Was ist dran am Mythos "GOLA"

  • Ersteller Balgseele
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Deshalb würde ich mir auf keinen Fall ein italienisches Instrument direkt ab Werk kaufen - zumindest einen deutschen Zwischenhändler mit deutscher Gewährleistung würde ich dazwischengeschaltet wissen wollen. Ich sage nichts gegen italienische Akkordeons, spiele ja selbst eines. Aber ein Neuinstrument direkt ab Werk - never!

Höhö ... und sobald ich die inzwischen entweihten Hallen von Akkordeonhändlern betrete stimmen sie alle in die uns schon bekannten Klagegesänge ein.

Ich verstehe Dich zwar als Kunden @lil , aber ich möchte heute auch kein Händler mehr sein, der zwischen Werbung, schrumpfenden Margen, schlechtem Service und enttäuschten oder sogar zurecht oder zu unrecht entsetzten Kunden vermitteln muss. Ich wäre nicht gern Prellbock für Kunden, die einfach nicht wissen können und eigentlich auch nicht wissen sollen wie es läuft. Mal sehen wie lange die Händler dieser Abwärtsspirale noch standhalten.

Durch Ökonomisierung wird auch der Akkordeonmarkt einem gewissen "Wegwerf- und Austausch" Kaufverhalten unterworfen und der Kunde glaubt, das könne und müsse so sein.
 
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Ich wäre auch nicht gerne Händler - deshalb bin ich es auch nicht. Natürlich sind die nicht zu beneiden, aber ich als Kunde bekomme mein Geld auch nicht geschenkt, so dass ich mich bei Beträgen in der Größenordnung eines guten Akkordeon auch etwas absichern möchte. Ich sage ja nicht, dass das jeder so machen soll (oder gar muss), aber ich bezahle lieber ein paar Euro mehr bei einem Händler als hinterher mit Ärger über Probleme, die sich nicht richtig lösen lassen.
 
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Nachdem ich hier viel gelesen habe und endlich einmal ein Gola in den Händen hatte, wollte ich hier einmal kommentieren,
ich war letztens in Madrid und habe da die Gelegenheit genutzt, die Gola, die zur Zeit auch bei Ebay eingestellt ist, zu spielen, 4-chörig ohne Melodiebässe.
Ich war ganz gespannt, einmal eines der besten Instrumente, wie man es zumindest sagt, spielen zu können, und fand es beeindruckend, aber auch nicht so sehr, dass man da über 15.000 Euro für ausgeben müsste.
Das Instrument sieht hochwertig aus und die Knöpfe und Tasten klapperten nicht, sehr weich ging alles, der Tastenhub war auch gering, die Knöpfe zeigten aber einen höheren Widerstand als z. B. die der Bugari Artists. Der Händler sagte, der Balg sei auch der gleiche wie bei der Atlantik-Serie.
Das flache Tremolo klang beeindruckend, aber etliche andere Akkordeons, die ich gespielt habe, haben auch eine so leichte Tonansprache. Es kann sein, dass man bei der Gola ein ganz klein wenig weniger ziehen oder drücken muss, bis eine Stimmzunge sich bewegt, aber das sind dann so kleine Nuancen, so leicht und leise spielt man ja kaum.
Ich bin im Nachhinein froh, das mal ausprobiert zu haben, denn es fühlte sich gut an, aber nicht 3x so gut wie mit anderen guten Instrumenten, und im 7. Himmel war ich auch nicht, ich hätte mir das viel interessanter vorgestellt, dass ich richtig mit dem Instrument verwachsen würde oder in ihm aufgehen würde, aber so war es nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
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Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Genau das ist der Normalzustand bei der ersten Begegnung mit diesem Instrument.

Das Teil ist auch nur ein Akkordeon und muss erst mal genau so bedient werden wie jedes andere auch.

Die Möglichkeiten einer Gola erschließen sich nicht nach einer halben oder einer ganzen Stunde, sondern das dauert wesentlich länger. Wenn sich dann aber eine Verbindung zwischen den Fähigkeiten des Spielers und den Möglichkeiten des Instruments entwickelt, ist das eine umwerfende Kombination.
 
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Ich bin im Nachhinein froh, das mal ausprobiert zu haben, denn es fühlte sich gut an, aber nicht 3x so gut wie mit anderen guten Instrumenten, und im 7. Himmel war ich auch nicht, ich hätte mir das viel interessanter vorgestellt, dass ich richtig mit dem Instrument verwachsen würde oder in ihm aufgehen würde, aber so war es nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Vor nicht ganz zwei Wochen hatte ich meine 2.-4. Begegnungen mit Hohner Golas. Meine erste Erfahrung, die man nur bedingt dazu rechnen kann, da ich dank eines mäßig freundlichen Musikhändlers in der Nürnberger Südstadt, der mal eine gute Adresse für Akkordeons war(!) das Instrument (im teilweise überholungsbedürftigen Zustand) nur 2-3 Minuten anspielen konnte, war nicht prickelnd bzw. nichtssagend.

Nun hatte ich die Gelegenheit drei Golas von Forenmitgliedern zu hören und anzuspielen, ohne dass ich den Eindruck hatte, diese Menschen hätten gerade eine wahnsinnige Angst um ihr Instrument. Zudem auch noch im Vergleich zu vielen anderen tollen Instrumenten, neben meiner "Ost-Gola", der Supita.
Meine Eindrücke nun: Das sind sehr ausgereifte Instrumente, bei denen alles stimmt. Obwohl es leichtere Akkordeons mit gleicher Ausstattung (4-chörig, Cassotto, A-Mano-Stimmplatten...) gibt, habe ich bisher kein handlicheres Akkordeon in dieser Größe gespielt, als die "normalen" MII-Golas.
Sucht man einen speziellen Klang, ist man vielleicht bei Beltuna mit Amplisound besser aufgehoben. Sucht man einen guten, interessanten, sehr ausgewogenen Klang, der zu vielem passt, sich durch eine Spezial-Jalousie noch verändern lässt, dann könnte die Gola das richtige Instrument sein. Dazu kommen sehr gut laufende Mechaniken und eine Ansprache, die einfach genial ist - die hängt einfach am Gas (ähm Balg).

Auch nach dem Treffen liebe ich meine Weltmeister Supitas, mag den Klang, der m.E. erachtens spezieller aber weniger universell ist; zudem reicht deren teilweise deutlich weniger ausgereifte Mechanik für mein Spielkönnen. Das ist auch gut für meinen Geldbeutel, denn eine Gola wäre irgendwann vielleicht irgendwie machbar, aber dafür müsste ich mich ganz schön krumm legen.

Dennoch verstehe ich nun die Begeisterung für die Gola und freue mich darauf, wieder eine zu hören und ggf. anzuspielen.

Gruß, Tobias
 
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Auch nach dem Treffen liebe ich meine Weltmeister Supitas,
das war auch viele Jahre lang meine Einstellung - auf Treffen mit Begeisterung Gola gespielt (verschiedene, aber doch hauptsächlich das Goläle von @maxito) und Zuhause wieder zufrieden zur Morino gegriffen. Und doch merkte ich, wie ich im Laufe der Zeit anspruchsvoller wurde und immer mehr spieltechnische Kniffe und Finessen anwenden musste, um das zu erreichen, was - wie ich von der Gola wusste - gehen sollte. Ok, das Zusammenspiel mit @chnöpfleri mag auch noch eine Rolle gespielt haben. Aber diese beiden Punkte zusammengenommen (Zusammenspiel mit anspruchsvoller Duopartnerin und Spielerfahrung mit der Gola) machte mich mit der Zeit immer unzufriedener mit meiner Morino. Und wenn ich nicht vor gut 4 Jahren den Umstieg auf Knopfgriff begonnen und dort ein Instrument gefunden hätte, das der Gola nahekommt, dann wäre ich inzwischen höchstwahrscheinlich Golaspielerin ...

Also Achtung: Golaspielen kann zu akuten Mangelerscheinungen des Geldbeutels führen!
 
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Und wenn ich nicht vor gut 4 Jahren den Umstieg auf Knopfgriff begonnen und dort ein Instrument gefunden hätte, das der Gola nahekommt, dann wäre ich inzwischen höchstwahrscheinlich Golaspielerin ...
Ich weiß aus sicherer Quelle, dass es auch Knopf-Golas gibt.... Und die Tatsache, dass ein Instrument der Gola nahe kommt, heißt eben, dass es einer Gola nahe kommt....:D
Vielleicht solltes du es so ausdrücken: Das Spielen einer Gola kann auch nach Jahren zu unvorhergesehenen, vollkommen ungeplanten Meteoritenkratern im Geldbeutel führen....zumindest aber zu einer Infektion mit einem fiesen italienischen Virus.
Ich persönlich finde das Goläle von @maxito auch echt klasse. Zur Zeit würde mich ein solches Instrument aber überfordern, das heißt: das Virus ist in meinem Serum zur Zeit nicht nachweisbar :rolleyes:
 
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warts ab - nach meinem "ersten Mal" war die Infektion auch noch nicht nachweisbar.

Und mein Knopfi fand ich, weil ich mir eine (Knopf-)Gola ansah, die aber nicht meine werden wollte. Und Knopfi ist zwar keine Gola, kommt ihr aber nahe genug, um meine Anforderungen momentan zu erfüllen. Die Knopfgolas von Forumsmitgliedern, die ich bis jetzt ausprobieren durfte, weckten bis jetzt keine Begehrlichkeiten in mir, auch war der Aha-Effekt nicht der meines ersten Mals auf der Tastengola.
 
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Ich versichere hoch und und heilig, dass es ich das nicht war! Auch wenn ich sowas ironisch gemeint (!) hier im Forum schon mal vorgeschlagen habe. Aber vorenthalten kann ich euch das auch nicht:

https://www.ebay.de/itm/altes-schwa...m=332628142096&_trksid=p2047675.c100009.m1982

Wenigstens hätte man sich noch die Mühe machen können, auch den "Kühlergrill" zu vergolden, mindestens mal die Zierstäbe. Dann könnte man es aber vermutlich als noch schwerwiegenderen Betrugsversuch werten.

Gruß, Tobias
 
das Ding war mir in der Bucht auch schon aufgefallen.

Das ist aber nicht das erste Mal, dass der Gola Schriftzug auf einem anderen Instrument auftaucht. Das hat es schon öfter gegeben.

Daran sieht man, dass die Gola vielfach der Traum der Akkordeonisten-Begehrlichkeit ist. Ein Mythos eben. :D

Momentan werden aber einige angeboten. also, wen noch keine hat. zugreifen.
Alleine hier gibt's gerade 3 Stück:
https://www.quoka.de/qpi/musik-equi...7120a202106847/akkordeon-hohner-gola-414.html
 
"Nicht angetastet" ist wirklich gut

Da diese Begriffe nicht genormt sind ergibt sich hier ein wahrlich weiter Ermessensspielraum ... und wie immer bei solchen Kisten, ist die Werbung in der Anzeige das eine und das was man vor sich hat, wenn man das Gerät in Augenschein nimmt , ist das andere... Bei solchen Aktionen gilt nach wie vor : nicht ungesehen kaufen!

wer stellt sich denn ein hochpreisiges Oberklasse-Akkordeon > 30 Jahre in die Vitrine, ohne es jemals zu spielen?

kann man sich als Normalsterblicher nicht vorstellen, aber es gibt tatsächlich Golasammler, die einige dieser Teile haben und tatsächlich nur in die Vitrine stellen. Von einem Herrn weiß ich aus zuverlässiger Quelle, dass er mindestens ca. 10 Stück hat - Gerüchte sagen, er hätte bis zu 30 Exemplare. Also auch hier: bei Gola gibts nix, was es nicht gibt!:D
 
diese Instrumente gibt es. ich habe davon schon welche gesehen. Es ist natürlich davon auszugehen, dass die schon gespielt wurden, aber so wenig und mit soviel Sorgfalt, dass an den üblichen Stellen, an denen Gebrauchsspuren recht schnell festzustellen sind, eben nichts dergleichen auffällt.

Das gibt es in allen Preissegmenten. Da kauft sich jemand vor 50 Jahren ein Instrument, hat dann aber nicht so das Interesse und dann steht die Kiste ewig im WohnzimmerSchrank, bis die Erben ausräumen.
optisch sind die Instrumente dann 1a, technisch so lala, aber dennoch gut über die Jahre gekommen.

Ich kenne das aus anderen Bereichen, wo sich Leute z.B. eine nobelste Küche einbauen lassen, aber um diese zu schonen, auf den alten im Keller kochen, oder Modelleisenbahnen, die nur in der Vitrine stehen, ohne jemals gefahren zu sein (wobei man dieses Hobby durchaus als Vitrinensammler ausüben kann).

Aber ein tolles Instrument nicht zu spielen ist schade. Da reicht es dann doch auch, sich das Teil im Prospekt anzusehen.
 
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Mich würde interessieren, was für Schätzchen er noch in seiner Sammlung hat.
 
Mir war schon aufgefallen, daß da einer, sozusagen vor meiner Haustür, bei ebay KA ein paar höherwertigere Akkordeons, darunter eine Gola, anbietet (und scheinbar nicht los wird), doch daß er gleich 3 Golas zu verkaufen hat ist überraschend....
Ich könnte mich da ja mal problemlos durchspielen und freien Eintritt fürs Museum ergaunern. Doch da ich weder Ahnung von Golas habe, noch im Entferntesten daran zu denken ist mir eine Solche zum üblichen Tarif zuzulegen wäre das nur Vortäuschung eines Kaufinteresses und das möchte ich nicht, auch wenn ein Besuch sicherlich interssant wäre.

Liebe Grüße an die Golaisten

Roland
 
Dann melde dich doch einfach mal bei dem Verkäufer, sei ehrlich und sage ihm, dass du die Instrumente gerne mal sehen (und spielen :-D ) möchtest, aber keinerlei Kaufinteresse hast. Schlimmeres als ne Absage bzw. gar keine Antwort kann dir ja nicht passieren, und vielleicht wirst du ja positiv überrascht ...
 
Ich könnte mich da ja mal problemlos durchspielen und freien Eintritt fürs Museum ergaunern.

Wobei der Verkäufer der drei Golas nicht der Golasammler ist, den ich meine! Ersterer vertickert immer wieder mal n paar Akkordeons, der von mir gemeinte Golasammler bleibt in der Regel sehr diskret und an den kommt man auch nicht so einfach ran... was bei der Menge an Golas und damit auch an Wert, was bei ihm zu Hause rumsteht, auch durchaus sinnvoll ist...
 
aber es gibt tatsächlich Golasammler, die einige dieser Teile haben
Ich glaub das auch sofort. Ich kenne Briefmarken-, Uhren- und Modellbahnsammler, die unglaubliche Summen in ihre Sammlungen investiert haben. Wenn jemand ein Faible für etwas hat und dann vielleicht noch der Begriff "Geldanlage" fällt.... Schade nur, dass Golas nicht so dem Preisverfall unterliegen wie z.Zt. Briefmarkensammlungen....aber ich warte noch 40 Jahre, dann schlag ich zu... [aus dem Jenseits:engel:]
 
Ich kenne Briefmarken-, Uhren- und Modellbahnsammler, die unglaubliche Summen in ihre Sammlungen investiert haben

Ha, ha, ha, kenne auch solche Leute - sogar Musikanten sind dabei. Einer guckt mich an wenn ich in den Spiegel schaue :D
 
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