Gitarren-Verstärker: Warum ich keine Röhren mehr verwende

Warum ich keine Röhren mehr verwende​

Moin!
Ich möchte mit diesem Thread keinen Glaubenskrieg zwischen Transe und Röhre los treten, sondern meine objektive Einschätzung meiner Erfahrung zu diesem Thema der Bauteilwahl der letzten 10 Jahre mitteilen. Es ist nicht einfach so etwas zu schreiben, daher wäre es schön, wenn andere ihr Bashing vermeiden, damit dies ein weitestgehend objektiver Thread bleibt. Immerhin kann sich jeder bei den Pro- und Contra- Argumentationen seine eigene Meinung dazu bilden und letzten Endes entscheidet sein eigenes Ohr (und bei einigen auch die Messungen).
Auch ich habe in dem Glauben angefangen zu basteln, dass die Röhre mächtiger ist als der Transistor was die Mukker-Soundwelt betrifft. Immherin hat die Röhre besondere eigenschaften, die der Transistor nicht hat. So entstanden viele Amps in einer Keksdose oder Verzerrer, EQs, Compressoren und sogar ein Wah habe ich ins Rack in reiner Röhrentechnik ferngesteuert ohne einzelnen Halbleiter gepflanz. Allerdings war es bevor ich mich hier im Forum angemeldet habe, sodass ich hier nichts davon zeigte. Doch mitlerweile stauben die Röhren ein, weil ich sie nicht einmal mehr ansehe, wenn ich ein Projekt plane und bauen möchte. Die Gründe hierzu möchte ich nun in diesem Thread aufschreiben.

Lüge Nummer 1: Der warme Röhrensound:

Das ist ein sehr offensiver Einstieg, ich weiß. Aber dies ist auch das was mich am meisten nervt, immer wieder von nicht technisch versierten Menschen vorgekaut zu bekommen, dass alle Transistoramps diese Wärme vermissen lassen oder den Punch, den ein Röhrenamp liefert. Dieses Argument ist allerdings nicht nur in der Musiker-Welt vertreten, sondern auch in der HiFi-Welt. Klar, ist das sehr emotional. Das ist es in der Musik eigentlich immer. Es geht hier um Kunst und nicht kalte Analytik. Aber ich habe an einigen (zum Teil leider überteuerten) Workshops damals teilgenommen, die dieses Thema ansprachen. Eins dieser Workshops war von Menno van der Veen geleitet. Er wickelt die genialsten Ausgangsübertrager, die ich je gehört und durchgemessen habe. Der Hintergrund des "warmen Röhrensounds" ist nämlich der AÜ und hat weniger mit Transistoren zu tun. Dieser gute Mann hat Röhrenamps gebaut die mit absicht absolut kalt und analytisch ausgelegt waren und mit AÜs bestückt wurden, die linear bis 100kHz laufen. Das hatte mich damals schwer beeindruckt. Natürlich habe ich mir gleich zwei Stück davon gekauft und experimentiert. Es stellte sich heraus, dass mein damaliger Gitarren-Röhrenamp mit diesen AÜs zur grottigsten Kiste verkommen ist, die an die ersten Versuche der Transen-Amps erinnerten. Ein grottiger reiner Transen-Amp hat dann den AÜ aus meinem Röhren-Amp erhalten und klang sofort um Welten besser. Es wurde daraus nicht magischer weise ein sehr toller Amp, aber die verbesserung hinsichtlich des Sounds und "Wärme" hat sich drastisch verbessert.
Was sagt uns das jetzt? Mir hat es von da an einfach gezeigt und gesagt, dass wenn man echten sogenannten "Röhrensound" haben möchte, einfach einen schicken Ausgangsübertrager am Ende seiner Signalkette einbaut, um die gewünschten Unzulänglichkeiten im Hochtonbereich zu erhalten. Dabei ist natürlich wichtig, dass dieser nicht von schlechter Qualität ist. Aber wie bereits dargestellt hat es nichts mit der Verwendung von Röhren zu tun. Natürlich brauchen die meisten Röhren-Schaltungen einen solchen AÜ und daher hat es sich wohl eingebürgert es auch dem Röhrenamp zuzuschreiben eine solche Wärme zu haben. Es ist ja auch richtig heimelig glühende Röhren anzusehen und im Winter sind sie eine gute Heizung.

Lüge Nummer2: Röhrenamps sind leichter zu warten:​

Naja, wenn man die alten Amps mit Point to Point Board und wirklich wenig Bauteilen ausgeht, stimmt das schon. Aber das hat eher was mit der Bauweise als mit der Verwendung von Röhren zu tun. Jeder kann auch einen einfachen Transistor-Amp mit solchen Lötaugen oder einem Turret-Board versehen und so einen für jedem einfach zu wartenden Amp bauen. Der springende Punkt ist einfach, dass heutige moderne Amps alle sowieso über eine dicht bestückte Platine verfügen, die zum Teil SMD Bauteile aufweisen. Die meisten Amps haben sogar Halbleiter im Signalweg, um die Röhre anzusteuern, den Bias automatisch einzustellen und so weiter... Das was einem dann weh tut ist die hohe Spannung. Bei einem nicht offensichtlichem Defekt muss man im inneren bei laufendem Gerät Messungen durchführen und bei 400V ist dies einfach gefährlicher als bei 50V. Besondere Vorsicht ist dabei geboten. Das macht eine Reparatur für mich wesentlich unentspannter als bei einem kleinen Transistoramp. Daher kriege ich immer einen Hals, wenn zu mir jemand ankommt, der mich gerade kennen gelernt hat und mit der Aussage "Hey, mach mir das mal eben bitte. Immerhin sind Röhren leichter zu warten." versucht etwas von mir zu erhalten, dass dann so nicht einmal stimmt. Man muss sich einfach nur ansehen, wie die Endstufenplatine in diesem Thread aussieht. Die ist absolut winzig im Vergleich und hat keine besonderen und auch nicht viele Bauteile. In ihr schlummern dennoch bis zu 70W Leistung.

Das Übersteuerungsverhalten von Röhren:​

Ja, das ist keine Lüge. Röhren gehen nicht plötzlich dazu über ein Rechtecksignal auszugeben, wie ein Transistor es im Übersteuerungsfall tun würde. Aber dieses Verzerrungsverhalten haben wir aber doch schon gemeistert mit Transistoren zu emulieren. Ich gebe jedem Recht, der meint digital emulierte Sounds klingen flach und eindimensional, wenn es um Verzerrungen geht. Da müssen wir noch ein wenig daran programmieren und ein oder zwei Generationen Rechenleistung abwarten. Ja, ein Camper kommt da schon sehr nahe, aber mir ist das noch nicht gut genug. Eine Emulation steht und fällt ja mit der Anzahl der berechneten Harmonischen im Signal. Bei einigen Effekten wie einem Delay reicht es die ersten zwei oder drei Harmonische zu kopieren. Aber gerade bei einem verzerrten Signal passiert so viel, dass dies nicht reicht. Aber ich denke mit der Zeit wird sich das erledigt haben.
Aber wir haben ja jetzt unsere schicken Bodentreter mit Transistoren und sogar Op-Amps bestückt, die für einem die schöne Zerre liefern. Das lustgie hierbei ist, dass wieder Fehler oder eigentlich unerwünschte Eigenschaften in Bauteilen zu einem angenehmen und gut klingenden Sound führen. Der Erfolg des Tube Screamers ist darin begründet, dass der verwendete 4558 eine recht lange Recovery-Time hat, sodass bei jedem Wechsel der Peaks in die andere Richtung der Sättigung der OP gemächlich reagiert, sodass nervige Obertöne einfach nicht vorhanden sind. Dabei war das damals eine reine Preisentscheidung, da dies damals der günstigste OP auf dem Markt war.
Wäre das nicht so, dann klänge er wesentlich rauer und harscher. Ich habe das ausprobiert und einige Burr Brown OPs der obersten Liga in einen TS eingebaut und das Ergebnis war einfach der schlechteste Verzerrer, den ich je gehört habe. Und dann gibt es zudem noch so viele schlechte Röhrenzerren auf dem Markt. Ein Beispiel ist für mich der Ibanez Tube King. Als ich den das erste mal im Netz gesehen habe, war er ausverkauft und nicht mehr auf dem Markt in der roten Version. Ich habe unzählige Stunden mit der Suche danach verbracht, ehe ich einen kaufen konnte. Die Features reizten mich schon sehr und YouTube Videos habe ich auch zu hauf gesehen. Das Problem mit den Videos ist ja, dass die immer arg komprimiert sind und man oft doch nicht richtig einschätzen kann wie das Gerät so ist. Jedenfalls kam der Tube King bei mir an und er klingt einfach nur flach, eindimensional und undynamisch. Meine liebste Zerre derzeit ist der Tight Metal von Amptweaker. Er ist sehr dynamisch, hat ein wundervolles Impulsverhalten, das man vor allem regeln kann und hat mich mit dem integrierten Gate einfach überzeugt. Als ich ihn das erste mal anspielte, nachdem ich ihm nur auf Verdacht aufgrund des niedrigen Preises in der Bucht geangelt hatte, klappte mir regelrecht die Kinnlade runter.

So, da gibt es aber noch die Endstufensätigung auf die viele immer noch abfahren. Ja, das kann ich verstehen. Es ist laut, es drückt, der ganze Körper wird davon ergriffen und der Amp wirkt reaktionsfreudiger und spricht einfach schneller an. Bei neuen modern ausgelegten Amps funktioniert das ganze aber schon lange nicht mehr, auch wenn es Röhren-Amps sind. Da passiert die Soundgestaltung in der Vorstufe und die Endstufe macht nur noch lauter. Nicht wenige Amps haben mitlerweile sogar einen Presence-Regler der nichts mehr mit der Endstufe zu tun hat, sondern da übernimmt eine Schaltung der Vorstufe die emulierte Soundänderung. Da wird man hier auch schon quasi verarscht. Aber da es noch alte Amps gibt, die solches Verhalten haben, gehe ich auf die modernen Amps nicht ein. Wenn man sich die Amps anschaut die diesen Effekt der Endstufensättigung besonders haben, dann haben die meist sogar Röhrendioden oder Röhrengleichrichter im Netzteil. Was dann bei hohen Lautstärken oft passiert ist, dass das Netzteil nachgibt und nicht mehr die Spannung liefern kann, die eigentlich vorgesehen ist. Dieser Sag, den man auch bei Fuzzes mit fast leerer Batterie gerne hat, den hat man dann auch zum Teil bei solchen Amps. Um dies mit Transistoren zu emulieren kann man entweder sein Netzteil mit Absicht unterdimensionieren oder eine Regelung entwerfen die dann abhängig vom Eingangssignal reagiert. Bisher habe ich das noch nicht komplett heraus gefummelt, wie man das idealerweise kopieren kann. Aber das mache ich nur nebenher aus reiner Neugierde. Eigentlich will man ja heutzutage keine Soundänderung mit Änderung der Lautstärke haben. Daher ist dies mMn nicht wirklich wichtig. Das die Vorstufen ohne Röhren gute Dinge verrichten haben wir ja schon im darüber liegenden Absatz besprochen. Warum also nicht auch hier eine solche Endstufe verwenden und eine klangneutrale und lineare Geschichte am Start haben?

Jetzt wird es warm und hochspannungsvoll:​

Röhren sind Heizungen. Sprichwörtlich, da die Heizung der Röhre dazu nötig ist Elektronen zu emitieren, damit die überhaupt funktioniert. Im Sommer oder im engeren Proberaum brauche ich nicht noch mehr Hitze. Ein 100W Amp kann daher auch gut und gerne 400W verbrauchen. Das geht irgendwann ins Geld, wenn man den Strom selber bezahlen muss. Aber das ist eher eine Kleinigkeit und fällt meiner Meinung nicht zu schwer ins Gewicht. Nur die hohen Spannungen sind eher störend. Neben teureren spannungsfesteren Bauteilen braucht man hierbei viel Eisen, was die Geräte einfach groß, schwer und wesentlich teurer macht. Natürlich gibt es hier auch viele Ausnahmen in Richtung Radio-Röhre oder unzählige Versuche mit 40V Röhrengeräte mit Standard-Röhren zu bauen. Nur diese Geräte haben noch schlechtere Störabstände und Messwerte als jedes Transistorgerät in diesem Bereich. Man muss bei Transistoren ja nicht immer die 9V aus dem Steckernetzteil des Effekt-Pedals nehmen. Es macht oft Sinn wesentlich größere Spannungen für mehr Headroom, einen größeren Störabstand und weniger Rauschen zu verwenden. API und Neve haben daher schon immer mit höheren Spannungen gearbeitet. Dabei kommt man aber nie in den dreistelligen Bereich, der für einem selber in irgend einer Form gefährlich werden kann.

Lüge Nummer 3: Alles digitale taugt nichts und ist böse:​

Tja, da gibt es sie immer noch: Die puristen, die alles digitale verschmähen und in ketzerischer Art alles halbleiterbestückte verfluchen. Aber von denen gibt es zum Glück kaum noch welche. Was also tun? Es fängt ja schon bei den einfachen Pedalen an. Welches Delay, Hall oder Chorus ist noch rein analog aufgebaut? Es ist mühselig schicke Eimerkettenschaltungen zu entwerfen oder ein Tape als Delay zu verwenden und diese auch noch gut klingen lassen zu wollen. Da ist es rein digital wesentlich einfacher und die Möglichkeiten sind auch riesig. Es sind jetzt Geräte möglich, wie sie es einfach noch nie waren mit besserer Qualität und

Jetzt wird es digital:

Wer liebt sie nicht? Die kleinen handlichen Mini-Pedale diverser Firmen die wunderbare Halls, Echos, Delays und Co anbieten. Die kosten nicht mehr die Welt, sind leistungsfähiger als alle Vorfahren und zudem verbrauchen Sie wenig, sind klein und werden nicht heiß. Da sind sich die meisten darüber einig etwas gut klingendes in der Hand und vor allem im Ohr beim Spielen zu haben. Aber warum sollte es da schon aufhören? Auf PCs, Pads und Handys gibt es mitlerweile sehr gute Emulatoren die einfach nur sehr sehr gut sind. Wie es bei Verzerrern mMn aussieht wisst ihr ja bereits. Aber dem gebe ich einfach noch ein paar Jahre Zeit und ich bin sicher, dass ich damit dann auch glücklich und zufrieden sein werden. Es ist doch einfach so, dass die Rechenleistung mitlerweile unseren Vorstellungen überstiegen hat. Wir haben Geräte mit mehreren GHz Taktfrequenz die pro Takt eine Gleitkommaoperation durchführen können. Wenn man diese Geräte mit den richtigen mathematischen Operationen füttert, könnnen sie quasi Wunder vollbringen. Vor allem sind die Preise so weit im Keller, dass man sowas hier einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Klar hatte ich Probleme, aber der Sound ist da.

Man kann mitlerweile jedes Verhalten eines Geräts auf das Signal emulieren, wenn man die Impulsantwort hat. Durch Faltung mit dem Originalsignal wird das Ergebnis das des Originalgeräts gleichen. Bei Boxensimulationen ist es bereits so. Das man einen Amp nicht zu 100% emulieren kann liegt einfach daran, dass theoretisch unendlich viele Einstellungen vorhanden sind. Durch Alterung oder Bauteiltoleranzen vergrößert sich hier zudem noch die Anzahl der Möglichkeiten. Dem müsste man dann genauso mit unendlich vielen Impulsantworten entgegen kommen, um dieses Problem zu lösen. Das dies unmöglich ist, sollte jedem klar sein. Das man allerdings dennoch ein gut klingendes Produkt hat, allerdings auch. Nur weil das letzte Bisschen Abweichung im Obertonspektrum vorhanden ist, heißt es nicht, dass die Simulation schlecht ist. Nur die Emulation genau dieses einen Geräts ist nicht ganz zufrieden stellend. Aber wen interessiert dies, wenn es einfach klingt? Daher bewerte ich die Software oder andere Produkte nicht anhand des Original-Sounds im Vergleich, sondern daran, wie gut sie allgemein performen. Das heißt ich bewerte den Sound, das Ansprechverhalten, die Features, das Durchsetzungsvermögen im Bandkontext und Preis/Leistung. Leider sind dazu notwenige DSPs immer noch recht teuer. Aber das legt sich sicherlich mit der Zeit, wie es beim Rest auch schon so war.

Man darf einfach nicht vergessen, dass man digital quasi die Physik austricksen kann. Man schickt das Signal ja nicht durch reale physikalische Bauteile während es bearbeitet wird. So kann man auch plötzlich einen EQ mit 50dB Flankensteilheit ohne Phasenunterschied zum Originalsignal und ohne Überhohungen an anderer Stelle bauen ohne Probleme. In der Realität wäre eine solche Schaltung rein analog fast immer zum schwingen verurteilt. Zudem spart man sich auch Bauteile wie Spulen. Wie gesagt, "Eisen" ist immer teuer.

Kurzum: Digital wird die Zukunft sein, auch wenn der Stromverbraucht aufgrund der Flut an Transistoren im Chip wesentlich höher ist als bei analogen Schaltungen.

Was kann die Röhre eigentlich?

Die Röhre ist immer noch ein richtig genialer Impedanzwandler! Ich bin ein Fan von einem CD Player mit Röhren. Für die meisten ist es die bescheuerteste Idee der Welt, aber ich liebe den Magnat MCD 1050 einfach. Der Grund ist der, dass dies nicht einfach ein Marketing-Gag ist einem digitalem Medium "Röhrenklang" zu verleihen. Die Röhren liegen nämlich am Ausgang und treiben somit die Vorstufe vom dahinter geschalteten Amp. Das heißt, dass sie nicht verstärken und die Verstärkung gleich 1 ist. Der Vorteil ist einfach, dass der CDP so überall gleich klingt, da sich die Röhren an fast jedem Amp unabhängig der Eingangsimpedanz wohl fühlen. Ab und zu hat man das Gefühl ein Mismatch der Geräte vorliegen zu haben. Das hat man mit diesem Gerät nicht. Klar mag es Geräte geben, die die Röhre ganz anders und nur von der Marketing-Abteilung vorgeschrieben verwenden. Aber dieses Gerät ist wirklich kein Blender. Man hat einfach einen sehr neutralen Klang dadurch gewonnen und es geht nicht um "wärme" oder den besonderen Glanz oder Schimmer im Hochtonbereich.

Bis vor Kurzem waren Röhren auch sehr wichtig für alle möglichen HF-Anwendungen. Allerdings hat hier auch mitlerweile das Germanium einzug erhalten. Was für den HiFi-Menschen und Musikus zum alten Eisen gehört, da kaum einer noch Germanium Transistoren verwendet, ist gerade für den Funker neustes High-Tech. Hier hat der Transistor mitlerweile erneut gesiegt, auch wenn der Weg wesentlich länger war.

Erst wenn eine Atombombe in der Stratosphäre über Europa gezündet wird oder anderweitig ein EMP das Land in Dunkelheit hüllt, werden Röhrengeräte ein Revival haben, da sie noch funktionieren werden. Die meisten anderen Halbleiter wären durch die hohe Induktionsspannung fritiert worden. In diesem Fall würde die hohe Spannung zugunsten der Röhre ausfallen. Die Frage, woher der Saft für die zur Kommunikation notwendigen Radios und Funkgeräte dann kommt, ist eine Andere.

Warum klingen mache Geräte einfach schlecht?​

Das hat viele Ursachen. Prinzipiell kann jede Technologie im Audio-Bereich gut klingen. Natürlich hat jedes verwendete System Vor- als auch Nachteile, aber alle Geräte einer Gattung über einen Kamm zu scheren ist zu einfach gedacht. Man kann nicht alle Transistorverstärker schlecht finden. Zum Glück gibt es mitlerweile sehr viele gute Gegenbeispiele, die sich gut gemausert haben. Und auch Einschätzungen, die in die Richtung gehen bestimmte Dinge einem Genre zuzuweisen kann ich nicht unterstützen oder gar verstehen. Es scheinen viele immer noch zu meinen, dass Transen-Amps dem Metal gehören. Dabei gibt es doch viele schicke Dinger von Diezel mit Röhren. Und der Roland Jazz Chorus ist auch kein Röhrenamp.

Warum sich dann solche Meinungen halten ist zum einen der Marketing-Abteilung vieler Firmen geschuldet. Wenn man aus verschiedenen Ecken die gleiche Meinung suggeriert bekommt, fängt man als technisch nicht affiner Mensch an dies zu glauben. Dann wird es wiederholt und auch an Orten wie diesem Forum weiter verbreitet. Schade eigentlich. Da ist es immer schwer dagegen anzureden und auch mit Beweisen wie technische Angaben und/oder Messungen hat man es manches mal schwer. Das soll keine Kritik an dieses Forum sein, im Gegenteil. Hier kann sich ja jeder Gehör verschaffen. Ich möchte nur darauf hinaus, dass viele ein Gerät nicht objektiv wahrnehmen können, wenn eine bestimmte Erwartung oder bestimmte Wertungskriterien vorhanden sind. Natürlich klingt sein Instrument nach dem Umbau besser, da man selber Hand anlegte und neben Zeit auch noch Geld investierte. Das ist dann schon fast eine selbsterfüllende Prophezeiung. So ist es dann auch mit Technik bei der man Vorurteile gegenüber hat. Auch ich ertappe mich immer wieder selbst dabei. Da denke ich von A, dass es besser sei als B und erst bei einer Messung, stelle ich fest, dass ich falsch lag. Das fehlt vielen Musikern, da Messgeräte und Wissen fehlen. Das ist auch ok so. Musik ist ja emotional und das soll es auch bleiben. Zum anderen ist es schwer Klang zu beschreiben. Da fällt einem bei jeder Vokabel eigentlich auch ein anderer Klang ein, den wir im Ohr dann hören, sodass ein echter Vergleich im Dialog mit anderen schwer fällt. So halten sich dann gewisse Schlagworte, auch wenn diese dann irgendwann falsch genutzt werden.

Aber es gibt Geräte die einfach schlecht sind. Das liegt dann an der Konstruktion, am Rotstift der Firma oder einfach an der Unfähigkeit. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die fehlen. Zu sehen ist es z.B. in diesem Thread über meinen Mod eines Alesis Noise Gates. Ich habe mich gewundert, warum viele Gates unten herum ein so schlechtes Ansprechverhalten haben und die Impulse beim Palm Muten quasi verschlucken. Durch Austausch der Koppelkondensatoren wurde daraus dann ein absolutes Spitzengerät, dass ich bis heute noch doppelt im Rack sitzen habe. Ein drittes unverändertes Gate habe ich auch noch, um anderen vor Augen zu führen, wie krass die Unterschiede vor und nach dem Mod sind. Alesis ist da aber kein Vorwurf zu machen. So ein Schaltungsentwurf bedarf Erfahrung und Zeit und wir wissen nicht was ursprünglich dabei gedacht wurde diese Kondensatoren in der Größe einzusetzen.
Die meisten Ingenieure nehmen kleinere Kondensatoren, da man kein Rumpeln und andere tieffrequente Störung im Gerät haben möchte. Da setzt man sich eine Grenzfrequenz bei der man der Meinung ist eine Gitarre könne solche tiefen Frequenzen nicht wiedergeben und vergisst dabei, dass viele Spielarten ein perkussives Ansprechverhalten in den tiefen Frequenzen besitzen. Das geht dann verlohren. Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen, warum manche Geräte augenscheinlich nichts taugen. Es kann an einem einzigen Bauteil liegen, dass das Ansprechverhalten schlecht ist oder das Gerät einfach nur flach oder zu komprimiert und daher undynamisch wirkt. Daher ist es für mich immer so schwierig gleich eine Art oder Gattung von Bauweisen zu bewerten, da es mMn immer eine Lösung für dieses eine spezielle Problem gibt. Das andere ist natürlich auch, dass man möglichst breit gefächert aufgestellt sein möchte und damit versucht alle Möglichkeiten auszuloten. Dann gibt es auch noch den Geschmack. Das darf man nie vergessen. Der eine mag es sehr dynamisch, der andere will nur braten und das gefälligst in der gleichen Lautstärke, egal ob er gerade leicht zupft oder seine Gitarre verprügelt. Aber das ist dann wiederum eine andere Geschichte.

Schlusswort:​

Wie ihr seht, habe ich der Röhre doch ein paar gute Eigenschaften eingeräumt und das dieser Thread keine Hasstirade gegen Röhren darstellen soll. Nur die Vorteile einer Röhre überzeugen mich einfach nicht mehr, da man die gewollten Eigenschaften auch anderweitig erhalten kann. Die Nachteile der Röhre sind und bleiben einfach stets erhalten, auch wenn man versucht drum herum zu arbeiten. Daher könnte ich - wenn überhaupt - am ehesten mit einer Hybridlösung leben, die quasi "best of both woorlds" darstellt, wie sich auch im genannten CDP vorhanden ist. Es gibt viele Wege nach Rom und ich möchte niemandem seine Röhren schlecht reden oder weg nehmen. Wer mit seinem Sound zufrieden ist, ist einfach ein glücklicher Mensch und wie er das geschafft hat, ist doch egal. Ich wollte nur einige Dinge klar stellen und zurecht rücken, da die Marketingabteilungen der Firmen sich immer neue wilde Dinge ausdenken oder althergebrachtes Glauben immer wieder trotz mangelnder Richtigkeit runter gerattert wird. Ich möchte damit auch vor allem jungen Musikern den Mut geben sich etwas eigenes zu trauen und nicht nur das Equipment der Idole nachzujagen. Man kann nämlich auch unabhängig von den Meinungen der Magazine einen guten Sound ohne teure Röhren erhalten.

Ich hoffe dieser Thread war interessant genug zu lesen.

Gruß,
Etna

P.S.: Wie im anderen Thread bereits benannt juckt es mich derzeit unter den Nägeln einen Versuch zu starten und viele Gitarristen mal in ein Studio einzuladen und denen einen Amp vorzustellen, der wie ein typischer richtig großer Röhren-Bolide aussieht. Doch die sichtbaren Röhren sollen nur durch LEDs angeleuchtet sein und die Nutzung solcher vortäuschen. Im inneren sollte eine kleine süße SMD bestückte Platine mit Class D Endstufe werkeln, dessen Größe in ein Effekt-Pedal passt. Ich denke es wäre interessant zu erfahren wie der Amp dann bewertet würde und die Reaktion der Leute zu sehen, wenn ihnen gezeigt wird, was wirklich im inneren werkelt.
 
Eigenschaft
 
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Interessante Diskussion...

Problem Nr.1, warum Röhrenamps oft "besser" klingen sind eben einfach die furchtbar Konservativen Käufer von dem Kram. Es entwickelt einfach keine Sau teure Transistorverstärker, weil die keiner kauft. Dabei gab es so viele tolle Geräte, Peavey XXL (ist sogar ziemlich günstig) oder Randall Warhead. Letzterer zwar ultra-brutal, aber es gibt für modernen Metal kaum einen Amp, der so geil klingt.
Oder die alten Marshall Mosfet-Topteile aus den 80s.

Kennt heute keine Sau mehr, aber die Dinger funktionieren einfach und klingen gut.

Heutzutage gibt es Röhrenamps für "en Appel und n Ei". Und jeder kauft die Dinger, logisch. Es gibt kaum noch normale Transistor-Heimverstärker. Entweder diese billigen digitalen Tröten oder die 1-5W Röhrenteile (mit großem Anteil Transistortechnik...). Völlig unnötig.

Es gibt keinen Röhren und keinen Transistorsound. Es gibt nur gute amps oder schlechte Amps. Meine Meinung ;)

Der Grund warum ich Röhre spiele: Es gibt keinen anderen amp, der so klingt.
 
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Hi!

Und zum Thema Dynamik ... Ich persönlich liebe z.B. die Dynamik die mein Big Muff liefert, er zerrt zwar weniger wenn ich das Volumepoti stark betätige, aber vorher verändert sich das Zerrverhalten. Es wird nicht einfach nur stumpf Clean. Na wo kann eine Röhre das? ...

Tschuldigung - aber seit wann macht denn ein Röhrenamp "stumpf clean" wenn man die Lautstärke oder Anschlagsintensität verringert?
Das ist doch gerade eine der Stärken eines (guten) Röhrenamps - dass er eben sensibel, und in diesem Sinne "dynamisch", auf solche Sachen reagiert.

Und ja - da gebe ich dem Handwerker völlig recht - Dynamik meint in der Musik "eigentlich" laut + leise.
Im Rock´n`Roll kann man das aber durchaus auch in clean + verzerrt übertragen ;)


- 68.
 
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man kann einen (modernen) Amp einstellen, dass er nur clean ist, oder man kann ihn einstellen, dass er nur verzerrt, dann hast du egal wie man ihn spielt nur clean bzw. verzerrten Sound. Es gibt aber diese Grenzgänge, da kann man je nach Anschlag u/o Volumepotistellung u/o Tonepotistellung an der Klampfe, zwischen clean und verzerrt in und her springen. Man ist damit an der Grenze zu komprimiert (~clean) oder bright (~verzerrt).
OK! Es gibt auch so etwas wie komprimierte Verzerrung -nun gut!!
Ist wirklich sehr schwierig
 
Dabei gab es so viele tolle Geräte, Peavey XXL (ist sogar ziemlich günstig) oder Randall Warhead. Letzterer zwar ultra-brutal, aber es gibt für modernen Metal kaum einen Amp, der so geil klingt.


Erinner' mich an die..! - der Warhead war doch in Zusammenarbeit mit Dimebag Darrell entwickelt worden?

Findet man raus was Warhead und Peavey XXL neu gekostet haben?
(...nur um das Klischée des Billig-Transistors eventuell zu widerlegen.)


:hat:
 
Also ich versteh´s auch nicht, ich bin auch kein technisch versierter Mensch, stehe sozusagen auf keiner der Parteien und möchte es gerne verstehen.

Ich versuch mal, es so zu sagen, wie ich es mir denke und Ihr sagt mir, wo ich einen Fehler mache, mal so versuchsweise:

Wenn ich irgendein akustisches Instrument nehme, dann würde ich ein dynamisches Spiel als ein Spiel bezeichnen, das mit Lautstärkeunterschieden arbeitet. Je größer der Unterschied zwischen laut und leise, desto dynamischer mein Spiel. Null Unterschiede in Lautstärke käme einer Null an Dynamik gleich oder dem Gegenteil von Dynamik, nämlich Statik.

So weit okay?

Wenn ich nun ein Medium wie einen Verstärker zwischen das Instrument, mein Spiel und das Resultat (das, was die Hörer hören) packe (und ja - es handelt sich prinzipiell um ein System, bei dem auch die Boxen eine Rolle spielen etc. - aber ich will mal bei dem Verstärker bleiben, weil der Dissenz ja zwischen Röhre und Transistor besteht und nicht bei den anderen Komponenten des Systems), dann kann ich doch prinzipiell bzw. logischerweise folgende Beziehungsmöglichkeiten konstatieren:
a) die dynamische Spielweise wird durch den Verstärker (das System) verringert
b) sie wird 1:1 wiedergegeben
c) sie wird verstärkt

So was würde sich doch, technisch gesprochen, messen lassen, solange wir bei Lautstärkeunterschieden bleiben, oder? Ich würde diese Art der Dynamik der Einfachheit halber als Dynamik 1 bezeichnen.
Wird das soweit auch noch geteilt?

Es scheint mir nun so zu sein, dass darüber hinaus (oder statt dessen?) mit Dynamik von einigen gemeint ist, dass einer cleane Ton in einen verzerrten (crunchigen etc.) Ton "umkippt". (Ich würde jetzt erst mal Außen vorlassen wollen, ob das am stärkeren Anschlag oder bei gleichem Anschlag am Drehen des Potikonopfes hervorgerufen wird.) Im dem Sinne wäre Dynamik die Erzeugung eines anderen Tones - also Dynamik im Sinne von "ich kann Veränderungen hervorrufen in Lautstärke und Art des Tones". Ich würde diese Art der Dynamik der Einfachheit halber als Dynamik 2 bezeichnen.

Die Eigenart von verzerrten Tönen, so scheint es mir, liegt darin, dass sie komprimieren (was ihre Verzerrung hervorruft oder deren Folge ist) und komprimierte Töne nivellieren die Dynamik 1, also die Dynamik der Lautstärke.

Insofern scheint mir logisch, dass die Leute, die unter Dynamik die Dynamik 1 verstehen, darin einen Widerspruch sehen, dass die Dynamik 2 (logischerweise bzw. automatisch) die Dynamik 1 reduzieren, also in ihrem Sinne gar nicht "dynamischer" sein kann.

Ich versuche das hier nur zu beschreiben, um rauszufinden, ob der Streit um die Dynamik daran liegt, dass man jeweils unter Dynamik etwas anderes versteht (nämlich Dynamik 1 versus Dynamik 2)
und folgerichtig zu völlig anderen Beschreibungen bzw. Haltungen und Wertungen kommt.

Es geht mir hier nicht darum, herauszufinden, welche Definition von Dynamik die "richtige" ist, erstens weil ich das selbst gar nicht beurteilen kann, zweitens weil es vielleicht gar keine "objektive" Definition gibt (was ich nicht beurteilen kann) und drittens, weil es mir in erster Linie darum geht, herauszufinden, ob hier verschiedene Definitionen vorliegen und diese zu den ... Mißverständnissen ... führt.

x-Riff
 
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Moin!

Sag mal @yxyxyx, was versuchst du da eigentlich mit deinen Posts? Das meiste was du schreibst ist entweder irrelevant oder sachlich falsch. Dein erster Post scheint auch vom Mod bearbeitet worden zu sein, da es wohl unter die Gürtelline ging. Deine Buchempfehlung hilft hier ebenfalls nicht weiter. Ich habe alleine ca. 1m Buch in meinem Regal die sich nur um Instrumentenverstärker, Röhren und Klangbearbeitung drehen und einschlägiges Material - wie das von dir empfohlene - ist bereits in meinem Besitz und wurde nicht nur durchgelesen, sondern richtig gelesen. D.h. bei mir immer: Alle rechnungen nachgerechnet/nachvollzogen, Notizen gemacht, Hypothesen angestellt, anderweitige Fachliteratur bei kritischen Stellen zur Kontrolle heran gezogen und Testaufbauten durchgemessen. Daher denke ich mal, dass ich da auch technisch so weit bewandert bin gewisse Dinge äußern zu dürfen und davon ausgehe, dass diese Dinge dann sachlich richtig ist. (Dabei kann ich mich natürlich immer mal vertippen.)

Zu meinen "Bezugspersonen" kann ich nur so viel sagen, dass ich niemandem einen Vorwurf mache, der nicht technisch bewandert ist. Es passiert einfach sehr oft, dass Leute etwas aufschnappen und nur so wie gehört wiedergeben können unter der Prämisse die Wahrheit erfahren zu haben.

Das mit dem AÜ habe ich selber im Versuch durchgeführt. Natürlich hat keiner meiner Transistor-Amps einen AÜ. Wenn du dir allerdings die Passage erneut durchlesen würdest, müsstest du feststellen, dass dies ein Test war, um die Herkunft des wärmeren Sounds einer Röhre zu ergründen.
Ich habe hierbei auch nicht die Nachteile des Transistors und der der Röhre kombiniert.

Zudem wurde auch schon zurecht gesagt, dass deine genannten Preise auf dem Gebrauchtmarkt kein Kriterium ist, der die Güte oder den Klang eines Stück Equipments wiederspiegelt. Es sagt nur aus, welche Teile beliebt und begehrt sind und welche nicht. Punkt.

Natürlich sind die Kennlinien zwischen Halbleitern und Röhren unterschiedlich. Wenn ein Transistor übersteuert sieht man ein Rechteck und bei einer Röhre bleibt das Signal sinusähnlich. Aber das heißt doch nicht, dass man die beiden Typen nicht vergleichen kann. Das hast du doch schon mit deiner Aussage getan, indem du beide Kennlinien aufgeführt und die Unterschiede erklärt hast. Es gibt daher Schaltungen, die dieses Übertragungsverhalten bei Übersteuerung röhrenähnlich gestalten. Ein gutes Beispiel ist ein Kondensator in der Rückkopplung, der aufgrund der Ladungskurven die Ecken des Rechtecks abrundet. Ein MOSFET hat diese Kapazität bereits integriert, daher reagiert er auch anders.

Aber lustig wie du FET-Transistor sagst. Ich mag FE-Transistor-Transistoren. ;)

So, nun zum Rest:

Dieses leidige Thema der sprachlichen Beschreibung seiner Gefühle während des Spiels geht eigentlich jedem so. Denn man muss sich ja nur mal ein Gitarrenmagazin anschauen und lesen, was man da für Formulierungen kommen. Die falsche Verwendung von Fachbegriffen wie Dynamik und Kompression sind da nicht so schlimm, wenn man plötzlich von einer "Süße" ließt oder gar einen "cripsen Obertonbereich, der nie zu harsch wird" vor sich stehen hat. Daher lese ich mir normalerweise dieses Gefasel nicht durch, da man es eh im Laden antesten muss.

Ich sehe es zudem so wie 68. Ein Amp sollte im Idealfall so reagieren, dass man mit dem Vol-Poti der Klampfe von fast Clean bis ordentlich Crunch gehen können sollte, so als ob das Poti der Gain-Regler wäre. Dann das macht der Gain-Regler an sich auch nicht anders im Amp. Und in wie fern der Amp darauf reagiert ist abhängig von der Bauweise im inneren. Dies nebenbei bemerkt auch unabhängig der verwendeten Bauteile. Es ist ein Schaltungstechnisches Problem.

Zudem kommt für mich eine Impuls-Freude hinzu, die mir wichtig ist. Das was viele vermutlich als "flach" beschreiben mag ich natürlich auch nicht. Bei einem Palm Mute darf gerne ein dumpfer Stoß aus dem Lautsprecher kommen. Dies auch bitte bei niedrigem Pegel. Oder das Anreißen einer Saite darf perkussiv mit übertragen werden. Dies nur als zwei Beispiele.

Verzerrte Signale sind prinzipbedingt immer komprimiert. Ein cleaner Sound kann natürlich auch komprimiert sein. Dies ist er im Regelfall aber nicht. Es sei denn man verwendet einen Compressor oder geht in die Endstufensätigung oder man geht in die Vorstufensätigung, die aufgrund der oben schon genannter Kennlinie nur auf dem Oszi eine Abweichung zum Sinus zeigt. Diese Abweichung hört man nur nicht als Verzerrung, sondern nimmt sie komprimierter wahr. Schwierig ist daran nicht wirklich etwas. Bei Verzerrten Signalen gibt es dann halt entweder diese überkomprimierten Sounds, die keinen Unterschied von Lautstärke und Soundcharakter bilden können, egal wie die Spielweise ist. Oder es gibt die Verzerrten Signale, die Unterschiede greifbar machen und die auf das gespielte reagieren. Das findet man aber bei Röhren- als auch Transistor-Geräten.

Gruß,
Etna
 
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Ich hab mir das immer so für mich erklärt :

Musikmaterial vom Band , CD oder was weiß ich , hat eine eingegrenzte Dynamik , da es bearbeitetes Material ist .

Eine Gitarre , oder ein Bass ist da anders . Die Impulse , die da raus kommen können für Millisekunden sehr hoch sein .

Schaut man sich jetzt dazu die Kennlinien der besagten Bauteile an .........

Würde man einen Amp bauen , der 100 % das Signal wiedergibt , was vorne rein kommt , würde man die Bauteile so beschalten , das Sie innerhalb der linearen Kennlinie bleiben . Dann arbeiten alle Versionen gleich .

Bei einem Klampfen Amp ist das aber nicht so ....

... hier kann ich die Röhre weiter ausfahren , was beim Transistor nicht geht .

Das nächste Definitions Problem ist aber das " Clean " , was eigentlich kein Clean ist .

Wäre das bei Klampfen Amps ein " Clean " , könnte man darüber ( mit PA Boxen ) bearbeitetes Material von der CD gut hören . Das geht aber nur , wenn die Dinger richtig gute EQs haben und man den Frequenzgang des Amps damit wieder nahezu linear bekommt .

Das " Clean " ist also eigentlich gar kein " Clean " .

Dadurch , das man aber eine Röhre anders als Transen betreiben kann , entsteht dadurch wohl ein Clean Sound , den man mag .

Der nächste Punkt ist der AÜ .... auch der macht komische Sachen .

Würde man davon ausgehen , das das Teil wirklich clean arbeitet , dürfte das Eisen nie in die Sättigung kommen . Hier gibts also das nächste Bauteil , was komisch ist .

Es gibt übrigens seid Jahrzehnten Transen mit AÜ ... nennt sich 100 Volt Technik . Hier hat der Transen Amp einen AÜ und jede angeklemmte Box einen " EÜ " .

Macht man um Verluste auf langen Wegen klein zu halten ... so wie die Hochspannungsleitungen .

Wir reden also bei Röhren Amps über Amps , die jenseits der gedachten Funktion der Bauteile gebaut werden .

Da verbiegen zig Bauteile den Sound ... bewusst .

Klar kann man alles mit Halbleiter nachbilden ..... aber hier spielt der Mhythos der " Röhren " eine so große Rolle , das man das als Hersteller sicherlich nicht wagt , da Kontra zu geben .

Wozu auch .... es wird gebaut , was der Kunde will .

Wie es auch anders geht , sieht man bei den Bassern .

Das ist schon sehr merkwürdig .... hier findet man zig Leute , die Transen spielen und auch Speaker Kombinationen unterschiedlicher Größen .

Irgendwann muß da was passiert sein , das sich Basser hier ganz anders verhalten , als Klampfer .
 
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Für mich klingen manche Argumente wie schnell mal geGoogelte Ergebnisse; über die Hunold'schen Röhrentheorien kann man sich genauso Nächtelang unterhalten (ich schreibe absichtlich nicht Streiten - ich mag Sachliche Diskussionen die Fachlich fundiert sind) wie über die ebenso heiß diskutierten Werke anderer Fachleute auf dem gleichen Gebiet.
Ich benutze seit rund 45 Jahren einen Fender-Amp der kein Standby hat und der immer nach dem Einschalten die volle Spannung an die Anode bekommt - der ist mir nicht explodiert und hat seitdem nur einen neuen Satz Röhren gebraucht.
Ich verstehe weder Bashing gegen Röhrenamps noch gegen Transistoramps; ich hab die Erfahrung gemacht dass es in jedem Lager Müll, gutes und sehr gutes gibt.

Eines möchte ich aber gerne noch loswerden:
Warum muss man denn in seinen Posts bitte perssönlich werden?
Lasst doch bitte die Angriffe auf die Person, Diskussionen führt man anders.
 
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Moin!

Das nächste Definitions Problem ist aber das " Clean " , was eigentlich kein Clean ist .

Das ist oft der Fall, das ist wahr.

Wäre das bei Klampfen Amps ein " Clean " , könnte man darüber ( mit PA Boxen ) bearbeitetes Material von der CD gut hören . Das geht aber nur , wenn die Dinger richtig gute EQs haben und man den Frequenzgang des Amps damit wieder nahezu linear bekommt .

Vorsicht! Das ist so nicht richt. Clean heißt ja nur, dass das Signal nicht künstlich übersteuert wurde. Natürlich hat ein Gitarrenverstärker eine ganz andere Auslegung, die Frequenzen nicht linear wiedergibt.
In der HiFi-Welt oder technisch ist eine Verzerrung ein Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangssignal. Dabei wird die Amplitude nicht betrachtet, da klar ist, dass ein Verstärker diese auch verändert. Wenn man sich danach richten würde, wäre also auch kein HiFi-Gerät wirklich echt "clean".

Aber ja, ich gebe dir Recht. Gitarristen sind das einzige Volk auf der Welt, dass sich gemeinschaftlich gegen das Aussterben der Röhre wehrt. Es gibt exotische Anwendungen, die immer noch eine Röhre benötigen, da es keine Alternative gibt. Diese betrachten wir aber nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Für mich klingen manche Argumente wie schnell mal geGoogelte Ergebnisse; über die Hunold'schen Röhrentheorien kann man sich genauso Nächtelang unterhalten (ich schreibe absichtlich nicht Streiten - ich mag Sachliche Diskussionen die Fachlich fundiert sind) wie über die ebenso heiß diskutierten Werke anderer Fachleute auf dem gleichen Gebiet.
Ich benutze seit rund 45 Jahren einen Fender-Amp der kein Standby hat und der immer nach dem Einschalten die volle Spannung an die Anode bekommt - der ist mir nicht explodiert und hat seitdem nur einen neuen Satz Röhren gebraucht.
Ich verstehe weder Bashing gegen Röhrenamps noch gegen Transistoramps; ich hab die Erfahrung gemacht dass es in jedem Lager Müll, gutes und sehr gutes gibt.

Eines möchte ich aber gerne noch loswerden:
Warum muss man denn in seinen Posts bitte perssönlich werden?
Lasst doch bitte die Angriffe auf die Person, Diskussionen führt man anders.

Das sehe ich genauso.

Gruß,
Etna
 
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Tschuldigung - aber seit wann macht denn ein Röhrenamp "stumpf clean" wenn man die Lautstärke oder Anschlagsintensität verringert?
Ich meinte es leicht überzogen, in dem Sinne dass alle Welt durch Anschlag von Rockbrett auf Clean kontrollieren wollen, und am Ende 2 Booster und n Kompressor nutzen - und das ist oft so ziemlich "DAS" Argument für Röhren ;)
 
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Interessantes Thema. Toll dass bis auf wenige Ausnahmen sehr sachlich diskutiert wird :great:

Ich mag eigentlich nur Röhrenamps und hatte eine regelrechte Allergie gegen Transen. Hatte! Der neue Orange Crush hat mich des Besseren belehrt. Dazu später mehr. Technisches Wissen liegt mir fern. Ich bin Anwender und bediene die Geräte lediglich.

Als ich mit dem Gitarrenspielen anfing, hatte ich überhaupt keine Ahnung von Amps und deren Technik. Der Verkäufer verkaufte mir den VOX VT20, welcher er mit den verschiedenen Sounds der "grossen" Amps bewarb. Kurz, der Verstärker klang einfach scheisse und die Bedienung war ein Horror. Der VT20 war für mich DER Transenamp. So klingen die also.

Ein neuer Amp musste her, am liebsten von Marshall, denn den spielen die Großen. Nach sehr ausgiebigen Probespielen verließ ich den Gitarrenladen mit einem Röhrenamp von Orange. Die Farbe und das Design war nicht wirklich ansprechend, aber er klang einfach fantastisch und war sehr einfach zu bedienen. Mittlerweile besitze ich mehrere Röhrenamps. Die Transen habe ich wegen dem VT20 Trauma gemieden.

Ich suchte letztens einen kleinen kompakten Combo fürs leise Üben und an kleinen Feten zu Spielen. Aufgrund der guten Tests und des Herstellers wegen gab ich den Transen, dem Orange Crush 35RT, noch einmal eine Chance. Die kleine Kiste klingt dermaßen gut, dass ich meine Meinung zu Transen geändert habe. Es zeigte mir, dass auch diese Technik hervorragend klingen kann.
 
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Hi!

Nochmal "Tschuldigung" - aber warum stellst du denn hier so merkwürdige Behauptungen auf?

Das hier:

...und am Ende 2 Booster und n Kompressor nutzen - und das ist oft so ziemlich "DAS" Argument für Röhren ;)

hab´ich persönlich noch nie gehört, und ist, mMn, ganz einfach Unsinn.


Der Sinn/Zweck eines Boosters ist (war) es, das Eingangssignal (von der Gitarre zum Amp) so zu verstärken, dass die Eingangsstufe des (Röhren)Verstärkers stärker übersteuert (verzerrt) wird als vom Amp-Hersteller ursprünglich vorgesehen.

Diese Geräte (Booster, später auch Verzerrer) stammen aus einer Zeit (Mitte der 60er Jahre), als die Verstärker-Hersteller stolz darauf waren, dass ihre Amps möglichst WENIG Verzerrung lieferten, die Musiker aber durchaus andere Ansichten + Wünsche hatten.
Die wollten halt lieber MEHR Verzerrung - und daraus hat sich seitdem ein ganzer Industriezweig entwickelt ;)

Inzwischen gibt es natürlich jede Menge Röhrenamps die genug Verzerrung "an Bord" haben um mit dem Anschlag (und dem Volume-Poti) zwischen "Rockbrett + Clean" zu variieren - aber es schadet ja auch nix einen Booster/Verzerrer dabei zu haben für den Fall, dass man eben gerne NOCH mehr Verzerrung haben möchte.
So handhabe ich das auch gerne.

Was oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass das Signal dann trotzdem noch durch RÖHREN verstärkt wird. Mit den Nachteilen - aber auch den Vorteilen - dieser Technik.


Dass man Röhrenamps überflüssig findet, wenn man zwei Metal-Zones, ein paar Noise-Gates und ausserdem noch´n paar Billo-Pedale benutzt, kann ich indessen durchaus verstehen ;)



- 68.
 
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Hi!

Tschuldigung - aber seit wann macht denn ein Röhrenamp "stumpf clean" wenn man die Lautstärke oder Anschlagsintensität verringert?
Das ist doch gerade eine der Stärken eines (guten) Röhrenamps - dass er eben sensibel, und in diesem Sinne "dynamisch", auf solche Sachen reagiert.

Und ja - da gebe ich dem Handwerker völlig recht - Dynamik meint in der Musik "eigentlich" laut + leise.
Im Rock´n`Roll kann man das aber durchaus auch in clean + verzerrt übertragen ;)

na bitte, es gibt auch noch Leute, die mit dem Begriff Dynamik was anfangen können.
Man kann das noch erweitern, dynamisch spielen heißt, bei Gesangsparts die Instrumente zurücknehmen. Wenn kein Tech. vorhanden, hat man das alles selber in der Hand. Oder rammeln hier manche so einfach voll durch?
 
Bitte nicht falsch verstehen - ich will niemandem seinen Tube-Amp schlechtreden, ich hab selber (zu) viele und mag alle.
Ich sehe es jedoch nicht als sinnvoll an Hallpedal, TubeScreamer, Echo und womöglich noch nen Kompressor vor nen Amp zu schalten und dann vom Ampsound zu reden. Was dann hinten noch verstärkt wird ist doch bis auf die Endstufensättigung (OK - die mag einigen dann fehlen) bei einem Transistor-amp genau so wie im Tube-Amp.
Ich vergleiche es mal mit einem Filmnegativ aus den 80er Jahren: ob ich das mit einem einfachen Flachbettscanner mit 150dpi einscanne oder mit einem high definition Trommelscanner - die Qualität die dabei rauskommt ist die gleiche weil das Ausgangsmaterial nicht mehr hergibt.
Dazu kommt: ist das auf der Bühne im Bandkontext hörbar und nachvollziehbar?
Ich hatte erst wieder ein nettes Gespräch mit einem in ganz Deutschland tourenden Kollegen der seit einigen Monaten sein Flyrig statt in einen TripleRec in die PA spielt - und in der Praxis mehr als zufrieden damit ist. Nach "Vorne" kein Soundunterschied - im IEM alles was man braucht. Sein einziger "Einwand": es fühlt sich schon komisch an dass man nichts mehr schleppen muss.
Das muss nicht für jeden gelten, wie schon mehrfach angemerkt: die persönliche Comfort-Zone - und die sollte jeder jedem zubilligen und nicht Missionarisch für seine Lösung arbeiten.
So richtig "greifende" Argumente für oder gegen Transistoren oder Röhren kann ich im ganzen Fred nicht finden - ich meine jetzt Sachliche.
 
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Naja ein guter Hall, Echo oder Booster verändert das Signal nicht in seinem "Charakter". Bei Echo zum Beispiel ist es der Sound des Verstärkers (ggf eines Röhrenverstärkers), der je nach Einstellung wiederholt wird. Dieses verändert ja nicht das Ausgangssignal, sondern nur die nachfolgenden Echos (deswegen passt hier der Begriff "Effektpedal" eigentlich am besten) und ob man jetzt einen Low Output Tonabnehmer benutzt, sprich ein niedriges Inputsignal und dieses Inputsignal vorher möglichst linear erhöht oder ob man direkt einen heißen Tonabnehmer benutzt, welcher direkt ein hohes Inputsignal liefert spielt da erstmal keine Rolle.

Seltsam ist es nur sich ein "one trick pony" zu kaufen mit dem geilen Röhrenclean, der ja Pedale so schön schluckt um dann mit Zerrpedalen seinen tolle Zerre zu holen :D
 
Erinner' mich an die..! - der Warhead war doch in Zusammenarbeit mit Dimebag Darrell entwickelt worden?

Findet man raus was Warhead und Peavey XXL neu gekostet haben?
(...nur um das Klischée des Billig-Transistors eventuell zu widerlegen.)


:hat:


Waren beide um die 1000 war da schon Euro oder DM ?

Der Warhead Version 1 war und ist der gesuchteste um die 500 Euro bringen die und zwar mit drift nach oben. Die Peavey XXL kriegst für um die 200 wenn du Glück hast. Ist der komplette Preamp des Triple X mit Transistor Endstufe. Den hatte ich selber schon ein Wahnsinns Teil . Sack schwer und super verarbeitet . Handmade in USA
 
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Naja ein guter Hall, Echo oder Booster verändert das Signal nicht in seinem "Charakter". Bei Echo zum
Na dann sind wir uns doch eh einig: wenn das Signal nicht in seinem Charakter geändert wird - auch nicht durch die vielen Transistoren in den Pedalen - ist doch vollkommen egal was danach die Verstärkung übernimmt.
 
Naja ein guter Hall, Echo oder Booster verändert das Signal nicht in seinem "Charakter". Bei Echo zum Beispiel ist es der Sound des Verstärkers (ggf eines Röhrenverstärkers), der je nach Einstellung wiederholt wird. Dieses verändert ja nicht das Ausgangssignal, sondern nur die nachfolgenden Echos (deswegen passt hier der Begriff "Effektpedal" eigentlich am besten) und ob man jetzt einen Low Output Tonabnehmer benutzt, sprich ein niedriges Inputsignal und dieses Inputsignal vorher möglichst linear erhöht oder ob man direkt einen heißen Tonabnehmer benutzt, welcher direkt ein hohes Inputsignal liefert spielt da erstmal keine Rolle.

Seltsam ist es nur sich ein "one trick pony" zu kaufen mit dem geilen Röhrenclean, der ja Pedale so schön schluckt um dann mit Zerrpedalen seinen tolle Zerre zu holen :D
Finde ich persönlich auch immer sehr "lustig". Diesen Zerrer. Und jedenen Zerrer. Aber der Amp braucht Röhren.

Ich habe schon ziemlich alles gespielt, auch live: Einen puristischen 2203-Klon (120w), einen Vox VT30/40/50 (alle 3 mal gehabt), einen JVM205, eine bilig-Transenkiste mit 10 Zoll Wpeaker für 90 Euro, einen Bugera HT1 und HT5, Fender EvH 5153 Engl Gigmastee 30 und seit 2011 sehr sehr oft einen Pod HD500 direkt in die PA.

Es klang alles eigentlich immer gut. Oder schlecht. Es lag ganz allein an mir. Ich kenne Aufnahmen mit dem Vox VT, die klingen wirklich gut. Und Aufnahmen mit dem JVM205 da fragt man sich WTF.

Bei meiner früheren Gitarrenlehrerin (Eine Hammer Thrash-Metal-Granate) habe ich immer über den viel gescholtenen Marshall MG gespielt. Die alte, goldene Version. Ich fand den immer extrem geil.

Weiss nicht, ob ich schlecht höre (mit 25 ejgentlich noch kein Problem. Hoffe ich ^^) oder ob ich keinen guten Sound "kenne", das einzige was ich weiss: Die Röhrentops (bis auf meinen ehrwürdigen 2203 Klon) sind alle wieder gegangen. Die Transen/Hybriden habe ich heute noch. Und falls wieder was neues kommt, dann erwäge ich auch einen Marshall MG der neue Generation. Da kenn ich keine Scham.

Also mein Fazit lautet: Wenns gut klingt und ne Röhre ist: Nehm ich. Wenns gut klingt und alles andere ist: Nehm ich.
Wobei: von den blanken Vorteilen an sich (Transport, Robustheit, etc) gewinnt die Röhre bei mir eh nicht.

Just my 2 Cents.
 
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Lieber Etna
Schon Anfang der 1990iger Jahre sah ich mal auf einem Studentenfest in Wien einer Experimental Jazz Band zu -ich kann mich sogar noch an ihren Namen erinnern "Ohmnibus".
Interessant war der Gitarrist. Der hatte eine einfache Nylon Gitarre (nicht mal Steelstring), die mit einem simplen Mikrofon-Tonabnehmer in ein Riesenrack gespeist wurde. Mit Hilfe diesen konnte er aus der einfachen Nylongitarre alle nur erdenkbaren Sounds rausholen von -ich lüge nicht- Upright Bass (also Kontrabass a'la Willie Dixon) über Punk bis Blues Folk Rock einfach alles.
Wenn man so (editiert) denkt wie Du, dann schmeissen wir einfach die Gibsons und Fenders auf den Müll und kaufen uns am Trödel eine bilige Chinakrache für 10 €, löhnen einmal für ein saftiges Rack und lassen uns als neue Hendrixe feiern. Na die paar Trockenheiten, Sterilitäten kann man ja locker wegemulieren -gibt's ja Supersoftware die das alles über MIDI nachbaut etc.....
(editiert)Sagst mein Zeug sei irrelevant, und gehst dann penibel darauf ein, ohne nur einmal zu sagen, wo ich falsch liege (ach gut MOSFETransi mein Gott). Du sagst ja selber, dass es Blödsinn ist, einen Trani mit einem AÜ am Ausgang zu verstärken, und sagst selber, dass die Röhre eine komplett andere Kennlinie hat. Zählst aber 1 und 1 nicht zusammen. Als ob der AÜ der Röhre ihre Kennlinie nimmt oder noch schlimmer, ihre schlechte Kennlinie verbessert.
(editiert)Na und Du sagst, Du willst niemand seine Freude an den Röhren nehmen, aber wir Gitarristen seien die einzigen, die sich gegen den Tod der Röhre wehren.(editiert)
Dir ist vollkommen entgangen, dass es den wenigsten um einen Glaubenkrieg geht. Ich habe mit Röhre vs Trani keine Probleme. Für manche Sachen halte ich die Röhre gut, für manche den Trani. Selbstverständlich ist die Röhre für die meisten Anwendungen heutzutage obsolet (mann mit was schreibe ich das Post -mit einem alten Röhrenverstärker sicherlich nicht).
Es mag sein, dass ECC83, 6L6, EL34, EL503 mir wesentlich näher liegen als sagen wir ACY16 oder DIL16 so wie eine alte D52 er Dampflok dem ICE. Die Röhren haben halt so etwas wie eine Identität. Es taugt mir wesentlich mehr über dies Konzepte nachzudenken (Triode, Beam Power Tetrode, Doppeltriode, etc.) als wie über IC Chips.
Aber ich will damit niemanden überzeugen.
Nochmal meine Empfehlung:such Dir jemanden, der einen Solton Craaft CV60 hat, und check einfach mal die beide Kanäle! Der Transistorkanal ist nicht schlecht. Der ist schön jazzig, aber auch bei wohlwollendster Meinung nicht so voll wie der Röhrenkanal. Dann kannst Du Dir Deine m an Fachliteratur wo hinschieben.
PS: ich besitze auch einen brit. H+H MXA 200 aus den 1980iger Jahren. Eigentlich ein PA Amp. ich verwendete ihn aber für Bass. Das Ding hatte schon damals 6 Kanäle mit jeweils Bass Middle High regelbar, dazu jeder Kanal einen Gain Boost zu und abschaltbar sowie regelbar. Tape in (!!!) und Tape out. Monitor out regelbar. FX In out, Reverb (obacht das einzige was an dem mechanisch ist), Grafic Equalizer zu und abschaltbar. Und das in einem Gehäuse in etwa so groß wie ein Marshall JTM45 allerdings mit 200Watt RMS
Warum spielen wir heute nicht alle mit so einem Ding?
Sind die Gitarristen wirkich 30 Jahre hinten???
 
Grund: Edits wegen Netiquette by C_Lenny
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