Warum "muss" billiges Equipment so billig aussehen?

  • Ersteller Kasper666
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Wobei mich da auch die Kundenhotline auch schon mehrfach positiv überrascht hat. ;-)
Alles gut mit deinem Humor! ;-)
 
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Ein befreundeter Musiker sagte mir einmal auf die Frage, wie er aus meinem Shit-Amp so einen geilen Sound herausbekomme: "willst du einen guten Sound, kauf dir ein Metronom."
Das ist so unglaublich gut. Aber es wird hier nicht gern gehört:D.
 
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.. es geht ja darum, ob der Name an sich "von Anfang an Qualität" nahelegt oder letztlich beliebig ist, wenn diese eben stimmt. Von daher ist das schon ein valides Beispiel/Gedankenspiel.
Nun ja, Gibson ist ein traditionsreicher Hersteller, der es trotz einiger Ausrutscher immer wieder geschafft hat, einer der Player zu bleiben. Der Name "Les Paul" stand immer für Qualität, right away.
Anders ist das bei Marken, die schonmal Murks waren oder damit in Verbindung gebracht werden --> da macht es mehr Sinn, gleich einen neuen, unbefleckten Namen zu wählen und vielleicht sogar die Herkunft zu verschleiern.
 
Diesen Thread habe ich einige Tage mitgelesen, als ich im Ausland war. Es hat mich schon sehr amüsiert.
Ich halte allein schon den Titel für zu generalisierend. Und auch die Hypothesen über die Etymologie des Namens Harley Benton (oder unbewusste oder intendierte Assoziationen) finde ich hervorragend und denke mir: Wo ist denn dafür der Beleg. Hat mal jemand die Fa. Thomann gefragt? Mehrere ziehen hier die Spur zum US-amerikanischen Zweirradhersteller. Wo ist denn der Beleg.
Ich kaufe zwar überhaupt kein Harley Benton Material (nicht mal Zubehör), sondern es wechseln schon einige Euronen den Besitzer, wenn ich eine Gitarre oder Gear kaufe. Meine Feststellung als Markenignorant ist bezogen auf HB, dass selbst die 100 EUR Gitarren gar nicht billig aussehen. Da frage ich mich eher, wie hoch ist der Materialeinsatz, was bleibt bei den Fabrikarbeitern übrig. Und im Preis selbst dürften Fracht- und Lagerkosten auch schon verrechnet sein.
Ich weiß, wie lange mein Gitarrenbauer braucht (und auch das Holz oder die Lackschicht ruhen lässt) für die Herstellung eines Instruments.

Belegt dürfte bzgl. niedrigpreisiger Massenware folgendes sein:
- nur die schiere Masse sorgt für Einkommen der in der Produktion beschäftigten Menschen
- es werden vorrangig billige Komponenten eingekauft
- die Maßgenauigkeit unterliegt größeren Toleranzwerten
- die Anzahl fehlerbehafteter Produkte liegt größer
- lediglich eine grundsätzliche Funktionalität wird garantiert
- Umwelt- und Arbeitsschutz sind nachrangige Faktoren der Produktion
- ...

Ein hanseatischer "Philosoph" äußert sich wie folgt: "
Die Bitterkeit schlechter Qualität bleibt lange erhalten, nachdem die Süße
des niedrigen Preises vergessen ist. Qualität ist nicht kopierbar!
" Auf einem LKW-Auflieger las ich mal: "Der Kunde erinnert sich langfristig nicht an den billigen Preis, sondern den hervorragenden Service."

Es ist a priori also nicht das billige Aussehen, sondern etwas anderes. Und diese Konsequenz gibt es nicht.
Das Gesetzt der großen Zahl suggeriert im Gitarrenbereich dieses Forums, dass es gar nicht namhafter, hochpreisiger Instrumente bedarf, sondern eine billige X genauso klingt wie eine Y. (Und neulich im Kemperthread klangen drei teure unterschiedliche Gitarre über das selbe Preset gleich.). Für die monetär Potenten bedeutet es u. U. sogar, dass über den Erwerb vieler billiger Instrumente die vermeintliche "Ich-brauche-für-jeden-Song-eine andere-Gitarre" oder zumindest weiter gefasst "Ich-brauche-für-jeden-Stil-eine-andere-Gitarre".
Ich stelle nicht in Abrede, dass es mitunter Iterationen braucht, ehe man wirklich weiß, was man braucht oder will.
Manche bleiben sogar bei dem billigen Gear und es nicht mal ein Zwischenschritt zu hochpreisiger, individueller Produktion. Manche wechseln aus vermeintlichen Gründen der Rationalität ('im direkten Vergleich vom Sound und der Haptik gibt es keinen Unterschied') von teuer zu billig.

Um dem zuvor kolportierten Zitat, es bedürfe für guten Sound eines Metronoms widerspreche ich, denn Taktgefühl hat nicht mit Sound zu tun. Genauso gibt es keine Korrelation zwischen teurem Gear und Musikalität.
 
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... "Harley Benton" ein marketingtechnischer Geniestreich ist!
Gerade die anfängliche Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung auf der Kundenseite, bei einem Namen mit Anlehnung an Harley Davidson, und dem Preissegment hat mich damals sehr irritiert. (...)
Selbst 25 Jahre nach Einführung der Marke diskutieren wir ausführlich über sie. Mehr kann man sich als Marketingmensch echt nicht wünschen

Nää, der Name ist peinlich, weil man sich offen ranwanzt an erfolgreiche Produkte (zu Harley kommt ja noch Bentley, Benson&Hedges). Die Gitarren werden TROTZ des Namens gekauft. Weil sie wohl inzwischen gut sind. Auch Logo, Grafik sind professionell (habe kürzlich einen ABY-Schalter für 20 EUR gekauft, da hat der Karton einen 'edlen' Magnetverschluss, krass...).

Dass fast alles Kopien sind, ist Bedingung für den günstigen Preis: Man kann gleich in hoher Stückzahl produzieren, weil Nachfrage/Design schon geklärt sind.

Angst vor "Kannibalisierung" ist übrigens überholt; heute füllt man jede Lücke, ohne Schutz des nächsthöheren Produkts - denn sonst machts ein Konkurrent.

J&D hat mMn auch was Wanziges (Richtung Kumpel), Fame ist dagegen gar nicht schlecht, weil nur frech.
 
..., aber bitte konstruiere Dir die Welt nicht einfach im Stile von Pipi Langstrumpf.

Widerspruch: Ich kann nur empfehlen sich an Pipi ein Beispiel zu nehmen. Alternativ an Snoopy oder Woodstock. Noch größere Philosophen haben wir hier im Land der Dichter und Denker ja leider nicht mehr seit wir uns von demokratisch gewählten Dumpfbacken regieren lassen.

"willst du einen guten Sound, kauf dir ein Metronom."

Ja, das hab´ ich hier schon oft empfohlen, aber der Hinweis wird üblicherweise nicht verstanden.

Billiges Equipment ist cool weil es nicht teuer und deswegen eben erschwinglich ist.

Der Nutzen ist zweitrangig.

*
 
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Nää, der Name ist peinlich, weil man sich offen ranwanzt an erfolgreiche Produkte
Also, dann ist es ein unumstößlicher Fakt dass der Name gar nicht geht weil, naja, weil .... eben "Gründe". Und das hat jetzt gar nichts damit zu tun dass Sowohl Harley als auch Benton durchaus gängige Namen sind, so wie Heinrich und Berger, nur die Kombination geht halt gar nicht. Weil ja andere Produkte schon solche, oder ähnlich klingende Namen haben. Dann dürfte doch bei keinem Produkt Audio benutzt werden weil ja eine Automarke so ähnlich heisst.

Nein, eigentlich versteh ich den Aufstand wirklich nicht. Noch dazu wird das ja so als Tatsache verkauft obwohl es, zumindest für mich, eine extremst subjektive Wahrnehmung der einzelnen Personen ist.
Nur anstelle zu sagen "ICH finde den Namen peinlich" wird halt "der Name IST peinlich" gesagt. Und das suggeriert für mich eben diese "unumstößliche Tatsache" und "letzte Wahrheit". Aber das ist wohl dem aktuellen Zeitgeist geschuldet.

BTW: Ich denke ja das z.B "Mark Foster" sicherlich ein Produkt von intensiven, hoch kreativen und damit extrem teuren Überlegungen ist, so wie viele der "wirklich" professionellen Namen von Marken. Da wurde nirgends auch nur ein Hauch davon dem Zufall überlassen.

Aber es ist halt wie es ist, der Name und das Design einer günstigen Marke ist dann halt per se "billig". Das ist eben dann eine ultimative Wahrheit.
 
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BTW: Ich denke ja das z.B "Mark Foster" sicherlich ein Produkt von intensiven, hoch kreativen und damit extrem teuren Überlegungen ist, so wie viele der "wirklich" professionellen Namen von Marken.
Du meinst den Künstlernamen? Er „behauptet“ ja, der Name wäre ihm gekommen, weil sein Studio in der Forster-Str. ist. Soviel zu Denken, Glauben, Wissen… Letzteres tuen wohl nur die, die dahinter stecken…
 
Warum ist günstiges Equipment in der Regel so lieb- und anspruchslos gestaltet? Insbesondere spiele ich da auf die Hausmarken der großen Musikhändler / Onlineshops an.
Ich glaube, da ist einfach kein Designer beteiligt, sondern nur Entwickler, Ingenieure, Techniker. Und irgend jemand von denen gestaltet das Produkt, und bei der Gelegenheit entsteht die Optik. Und dass wir dann höchstens noch etwas aufgehübscht nach dem Geschmack des Entwicklers.
Mit anderen Worten: die Produkte der Hausmarken werden nicht designt, Und da würde es auch nichts helfen, wenn man einen Designer anheuert, der noch ein paar Stunden Arbeit investiert.
 
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Ganz schön snobistisch hier.
Die Beurteilung eines Designs ist immer relativ. Doch jeder, der ein voll funktionstüchtiges Produkt schlecht gestaltet nennt, ist ignorant oder hat sich täuschen lassen.
Schlechtes Design beeinträchtigt Funktion und Handhabung. Design ist Formsprache und es gibt keine guten oder schlechten Formen|Farben, nur geeignete oder weniger|nicht Geeignete.
Das Funktion und Handhabung hier bemängelt wurde, habe ich nicht gefunden. In manchen Posts wurde die Haptik bemängelt, die Funktion aber nicht. Leicht- oder schwer gängig, fix oder mit Spiel - wenn ein System mit diesem oder jenem Attribut über Jahre besteht, ist das kein Fehler. Hier geht es nur um Look and Feel.
Grundsätzlich verstehe ich nicht, wie ein missfälliges Produktdesign so viele Postings auslösen kann. Eine billige Kopie ist für Leute, die nicht so viel ausgeben wollen|können, wie das Original kostet.
Es gibt genügend Alternativen, keiner muss ein Produkt kaufen, das ihm nicht gefällt. Außerdem hat jeder die Möglichkeit, missfallende Merkmale zu verändern. Gerade bei Musikern unterstreicht die Individualisierung des Instrumentes dessen Authentizität.
Ja, dieser Aspekt kollidiert mit der Vorstellung von 'Gutem Design'. Aber 'Gutes Deign' ist Marketing, oder - anders ausgedrückt - Manipulation. 'Gutes Design' reduziert die Formenvielfalt auf einen fixen aber reduzierten Konsens. Diese Begrenzung der Formen zur Uniform erleichtert das Copyright.
 
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Mit anderen Worten: die Produkte der Hausmarken werden nicht designt, Und da würde es auch nichts helfen, wenn man einen Designer anheuert, der noch ein paar Stunden Arbeit investiert.
Die meisten Gitarristen wollen eine Tele, Strat,Les Paul, oder SG.. was bitte schön soll da noch designt werden.. Die Hausmarken liefern dies für kleines Geld und mittlerweile auch zu einer guten - bis sehr guten Qualität.. Die Stardesigner Leo Fender und Lester William Polsfuss hatten da ja schon gute Arbeit geleistet... ;)
 
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Die Stardesigner Leo Fender und Lester William Polsfuss
Das waren keine Deigner. Leo war Elektrotechniker, Les Tontechniker und Gitarrist in Personalunion.
So weit ich weiß, war Les Paul auch nicht der Designer der gleichnamigen Gitarre sondern ein Gibson Endorser und die Les Paul seine Signature Gitarre.
 
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Meine Güte, pult das Logo halt ab und klebt das Ding mit Pril-Blümchen voll, oder malt lustige Sachen drauf.

Diese "billigen Gitarren" warten doch nur auf eure Kreativität! :D
Ihr müsst die einfach eher als "Rohlinge" zur persönlichen Gestaltung betrachten.
Dann wird alles gut!
 
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Na, ja, die Les Paul wurde schon von oder mit einem Designteam entwickelt.
Jetzt stellt sich aber die Frage:
War es ein gutes oder schlechtes Designteam?
Les Paul Fans sagen bestimmt ja, Strat Fans sehen das eher anders 🤣
 
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War es ein gutes oder schlechtes Designteam?
Das kann man nur bewerten wenn man die ursprüngliche Vorgabe und Designidee kennt. Gut ist dann was die Vorgabe erfüllt (und nicht was einem jeden gefällt). Wenn also die Vorgabe bei der Les Paul war, die Gitarre nicht durchdesignt erscheinen zu lassen, haben sie einen guten Job gemacht.. :D
 
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Das haben auf den ersten Seiten ja auch einige Musiker-Kollegen, die beruflich vom Fach sind (also Grafiker) ja auch bestätigt. Wenn man diesen fachlichen Blick nicht hat, ist das auch völlig ok. Aber dann diskutiert man natürlich schnell aneinander vorbei.
Um Design wahr zu nehmen, bedarf es keines fachlichen Blicks. Wenn Design erklärt werden muss, funktioniert es nicht. Meinst Du wirklich, Du könntest Formen und Farben besser verstehen als andere?
Wenn Du ein Designer bist, hast Du nur gelernt, Formen und Farben zu handeln. Du urteilst mit dem Wissen des Dir als 'Gutes Design' Gelehrtem - vielmehr fortlaufend Vermitteltem.
Oder anders rum, schau Dir 'Gutes Design' der letzten Dekaden an. Je weiter Du zurück gehst, desto ersichtlicher wird es. Funktionell fehlerfreies Design ist weder gut noch schlecht, es ist nur eines der Instrumente zur Weckung von Begehrlichkeiten.
 
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