Das einzige, was ich an der guten alten Zeit definitiv vermisse, ist das Fehlen diverser körperlicher Zipperlein in jungen Jahren sowie der Bierpreis von 2,20 DM für die Halbe. Alles andere verklärt man halt gerne, da natürlich Jungend und die dort erfahrenen Prägungen die wohl wichtigste Phase des musikalischen Schaffens ist. Klar fehlt mir in der heutigen Musik das Spontane, manchmal etwas Ungehobelte, was für uns rückblickend ein Qualitätsmerkmal ist. Fragt man unsere Eltern, war unsere Musik hingegen "Lärm", weil die Musik ihrer Jugend noch viel braver und - in der Rückschau - etabliert war. So könnte man das vermutlich Generation für Generation bis zum alten Sokrates zurückführen, wenn man wollte.
Solche Fragestellungen finde ich inzwischen eher müßig, da das Ergebnis von vornherein doch irgendwie feststeht. Klar war früher gefühlt alles besser, und wer mit der Zeit geht, ist nur zu feige, sich einzugestehen, dass inzwischen andere das Geschehen bestimmen, während man selbst alt geworden ist.
Nein, halt, was ich wirklich und ganz ehrlich vermisse, sind die vielen Läden, in denen bis in die 80er Livemusik stattfand, sei es als Band zum Auftreten oder zum Anhören anderer bekannter und unbekannter Gruppen. Alleine in meiner Heimatstadt FFB und Umgebung gab es mehrere Kneipen mit wöchentlichen Konzerten, in denen teils auch etablierte Künstler auftraten, denen man aus der Nähe auf die Finger schauen konnte.
Nach dem Konzert mit Charly Antolini, Stefan Stoppok etc. noch bei einem Bier zu quatschen, war dann das Sahnehäubchen obendrauf.
Ach, irgendwie war es früher doch schön