heinpete, du hast da schon richtig gehört. 5 Bässe, auf denen zunächst der gleiche Name und der gleiche Hersteller steht, klingen anders. Diese Erfahrungen habe ich und viele andere auch schon gemacht und unterstreicht die aufgeführten Punkte nochmal zusätzlich.
Kein Stück Holz ist wie das andere, klingt folglich auch anders und somit lässt das auch Rückschlüsse auf die Qualität als entscheidenden Faktor zu.
Es ist auch klar, dass eine Erle anders klingt als eine Esche und ein Ahorn nicht wie ein Mahagoni Korpus. Letztendlich muss die Kombination aus Art und Qualität stimmen, dass man von einem Sound sprechen kann, der einem gefällt.
Da sind wir aber auch schon wieder bei Cadfael, denn jeder hat andere Vorstellungen von seinem Traumsound. Es hat wenig Sinn sich darüber zu streiten, denn dazu tragen auch Dinge wie die Konstruktion, Mensur, PUs, Elektronik, Verstärkung usw. bei.
Kommen wir nochmal kurz zu den mehrteiligen Bodys zurück.
Es gibt da so ein Credo, das sich Gitarrenbauer auf die Stirn geschrieben haben. "So wenig Leim wie möglich, aber so viel wie nötig". Soll heißen, dass Leim an sich eher verpönt ist. Das liegt daran, dass Leim nach dem Aushärten eine andere Beschaffenheit hat, als das Holz drum herum. Insofern hat der Leim natürlich auch Einfluss auf die Resonanz- und Schwingungseigenschaften des Instruments. Deshalb vesucht man erstens hart aushärtende Leime zu benutzen und diese zweitens so sparsam wie möglich einzusetzen. Eine Rolle spielt dies vor allem bei akustischen Gitarren u.ä.
Doch im E-Gitarrenbau haben wir es mit anderen Voraussetzungen zu tun. Die
Klangerzeugung funktioniert auf andere Art und Weise und somit sind auch andere Faktoren wichtiger als bei akustischen Instrumenten. Der Leim hat zwar auch hier einen Einfluss auf die Schwingungsübertragung, jedoch spielt dieser Umstand nicht die große Rolle wie bei einer A-Gitarre.
Du sagst selbst, mehrteilige Hälse seinen "besser", weil sie sich nicht so stark verziehen. Absolut richtig, aber hier muss man auch beachten, dass der Hals mindestens zu gleichen Teilen Einfluss auf den Sound hat, wie der Korpus. Ich persönlich würde sogar soweit gehen und dem Hals noch eine größere Bedeutung beimessen als dem Body.
Wie gesagt, bis der Ton aus den Boxen kommt, durchläuft er einen ganz anderen Weg, wie der einer Akustikgitarre und ich bin davon überzeugt, dass sich unser Ton nicht groß an zwei, drei Stoßstellen irgendwo im Korpus stört.
Aus eigener Erfahrung kann ich sogar mal meinen Musima-Preci anführen. Der hat einen Korpus aus Sperrholz, sprich besteht quasi zu ca. 20% oder noch mehr aus Leim....und er klingt in meinen Ohren geil!