War die "gute alte Zeit" wirklich so viel besser oder was vermisst ihr von damals?

Da kann ich mich echt ärgern.
..kann ich verstehen. Aber: im Vergleich zu manch anderer Statistik ist die ja eher ohne ernsthaft nachteilige Wirkung für irgendjemanden, oder?
Haben früher eigentlich mehr Menschen Statistiken richtig lesen können? Ich denke mal, nein ... das war schon immer ein manipulatives Zaubermittelchen mit "Mathematik ist objektiv"-Bonus.
 
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Aber: im Vergleich zu manch anderer Statistik ist die ja eher ohne ernsthaft nachteilige Wirkung für irgendjemanden, oder?
Ist das der Maßstab, an dem man Mist messen muss? Ob der Mist mehr oder weniger Schaden anrichtet? Und ab wann sind nachteilige Wirkungen vernachlässigbar? Kennst du d "Broken Windows Theorie"? Wenn man die Messlatte immer geringer stellt, dann liegt sie irgendwann am Boden bevor sie tief in die Erde verbuddelt ist. Statistiken derart, für mich unredlich, zu verzerren ist nicht in Ordnung. Egal ob es um Altersverteilung, Vorlieben bei farbigen Kaubonbons oder was auch immer geht. Es ist de facto für mich eine Lüge. Punkt.
 
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Wenn man die Messlatte immer geringer stellt, dann liegt sie irgendwann am Boden bevor sie tief in die Erde verbuddelt ist.
... da bin ich ganz bei dir.
Der "richtet-Schaden-an"-Maßstab ist aber durchaus aus meiner Sicht ein legitimer, denn zumindest ich begegne derart vielen Verzerrungen (Lügen finde ich nicht wirklich passend, aus bestimmten Gründen, das führt aber zu weit ab hier), dass ich schon eine Auswahl treffen muss, wenn ich deren Widerlegung oder Richtigstellung nach meinen Vorstellungen nicht zu meiner LebensMission machen will. So wichtig das gelegentlich nach Außen ist, ich mache das im Kern für mich und zur Überprüfung meiner Standpunkte.

Ich stelle aber durchaus fest, dass es so eine galoppierende Abmilderung der Werte aktuell gehäuft gibt. Keine Ahnung, ob das eine zeitentsprechende Strömung ist, oder ob ich nur gerade in einem Umfeld gelandet bin, in dem das angesagter ist als ich das bisher gewohnt war? Ich befürchte aber schon ein wenig, dass das früher besser war ... und eben vor allem heute schlimmer wird.
 
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Ich stelle aber durchaus fest, dass es so eine galoppierende Abmilderung der Werte aktuell gehäuft gibt.
Auch das gab es früher schon, hast Du diesmal aber nicht „ausgeblendet“ 🤣
Schau Dir mal die griechische und die römische Geschichte an. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung knickten Sitte, Anstand, Moral und diverse andere Werte ein, dummerweise haben diese Werte sie groß und leistungsfähig gemacht. Es ging dann leider bei beiden nur noch in eine Richtung >> abwärts.
Aber die Menschen sind ja heute schlauer als früher und lernen aus der Geschichte.
Und kommt mir jetzt nicht mit Hegel.
Wir schaffen das!🤣
 
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Vor allem die Jugend lässt es an Sitte und Moral fehlen, und das schon seit über 5.000 Jahren, wie man unter anderem bei den Sumerern, Sokrates und diversen anderen Größen nachlesen kann. :D Aus dieser Sicht lässt sich doch ableiten, dass früher eben auch nicht alles besser war, sondern eben nur ein wenig anders.
 
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so isses nämlich. Klagen über den Sittenverfall der Jugend gab es zu jeder Zeit, das sollte man nicht allzu ernst nehmen.
Man könnte fast sagen, sobald man nicht mehr zur Jugend gehört, beginnt man über ebendiese zu klagen.
Und da wir hier ja im Musikerboard sind, möchte ich diese These mit einem Text von Walther von der Vogelweide aus dem 13. Jhd. untermauern.

View: https://m.youtube.com/watch?v=95EoHfFGBeU
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Schau Dir mal die griechische und die römische Geschichte an. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung knickten Sitte, Anstand, Moral und diverse andere Werte ein, dummerweise haben diese Werte sie groß und leistungsfähig gemacht. Es ging dann leider bei beiden nur noch in eine Richtung >> abwärts.
Und ob das ein seriöser Historiker so unterschreiben würde, wage ich doch arg zu bezweifeln…
 
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Und ob das ein seriöser Historiker so unterschreiben würde, wage ich doch arg zu bezweifeln…
Ich zweifele auch daran und das obwohl ich seriös bin🤣
Klagen über den Sittenverfall der Jugend gab es zu jeder Zeit, das sollte man nicht allzu ernst nehmen.
Dem kann ich nur zustimmen; obwohl, das sollte ich meiner Teenietochter gegenüber besser für mich behalten. Sonst habe ich doch garnichts mehr zu meckern. Sie glaubt, ich war schon immer alt und spiessig. Wenn sie wüsste🤣
 
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Was Sitte, Anstand, Moral und sonstige schwer fassbare Größen betrifft, war das Gemecker über die Jugend sicher immer schon das selbe.

Was ich allerdings heute bei Kindern und Jugendlichen beobachte, ist dass die durch übermäßigen Konsum digitaler Medien zunehmend regelrecht verblöden.
Ich arbeite viel mit Kindern und beobachte schon seit Jahren, dass die von Jahrgang zu Jahrgang leistungsmäßig immer schwächer werden.
Die Konzentrationsfähigkeit nimmt immer mehr ab, und alles, wo es nicht im Sekundentakt blinkt, blitzt oder - noch besser - explodiert, wird ganz schnell als "langweilig" und "uninteressant" abgetan.

Die Kids wissen und können wenig, UND sie haben keinerlei Energie oder Durchhaltevermögen, etwas Neues zu lernen, wenn es nicht schon beim ersten Anlauf klappt.
Berufswünsche sind "YouTube-Star" oder "Influencer". Hobbys: "Chillen" oder "Shoppen".

Klar trifft das nicht auf alle Kinder zu, und es gibt sicher große Unterschiede, je nach sozialer Herkunft. ABER: Selbst bei denen, die alle Möglichkeiten und Voraussetzungen mitbringen, ist leider eine ständige Abnahme an Können, Wissen und vor allem an Motivation und Durchhaltevermögen zu beobachten.

Ich weiß nicht, ob es auch dazu Parallelen in der Geschichte gibt. Mir scheint es, als ob das tatsächlich ein Phänomen der Neuzeit ist, dessen Ursachen aus meiner Sicht eindeutig beim Medienkonsum liegen.
 
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Irgendwie geht mir hier zusehends die Grundintention des Threads (musikalische Veranstaltungen damals <> heute) zulasten politisch-gesellschaftlicher Plaudereien (ohnehin im MB unzulässig!!) verloren. Vielleicht vor dem Posten nochmal den Startbeitrag zu Gemüte führen :gruebel: ?

LG Lenny
 
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Wieso muss man eigentlich immer alles erst grün schreiben, damit es beachtet wird?

BTT please!
 
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Thread ent-abonniert, bin nun zu beschäftigt mich mit dem MB-Daseinszweck der unpolitischen, gesellschaftsfreien Konsumbürgernachzucht zu beschäftigen und suche somit einen MIDI-Controller bei Thomann – übrigens, früher, ohne Thomann, war das Musikerleben dennoch nicht besser, denn man war auf die Expertise des Heinis im örtlichen Musikgeschäft angewiesen, und wenn der eben keine hatte, war man gelackmeiert.
 
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– übrigens, früher, ohne Thomann, war das Musikerleben dennoch nicht besser, denn man war auf die Expertise des Heinis im örtlichen Musikgeschäft angewiesen, und wenn der eben keine hatte, war man gelackmeiert.
na ja, die Auswahl war auch nicht so groß wie früher. Man nahm halt notgedrungen das, was verfügbar war, und viel mehr hätte der ‚Heini‘ auch nicht erklären können, weil er nicht mehr kannte. Nun kann man sich natürlich fragen, ob man nicht früher aus wenig viel machen konnte, weil man musste, wo entgegen man sich heute aufgrund des Überangebots zu sehr mit Technik beschäftigt, anstatt einfach nur Musik zu machen.
ja, es war schwierig und größtenteils nicht erschwinglich, sich nicht nur vernünftiges, sondern teilweise auch notwendiges Equipment zu beschaffen. Heute bekommt man alles, auch für den schmalen Geldbeutel.
Ich will den technischen Fortschritt nicht missen, optimiere ständig weiter, und es wird dabei auch nicht zwingend mehr, was ich brauche, sondern eher weniger Geräte, das leichter zu transportieren und schneller auf- und abgebaut ist.
 
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ja, es war schwierig und größtenteils nicht erschwinglich, sich nicht nur vernünftiges, sondern teilweise auch notwendiges Equipment zu beschaffen.
da frage ich mich ja doch: welches "früher" war denn das in Jahren? Zumindest Ende der 70er gab es in meinem Wohnort gut 10 mal so viele Musikinstrumentenläden wie heute, mit einem durchaus breitgefächerten Angebot, und einen Gebrauchtmarkt, der auch für den kleineren Geldbeutel alles bot.
1978-auftritt00.jpg
Meine Schülerband 1978, das sieht jetzt nicht so richtig nach bösem Mangel aus in meinen Augen, mit dem Kram würde ich mich auch heute noch auf die Bühne trauen ...
1978-auftritt08-pedals.jpg
 
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Ich glaube, bei den Instrumenten ist es Geschmacksache bzw kommt auf die Instrumentengattung an. Bei Drums oder Gitarren tut sich ja eigentlich seit 50 Jahren technisch nicht viel.
Bei Keyboards möchte ich nicht mehr unbedingt auf 70er-Jahre-Technik setzen. So geil die Originale waren, aber wer ein Rhodes, eine B3, ein CP70 und einen Moog haben wollte, brauchte viel Geld, Platz, ein großes Auto und gute, kräftige Freunde. Heute kann man das einfacher haben.

Und ich verstehe den Thread hier hauptsächlich unter dem Aspekt PA-Technik. Da kriegt man heute schon wesentlich mehr für's Geld, die Technik insgesamt ist um Welten besser geworden und klanglich ist es überhaupt kein Vergleich. Die schaurig-legendären Zeck 15/3er will doch heute niemand mehr zurückhaben. Und Pulte, bei denen immer zwei Kanäle kaputt waren, die rauschten wie Hölle und notorisch zu wenig Auxwege, ebenfalls nicht.
Klar, Profis haben damals auch schon guten Sound mit dem entsprechenden Budget gemacht, aber wir als Hobbyband haben noch in den 90ern (vergleichsweise) Unmengen an Kohle versenkt (obwohl fast alles gebraucht war) für ein 16-Kanal-Pult mit einem "kleinen" 20HE Siderack, um wenigstens je einen EQ für Front und Monitor, einen Hall, zwei Kompressoren und eine Handvoll Gates zu haben. Was hätten wir uns die Finger geleckt nach einem XR16 für 350€...
 
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Bei Drums oder Gitarren tut sich ja eigentlich seit 50 Jahren technisch nicht viel.
..der Mond hat zwei Seiten, würde ich sagen :D Es mag sein, dass die Entwicklung auf dem PA-Sektor alleine schon wegen des insgesamt ja größeren technischen Aufwandes unter'm Strich gravierender ist, das sehe ich ein, aber zwischen dem, was E-Gitarrespielen vor 50 Jahren und heute bedeutet, liegen ebenfalls Welten. Ich habe auch schon in den 80ern versucht, dem Tonmann einfach zwei oder gar drei XLR zu bieten, aus denen dann das kam, was ich für meinen Sound hielt, aber der Aufwand, den ich auf meiner Seite dafür treiben musste, war exorbitant viel größer. Ich würde sagen, ich kann das heute mit einem 100stel des Gewichts, von der Qualität der Signale besser, weniger störungsanfällig und mit einem Bruchteil an Aufbauzeit bewerkstelligen. Und so ähnlich sieht das selbst bei drums aus: ich habe in den 80er mit einem Trommler gespielt, der schon versuchte, verlässliche Drumsounds über Triggermikros/Piezos und Sampler zu generieren. Das funktionierte durchaus, die dafür notwendige Maschinerie und der Bastel- und Programmieraufwand waren aber fett und teuer. Das geht heute wesentlich lockerer, billiger, einfacher und ergänzt durch etliche Faktoren, die damals eher Traumoptionen waren ...
 
Ich bezog mich da eher auf die sinngemäße Aussage "das Zeug von damals war doch OK, das taugt doch".
Da ticken der durchschnittliche(!) Keyboarder und Gitarrist (oder Drummer) doch IMHO deutlich verschieden. Ein Drumkit ist in den 70ern nicht soviel anders aufgebaut gewesen als heute - auch wenn es natürlich inzwischen durchaus andere Felle, FuMas usw gibt. Der Anteil der Drummer, die - damals wie heute - zusätzlich noch Samples triggern, ist doch IMHO eher überschaubar. Und klar, die gab und gibt es, genau wie die Gitarristen, die damals mit dem Preamp-Rack mit Intellifex usw losgezogen sind und natürlich jetzt dankbar sind für ihren Kemper oder Helix. Aber zumindest mein Eindruck ist, dass sich die Leute, die in den 70ern mit ihrem Fullstack oder AC30 losgezogen sind, die Phase mit den Racks und Prozessoren eher für eine verrückte Episode der 90er halten und heute überwiegend am liebsten wieder mit vollanalogen, handverlöteten Amps und Bodentretern möglichst Vintage unterwegs sind.
 
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BTW: @frankpaush
Vielen Dank für die Kekse 🙏. Hab’s gerade erst registriert 🥴
Und jetzt schnell wieder btt
 
Irgendwo in einem Thread schrieb ich das glaub ich schonmal… ich hab letztens den ersten XLR-Stecker meines Lebens gefunden, den ich als schüternes Pubertier beim örtlichen Elektriker gekauft hatte. Von wegen überall Musikläden, das war mit dem Fahrrad richtig weit und außer über die gelben Seiten oder Kumpels konnte man von den Läden auch nix erfahren. Man war der Yamaha-Musikschule mit angegliedertem Tischhupen-Verkauf gnadenlos ausgeliefert.
 

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