Was ist denn mit den Preisen los?

Ich spiele schon seit fast einem Jahr nahezu ausschließlich meine Squier CV Tele, Hotone Ampero II Stomp und Roland Blues Cube.
Hier stehen noch sechs weitere Gitarren rum, ein Laney FRFR Active Cabinet, ein Boss GT-100 und auch ein Helix.
Im Grunde genommen für mich alles überflüssig, aber irgendwann wird es bestimmt mal wieder anders.
Einige Gitarren waren auch nur die Erfüllung von Jugendträumen.
 
Mal BTT: Was bedeutet das für den Gebrauchtmarkt? Kaufen, um sich Jugendträume zu erfüllen? Klar, aber die alten Instrumente werden nicht mehr, einige coole Besonderheiten waren damal schon selten und sind es heute noch, ohne extrem teuer zu sein (Kramer mit Aluhals, Ibanez Musician, Hoyer Eagle, Gibson RD) Die Dinger werden aber in 10 Jahren unverkäuflich sein, da sich außer uns alten weißen Männern niemand mehr daran erinnert. - Verkaufen, so lange es noch Leute gibt, die das bezahlen? Noch gibt es die. - Und was passiert mit den Signature-Modellen (z.B. mit der Mike-Krüger-Martin) von Heroes, die dann keiner mehr kennt? Ok, das sind oft ordentliche Instrumente, aber mehr auch nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
BTT: Wenn wir in Zukunft viele neue Leute in den Bands haben wollen, mit denen wir spannende Musik machen können, dann müssen wir - als hier in der Regel wohl meist ältere weiße Männer - vielleicht auch beim Nachwuchs "Aufklärungsarbeit" leisten, vielleicht auch mal Equipment weitergeben (ich persönlich verkaufe fast nichts, verleihe aber schon mal für lau). Immerhin werden dann meine Instrumente auch mal gespielt.

Das hält die Preisentwicklung sicherlich nicht auf, gleicht aber deren Folgen für's Musikmachen vielleicht ein bisschen aus.
Ich verkaufe immer, was ich nicht mehr brauche, hab gerade zwei PRS, die einfach nicht zu mir passten, verkauft! Und ja, da geb ich dir völlig recht, ist sinnvoll!
 
Verkaufen, so lange es noch Leute gibt, die das bezahlen? Noch gibt es die.
Das ist ein guter Punkt und vermutlich hast du Recht.
Wir haben die elektrische Eisenbahn meiner Jugend aufgehoben, falls sich die Kiddies dafür interessieren.
Na ja, wie das so ist: die digitalen Geräte haben eine größere Anziehungskraft (Schnellere Befriedigung)
Und so habe ich alles verkauft, aber hätte 10 Jahre früher vermutlich deutlich mehr dafür bekommen. Auch hier stirbt die Nachfrage aus.
 
Deshalb wundert es mich daß für Sammlerstücke teils astronomische Preise verlangt (erlangt?) werden.
 
teils astronomische Preise verlangt
Da ist in vielen Fällen der Wunsch Vater des Gedankens. Und bei vielen ist es das letzte Aufbäumen vor dem "Entladen" der Babyboomer, die sukzessive verkaufen werden.

Als Ökonom kann ich vom Sammeln der "Jugendträume" nur abraten, es sei denn, man ist glücklich, damit perspektivisch Geld zu verbrennen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe eh nie verstanden wieso man Gitarren kauft wenn man sie gar nicht spielen will. Ich würd mich da schlecht bei fühlen weil ein gutes Instrument ungenutzt an der Wand hängt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe eh nie verstanden wieso man Gitarren kauft wenn man sie gar nicht spielen will.
Häufig ist wohl eher der Wunsch, das Instrument zu spielen, die Grundlage der Gedanken. Ich verbinde mit vielen der Instrumente, die bei mir stehen, schon bestimmte musikalische Ideen / Projekte - für die ich hoffe, mal genug Zeit zu haben. Die Instrumente hängen aber nicht an der Wand, sondern sind in irgendwelchen Koffern irgendwo gelagert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe eh nie verstanden wieso man Gitarren kauft wenn man sie gar nicht spielen will. Ich würd mich da schlecht bei fühlen weil ein gutes Instrument ungenutzt an der Wand hängt.
Wenn man sie gar nicht spielt, dann wäre man wohl wirklich eher ein "Sammler". Wäre jetzt auch nicht meine Welt, aber was wird nicht alles gesammelt? ;-)
Ich selbst habe diverse unterschiedliche Gitarren, weil sie halt einfach sehr unterschiedlich klingen.

BTT...
Die zum Teil sehr deutlich gestiegenen Preise fallen mir in erster Linie bei den Unternehmen auf, die in USA und einigen anderen Ländern mit hohen Lohnkosten produzieren. Es kamen aber auch neue Player dazu, wie zum Beispiel "Sire", die mir mit sehr günstigen Preisen im Verhältnis zur angebotenen Qualität aufgefallen sind. Wenn ich heute durch eines der großen bekannten Musikgeschäfte laufe, dann sehe ihm immer noch viele Instrumente, bei denen ich mich frage wie man die überhaupt zu diesen Preisen herstellen kann. ;-)

Was den Gebrauchtsmarkt betrifft, da habe ich auch den Eindruck es beruhigt sich wieder alles ein wenig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin vom Glauben abgefallen als ich sah, dass meine Schecter Evil Twin SLS 7-String, die neu mal mit 1200/1300€ gehandelt wurde, die ich für 750€ (samt Ditscher) erstanden habe nun 1900€ bei Thomann gelistet wird. Das gleiche Instrument!!
Ursprünglich wollte ich die verkaufen und gegen eine andere 7-Saiter mit kürzerer Mensur tauschen. Aber Instrumente mit den Specs sind insgesamt nach oben gegangen und nicht vorhanden. Dann behalte ich die ...

Auf dem Gebrauchtmarkt finde ich gefühlt öfter Angebote, die nur knapp unter dem Neupreis liegen. Selber hatte ich günstig ein HX Stomp bekommen, es für 420€ VB vor ein paar Monaten nach der Preiserhöhung von Line6 reingestellt, und hätte es auf Anfrage für 350€ weggeben (einer Fragte, hatte nur nicht die Kohle) ... dann war das Teil wenige Stunden über Direkt Kauf bereits bezahlt. Jemand hat also direkt ohne Verhandeln zugeschlagen ... das Teil hatte keine Garantie.
Etwas schlecht fühlte ich mich dabei schon ... zeigt aber, dass es immer wieder mal Menschen gibt, die bereit sind höhere Preise zu zahlen.

Natürlich sollte Arbeit entlohnt werden, aber in manchen Fällen geht es doch in Richtung Bereicherung. Aber so funktioniert der Kapitalismus.

Ich bin irre froh mehr als genug Equipment zu haben und sogar noch einiges anstoßen zu können. Allerdings kennen wir den Markt auch länger als Neueinsteiger, für die der Preis dann evtl. "normal" ist, der schlechter vergleichen kann.

Hier über Luxus-Probleme zu diskutieren finde ich sehr merkwürdig. Denn dann können wir auch froh sein, dass wir ein eigenes WC in der Wohnung haben und uns keines mit den Nachbarn teilen zu müssen oder auf den Misthaufen zum Abdrücken gehen zu müssen.
Wo ist da die Grenze des Luxus, wenn wir doch alle hier zumindest unserem Hobby nachgehen können?
Ich verstehe den Frust und freue mich selber überhaupt nicht auf die Nebenkostenabrechnung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Gitarrenpreise fallen werden.

Schließlich werden E-Gitarren noch immer, also auch von den jüngeren Generationen gespielt.
Wirklichen Preisverfall gab es eigentlich nur, wenn etwas technisch überholt war. Analoge Fotoapparate erst durch digitale Geräte und jetzt Handys, Briefmarken durch E-Mails, Carrera- und Eisenbahnen durch digitale Spiele usw.
Solange weite Teile der Musik noch mit Gitarren und E-Gitarren gemacht wird, wird aus meiner Sicht auch dieser Markt weiter gut bestehen.
Ich weiß noch, dass in den 80ern das Ende der Gitarren angekündigt wurde, als die Synthies sie zu verdrängen schienen. Irgendwie haben es die Gitarren aber doch immer wieder durch die Zeit geschafft und sich sehe nicht, warum sich das ändern sollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Als Ökonom kann ich vom Sammeln der "Jugendträume" nur abraten, es sei denn, man ist glücklich, damit perspektivisch Geld zu verbrennen.
Oder man steht auf der anderen Seite ;) Wollte als Kind immer eine Rennbahn, Carrera (hatte eine kleine), aber mein Wunsch war mit einer Geraden von 10 Meter haben. Da sich dafür heute anscheinend nicht mehr viele interessieren, habe ich dann eine gebrauchte mit 30 Meter Schienenlänge für ein Apfel und ein Ei gekauft ;)

Und in der Corona Zeit habe ich aus Langweile mehrere Squier Affinity /Yamaha RG für um die € 60/70 gekauft ... Der richtige Zeitpunkt war halt entscheidend ..... (alle wieder weg da die nix taugten) ;)

Zum Thema NEUE Gitarren und deren Preiserhöhungen (gerade ESP und Fender haben da, durch eigene Erfahrung, Sprünge gemacht) 10/15%+)
Zuerst dachte ich, das kommt von dem ganzen Umweltheater.
Aber die Harley Benton Preis sind recht stabil!
Also scheint es bei der Herstellung und Materialbeschaffung nicht so zu sein, dass dies exorbitant gestiegen wäre.
Anders wohl bei allem was direkt Strom benötigt: Multi, Pedale, Amps usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
@DirkS Ich glaube auch nicht das die Preise fallen werden. Eher das es wie bei Handys und PCs laufen wird: Es wird viel günstigen Mist geben, der aber vielen reicht und für die Qualität zahlt man sich arm. Einfach weil nicht mehr genug Stückzahlen über den Tresen gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Gitarrenpreise fallen werden.
Schließlich werden E-Gitarren noch immer, also auch von den jüngeren Generationen gespielt.
... haben aber für die nicht mehr die Bedeutung ...
Wirklichen Preisverfall gab es eigentlich nur, wenn etwas technisch überholt war.
Nein. Sieh dir den Markt für Gebrauchtmöbel an... Wir haben in den letzten 5 oder 10 Jahren uns (fast) nur noch Möbel für umsonst (oder extremst billig) von eBK besorgt, egal, ob Betten, Regal, Schränke oder... Wunderbare, massive Kiefernmöbel, Büromöbel oder auch mal Ledersofas. Die sind alle weder technisch überholt, noch Kernschrott. Die halten noch 30 Jahre.
Und, im Zwischenbereich Musik / Möbel: Sieh dir die zu verschenkenden oder sehr günstig angebotenen akustischen Klaviere an. Die Besitzer ziehen um oder sterben, die Erben haben keine Verwendung oder keinen Platz dafür. Weg mit Schaden... Auch unsere Kinder, die zwar Musik machen, aber eben nicht Gitarre spielen, werden meine Instrumente irgendwann weggeben (wenn ich das nicht noch selbst erledige) und - je nachdem wie viel Zeit sie in den Verkauf stecken können oder wollen - die Dinger dann entweder günstig verkaufen oder an eine Musikschule oder so verschenken.
Ich weiß noch, dass in den 80ern das Ende der Gitarren angekündigt wurde, als die Synthies sie zu verdrängen schienen. Irgendwie haben es die Gitarren aber doch immer wieder durch die Zeit geschafft und sich sehe nicht, warum sich das ändern sollte.
Weil in den 80s die Boomer erst in den 20ern und 30ern waren. Mittlerweile sind die in der Restlaufzeit. Und, klar, Gitarrenmusik wird es weiter geben, was aber nicht bedeutet, dass normale Amateurmucker viel Kohle für eine Peter Green Paula zahlen werden (Peter who?)
Es wird viel günstigen Mist geben, der aber vielen reicht und für die Qualität zahlt man sich arm. Einfach weil nicht mehr genug Stückzahlen über den Tresen gehen.
Nein. Auch heute zahlt man sich für Qualität nicht arm. Und die Technik erlaubt immer mehr maschinelle Qualität bei kleinen Stückzahlen. Klar wird es schwerer werden, gutes Holz zu finden, das technisch UND optisch brillant ist. Na und? Technisch alleine reicht, und Griffbretter aus Verbundfaserwerkstoff (Micarta etc.) sind für mich im Spielgefühl ebenso gut, wie gutes Ebenholz.

Bei den Amps haben die Modeler den Markt schon ziemlich beeinflusst. Statt 5 Combos und 5 Türmen geht's auch kleiner. Nicht für Sammler, aber für junge working musicians. Habe ich bei der Gelegenheit schon geschrieben, dass die Variax eine ziemlich gute Gitarre ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich verstehe, was du meinst.
Spontan fallen mir aber auch viele Gegenbeispiele ein, bei denen die Nachfrage nicht rational erklärbar ist.
Wieso geben heute noch so viele Leute Geld für teure Uhren aus, wo doch eine 10 €-Digitaluhr genauer ist?
Warum werden immer noch Ferraris und Co teuer gekauft, ein Tesla fährt billiger und mit einem Dacia kommt man auch prima von A nach B. Gerade in Deutschland geben die Menschen immer noch viel Geld für Fahrzeuge hiesiger Topmarken aus, anstelle auf billigere einfache Modelle umzusteigen.
Eine Gitarre ist nun einmal kein einfacher Gebrauchsgegenstand, sondern da spielen auch viele Emotionen mit. Dafür findet sich immer ein Markt, auch wenn es objektiv nicht rational erklärbar sein sollte.

Ich bin Mitte 50 und habe die 70er nur als Kind erlebt, musikalisch habe ich erst die 80er voll mitbekommen. Trotzdem kenne ich alle bekannteren Gitarristen der 70er und größtenteils auch der 60er. Wer von uns hat schon die große Zeit der heute teuersten Gitarren von sagen wir 54 bis 61 aktiv als Musiker erlebt? Wer damals sagen wir 25 Jahre alt war, wäre heute 95 Jahre alt. Trotzdem ist der nachfragebedingte Marktwert dieser Gitarren höher als alles, was später kam und dann vielleicht aktiv miterlebt wurde. Daher geht die Formel "Gitarre aus nicht aktiv miterlebter Zeit = Preisverfall" nicht zwingend auf.

btw: Ich persönlich mag die Variax gar nicht. Ich habe da immer das Gefühl, das nicht das herauskommt, was Holz und Hardware eben bauartbedingt hergeben, sondern etwas künstlich Umgeformtes. Vielleicht unfair, schließlich formt man ja selbst mit dem Rest der Kette (Kabel, ev. Effektgeräte, Amp, Speaker) maßgeblich den Klang um, aber ich fühle das wohl nicht allein so, nicht umsonst werden verglichen mit den "analogen E-Gitarren" nur sehr sehr wenige Variax-Gitarren verkauft.

Ich könnte mir vorstellen, dass es immer wieder verschiedene Wellen geben wird, die den Markt und die dortigen Preise stark beeinflussen.
Derzeit sind wir noch voll im Effektgeräte-Hoch, irgendwann wird das als Gegenbewegung vlt. durch ein pures E-Gitarre-Kabel-Röhrenamp- Setup abgelöst.
Vielleicht bricht auch irgendwann die Heavy Relic- und Aging-Welle ein, vielleicht kommen irgendwann die 80er-Powerstrats mit Floyds zurück, usw.

Aber einen guten und sicheren Markt für E-Gitarren wird es aus meiner Sicht noch sehr lange geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Wer von uns hat schon die große Zeit der heute teuersten Gitarren von sagen wir 54 bis 61 aktiv als Musiker erlebt? Wer damals sagen wir 25 Jahre alt war, wäre heute 95 Jahre alt. Trotzdem ist der nachfragebedingte Marktwert dieser Gitarren
etwas OT, die Strat wird dieses Jahr "siebzig", ist somit 2Jahre älter als ich. Ich glaube aber nicht, das Gitarren aus dieser Zeit den enormen Preis rechtfertigen können. War zwar alles dran, aber z.B. gerade Leo war ja immer bemüht, Verbesserungen zu schaffen:rolleyes:.
Dann wieder BTT:redface:.
 
Es wird viel günstigen Mist geben, der aber vielen reicht und für die Qualität zahlt man sich arm.
Aber im Moment ist es doch eher das Gegenteil. Im untersten Preissegment gibt es unglaublich gute Instrumente, bei meiner JT300 war nicht mal das Setup unterirdisch.
Aber die großen Marken ziehen halt immer noch, obwohl von den ursprünglichen Firmen vermutlich nur noch relativ wenig übrig ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Genauso, wie man nie den Frosch fragt, wenn man einen Teich trocken legen will, braucht man nicht uns Boomer fragen, was "wir glauben, das passieren wird, weil unserer Erfahrung nach ...".

Mich würde mal die Meinung der 15 bis 25jährigen Gitarristen interessieren, wie sie das sehen (FMIC sind da m.E. die einzige Firma, die adäquat im Massenmarkt reagiert). Alleine der Aufschrei in den sozialen Musikmedien, als Tim Henson "gewagt hat", den Begriff "Boomer Bends" zu nutzen.

Aber BTT: Das mit den Preisen ist momentan das, was Alan Greenspan, der damalige US-Notenbankchef in Anlehnung an Robert Schiller mit "irrational exuberance" bezeichnet hat. In der Regel das Zeichen eines Marktes, der in einem finalen Euphoriemoment frei dreht. Das hat einfach wenig mit "kann ich mir nicht vorstellen, es war doch schon immer ..." tun. Auch ohne im Labor zu leben, sind einige grundlegende makroökonomische Faktoren einfach da. Aber nochmal, wer sammeln mag und daran Spaß hat, der soll das gern tun. Man sollte sich aber grundsätzlich von dem Gedanken trennen, dass man es hier ggfs. mit einer rentablen Kapitalanlage zu tun hätte. So lange man das auseinanderhält, ist alles gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich glaube auch nicht das die Preise fallen werden. Eher das es wie bei Handys und PCs laufen wird: Es wird viel günstigen Mist geben, der aber vielen reicht und für die Qualität zahlt man sich arm. Einfach weil nicht mehr genug Stückzahlen über den Tresen gehen.
Eher umgekehrt, es gab noch nie so viele günstige und zugleich gut brauchbare Gitarren wie jetzt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Spontan fallen mir aber auch viele Gegenbeispiele ein, bei denen die Nachfrage nicht rational erklärbar ist.
Wieso geben heute noch so viele Leute Geld für teure Uhren aus, wo doch eine 10 €-Digitaluhr genauer ist?
Das ist ja nicht das gesamte Marktsegment für gebrauchte Uhren, sondern ein sehr spezielles. Und natürlich werden auch weiterhin irgendwelche Leute irgendwelchen Kram, den sie nicht unbedingt brauchen, für viel Geld kaufen, weil sie es können bzw. sich davon von anderen unterscheiden können. Aber das ist eben nicht der "ganze Gebrauchtmarkt für E-Gitarren", sondern volumenmäßig ein Bruchteil davon.
Ich bin Mitte 50 und habe die 70er nur als Kind erlebt, musikalisch habe ich erst die 80er voll mitbekommen. Trotzdem kenne ich alle bekannteren Gitarristen der 70er und größtenteils auch der 60er. Wer von uns hat schon die große Zeit der heute teuersten Gitarren von sagen wir 54 bis 61 aktiv als Musiker erlebt? Wer damals sagen wir 25 Jahre alt war, wäre heute 95 Jahre alt. Trotzdem ist der nachfragebedingte Marktwert dieser Gitarren höher als alles, was später kam und dann vielleicht aktiv miterlebt wurde. Daher geht die Formel "Gitarre aus nicht aktiv miterlebter Zeit = Preisverfall" nicht zwingend auf.
Mal von den ganzen Spekulationsobjekten (die alten Originale, davon gibt es aber nur sehr wenige) abgesehen: Typische Kunden sind ja nicht die Leute, die damals selbst auf der Bühne standen, sondern Leute, für die die alten Mucker Vorbilder waren, die selbst noch mal 10 Jahre älter waren. Peter Greens alte Paula war AFAIK schon ca. 10 Jahre alt, als Green damit bekannt wurde. Da ging das dann mit dem Rummel um alte Instrumente los. Vorher waren alte Instrumente einfach alte Instrumente. Und natürlich kann jemand, der 5 oder 10k€ übrig hat, sich ein CS-Instrument statt einer Radierung an die Wand hängen oder damit spielen. Das ist aber einfach nicht die Masse des Marktes.
Ich könnte mir vorstellen, dass es immer wieder verschiedene Wellen geben wird, die den Markt und die dortigen Preise stark beeinflussen.
Ja, auf jeden Fall. Vor 20 Jahren waren es mal alte deutsche Archtops und nachdem Pre-CBS oder Pre-Norlin einfach auf Grund der recht wenigen damals gebauten Instrumente ziemlich abgegrast sind, versucht man's mit CS-Kopien, denen ihrerseits Kultstatus zugeschrieben wird. Mal abgesehen von den Leuten hier im Forum - ich kenne keinen Musiker persönlich, der sich eine CS-Gibson oder Fender zugelegt hat. Ein paar Fender Signatures ja, aber die Leute - auch Anfang 60 - trennen sich gerade teilweise davon, weil sie es nicht brauchen und genug andere Instrumente haben (darunter auch eine Variax!).
In den 80s waren Paulas komplett out, da hat man für eine Norlin-Paula vielleicht 800-1000 DM bekommen. Superstrats und Metalbretter waren angesagt, die danach wieder etwas verschwanden, um wieder aufzutauchen.
Aber einen guten und sicheren Markt für E-Gitarren wird es aus meiner Sicht noch sehr lange geben.
Aus Käufersicht ja;-)

P.S.: Um uns mal allen die Angst vor dem Werteverlust zu nehmen: Jedes komische 4rädrige Gefährt mit Motor verliert in kurzer Zeit so viel an Wert, dass man sich um die Werte der Gitarresammlung beim normalen Musiker keine Gedanken machen muss. Und die werterhaltende potenzielle Aufbewahrung eines Autos über 3 Jahrzehnte kostet (Garage, ...) deutlich mehr Geld, als eine gute Gitarre. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben