Meine Beobachtung ist hier eine andere. Mir ist mehrfach aufgefallen dass qualifizierte user sich zurückziehen - vermutlich weil sie erkennen dass der Zeitaufwand gegen die Schwätzer zu argumentieren zu hoch ist.
Klares Jain an dieser Stelle.
Kann passieren, wobei es eben auch an dem Fragesteller liegt, zu werten, ob eine Antwort oder eine Empfehlung durch Quantität bzw. ein user durch Vielposterei bei gleichbleibendem Inhalt sein Gehör findet oder die Qualität einer Antwort oder Empfehlung.
Ich habe auch schon des öfteren erlebt, dass sich qualifizierte und hilfreiche user zurückziehen, weil a) der threadersteller sich als beratungsresistent erweist oder b) sich der threadersteller nicht mehr zurückmeldet.
Ich will dabei die aufgezeigten Mängel gar nicht kleinreden.
Ich glaube nur, dass die Alternativen dazu nicht überzeugend oder realistisch sind.
Will man mehr zum Fachlichen, müßte es tatsächlich für jeden Bereich ein Expertenteam geben, das quasi das Wort erteilt, ganze Beiträge löscht und eine user-Hierarchie erstellt. Das ist auf ehrenamtlicher Basis, glaube ich, unrealistisch. Nicht nur vom Arbeitsaufwand her - solche Experten sind auch mit einer erheblichen Macht ausgestattet, die wiederum bei den einen Anfeindungen heraufbeschwört, bei anderen usern wiederum, die sich potenziell auf dem Weg zu so einem Expertentum befinden, als Zurücksetzung empfunden werden könnte.
Will man mehr zum Forum hin, öffnet man sozusagen den unbedarften usern - von denen, glaube ich, viele durchaus helfen wollen, aber in ihren Mitteln und Kompetenzen begrenzt sind, völlig das Feld.
Der bislang begangene Weg besteht darin, einige user mit "Bapperln" zu versehen, wovon eben die einen (HFU) sich durch besondere Fachkenntnis, und die anderen (HFU) sich durch besondere kommunikative Fähigkeiten auszeichenen sollen. Ob dies immer so ist, steht mal auf einem anderen Blatt.
Zumindest ist einem unerfahrenen user bzw. threadersteller ein Hinweis mit an die Hand gegeben, der zur Orientierung bzw. zum Trennen des Spreus vom Weizen dienen kann.
Ich habe aber durchaus auch user ohne Bapperln erlebt, die das eine oder das andere vorzuweisen hatten. Sowas bleibt nicht lange unbemerkt.
Sicherlich ist die Beitragszahl oder die Zeitdauer, die ein user schon im Forum ist, alleine kein Beleg für Qualität, kann aber in Kombination mit anderen Kriterien durchaus auch eine Orientierung sein.
Schließlich kann man sich - so einem das eigene Anliegen wichtig genug ist - auch über den user, der einem Empfehlungen gibt, informieren - über sein Profil, über Beiträge, threads oder reviews, die er oder sie geschrieben hat, und weiteres mehr.
Letztlich ist es wie wenn ich eine Zeitung oder ein Fachjournal aufschlage: die Bewertung eines Kritikers oder einer Kritikerin sagt mir mehr als die von anderen - und das mag subjektiv sein, aber Subjektivität ist nicht das Schlechteste, weil es durchaus auch um subjektive Entscheidungen geht (wenn es beispielsweise um Instrumente geht), neben Kompetenz und Fachwissen, das ich entweder selbst beurteilen oder nur vermuten kann - oder das mir plausibel erscheint.
Und Plausibilität kann ich durchaus auch als Laie überprüfen: Jemand, der sagt: "Spiel den Amp oder die Gitarre selbst an" ist mir allemal lieber als jemand, der postet: "Nimm XYZ - alles andere ist Quark". Jemand, der versucht mein Anliegen zu verstehen und sich dafür interessiert, auf welcher Grundlage ich eigentlich meine Frage stelle (Warum muss es unbedingt ein Röhrenamp sein - um mal ein beliebtes Beispiel zu nehmen), erhält auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit als ein aus der Hüfte geschossener Zweizeiler (obwohl auch in der Kürze die Würze liegen kann). Ebenso jemand der neben verlautbarten Meinungen auch überprüfbare Fakten anbietet, der Erfahrungen mitteilt, seine eigenen Kriterien offenlegt (vielleicht habe ich ja andere).
Anyway, wie der Engländer so schön sagt, der zu etwas völlig anderem oder dem Eigentlichen zurückmöchte: Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen, manche Wege wurden schon begangen und viele sind noch offen.
x-Riff