorragenden Qualität heutzutage ein kaum mehr als Handteller-großer Recorder z.B. von Tascam aufnimmt, sogar schon mit den eingebauten Mikros (erst recht mit guten externen Studio-Mikrofonen), dann kann ich nur meine Freude darüber ausdrücken, wie extrem günstig solche Top-Technik (nicht erst) heute geworden ist.
Bei meinen X32-Rack (19" 3 HE) stelle ich mir manchmal vor, wieviel Zentner Rack und Mischpult man früher mit schleppen musste, um halbwegs dasselbe machen und erreichen zu können. Und was das früher gekostet hat ...
Wann geht es weiter? Wozu noch Kabel, wozu Mischpulte. Warum nicht eine durchgängige digitale Signalkette auf technisch höchstem Niveau?
Mikrofone mit eingebauten Wandlern in Studioqualität (!) gibt es nun auch schon einige Jahre auf dem Markt. Außerhalb von eher speziellen Anwendungen wie Aufnahmeräume und -Säle etwa in Rundfunkanstalten habe ich die aber noch nicht angetroffen.
Und auf Kabel zu verzichten hieße, Funktechnik einzusetzen. Dazu befrage mal einschlägige PA-Experten in diesem, aber auch anderen Foren (z.B. "paforum.de"). Hinsichtlich Betriebssicherheit gelten Funkanwendungen nicht unbedingt als der Goldstandard, schon gar nicht in Zeiten der immer mehr um sich greifenden Mobilfunk-Netze.
Wie gesagt, ist mir nicht klar, worauf du
konkret hinaus willst, weshalb ich um Aufklärung bitten möchte.
Ansonsten möchte ich noch auf einige historische Beispiele hinweisen, wo schon in analogen Zeiten außergewöhnliche Innovationen in Richtung elektronischer Musik zu verzeichnen waren:
Das "Theremin" (1920), die "Ondes Martenot" (1928), die Synthesizer von Moog (ab 1950/1960).
Auf die elektronischen klangtechnischen Pioniertaten u.a. von Stockhausen (ab 1952) möchte ich ebenfalls hinweisen, obwohl ich zugebe, dass ich kein echter Fan seiner Werke bin. Dennoch muss man neidlos anerkennen, dass seine elektronischen Klangexperimente und Produktionen absolut bahnbrechend für dieses Genre waren, und dabei (sicher nicht beabsichtigt) bis in die Popmusik ausstrahlten, wie etwa einige von den Beatles eingesetzte Tonband-Verfremdungen zeigen.
Klanginnovation auf der Ebene elektronischer musikalischer Techniken war und ist keineswegs an die Digitaltechnik gebunden und wurde schon gar nicht von ihr initiiert.